Parashurama

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Parashurama kämpft gegen Fürst Kartavirya Arjuna

Parashurama (Sanskrit: परशुराम, Rama mit der Axt) ist ein mythologischer Brahmane im Hinduismus und der sechste Avatar (Inkarnation) Vishnus.

Im Gegensatz zu den anderen neun Avataras, die als direkte Herabkünfte von Vishnu (bzw. Krishnas) gelten, ist er ein 'Avesha Avatara', ein indirekter Avatar. Darin erscheint Vishnu nicht direkt, sondern durchdringt die Seele eines Menschen mit seiner Form. Aus diesem Grund spielt seine Verehrung im Glaubensleben fast keine Rolle und es gibt es für Parashurama bis auf eine Ausnahme in Südindien keine Verehrungsplätze.

Mythologie

Parashurama wurde als Brahmane geboren, jedoch lebte er als kämpfender Kshatriya, um die göttliche Ordnung wieder zu installieren. Laut Mythologie erhielt er die Axt nach langer Askese und Gebet von Shiva, der ihn auch im Kampf unterrichtete.

Die Überlieferung berichtet, wie die sechste Verkörperung Vishnus auf die Erde kam, als die Kshatriya, Krieger, Fürsten und Könige übermütig geworden waren. Stolz wollten sie sich zu den Herren der Welt aufschwingen und schickten sich an, die Priester zu verjagen und die Götter vom Himmel zu stürzen. Um der göttlichen Ordnung willen war ein Eingreifen Vishnus unabdingbar. Er inkarnierte als Parashurama und tötete die Krieger mit seinen Axthieben.

Sein Zorn war entfacht, als er erfuhr, dass der Fürst Kartavirya Arjuna und seine Söhne die Kuh des Überflusses (Surabhi), die alle Wünsche erfüllt, gestohlen hatten. Diese, ein Symbol des Himmels, spendet den Menschen die heilige Milch des Lebens. Die Krieger schickten sich an, die Leben spendenden göttlichen Kräfte in ihre Gewalt zu bringen. Vishnu wollte den Hochmut und die unmenschliche Tyrannei der Kshatriya brechen; er schwor, alle auszulöschen. Schlacht auf Schlacht folgte Sieg auf Sieg. Das berühmte indische Epos Mahabharata erzählt diese Geschichte.

Parashurama rottete jedoch die Krieger nicht aus. Die durch sie verkörperte ritterliche Gesinnung, die auch für den Schutz der Armen und Schwachen steht, sollte nicht verschwinden. Darum verlangt er, dass ihre Nachkommen die Kaste erneuern sollten. Die Krieger, die an der Verschwörung teilgenommen hatten, muss Vishnu nach einer Version des Mythos einundzwanzig Mal vernichten.

Rolle in verschiedenen Schriften

Das Leben dieses Avatars überschnitt sich mit dem Leben der nächsten Inkarnation Rama; beide sollen sich laut dem Epos Ramayana am Hof des Königs Janaka bei der Brautwerbung um Sita begegnet sein. Der Bogen Shivas, den es für die Brautwerber zu heben galt, war ein Geschenk von ihm und darum eilte er herbei, nachdem er gehört hatte, wie Rama ihn zerbrach.

Weiter spielt Parashurama als Lehrer vieler Helden des Mahabharata eine wichtige Rolle, während ihn das Kalkipurana als Lehrer der letzten, noch kommenden Inkarnation Kalki erwähnt.

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