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Tonminerale


Tonminerale, kurz Ton genannt, sind einerseits feinstkörnige Minerale mit einer durchschnittlichen Korngröße unter 2 µm, anderseits handelt es sich dabei um Schichtsilikate, die aus zwei charakteristischen Strukturelementen aufgebaut sind, nämlich aus Tetraederschichten (T) aus eckenverknüpften SiO4-Tetraedern (wobei Si teilweise durch Al substituiert ist) und Oktaederschichten (O) aus kantenverknüpften AlO6-Oktaedern (mit teilweiser Substitution von Al durch Mg). Je nach Anordnung dieser Schichten unterscheidet man Zweischicht- (TO: z.B. Kaolinit und Chrysotil), Dreischicht- (TOT: z.B. Illit, Smectit und Vermiculit) und Vierschicht-Tonminerale (TOTO: z.B. Chlorit).
Tonminerale entstehen entweder durch hydrolytische Verwitterung anderer Minerale oder Gläser oder bilden sich neu als Ausscheidung aus übersättigten Bodenlösungen. Sie sind sehr weich und quellfähig und bei hohem Wassergehalt plastisch gut verformbar. Getrockneter und insbesondere gebrannter Ton wird spröde. Tonminerale besitzen eine große innere Oberfläche an der Stoffe absorbiert und auch wieder desorbiert werden können. Aufgrund ihrer dadurch bedingten hohen Kationenaustauschkapazität, namentlich für K+ und NH4+, bestimmen die Tonminerale maßgeblich die Fruchtbarkeit der Böden, indem sie die Pflanzen mit den notwendigen Mineralstoffen versorgen. Tonminerale sind auch weitgehend wasserundurchlässig und regulieren den Wasserhaushalt der Böden.
Ton ist der älteste und bedeutenste Werkstoff, aus dem durch Brennen Keramiken (von griech. κέραμος keramos) hergestellt werden und dadurch auch von großer kultureller Bedeutung. Erste keramische, aus Lösslehm gebrannte Kleinplastiken stammen schon aus der jungpaläolithischen Zeit (40.000 - 9.700 v.Chr.), die der Spätatlantis entspricht.
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