Paulus von Tarsus

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„Apostel Paulus“ von Dürer

Paulus von Tarsus (griech. Παῦλος Paûlos; hebr. שָׁאוּל Scha’ul Saul; lat. Saulus; * vermutlich vor dem Jahr 10, † nach 60, vermutlich in Rom) war der erste und wichtigste Theologe der Christentumsgeschichte und neben Simon Petrus der erfolgreichste Missionar des Urchristentums.

Als griechisch gebildeter Jude und gesetzestreuer Pharisäer verfolgte Paulus zunächst die Anhänger des gekreuzigten Jesus von Nazaret, dem er nie begegnet war. Doch seit seinem Damaskuserlebnis verstand er sich als von Gott berufener „Apostel des Evangeliums für die Völker“ (Gal 1,15f EU). Als solcher verkündete er vor allem Nichtjuden den auferstandenen Jesus Christus. Dazu bereiste er den östlichen Mittelmeerraum und gründete dort einige christliche Gemeinden. Durch seine Paulusbriefe blieb er mit ihnen in Kontakt.

Diese ältesten erhaltenen Schriften des Neuen Testaments haben nicht nur Theologen wie Augustinus von Hippo, Martin Luther und Karl Barth, sondern auch Philosophen wie Sören Kierkegaard oder Karl Jaspers geprägt und damit die europäische Geistesgeschichte stark beeinflusst. Seit der Aufklärung sehen viele Denker – u. a. Friedrich Nietzsche oder Hannah Arendt – in Paulus den eigentlichen Gründer des Christentums.

Quellen

Der schreibende Paulus in einer frühmittelalterlichen Ausgabe seiner Briefe

Im Neuen Testament werden Paulus dreizehn Briefe zugeschrieben. Für mindestens sieben davon - Röm, 1 Kor, 2 Kor, Gal, Phil, 1 Thess, Phlm - erkennt die heutige historisch-kritische Forschung seine Autorschaft an. Sie wurden zwischen 50 und 60 verfasst und sind die Hauptquelle für Biografie, Theologie und Missionstätigkeit des Paulus.

Von den paulinischen Missionsreisen berichtet außerdem die Apostelgeschichte (Apg) des Lukas. Sie wurde einige Jahrzehnte nach den geschilderten Ereignissen verfasst und will in erster Linie eine idealtypische Ausbreitung des christlichen Glaubens darlegen. An historischen Abläufen ist sie weniger interessiert. Deshalb gilt sie nicht durchgehend als historisch verlässlich. Dennoch bestätigt und ergänzt sie einige biografische und theologische Angaben der Paulusbriefe.

Schließlich existieren einige der paulinischen Theologie nahestehenden Briefe: Eph, Kol, 2 Thess, 1 Tim, 2 Tim, Tit und Hebr. Sie wurden zwischen 70 und 100 von einer Schülergeneration des Paulus verfasst und ermöglichen Rückschlüsse auf die Auffassung und Wirkung seiner Theologie.

Außerbiblische Quellen zu Leben und Werk des Paulus sind nicht bekannt.

Chronologie

Fixpunkte und relative Reisefristen

Ausgangspunkt für die Datierung der paulinischen Missionsreisen ist eine Angabe in Apg 18,12 EU: Danach wurde Paulus gegen Ende seines Aufenthalts in Korinth dem römischen Statthalter Lucius Junius Gallio vorgeführt. Nach einer in Delphi gefundenen Inschrift bekleidete Gallio dieses Amt wohl von Frühsommer des Jahres 51 bis Frühsommer 52. Zudem erwähnt Apg 18,2 EU ein Edikt des Kaisers Claudius, wonach die Juden Rom verlassen mussten: Dieses wird auf 49 datiert. Demnach war Paulus 50/51 n.Chr. für etwa anderthalb Jahre in Korinth. Von da aus werden die übrigen chronologischen Daten ungefähr errechnet.

Um 48 müsste Paulus aus Antiochia aufgebrochen sein (Apg 15,40 EU). Etwa 46/47 unternahm er mit Barnabas eine Missionsreise durch Zypern und die Südtürkei, besuchte Athen (Apg 17 EU und 1_Thess 3,1-5 EU) und gründete Gemeinden in Thessaloniki und Philippi (Apg 16-17 und 1_Thess 2,2 EU). Um 46 besuchte er Jerusalem (Apg 12,25 EU) - möglicherweise, um eine Kollekte zu überbringen (Apg 11,30 EU und Gal 2,10 EU). Diese Kollektenübergabe wird oft mit einer Hungersnot in Palästina in Verbindung gebracht, die der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus für die Mitte der 40er Jahre angab.

Den Zeitraum vor diesem Besuch beschreibt Paulus im Galaterbrief: Auf seine Bekehrung folgten Aufenthalte in Arabien und Damaskus. Drei Jahre danach habe er erstmals die Jerusalemer Urgemeinde besucht und dort Petrus und Jesu Bruder Jakobus getroffen (Gal 1,17f EU; vgl. Apg 9,26-30 EU). Dann missionierte er in Syrien und Kilikien (Gal 1,21 EU), also wohl in Tarsus und Antiochia. Vierzehn Jahre nach seiner Bekehrung besuchte er zum zweiten Mal Jerusalem (Gal 2,1-10 EU).

Nimmt man als wahrscheinliches Todesdatum Jesu das Jahr 30 an und addiert die Jahresfristen in Gal 1-2, dann wurde Paulus im Jahr 32 oder 33 Christ und begann dann seine Missionstätigkeit.

Von Korinth aus reiste Paulus nach einer kurzen Zwischenstation in Antiochia (Apg 18,23 EU) nach Ephesus, wo er etwa 52 bis 56 blieb (Apg 19,1.8.10 EU; Apg 20,31 EU). Danach reiste er über Makedonien wieder nach Korinth, wo er einen Winter verbrachte (u. a. 2_Kor 2,12f EU; Apg 20,1f EU). Im Frühjahr 57 muss er dann nach Jerusalem aufgebrochen sein (Apg 20,3 EU und Röm 15,25ff EU). Dort wurde er vom Statthalter Antonius Felix verhaftet und zwei Jahre lang in Gewahrsam in Cäsarea gehalten (Apg 20ff). Im Jahr 59 trat der neue Statthalter Porcius Festus sein Amt an: Erst jetzt konnte Paulus an den römischen Kaiser appellieren und wurde nach Rom verschifft.

Wann das so genannte Apostelkonzil stattfand, ist ungewiss. Nach Gal 2,1-10 fiel es mit dem zweiten Jerusalembesuch des Paulus zusammen, nach Apg 15 mit einem dritten. Auch die Details beider Erzählungen - Reiseanlässe, Reisergebnisse, Reisezeiten - stimmen nicht überein. Für einige Historiker berichten die beiden Texte daher über verschiedene Ereignisse. Die meisten Exegeten gehen davon aus, dass sich das Aposteltreffen nach dem Tod Agrippas (44 n.Chr.) ereignete, vermutlich zwischen 46 und 48.

Übersicht

  • etwa 32-33: Bekehrung bzw. Berufung zum Völkerapostel
  • bis 35: Damaskus, Arabien, dann wieder Damaskus
  • 35: erste Jerusalemreise
  • danach Tarsus/Kilikien, Antiochia/Syrien
  • 46 oder 48: zweiter Jerusalembesuch mitsamt Apostelkonzil
  • 46/47: Zypern, Südtürkei
  • 48-50: Philippi, Thessaloniki, Athen
  • 50/51: erster Korinthbesuch, dort Abfassung des ersten Thessalonicherbriefs
  • Zwischenstation in Antiochia
  • 52-56: Ephesus, dort Abfassung der Briefe Gal, Phil, 1 Kor, Phlm
  • 56/57: Makedonien, zweiter Korinthbesuch, dort Abfassung von 2 Kor und Röm
  • 57: letzte Jerusalemreise
  • 57-59: Gefangenschaft in Cäsarea
  • 59/60: Überführung nach Rom

Diese Liste nennt nur die verhältnismäßig gesicherten Daten. Patristische Notizen von einer angeblichen Paulusmission in Spanien und von seiner Hinrichtung in Rom unter Kaiser Nero (64) gelten dagegen als Legenden.

Leben

Herkunft und Ausbildung

Paulus von Tarsus (Türkei)
Paulus von Tarsus (Türkei)
Tarsos
Tarsos
Tarsos
Tarsos in der damaligen römischen Provinz Kilikien

Nach Apg 22,3 EU stammte Paulus aus einer strenggläubigen jüdischen Familie aus Tarsos in der damaligen römischen Provinz Kilikien, einem Landstrich in der heutigen Südtürkei im Grenzgebiet zu Syrien. Diese Hafenstadt war damals ein bedeutendes Handelszentrum mit einer größeren jüdischen Diaspora-Gemeinde, wie es sie in vielen Küstenstädten des Mittelmeerraums gab.

Von seinem Vater erbte Paulus nach Apg 16,37 EU; Apg 22,28 EU das römische Bürgerrecht, das nur eine Minderheit der jüdischen Reichsbewohner besaß. Darauf soll er sich nach Lukas später erfolgreich in Konflikten um seine Mission berufen haben. Er selbst erwähnt sein Bürgerrecht nicht.

Lukas führt ihn mit dem jüdischen Vornamen Saulus ein (Apg 7,58 EU; Apg 8,1.3 EU), der von Saul (hebräisch Schaul), dem ersten König Israels, abgeleitet ist. Wie dieser stammte seine Familie aus dem Stamm Benjamin (1_Sam 9,1 EU), der als der kleinste der Zwölf Stämme Israels galt. Darauf kann der griechische Name Paulos (= der Kleine; lateinisch Paulus bzw. Paullus) anspielen und auch wegen seiner Lautähnlichkeit zu Schaul gewählt worden sein. Paulus selbst verwendete ihn immer in seinen Briefen.

Lukas erwähnt den Doppelnamen beiläufig erst in Apg 13,9 EU. Saulus wechselte seinen Namen also nicht wegen seiner Bekehrung und Taufe zu Paulus, wie es die bekannte Redewendung irrtümlich nahelegt, sondern trug beide Namen wohl seit seiner Geburt. Mehrsprachige Vor- oder Doppelnamen waren damals unter Diasporajuden üblich. Allerdings war der Name Paulus unter ihnen sehr selten.

Paulus selbst betonte zwar den völligen Wesenswandel, der ihm durch Jesus Christus widerfuhr, brachte diesen aber nicht mit einem Namenswechsel in Verbindung. Er verwahrte sich entschieden dagegen, diesen Wandel als Aufgabe seines Judeseins misszuverstehen. Gegenüber innerchristlichen Gegnern hob er seine jüdische Abstammung später immer wieder voll Stolz hervor (z. B. Phi 3,5f EU):

... einer aus dem Volk Israel, vom Stamme Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, nach dem Gesetz ein Pharisäer ...

Demnach wurde Paulus wohl schon in seiner Jugend zu einem Toralehrer ausgebildet. Laut Apg 22,3 EU wuchs er in Jerusalem auf und wurde dort vom damals berühmten Rabbiner Gamaliel I. unterrichtet; er selbst jedoch erwähnt weder den Umzug noch seinen Lehrer, auch nicht, wo es ihm genützt hätte. Seine Briefe zeigen sowohl solide Kenntnisse des Tanach als auch hellenistischer Rhetorik, Redeformen und Briefschemata. Sie gebrauchen viele Begriffe der hellenistischen Popularphilosophie – besonders der Stoa –; zugleich grenzte sich Paulus als Christ später bewusst von der im Diasporajudentum gepflegten Weisheit ab (1_Kor 2,1-4 EU). Die von Lukas stilisierte Paulusrede auf dem Areopag (Apg 17 EU) wird daher als spätere apologetische Umdeutung genuin paulinischer Kreuzestheologie beurteilt.[1]

Nach jüdischem Brauch lernte Paulus neben seiner Schriftausbildung auch das Handwerk des Zeltmachers, vergleichbar mit dem des Sattlers (Apg 18,3 EU). Mit dieser Tätigkeit verdiente er auch später als christlicher Missionar seinen Lebensunterhalt (1_Thess 2,9 EU; 1_Kor 4,12 EU; 2_Kor 11,27 EU).

Christenverfolger

Paulus vertrat bis zu seiner Bekehrung einen strengen Pharisäismus, der verlangte, dass auch Proselyten (zum Judentum übergetretene Nichtjuden) zu beschneiden seien (vgl. Apg 15,5 EU). Er verstand sich als „Eiferer für das Gesetz“ (Gal 1,14 EU), der dessen Vorschriften auch gegenüber Mitjuden vorbildlich erfüllt habe (Phi 3,6 EU). In diesem Streben wurde er ein erbitterter Gegner jener hellenistischen Judenchristen, die in der jüdischen Diaspora missionierten und dabei neugetauften Heidenchristen die Befolgung der Tora erleichterten, indem sie auf deren Beschneidung verzichteten.

Laut Lukas beaufsichtigte Paulus sogar im Auftrag des Sanhedrin die vorschriftsmäßige Steinigung des ersten christlichen Märtyrers Stephanus (Apg 7,58ff EU). Dieser erscheint als Wortführer jener Gruppe von Hellenisten, die in der Jerusalemer Urgemeinde als erste mit der Heidenmission begannen, den Tempelkult ablehnten und dadurch in Konflikt mit den sadduzäischen Tempelpriestern gerieten.

Paulus selbst schweigt jedoch über Stephanus und seinen Prozess. Wo er über seine frühere Christenfeindschaft berichtet, betont er, er sei erst drei Jahre nach seiner Bekehrung erstmals nach Jerusalem gereist, die Gemeinden Judäas hätten ihn vorher nicht gekannt (Gal 1,18.22 EU). Die Verfolgung galt also wohl nur den jüdischen Mitgliedern der hellenistischen Christengemeinden außerhalb Palästinas, die die Tora nicht streng befolgten.

Die Bekehrung

Die Bekehrung des „Saulus“ - Bildtafel mit dem zentralen Bildmotiv des Altars des nordspanischen Einsiedlerklosters Ayerbe
Die Bekehrung des Paulus in der Interpretation Caravaggios

Paulus selbst erwähnt seine Begegnung mit dem auferstandenen Jesus Christus mehrmals (Gal 1,15ff EU; Phil 3,7ff EU; 1 Kor 15,8f EU; 2 Kor 4,1.5f EU), schildert aber nur deren Inhalte, nicht die Art und Weise seiner Bekehrung. Er beschreibt sie als Erwählung durch Gott, der schon vor seiner Geburt entschieden habe, ihm seinen Sohn zu offenbaren und so zum Völkerapostel zu berufen (Gal 1,15 EU). Er betont, er sei seinem Auftrag drei Jahre lang gefolgt und habe erst dann die Jerusalemer Urgemeinde besucht (Gal 1,17ff EU). Man nimmt an, dass er dort das schon fixierte urchristliche Glaubensbekenntnis mit der Liste der Auferstehungszeugen übernahm, das er in 1 Kor 15,3-7 EU zitierte und ergänzte (Vers 8):

Zuletzt von allen ist er auch von mir, einer Missgeburt, gesehen worden. Denn ich bin der Geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, ein Apostel zu heißen, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.

Paulus stellte seine Berufung also in die Reihe der älteren Christuserscheinungen, von denen ihm die Augenzeugen wohl bei seinem ersten Jerusalembesuch berichteten. Welcher Art diese waren, erfährt man nicht. Der formelhafte Ausdruck ophtae (gesehen worden = erschienen) verweist auf Visionen, die wie in der jüdischen Apokalyptik als von Gott offenbarte Vorwegnahme endzeitlicher Ereignisse erfahren und weitergegeben wurden (z. B. Dan 7,1-14 EU). Denn Paulus schloss hier sein berühmtes Kapitel über die Totenauferstehung an, einen Glauben, den er mit anderen jüdischen Gruppen wie Pharisäern, Zeloten und Essenern teilte.

Gottes Berufung, Erkenntnis Jesu Christi als Sohn Gottes, Selbsterkenntnis als Sünder, der besondere Auftrag zur Völkermission und die Gewissheit der endzeitlichen Totenerweckung bildeten für Paulus also eine untrennbare Einheit. Er betonte daher, dass das von ihm verkündete Evangelium nicht menschlicher Art sei (Gal 1,11 EU), sondern eine unmittelbar von Gott geoffenbarte und ohne menschliche Vermittlung an ihn gerichtete Botschaft.

Die Apostelgeschichte beschreibt die äußeren Umstände seiner Berufung mit einem Erzählbericht (Apg 9,1-18 EU) sowie zwei als Eigenreden des Paulus stilisierten Berichten (Apg 22,6-16 EU und Apg 26,12ff EU). Erst dadurch erhielt die Berufung den Charakter eines Bekehrungserlebnisses. Dabei widersprechen sich die Versionen teilweise: In Apg 9 hört nur Paulus eine Stimme, seine Begleiter sehen nur ein Licht; in Apg 22 ist es umgekehrt.

Missionsreisen

Missionsreisen des Paulus

Seinem Selbstverständnis als Völkerapostel gemäß wollte Paulus das Evangelium Jesu Christi so weit wie möglich ausbreiten. Ob er dabei schon an Rom als Reiseziel dachte, ist ungewiss und wird durch die Darstellung der Apostelgeschichte nahe gelegt, die von der damaligen Bedeutung der römischen Gemeinde her konzipiert wurde.

Zusammen mit einem teilweise wechselnden Mitarbeiterstab (die Paulusbriefe und Apg nennen u. a. Barnabas, Timotheus, Titus, Erastus, Silas) brach der Apostel auf in große antike Städte (z. B. Philippi, Korinth, Ephesus), um sich dort längere Zeit niederzulassen. Dabei versuchte er, christliche Gemeinden aufzubauen. Sobald diese Gemeinden selbständig in der Lage waren, sich zu organisieren, reiste Paulus in die nächste Stadt. Er missionierte in den hellenisierten Großstädten, von wo aus die neuen Gemeinden das Hinterland missionierten. Von anderen Städten aus hielt Paulus Briefkontakt mit ihnen, um auf Probleme und aktuelle Fragen zu antworten. Die beiden Korintherbriefe zeigen dies anschaulich.

Von Ephesus aus reiste Paulus nochmals durch seine zuletzt gegründeten Gemeinden, um eine Kollekte einzusammeln und nach Jerusalem zu bringen. Dort wurde er schließlich von den römischen Behörden verhaftet und nach längerem Hin und Her nach Rom überstellt, wo er vermutlich das Martyrium erlitt.

Leiden und Verfolgung

Paulus beschreibt in seinen Briefen öfter persönliches Leiden, die er als Folge seiner Christusverkündigung deutet. Er stieß deswegen bei Juden und Römern/Hellenisten immer wieder auf starke Ablehnung, die bisweilen auch zu „Aufruhr“ führte: So überlebte er diverse körperliche Auseinandersetzungen, Steinigungsversuche und Strafgeißelungen (vgl. 2_Kor 11,24f EU; Apg 14,19 EU). Dies könnte ihn dauerhaft körperlich beeinträchtigt haben.

Gal 4,15 EU (Denn ich gebe euch das Zeugnis, dass ihr wenn möglich eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet) könnte auf ein Augenleiden hinweisen. In 2_Kor 12,7 EU spricht Paulus von einem „Pfahl im Fleisch“ und „Engel Satans, der mich mit Fäusten schlagen muss, damit ich mich nicht überhebe“. Dies wird manchmal als chronische rheumatische Erkrankung oder Arthrose gedeutet. Doch kommt der Ausdruck „Pfahl im Fleisch“ so nur in der Septuaginta (Ez 28,24 EU) vor und meint dort keine Krankheit, sondern eine unangenehme, durch persönliche Angriffe entstandene Situation. So könnte Paulus damit auf die ständige Verfolgung seiner Person und Lehre durch andere jüdische Gruppen anspielen. Darauf könnte sich 2_Kor 12,9 EU beziehen, wo er von seiner „Schwachheit“ spricht.

Gefängnisaufenthalte

Paulus befand sich mehrmals in Gefangenschaft. Mehrere seiner Briefe sind während eines Gefängnisaufenthalts abgefasst (Philipperbrief, Philemonbrief). Die Apostelgeschichte erwähnt eine kurzzeitige Gefangenschaft in Philippi (Apg 16,23 EU), Paulus selbst einen Gefängnisaufenthalt in Ephesus bzw. der Provinz Kleinasien (2_Kor 1,8f EU und Phi 1,12ff EU).

Im Römerbrief, dem letzten der echten Paulusbriefe, zeigte sich Paulus besorgt darüber, dass er bei seiner geplanten Reise nach Jerusalem zur Übergabe einer Kollekte an die dortige Urgemeinde von Juden verfolgt, aber auch von Judenchristen abgelehnt werden könnte (Röm 15,30ff EU). Wie schon beim Apostelkonvent, bei dem ihm diese Kollekte für die Genehmigung seiner Heidenmission auferlegt worden war, wollte Paulus offenbar für die Vollendung seines Lebenswerks, die lange geplante Mission auch im Westen des römischen Reichs, die persönliche Zustimmung der Urgemeindeleiter einholen. Seine Sorge war seit seiner Abreise aus Korinth begründet (Apg 20,3 EU): Damals wählte Paulus mit seinen Begleitern den Landweg über Mazedonien und bestieg ein Schiff nach Palästina erst in Kleinasien, um einem geplanten Anschlag seiner jüdischen Gegner zu entgehen (Apg 20,14 EU). Die persönliche Übergabe der Geldsammlung sollte den Zusammenhalt von Juden- und Heidenchristen festigen, der durch den zunehmenden Druck des palästinischen Judentums auf die Urchristen und die Abwendung mancher Heidenchristen von ihren jüdischen Wurzeln gefährdet war.

Gefangennahme und römischer Prozess

Seiner Befürchtung gemäß wurde Paulus in Jerusalem von Diasporajuden angeklagt, er habe einen Nichtjuden mit in den Tempel gebracht: Darauf stand nach der geltenden sadduzäischen Toradeutung die Todesstrafe, die auch die Römer bei solchen religiösen Vergehen zuließen. Anlass für diese Denunziation war eine Auslösungszeremonie für Nasiräer, die Paulus nach jüdischer Sitte bezahlen wollte, um für die Juden seine Treue zum Judentum zu demonstrieren. Um ihn vor jüdischer Lynchjustiz zu schützen, griff die römische Wache ein und nahm ihn in Schutzhaft (Apg 21,27-36 EU). Nach einer mehrmonatigen rechtlichen Auseinandersetzung, in deren Verlauf Paulus den römischen Statthaltern die Christusbotschaft verkündete und als römischer Bürger an den Kaiser appellierte (Apg 25,9ff EU), wurde er schließlich gefangen nach Rom gebracht, um dort seinen Rechtsanspruch vorzutragen.

Über das Ende des Paulus berichtet die Apostelgeschichte nichts. Lukas nutzte den Zusammenhang, um von ihm gestaltete dramatische Gerichtsszenen und Paulusreden (Apg 20-25) in die Darstellung einzufügen. Deren Zielrichtung ist unter heutigen Exegeten umstritten.[2] Jedenfalls verrät die Paulus zugeschriebene große Abschiedsrede in Milet, dass Lukas über die tatsächlichen Todesumstände des Apostels Kenntnisse besaß.

Vermuteter Märtyrertod in Rom

Nach einer zuerst im 1. Clemensbrief überlieferten altkirchlichen Tradition aus Rom wurde Paulus unter Kaiser Nero als Märtyrer durch das Schwert hingerichtet. Möglicherweise fand er im Zuge von Neros Christenverfolgung im Jahr 64 den Tod. Eine Kreuzigung wäre ihm dann als römischem Bürger wohl erspart geblieben.

Sein Grab soll sich in Rom unter der Kirche San Paolo fuori le mura (Sankt Paul vor den Mauern) befinden, das der italienische Archäologe Giorgio Filippi im Juni 2005 wiedergefunden haben will. Ausgrabungen unter der Basilika unter der Führung von Vatikan-Archäologen brachten einen römischen Sarkophag hervor. Zuvor hatte man angenommen, das Grab sei bei einem Großbrand der Basilika 1823 zerstört worden.[3]

Theologie

Statue des Apostels Paulus vor dem Petersdom

Die Theologie des Paulus ist in seinen Briefen ausgeführt (insbesondere im Römerbrief und im Galaterbrief). Er übernahm den Glauben der Jerusalemer Urgemeinde, dass Jesus von Nazaret der in der jüdischen Tradition erwartete Messias (griechisch Χριστός Christós „der Gesalbte“) und Menschheitserretter sei. Im Unterschied zu Jesus und seinen zu Lebzeiten berufenen Jüngern stellte Paulus nicht den himmlischen Vater, sondern den auferstandenen Heilsbringer und Mittler Jesus Christus ins Zentrum seiner Verkündigung. Er lehrte, Gott habe mit der Hingabe seines Sohnes auch die unreinen heidnischen Stämme in seinen Bund aufgenommen, aber im Unterschied zum „Volk des ersten Bundes“ nur aus Gnade. Zur Annahme dieser Liebesgabe sei einzig der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus notwendig. Die Befolgung der jüdischen Tora sei den gläubigen Heiden erlassen. Zugleich seien sie jedoch dem erwählten Gottesvolk unterstellt. Er legte damit den Grundstein für die Abspaltung des Heidenchristentums vom Judentum.

Grundzüge

Grundlegende Argumentationsbasis für die Theologie des Paulus ist die These, dass Christus für uns gestorben ist (Gal 2,21). Wer daran glaubt, gehört zur Gruppe der Erlösten. Deshalb lehnt Paulus auch die Übernahme der jüdischen Gesetze (Beschneidung u. a.) ab. Denn nicht durch Einhaltung von Gesetzen, sondern durch den Glauben an die Rettungstat Christi wird der Mensch erlöst. Dies bedeutet natürlich nicht, dass Paulus alle Gesetze frei gibt. Es existiert für ihn ein „Gesetz Christi“ (Gal 5; Röm 13), das jeder Gläubige erfüllt.

Jedoch löst Paulus „das Alte Testament von der Bindung an die äußere Befolgung des Kultgesetzes und seiner Rechtsvorschriften [und] öffnet es auf die ganze Welt hin“[4].

Entscheidend für das Verständnis der paulinischen Theologie ist die unbedingte Naherwartung der Endzeit. Gott wird diejenigen erretten, die sich dem Glauben an die Heilstat Christi zuwenden. Damit ist religionsgeschichtlich eine wichtige Wandlung erfolgt: Als Jude war Paulus der Überzeugung, dass derjenige errettet wird, der das jüdische Gesetz vollständig beachtet. Seit seiner Berufung zum Heidenapostel setzt Paulus einen vollständig anderen Akzent: Nicht mehr die Befolgung der Gesetze errettet, sondern der Glaube. Man muss also nicht mehr Jude sein, um errettet zu werden. Daraus folgt für Paulus ein dringender Auftrag: Alle, auch die Heiden, müssen darüber informiert werden. Es geht Paulus darum, dass alle Menschen die Botschaft hören, dass sie der Glaube an Christus errettet.

Damit will Paulus nicht das Judentum auflösen. Ihm geht es allein darum, die Nichtjuden, im damaligen Sinne die Heiden, zu retten. Paulus lässt den Vorrang des Judentums weiterhin bestehen (Röm 9-11). Aber die Nichtjuden sind eben seit dem Christus-Ereignis in den Kreis der Erretteten mit aufgenommen, sofern sie den Glauben annehmen (Gal 3-5).

Bei den theologischen Ausführungen des Paulus geht es also um eine Korporationsfrage (wer gehört zum Kreis der Erretteten?) und nicht um eine Individuumsfrage (was muss ich tun, um gerettet zu werden). Erst Luther liest Paulus - aufgrund der Fragen seiner Zeit und seiner Person - individualistisch und stellt die Frage, was der gläubige Christ zu tun hat, um Gerechtigkeit zu erlangen.

Erlösung der Erretteten

Wer an die Heilstat Christi glaubt, der ist nach Paulus gerecht vor Gott. Den Glaubenden ist die Errettung sicher. Doch wie drückt sich diese Errettung aus? Für Paulus handelt es sich um eine völlig neue Existenz, die der glaubende Mensch erhält (1. Kor 15). Schon im Diesseits vom Heiligen Geist beeinflusst, kann der Glaubende nach dem Tod die Auferstehung erwarten, die als Gemeinschaft mit Christus unter Ablegung des „Fleisches“ zu verstehen ist. Gegenwärtig also bereits steht der glaubende Christ durch den Heiligen Geist in Verbindung mit Gott, für die Zukunft steht die vollendete Erlösung aus.

Eschatologie

Seit der Reformation sind sich die Theologen darüber einig, dass die theologischen Gedanken des Paulus in ihrem Zentrum um eine Theologie der Erlösung kreisen. Die Mitte des paulinischen Erlösungsdenkens bildet dabei die „präsentische Gemeinschaft mit Christus“: Durch sein Sterben am Kreuz besiegte der Christus Jesus den Tod und die Sünde, die Mächte des alten Äons, und die Glaubenden wurden mit Christus gekreuzigt, auferweckt und verherrlicht (Gal 2,20; Eph 2,5-7). In Christus sind die Glaubenden in das neue Äon eingegangen (Röm 6), was sich für den einzelnen Christen in der Gabe des Geistes äußert (Röm 8,23f). Trotzdem bleibt der einzelne Christ in seiner Sterblichkeit dem alten Äon verhaftet, kann jedoch in der eschatologischen Hoffnung auf grundlegende Neuerung leben (Röm 8,29), die mit der Wiederkehr Christi Einzug halten wird für alle Glaubenden und die gesamte Schöpfung Gottes.

Das Heilsgeschehen

Paulus geht davon aus, dass Christus für uns gestorben ist. Da Gott nun nichts veranlasst, was nicht notwendig ist, muss dieser Tod Christi notwendig gewesen sein. Er war notwendig für die Erlösung der Menschen. In diesem Sinne ist des Apostels Aussage „aus dem Gesetz wird niemand gerecht“ zu verstehen: Die Erlösung des Menschen ist allein durch den Glauben an die Heilstat möglich. Aus dem Gesetz allein heraus ist sie nicht möglich. Denn wäre sie möglich, dann wäre der Tod Christi nicht notwendig gewesen!

Damit ist das Zentrum der paulinischen Theologie angeschnitten: die Frage nach der Rechtfertigung aus dem Glauben. Bekannt ist die Wendung „aus Glauben wird der Mensch gerecht, nicht aus den Werken des Gesetzes“ (vgl. Gal 2,15-21). Paulus will damit ausdrücken, dass nicht das jüdische Gesetz den Weg zum Heil darstellt, sondern der Glaube. Er exemplifiziert dies am Beispiel Abrahams (Gal 3,6-14), der von Gott im Alten Testament als Beispiel eines Gerechten gerühmt wird, wohingegen das jüdische Gesetz erst später eingeführt wird. Für Paulus ist Abraham das Beispiel dafür, dass man vor Gott gerecht wird, auch ohne das jüdische Gesetz.

Paulus argumentiert (Gal 3,6-14), dass Gott Abraham die Zusage des Heils gegeben hat. Erst danach hat Gott das Gesetz eingeführt, um vor der Macht der Sünde zu schützen. Mit der Sendung Christi aber ist die Macht der Sünde gefallen; Christus ist die Erfüllung der Heilsverheißung an Abraham. Das Gesetz hat und hatte nie Heilsfunktion, sondern nur Schutzfunktion.

In der gegenwärtigen theologischen Forschung stark umstritten ist die Frage, was Paulus meint, wenn er sagt, „aus Werken des Gesetzes wird niemand gerecht“. Hatte Luther noch gemeint, Paulus drücke damit aus, dass jeder Versuch das Gesetz zu erfüllen eine Art Selbstgerechtigkeit wäre, so wird heute eher angenommen, Paulus wolle auf die Nichtigkeit des Gesetzes für die Heilserlangung hinweisen: Egal ob ich das Gesetz erfülle oder nicht, dies bedeutet nichts für das Heil. Das Gesetz hat keine Heilsfunktion mehr, weil es jetzt Christus gibt (so Ed Parish Sanders); das Gesetz hat keine Heilsfunktion, weil Gott auch nichtjüdische Gläubige unter dem Heil wissen will (so James Dunn); das Gesetz hatte noch nie Heilsfunktion (so Michael Bachmann).

Ethik

Das von Gott gegebene Gesetz kann nicht zur Erlösung führen. Dennoch ist es für Paulus ein gutes, heiliges und gerechtes Gesetz. Denn durch den Akt des Glaubens ist der Mensch befreit von der Macht der Sünde und befähigt, das Gesetz Christi zu erfüllen. Grundlage des Gesetzes ist das Liebesgebot Christi. Keine Grundlage hingegen sind äußerliche Rituale wie Beschneidung u. ä.

Bedeutung und Wirkung

Paulus wird von allen Konfessionen als herausragender Verkünder der Lehre Jesu angesehen und geachtet, vor allem im Protestantismus. Seine christozentrische Lehre und das Absehen von den jüdischen Ritualvorschriften leiteten die Loslösung des neuen Glaubens vom Judentum und die Ausbildung einer eigenständigen, schließlich weltumspannenden Religion ein. Aus diesem Grund wird Paulus seit den Anfängen der wissenschaftlichen Bibelkritik im 18. Jahrhundert von vielen Philosophen und Theologen als eigentlicher Gründer des Christentums betrachtet. Aus dieser Sicht ist er nicht nur eine der einflussreichsten Gestalten der Kirchen-, sondern auch einer der wirkmächtigsten Denker der Weltgeschichte überhaupt.

In der Nachfolge der paulinischen Lehre entwickelten u. a. Augustinus von Hippo (4./5. Jh.), Martin Luther (15./16. Jh.) und Karl Barth (19./20. Jh.) ihre Theologie. Andererseits ist Paulus auch mindestens seit der frühen Neuzeit ein beliebtes Ziel von Angriffen durch Kritiker des bestehenden Christentum, die ihm häufig vorwerfen, die Lehre Jesu in diese oder jene Richtung verfälscht zu haben.

In der katholischen Weltkirche ist Paulus Schutzpatron der Theologen und Seelsorger, Weber, Zeltwirker, Korbmacher, Seiler, Sattler und Arbeiterinnen sowie der katholischen Presse. Er wird als Heiliger angerufen für Regen und Fruchtbarkeit der Felder und gegen Furcht, Ohrenleiden, Krämpfe und Schlangenbiss. In der Kunst wird er gewöhnlich als kahlköpfiger, bärtiger Mann mit Buch und/oder Schwert dargestellt.

Der Gedenktag von Paulus (und Petrus) ist der 29. Juni. Zur Erinnerung an Paulus hat Papst Benedikt XVI. ein Paulusjahr ausgerufen. Es soll am 28. Juni 2008 beginnen.[5]

Siehe auch

Referenzen

  1. Günter Bornkamm, Paulus S. 33; 84f
  2. Wikipedia:Heike Omerzu, Die Apologetik der Apostelgeschichte auf dem Prüfstand, ZNT 18, 2006, S. 27f
  3. Radio Vatikan: Paulusgrab freigelegt, 5. Dezember 2006
  4. Wikipedia:Radio Vatikan: Vatikan: Anfeindungen sind Chance für Zeugnis10. Januar 2007
  5. Wikipedia:Radio Vatikan: Paulusjahr, 21. Juni 2007

Literatur

Historisch-kritische Gesamtdarstellungen

  • Joachim Gnilka: Paulus. Apostel und Zeuge. Herder, Freiburg i.Br. 1996, ISBN 3-451-26377-7
  • Eduard Lohse: Paulus. Eine Biographie. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49439-0 (umfangreich, informativ, leicht lesbar).
  • Ed Parish Sanders: Paulus. Eine Einführung. Reclam, Stuttgart 2006, ISBN 3-15-009365-1 (knappe Einführung in die wichtigsten Probleme der historisch-krischen Paulus-Forschung)
  • Udo Schnelle: Paulus. De Gruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-015164-2 (umfassender Überblick über Paulusforschung)
  • Oda Wischmeyer (Hg.): Paulus. Leben-Umwelt-Werk-Briefe. UTB, Tübingen 2006, ISBN 978-3-8252-2767-8 (informativer Überblick über die Paulusforschung als Gemeinschaftswerk jüngerer Theologen in erster Linie als Examensvorbereitung für Theologiestudenten)

Theologie des Paulus

  • Georg Eichholz: Die Theologie des Paulus im Umriss. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 1991, ISBN 3-7887-0527-2 (Standardwerk: sieht Paulus als Begründer der reformatorischen Rechtfertigungslehre und betont seine Treue zu Israel)
  • Hans Hübner: Biblische Theologie des Neuen Testaments. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
    • 2. Die Theologie des Paulus und ihre neutestamentliche Wirkungsgeschichte. 1993, ISBN 3-525-53587-2.
  • Claudia Janssen u. a.: Paulus. Umstrittene Tradition, lebendige Theologie; eine feministische Lektüre. Kaiser, Gütersloh 2001, ISBN 3-579-05318-3 (Neueste Forschungen zu Paulus mit Einordnung in die damalige gesellschaftliche, soziale und politische Situation mit einem feministisch-theologischen Ansatz)
  • Ernst Käsemann: Gottesgerechtigkeit bei Paulus. In: Ders.: Exegetische Versuche und Besinnungen. Auswahl. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
    • 2. 1964, S. 181-193 (bahnbrechender Aufsatz, der die Rolle der spätjüdischen Apokalyptik für Paulus betont und darin die Kontinuität zu Jesus und der Urgemeinde sieht)
  • Albert Schweitzer: Die Mystik des Apostels Paulus. Mohr, Tübingen 1981, ISBN 3-16-143591-5 (Repr. d. Ausg. Tübingen 1930; ein älteres Standardwerk, das Paulus gegen Luther abgrenzt)
  • Gerd Theißen: Psychologische Aspekte paulinischer Theologie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993, ISBN 3-525-53566-X (Exegese anhand von vier psychologischen Methoden)

Biographie/Chronologie des Paulus

  • Friedrich W. Horn: Das Ende des Paulus. Historische, theologische und literaturgeschichtliche Aspekte. De Gruyter, Berlin 2001, ISBN 3-11-017001-9 (Aufsatzsammlung zur Endphase im Leben des Paulus)
  • Rainer Riesner: Die Frühzeit des Apostels Paulus. Studien zur Chronologie, Missionsstrategie und Theologie. Mohr, Tübingen 1994, ISBN 3-16-145828-1 (entgegen dem Titel eine vollständige Darstellung der Biographie des Apostels, sehr detailliert und fundiert)
  • Alfred Suhl: Paulus und seine Briefe Beiträge zur paulinischen Theologie. Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2005, ISBN 3-460-03054-2 (Auswertung der biographischen Selbstaussagen des Apostels in seinen Briefen)
  • Holger Zeigan: Aposteltreffen in Jerusalem. Eine forschungsgeschichtliche Studie zu Galater 2,1-10 und den möglichen lukanischen Parallelen. Evangelische VA, Leipzig 2005, ISBN 3-374-02315-0 (neueste Erscheinung zur Biographie des Paulus, schwerpunktmäßig mit dem Apostelkonvent von Gal.2 beschäftigt)

Außerchristliche Darstellungen

Archäologie

  • Peter Pilhofer: Philippi. Mohr Siebeck, Tübingen 1995ff.
  1. Die erste christliche Gemeinde Europas (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament; 87). 1995, ISBN 3-16-146479-6.
  2. Katalog der Inschriften von Philippi (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament; 119). 2000, ISBN 3-16-146518-0
  • Paul Trebilco: The early Christians in Ephesus from Paul to Ignatius (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament; 166). Mohr Siebeck, Tübingen 2004, ISBN 3-16-148271-9.

Anthroposophische Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Apostel Paulus - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Biografie

Theologie

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