Abraham

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Abraham Isaak liebkosend
Rembrandt van Rijn, um 1637
Abraham opfert Isaak,
Laurent de La Hire (1650)

Abraham (hebr. אַבְרָהָם Avrāhām: „Vater der vielen (Völker)“, im Islam arab. إبرَاهِيم Ibrāhīm) ist eine zentrale Figur des jüdischen Glaubens. Er gilt als Stammvater Israels und auch als Stammvater der Araber. Seine Geschichte wird in der Genesis, dem ersten Buch des Alten Testaments, erzählt. Er lebte nach biblischem Bericht etwa im 19. Jahrhundert v. Chr. Zusammen mit Isaak und Jakob wird er zu den Erzvätern gezählt.

Eine Legende sagt, dass Nimrod den Vater Abrahams, Terach, der sein Feldherr gewesen war, veranlasst habe, Abraham zu töten, da ihm eine Prophezeiung Schlimmes von dem Kind erwarten ließ. Doch Terach täuschte Nimrod und Abraham wuchs allein in einer Höhle auf, wo er sich durch die Milch ernährte, die er aus seinem eigenen Daumen - einem Symbol für die Ich-Kraft - sog. Die Kräfte, die früher nur durch die alte Hellsichtigkeit zugänglich waren, zogen nun bei Abraham in die innere menschliche Organisation ein. Abraham entwickelte dadurch mit seinem Gehirn ein physisches Organ, mit dem er sich durch das Denken zum Göttlichen erheben konnte, und diese Organ vererbte er auf seine Nachkommen und prägte damit die Mission des hebräischen Volkes. Zu diesem Bild gehört auch, dass Abraham als Erfinder der Arithmetik gilt.

Abraham hieß ursprünglich Abram. Zusammen mit seinem Vater Terach war er aus Ur in Chaldäa (dem Süden des heutigen Irak) nach Harran (bei Urfa, Türkei) gewandert. Dort wurde er von Gott berufen und in das Land Kanaan geschickt, wo Gott aus ihm ein großes Volk machen wollte. Zusammen mit seiner kinderlosen Frau Sara und seinem Neffen Lot zog er nach Kanaan. Trotz der verheißenen Nachkommenschaft glaubte seine siebzigjährige Frau nicht, dass sie ihrem Mann ein Kind gebären könne und gab ihm ihre Magd Hagar, mit der Abram Ismael zeugte.

Seine eigentliche Initiation erfährt Abraham durch den großen Sonnen-Eingeweihten Melchisedek, den König von Salem, der ihn vor den Toren Jerusalems mit Brot und Wein als Opfergaben empfängt, also mit den gleichen Gaben wie beim letzten Abendmahl des Christus.

Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein heraus. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat; und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat. Und Abram gab ihm den Zehnten von allem. 1.Mose 14,17

Durch Melchisedek erfährt Abraham, dass der Gott, der an seiner inneren Organisation schafft, derselbe ist, der sich in den Mysterien offenbart. Der Legende nach enthält das älteste überlieferte Buch der Kabbala, das Sefer Jetzira, die Lehren, die Abraham bei seiner Einweihung durch Melchisedek empfangen hat.

Der Herr schloss darauf mit Abraham seinen Bund, forderte die Beschneidung und gab Abram und Sarai neue Namen: Abraham und Sara. Als Gott Abraham ein weiteres Mal erscheint, kündigt er ihm die Geburt eines Sohnes mit Sara an (sowie den Untergang Sodoms). Tatsächlich wird Sara im Alter von neunzig Jahren schwanger und gebiert Isaak, als Abraham hundert Jahre alt ist, woraufhin sie Hagar und Ismael verstößt.

Später stellt Gott Abrahams Glauben auf die Probe, indem er ihm befiehlt, seinen Sohn Isaak zu opfern (Opferung Isaaks), doch im letzten Moment greift Gott ein, schickt einen Widder, der anstatt Isaak geopfert wird. Mit dem Symbol des Widders wird auf das kommende Verstandesseelenzeitalter hingewiesen, in dem der Christus sich auf Erden verkörpern sollte, und auf das Abraham das hebräische Volk vorbereiten musste. Diese Episode gab auch dem Abraham-Test in der Psychologie, bei der die menschliche Bereitschaft, Unmenschliches zu tun, getestet wird, seinen Namen.

Nach dem Tod Saras nimmt sich Abraham Ketura zur Frau, die ihm bis zu seinem Tod sechs weitere Söhne gebar.

Im Islam gilt Ibrahim (Abraham) als Prophet, der erkannte, dass es nur einen einzigen Gott gibt. Die Wallfahrt nach Mekka (Hadsch) geht nach islamischer Auffassung auf Ibrahim zurück. Ebenso gepriesen wird seine Bereitschaft, seinen Sohn (nach muslimischer Auffassung Isma'il) für den einzigen Gott zu opfern. Mit seinem Sohn Isma'il (Ismael), dem ihm Hadschar (Hagar) gebar, gilt er dem Islam als Stammvater der Araber. Die Muslime ehren sein Grab in Hebron (al-Chalîl).

Vom Namen Abraham leitet sich auch die Bezeichnung abrahamitische Religionen für Judentum, Christentum und Islam ab.

Siehe auch

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