Lamech

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Eine Person mit Namen Lamech (auch: Lemech; hebr. למך) wird im 1. Buch Mose des Alten Testaments der Bibel an zwei Stellen erwähnt. Beide Lamechs sollen unterschiedliche Vorfahren haben, wobei manche Bibelwissenschaftler wegen der Ähnlichkeit der Namen in den Stammbäumen davon ausgehen, es handle sich um dieselbe Person, von der nur zwei unterschiedliche Berichte existieren.

Genesis 5

Lamech war nach GenEU ein Nachkomme des Set, Sohn des Methusalem und Vater des Noach. Methusalem war laut Gen 5,25-31 EU 187 Jahre (Masoretischer Text: 182 Jahre, Septuaginta: 188 Jahre, Samaritanischer Pentateuch: 53 Jahre) alt, als Lamech geboren wurde. Von Lamech ist bekannt, dass er nach Noach noch andere Kinder hatte und nach Masoretischem Text 777 Jahre (Septuaginta: 753 Jahre, Samaritanischer Pentateuch: 653 Jahre) alt geworden sein soll (zum Problem der Altersangaben sei auf Methusalem verwiesen).

Bei der Geburt Noachs prophezeite Lamech: „Er wird uns aufatmen lassen von unserer Arbeit und von der Mühe unserer Hände um den Ackerboden, den der Herr verflucht hat.“

Wenn man das Alter Lamechs bei der Geburt Noachs und Noachs Lebensdaten nach 1 Mose 9,28 wörtlich nimmt, ist Lamech nach Masoretischem Text 5 Jahre vor dem Beginn der Sintflut gestorben.

Genesis 4

In GenEU ist Lamech ein Nachkomme des Kain und der erstgeborene Sohn des Metuschael. Laut Gen 4,19 EU nahm sich Lamech zwei Frauen, Ada und Zilla, und wurde damit zum ersten in der Bibel erwähnten Polygamisten. Mit Ada zeugte er Jabal, den Stammvater aller Nomaden, und Jubal, den Stammvater aller Musiker. Mit Zilla: Tubal-Kain, den Stammvater der Schmiede und Metallhandwerker, sowie eine Tochter namens Naama.

In Gen 4,23-24 EU rühmt er sich selbst: „Lamech sagte zu seinen Frauen: Ada und Zilla, hört auf meine Stimme, ihr Frauen Lamechs, lauscht meiner Rede! Ja, einen Mann erschlage ich für eine Wunde, und einen Knaben für eine Strieme. Wird Kain siebenfach gerächt, dann Lamech siebenundsiebzigfach.“

Dieses kurze Lied gilt als die älteste erhaltene Dichtung in der Bibel und weist zurück auf Gen 4,15 EU: „Der Herr aber sprach zu ihm: Darum soll jeder, der Kain erschlägt, siebenfacher Rache verfallen. Darauf machte der Herr dem Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn findet.“ Es preist also anscheinend die exzessive Praxis der Blutrache eines Clans, der sich auf Kain, den ersten Menschenmörder, zurückführte. In der rabbinischen Literatur wird das Lied mit der Erfindung des Schwertes durch den Schmied Tubal-Kain in Verbindung gebracht, daher wird es auch „Schwertlied“ genannt.

Bewahrer der T-Bücher

In einer handschriftlich von Rudolf Steiner 1906 festgehaltenen Fassung der von Christian Rosenkreutz gegebenen Tempellegende wird Lamech als Bewahrer der sogenannten T-Bücher genannt:

"Aus dem Kainsgeschlechte stammten Menschen, die sich im Laufe der Zeit immer mehr und mehr die Hinaufentwickelung der menschlichen Erdenkräfte angelegen sein ließen. Einer dieser Menschen war Lamech, der Bewahrer der T-Bücher, in welchen, soweit dies durch Erdenkräfte möglich war, die Urweisheit wiederhergestellt war, so daß diese Bücher den uneingeweihten Menschen unverständlich sind." (Lit.: GA 265, S. 366f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914, GA 265 (1987), ISBN 3-7274-2650-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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