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Präkambrium
Äonothem | Ärathem | System | Alter (mya) | |
---|---|---|---|---|
Phanerozoikum Dauer: 541 Ma |
Känozoikum Erdneuzeit Dauer: 66 Ma |
Quartär | 2,588–0 | |
Neogen | 23,03–2,588 | |||
Paläogen | 66–23,03 | |||
Mesozoikum Erdmittelalter Dauer: 186,2 Ma |
Kreide | 145–66 | ||
Jura | 201,3–145 | |||
Trias | 252,2–201,3 | |||
Paläozoikum Erdaltertum Dauer: 288,8 Ma |
Perm | 298,9–252,2 | ||
Karbon | 358,9–298,9 | |||
Devon | 419,2–358,9 | |||
Silur | 443,4–419,2 | |||
Ordovizium | 485,4–443,4 | |||
Kambrium | 541–485,4 | |||
Präkambrium Dauer: 4.059 Ma |
Proterozoikum Dauer: 1.959 Ma |
Neoproterozoikum Jungproterozoikum Dauer: 459 Ma |
Ediacarium | 635–541 |
Cryogenium | 850–635 | |||
Tonium | 1.000–850 | |||
Mesoproterozoikum Mittelproterozoikum Dauer: 600 Ma |
Stenium | 1.200–1.000 | ||
Ectasium | 1.400–1.200 | |||
Calymmium | 1.600–1.400 | |||
Paläoproterozoikum Altproterozoikum Dauer: 900 Ma |
Statherium | 1.800–1.600 | ||
Orosirium | 2.050–1.800 | |||
Rhyacium | 2.300–2.050 | |||
Siderium | 2.500–2.300 | |||
Archaikum Dauer: 1.500 Ma |
Neoarchaikum Dauer: 300 Ma |
2.800–2.500 | ||
Mesoarchaikum Dauer: 400 Ma |
3.200–2.800 | |||
Paläoarchaikum Dauer: 400 Ma |
3.600–3.200 | |||
Eoarchaikum Dauer: 400 Ma |
4.000–3.600 | |||
Hadaikum Dauer: 600 Ma |
4.600–4.000 |
Das Präkambrium (von lat. prae = ‚vor‘ und Kambrium) oder Erdfrühzeit, veraltete Bezeichnung Abiotikum, ist ein Zeitabschnitt in der Erdgeschichte. Es umfasst den Zeitraum von der Entstehung der Erde vor etwa 4,56 Milliarden Jahren bis zur Entwicklung der Tierwelt zu Beginn des Kambriums vor etwa 540 Millionen Jahren.
Das Präkambrium steht als informelle Einheit außerhalb des Rangsystems der Chronostratigraphie und umfasst die Äonen Hadaikum, Archaikum und Proterozoikum.
Entstehung des Lebens
Im Präkambrium entwickelten sich die ersten Lebewesen, von denen aber nur wenige Fossilien erhalten sind, z. B. Bakterien wie die Cyanobakterien. Der Zeitabschnitt des Präkambriums, aus dem Fossilien bekannt sind, wird manchmal auch als Kryptozoikum bezeichnet und vom Azoikum abgegrenzt, in dem es wahrscheinlich noch kein Leben auf der Erde gab. Jedenfalls herrschten im frühen Präkambrium ganz andere chemische und klimatische Voraussetzungen als später.
Theorien
Zur Entstehung des Lebens auf der Erde gibt es bisher verschiedene Hypothesen bzw. Theorien (z. B. von den Nobelpreisträgern Manfred Eigen bzw. Richard Kuhn), da solche Entstehungsvorgänge bisher weder in der Natur beobachtet wurden noch experimentell dargestellt werden konnten.
Die erwähnten Theorien beruhen auf sehr allgemeinen physikalisch-chemischen Prinzipien, z. B. der Selbstorganisation nach dem „Prinzip vom kleinsten Zwang“ bzw. der Anpassung an die Verhältnisse in „optimalen Kavitäten“. Man nimmt hierbei an, dass sich das Leben vielleicht in einer „Ursuppe“ durch chemische Reaktionen gebildet haben könnte (siehe Miller-Urey-Experiment). Die extremen Umweltbedingungen, unter denen das Leben entstand, ähneln denen in der Umgebung von Schwarzen und Weißen Rauchern in der Tiefsee. Schwarze Raucher spielten möglicherweise eine entscheidende Rolle in der chemischen Evolution des Lebens.
Andere Theorien vertreten die Annahme, dass das Leben durch den Einschlag von Asteroiden oder Kometen entstanden oder gefördert worden sein soll bzw. einzelne Aminosäuren oder gar lebende Zellen mit extraterrestrischen Gesteinsbrocken auf die Erde gelangt sein könnten (Panspermie).
Erste Lebewesen
Der genaue Zeitpunkt der Entwicklung des Lebens ist nicht bekannt. Jedoch könnten etwa 3,8 Milliarden Jahre alte Gesteine auf Inseln westlich von Grönland teilweise organischen Ursprungs sein. Die ältesten Stromatolithen, indirekte geologische Zeugnisse der Präsenz und Tätigkeit von Cyanobakterien (früher als Blaugrünalgen bezeichnet) wurden in Westaustralien gefunden und sind 3,46 Milliarden Jahre alt. Ein weiterer Fund im gleichen Gebiet weist auf Bakterien hin, die bereits 100 Millionen Jahre älter sind. Am Ende des Präkambriums existieren jedoch etliche gut erhaltene Hinweise auf frühe Arten.
Gegen Ende des Präkambriums entstanden auch mehrzellige Organismen, die zum Teil zu den Vorläufern noch bestehender Organismengruppen wie Schwämme (Porifera) und Nesseltiere (Cnidaria) gerechnet werden, deren Baupläne zum Teil aber auch kaum oder gar nicht einer heute noch existenten Gruppe von Lebewesen zugeordnet werden können. Fundorte präkambrischer Formationen sind auf der Erde selten, und die alten Gesteine wurden durch tektonische Vorgänge oft mehrfach überformt. Namensgebend für die Ediacara-Fauna, eine Gemeinschaft von Lebewesen des späten Präkambriums, ist die Ediacara-Formation von Flinders Range in Australien, deren Entsprechungen auch in Kanada und Namibia vorkommen. Dieser letzte Abschnitt des Präkambriums wird als Ediacarium bezeichnet, früher auch als Vendium (vgl. Vendobionten).
Kontinente und Klima
Die Fundorte der Fossilien der Ediacara-Fauna liegen auf verschiedenen heutigen Kontinenten. Durch diese stratigraphischen Befunde gilt als erwiesen, dass damals die Landmassen zu einem „Superkontinent“ verschmolzen waren, dem man den Namen Rodinia gab. Spuren von präkambrischen Vergletscherungen in Namibia und Kanada sprechen auch für eine oder mehrere weltweite Eiszeiten im Präkambrium (Schneeball Erde). Erst der Übergang zu einem wärmeren Klima machte die Kambrische Explosion, besser zu bezeichnen als Kambrische Radiation, des Lebens auf der Erde zu Beginn des Kambriums möglich.
Siehe auch
- Kategorie:Zeitalter des Präkambrium - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Kategorie:Präkambrium - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Präkambrium - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Geologische Zeitskala
- Historische Geologie
Literatur
- Ulf Linnemann, Mandy Hofmann: Die Wiege des Lebens: Das Präkambrium. In: Biologie in unserer Zeit. Band 40, Nr. 2, 2010, ISSN 0045-205X, S. 110–121, doi:10.1002/biuz.201010418.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Präkambrium aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |