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Ymir

Aus AnthroWiki
Version vom 24. Oktober 2021, 08:27 Uhr von imported>Odyssee
Auðhumla nährt Ymir und leckt Búri frei; Gemälde von Nicolai Abraham Abildgaard, 1790

Der Riese Ymir (altnord. Ýmir „Zwilling, Zwitter“), identisch mit Aurgelmir, ist in der nordischen Mythologie das älteste Lebewesen und entspricht dem Adam Kadmon der hebräischen Überlieferung, dem Pangu der chinesischen Mythologie, dem Gayomart der Persische Mythologie oder dem Purusha der indischen Veden. Sein Name gilt als sehr alt und ist sprachlich mit dem altindischen Todesgott Yama und dem altpersischen Yima verwandt.[1] Ein anderer Riese der nordischen Urzeit namens Aurgelmir (oder Urgelmer beziehungsweise Örgelmir) wird oft mit Ymir gleichgesetzt.

Er war ein zweigeschlechtlicher Urzeitriese mit sechs Köpfen. Er entstand aus der Vermischung des Gletschereises von Niflheim und aus dem Feuer von Muspelheim. Er ernährte sich von der Milch der Urkuh Audhumla.

Als er von der Milch der Urkuh getrunken hatte, schlief er ein. Dabei bemerkte er nicht, dass neben ihm das Schwert des Feuerriesen Surtr einschlug. Da dieses sehr heiß war, entstand aus seinem Schweiß Thrudgelmir. Dies war ein sechsköpfiger Riese.

Die ersten Götter, Odin, Ve und Vili töteten ihn und erbauten aus seinen Körperteilen die Welt: Aus seinem Fleisch wurde die Erde, aus dem Blut das Meer, aus seinen Zähnen Steine und Felsen, aus seinem Haar die Bäume, aus seinen Augenbrauen Midgard, aus seinem Schädel der Himmel und aus seinem Gehirn die Wolken gemacht. Die vier Eckpunkte des Himmels werden dabei von den Zwergen Nordi, Sudri, Austri und Westri gestützt.

„Die alten Priesterweisen sprachen zu dem Volke auf folgende Weise:

Bevor ihr habt hineinsehen können in diese Welt, die erfüllt ist von Pflanzen und Tieren, von all den Gegenständen, die ihr jetzt draußen unterscheiden könnt, war nichts da als ein finsterer, gähnender Raum, wie ein Abgrund. Ihr sähet die Bilder in den Raum hinein. Aber alles das, was jetzt da ist, ging hervor aus diesem Abgrund, aus Ginnungagap, - das ist das alte germanische Chaos. Nun erzählte man weiter: Von Norden her flössen zwölf Ströme, und von Süden her kamen die Feuerfunken. Dadurch, daß die Feuerfunken des Südens sich verbanden mit den zwölf Strömen des Nordens, entstanden zwei Wesen: der Riese Ymir und die Kuh Audhumbla.

Was ist nun der Riese Ymir? Ymir ist der denkende Mensch, der entstanden ist, sich herausgebildet hat aus dem Chaos - aus Ginnungagap; und die Kuh Audhumbla ist das neue Ernährende und das neue Herz. In der menschlichen Gestalt sind vereinigt der Riese Ymir und die Kuh Audhumbla.“ (Lit.: GA 101, S. 22f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
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Einzelnachweise

  1. Ström, S. 66; Näsström, S. 24 f.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Ymir aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.