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Martin-Ingbert Heigl: Raphaels Vermächtnis und Rudolf Steiners letzte Ansprache: Die Transfiguration als Offenbarung der Michael-Schule
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Neuausgabe zum 100. Jahrestag
Martin-Ingbert Heigl
RAPHAELS VERMÄCHTNIS
und
Rudolf Steiners letzte Ansprache
Die Transfiguration als Offenbarung der Michael-Schule
Näheres unter www.widar.de
Martin-Ingbert.Heigl@gmx.de
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Weihnachtstagung

Aus AnthroWiki
ansehen im RUDOLF STEINER VERLAG
Michael Birnthaler: Rudolf Steiner und die Weihnachtstagung.
Peter Selg, Sergej O. Prokofieff: Die Weihnachtstagung und die Begründung der neuen Mysterien

Die Weihnachtstagung zur Begründung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft 1923/1924 fand vom 24. Dezember 1923 bis zum 1. Januar 1924 in Dornach statt, nachdem schwerwiegende Probleme innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft und eine wachsende äußere Gegnerschaft eine grundlegende Reorganisation/Neukonstituierung[1] der Gesellschaft notwendig erscheinen ließen. In dem am 24. Dezember 1923 um 11 Uhr 15 vormittags gehaltenen Eröffungsvortrag umriss Rudolf Steiner die Gesinnung, aus der heraus die Anthroposophische Gesellschaft erneuert werden sollte:

"Anknüpfen wollen wir heute an dasjenige, woran wir so sehr gern angeknüpft hätten schon 1913. Da wollen wir den Faden wiederum aufnehmen, meine lieben Freunde, und wollen als obersten Grundsatz in unsere Seelen einschreiben für die anthroposophische Bewegung, die ihre Hülle haben soll in der Anthroposophischen Gesellschaft, daß alles in ihr geistgewollt ist, daß sie sein will eine Erfüllung desjenigen, was die Zeichen der Zeit mit leuchtenden Lettern zu den Herzen der Menschen sprechen.

Nur wenn wir in dieser Art die anthroposophische Bewegung in uns selbst zu unserer tiefsten Herzensangelegenheit machen können, wird die Anthroposophische Gesellschaft bestehen. Wenn wir das nicht können, wird sie nicht bestehen. Denn das wichtigste von allem, was hier getan werden soll in diesen Tagen, ist zu tun in Ihrer aller Herzen, meine lieben Freunde. Was wir sagen und hören, wir werden es nur in der rechten Weise zum Ausgangspunkt für die Entwickelung der anthroposophischen Sache machen, wenn unser Herzblut dafür zu schlagen fähig ist. Und aus diesem Grunde eigentlich, meine lieben Freunde, haben wir Sie hierher gerufen, um im echten anthroposophischen Sinne eine Harmonie von Herzen hervorzurufen. Und wir geben uns der Hoffnung hin, daß gerade dieser Appell in der rechten Weise verstanden werden könne." (Lit.: GA 260, S. 35f)

Die Grundsteinlegung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft erfolgte am 25. Dezember 1923 um 10 Uhr vormittags, indem Rudolf Steiner den Grundstein, der von nun an das geistige Fundament der erneuerten Gesellschaft bilden sollte, in Form des Grundsteinspruches - als eine der Gegenwart gemäße Fassung des alten Mysterienwortes: «Erkenne dich selbst!» - in die Herzen der Mitglieder legte (Lit.: GA 260, S. 60ff).

In den am 1. Januar 1924 gesprochenen Abschiedsworten charakterisierte Rudolf Steiner eindringlich das Zukunftsziel des anthroposophischen Strebens:

"Und hier in Dornach muß eine Stätte sein, wo für diejenigen Menschen, die es hören wollen, gesprochen werden kann von allen wichtigen, unmittelbaren Erlebnissen in der geistigen Welt. Hier muß eine Stätte sein, wo die Kraft gefunden wird, nicht bloß in ausspintisierender, dialektisch-empirischer Wissenschaftlichkeit der Gegenwart hinzu- deuten darauf, daß es da oder dort solche kleinen Spuren des Geistigen gibt, sondern wenn Dornach seine Aufgabe erfüllen will, dann muß hier offen von dem, was in der geistigen Welt vorgeht geschichtlich, was in der geistigen Welt vorgeht als Impulse, die dann in das natürliche Dasein hineingehen und die Natur beherrschen, es muß in Dornach von wirklichen Erlebnissen, von wirklichen Kräften, von wirklichen Wesenheiten der geistigen Welt der Mensch hören können. Hier muß die Hochschule der wirklichen Geisteswissenschaft sein." (Lit.: GA 260, S. 275f)

In diesem Sinn begründete Rudolf Steiner im Anschluss an die Weihnachtstagung die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft. In der Hochschularbeit soll die geistige Welt, die in der Anthroposophie zunächst in Ideenform beschrieben wird, durch höhere Ausdrucksformen dargestellt werden, die unmittelbar der geistigen Welt selbst entlehnt sind. Rudolf Steiner erneuerte damit die von ihm von 1904 bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs 1914 in drei Klassen geführte Esoterische Schule, die aber nun in zeitgemäßer Form nicht mehr als Geheimschule, sondern im vollen Licht der Öffentlichkeit geführt werden sollte, und erweiterte sie zugleich um künstlerische und wissenschaftliche Sektionen. Die von Rudolf Steiner im Rahmen der Hochschule gehaltenen esoterischen Klassenstunden sind mittlerweile in GA 270 in vollem Umfang veröffentlicht:

Band I: 1. - 9. Stunde pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Band II: 10. - 19. Stunde pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Band III: 7 Wiederholungsstunden, 4 Einzelstunden in Prag, Bern und London (2) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Band IV: Tafelband pdf

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Organisation und Konstitution sind keine Synonyme. Es gibt lediglich analytisch eine je nach dem, wie die Begriffe gefaßt werden, mehr oder weniger große gemeinsame Unterbegrifflichkeit.