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Prinzip der spirituellen Ökonomie
Das Prinzip der spirituellen Ökonomie besagt, dass die Ätherleiber und Astralleiber hoher Eingeweihter nach dem Tod nicht nur erhalten bleiben, sondern auch vervielfältigt werden können, um sie anderen Menschen einzuverweben, die besondere Zukunftsaufgaben zu erfüllen haben. Derartige Leiber werden in der östlichen Tradition als Dharmakaya (Gesetzeskörper) bezeichnet.
Nach diesem Prinzip wurden von Manu, dem Führer des atlantischen Sonnenorakel, die Ätherleiber die sieben größten Weisen der atlantischen Orakel aufbewahrt und später auf die sieben heiligen Rishis übertragen, die die urindische Kultur begründen sollten. „Nur der Ätherleib des großen Eingeweihten des Christus-Orakels wurde in gewisser Beziehung verschieden behandelt von diesen andern.“ (Lit.: GA 109, S. 13)
Vervielfältigung der Wesensglieder des Jesus Christus
Besonder bedeutsam ist, dass durch den Herabstieg des Christus in die Leibeshüllen des Jesus von Nazareth dessen Wesensglieder - vom Ätherleib und Astralleib, über die Empfindungsseele, Verstandesseele und Bewusstseinsseele, bis hinauf zum Abdruck des Ich - nach dem Tod vervielfältig und später anderen Menschen einverwoben werden konnten.
„Dadurch, daß die Avatarwesenheit des Christus in dem Leib des Jesus von Nazareth wohnte, war die Möglichkeit gegeben, daß sowohl der Ätherleib des Jesus von Nazareth unzählige Male vervielfältigt wurde als auch der astralische Leib und sogar auch das Ich, das Ich als ein Impuls, wie er dazumal in dem astralischen Leib angefacht worden ist, als in die dreifache Hülle des Jesus von Nazareth der Christus einzog.“ (Lit.: GA 109, S. 26)
Abbilder des Christus-Ätherleibs
„Es gab in der Zeit vom 4., 5. Jahrhundert bis zum 10., 12. Jahrhundert eine große Anzahl von Menschen, denen gegenüber es höchst töricht erschienen wäre, wenn man ihnen gesagt hätte, man könne an den Ereignissen von Palästina auch zweifeln, denn sie wußten es besser. Besonders über europäische Länder waren diese Menschen verbreitet. Sie hatten in sich selber immer erleben können etwas, was eine Art Paulus-Offenbarung im kleinen war, was Paulus, der bis dahin ein Saulus war, auf dem Wege nach Damaskus erfahren hat, und wodurch er ein Paulus wurde.
Wodurch hat in diesen Jahrhunderten eine Anzahl von Menschen solche, in einer gewissen Beziehung hellseherischen Offenbarungen über die Ereignisse von Palästina erhalten können? Das war dadurch möglich, daß in diesen Jahrhunderten die Abbilder des vervielfältigten Ätherleibes des Jesus von Nazareth, die aufbewahrt worden waren, einer großen Anzahl von Menschen einverwoben worden sind, daß sie diese sozusagen anziehen durften. Ihr Ätherleib bestand nicht ausschließlich aus diesem Abbild des Ätherleibes des Jesus, aber es war ihrem Ätherleib einverwoben ein Abbild des ursprünglichen Originals des Jesus von Nazareth. Menschen, die in sich einen solchen Ätherleib haben konnten, und die dadurch unmittelbar ein Wissen haben konnten von dem Jesus von Nazareth und auch von dem Christus, solche Menschen gab es in diesen Jahrhunderten. Dadurch wurde aber auch das Christus-Bild losgelöst von der äußerlich historischen, physischen Überlieferung. Und am meisten losgelöst erscheint es uns in jener wunderbaren Dichtung des 9. Jahrhunderts, die bekannt ist als die Heliand-Dichtung, die aus der Zeit Ludwigs des Frommen stammt, der von 814 bis 840 regiert hat, und die von einem äußerlich schlichten Manne des Sachsenlandes niedergeschrieben worden war. In bezug auf seinen astralischen Leib und sein Ich konnte er gar nicht heranreichen an das, was in seinem Ätherleibe war. Denn seinem Ätherleib war einverwoben ein Abbild des Ätherleibes des Jesus von Nazareth.“ (Lit.: GA 109, S. 28f)
„Aber viele haben solch ein Abbild des Ätherleibes des Jesus von Nazareth einverwoben erhalten. Daher sehen wir, daß in diesen Jahrhunderten diese Menschen in Imaginationen lebten, welche sich anschlössen an die Ereignisse von Golgatha. Alle diejenigen, die die Urbilder des Heilands am Kreuze, der Maria mit dem Jesuskinde geschaffen haben, die nachher wiederholt wurden, es waren solche Leute, die zu diesen bildlichen Darstellungen des Ereignisses von Golgatha und was damit zusammenhängt, gekommen waren dadurch, daß ihnen einverwoben war in den eigenen Ätherleib ein Abbild des Ätherleibes des Jesus von Nazareth. In diesen Zeiten sind wie typisch diese Bilder entstanden dadurch, daß diese Leute hellseherisch waren.“ (Lit.: GA 109, S. 57)
„Vom 6. und 7. Jahrhundert an geschieht es nun, daß besonders hervorragenden christlichen Verkündern einverwoben wurde ein Abbild des Ätherleibes des Jesus von Nazareth. Ein solcher Mensch war Augustinus. Er hatte gewaltige Kämpfe durchzumachen in seiner Jugend. Dann aber wurde in bedeutsamer Weise in ihm wirksam der Impuls des Ätherleibes des Jesus von Nazareth, und da beginnt er erst, aus sich selbst heraus christliche Mystik zu treiben. Wir können seine Schriften eben nur in diesem Lichte verstehen.
Viele Persönlichkeiten sind in der Welt herumgegangen, in sich tragend eine solche Kopie. Columban, Gallus, Patrick, sie trugen alle solch ein Abbild des Ätherleibes in sich, und gerade dadurch waren sie in der Lage, das Christentum zu verbreiten. So konnte eine Brücke geschlagen werden vom Christus-Ereignis zur nachfolgenden Zeit.“ (Lit.: GA 109, S. 121)
Abbilder des Christus-Astralleibs
„In den späteren Jahrhunderten, vom 12. bis 15. Jahrhundert, da war es besonders der astralische Leib des Jesus von Nazareth, der in zahlreichen Abbildern einverwoben wurde den astralischen Leibern der wichtigsten Träger des Christentums. Solche Menschen hatten dann ein Ich, das sich als Ich sehr falsche Vorstellungen machen konnte von allem möglichen, aber in ihren astralischen Leibern lebte ein Unmittelbares an Kraft, an Hingebung, eine unmittelbare Gewißheit der heiligen Wahrheiten. Tiefe Inbrunst, ganz unmittelbare Überzeugung und unter Umständen auch die Fähigkeit, diese Überzeugung zu begründen, lag in solchen Menschen. Was uns manchmal gerade bei diesen Persönlichkeiten so sonderbar anmuten muß, das ist, daß sie in ihrem Ich oft gar nicht gewachsen waren dem, was ihr astralischer Leib enthielt, weil er einverwoben hatte ein Abbild des astralischen Leibes des Jesus von Nazareth. Grotesk erschien manchmal das, was ihr Ich tat, großartig und erhaben aber die Welt ihrer Stimmungen und Gefühle, ihrer Inbrunst. Eine solche Persönlichkeit zum Beispiel ist Franz von Assisi. Und gerade wenn wir Franz von Assisi studieren und nicht verstehen können als heutige Menschen sein bewußtes Ich und dennoch die allertief ste Verehrung haben müssen für seine ganze Gefühlswelt, für alles, was er getan hat, so wird das erklärlich unter einem solchen Gesichtspunkt. Er war einer derjenigen, die einverwoben hatten ein Abbild des astralischen Leibes des Jesus von Nazareth. Dadurch war er imstande, gerade das zu vollbringen, was er gerade vollbracht hat. Und zahlreiche seiner Anhänger aus dem Orden der Franziskaner mit seinen Dienern und Minoriten hatten in ähnlicher Weise solche Abbilder in ihrem astralischen Leib einverwoben.“ (Lit.: GA 109, S. 30f)
Genauer betrachtet handelt es sich hier um Abbilder der seelischen Wesensglieder des Christus, also der Empfindungsseele, der Verstandes- oder Gemütsseele und der Bewusstseinsseele, die substanziell Bestandteile des Astralleibs sind.
Empfindungsseele
„Da kam es nun darauf an, ob diesen Leuten des Mittelalters vom astralischen Leibe des Jesus von Nazareth mehr einverwoben war dasjenige, was wir Empfindungs seele nennen oder mehr die Verstandesseele oder das, was wir Bewußtseinsseele nennen. Denn der astralische Leib des Menschen muß ja in gewisser Beziehung alles dieses in sich enthaltend gedacht werden: also das Ich umschließend und dieses enthaltend gedacht werden, Empfindungsseele, Verstandesseele und Bewußtseinsseele. Ganz sozusagen Empfindungsseele des Jesus von Nazareth war alles in Franz von Assisi. Ganz Empfindungsseele des Jesus von Nazareth war alles in jener wunderbaren Persönlichkeit, die Sie mit der ganzen Seele biographisch verfolgen werden, wenn Sie das Geheimnis ihres Lebens kennen: in der Elisabeth von Thüringen, 1207 geboren. Da haben wir eine solche Persönlichkeit, die einverwoben hatte in die Empfindungsseele ein Abbild des astralischen Leibes des Jesus von Nazareth. Das Rätsel dieser Menschengestalt wird uns gerade durch solch ein Wissen gelöst.“ (Lit.: GA 109, S. 31)
Verstandes- oder Gemütsseele
Die großen Scholastiker hatten ein Abbild der Verstandesseele des Christus in ihren Astralleib einverwoben.
„Es wird Ihnen verständlich werden jene Wissenschaft, die sonst heute so wenig verstanden und so viel verlästert wird, die man gewöhnlich als die Scholastik bezeichnet. Was hatte sich denn die Scholastik für eine Aufgabe gestellt? Sie hatte sich die Aufgabe gestellt, aus Urteilsgründen heraus, aus dem Intellekt heraus Belege, Beweise zu finden für das, woran man keine historische Anknüpfung, keine physische Vermittlung hatte, und wofür man auch keine unmittelbare hellseherische Gewißheit hatte, wie es in den vorherigen Jahrhunderten war durch den einverwobenen Ätherleib des Jesus von Nazareth. Diese Leute mußten sich so die Aufgabe stellen, daß sie sich sagten: Es ist uns durch Überlieferung mitgeteilt worden, daß in der Geschichte aufgetreten ist jene Wesenheit, die als der Christus Jesus bekannt ist, daß eingegriffen haben in die Menschheitsentwickelung andere geistige Wesenheiten, von denen uns die religiösen Urkunden zeugen. - Aus ihrer Verstandesseele heraus, aus dem Intellekt des Abbildes des Jesus von-Nazareth-Astralleibes stellten sie sich die Aufgabe, mit feinen und scharf ausgebauten Begriffen alles das zu beweisen, was in ihren Schriften als Mysterienwahrheiten da war. So entstand jene merkwürdige Wissenschaft, die das größte an Scharfsinn, an Intellekt zu leisten versucht hat, was überhaupt wohl in der Menschheit geleistet worden ist. Durch mehrere Jahrhunderte hindurch - man möge über den Inhalt der Scholastik denken, wie man will - wurde einfach dadurch, daß diese feine, feine Begriffsunterscheidung und Begriffskonturierung getrieben wurde, die Fähigkeit des menschlichen Nachdenkens gepflegt und der Zeitkultur eingeprägt. Es war ja im 13. bis 15. Jahrhundert, daß die Menschheit durch die Scholastik eingeprägt erhalten hat die Fähigkeit, scharfsinnig, eindringend logisch zu denken.“ (Lit.: GA 109, S. 31f)
Bewusstseinsseele
Die großen spätmittelalterlichen Mystiker wie Meister Eckhart (1260-1328) oder Johannes Tauler (1300-1361) trugen eine Kopie der Bewusstseinsseele des Christus in ihrem Astralleib, in der bereits das Abbild des Christus-Ich stark wirkt.
„Bei denen, welchen wiederum mehr eingeprägt war die Bewußtseinsseele beziehungsweise das Abbild, das sich als Bewußtseinsseele des Jesus von Nazareth auslebt, trat auf- weil in der Bewußtseinsseele das Ich sitzt - die besondere Erkenntnis, daß im Ich der Christus gefunden werden kann. Und weil sie selber das Element der Bewußtseinsseele aus dem astralischen Leib des Jesus von Nazareth in sich hatten, leuchtete in ihrem Innern ihnen der innere Christus auf, und durch diesen Astralleib erkannten sie, daß der Christus in ihrem Innern der Christus selber war. Das waren die, die Sie kennen als Meister Eckart, Johannes Tauler und die ganzen Träger der mittelalterlichen Mystik.“ (Lit.: GA 109, S. 32)
Abbilder des Christus-Ich
Gegenwärtig warten die Abbilder der Ich-Natur des Christus Jesus darauf, von immer mehr Menschen aufgenommen zu werden.
„Als nun der Christus in dem Jesus von Nazareth sich verkörperte, wurde ferner in dem Astralleibe des Jesus von Nazareth etwas wie ein Abdruck des Ich geschaffen. Wir können uns leicht vorstellen, wenn dies die Christus-Wesenheit ist, die in den Astralleib sich hineinbegibt, daß dann in den umliegenden Partien des Astralleibes etwas wie ein Abbild entsteht [Es wurde offenbar an die Tafel gezeichnet]. Dieses Abbild des Ich von dem Christus [in dem Leibe des] Jesus hatte nun zahlreiche Vervielfältigungen hervorgerufen, die in der geistigen Welt sozusagen aufbewahrt blieben. Einzelne hatten in ihrem eigenen Ich gleichsam als Propheten einer neuen Zeit etwas einverwoben erhalten, so zum Beispiel einige der deutschen Mystiker, die deshalb den inneren Christus mit solcher Inbrunst verkündeten, weil sich etwas wie ein Abbild des Ich des Christus in ihnen verkörpert hat; aber ein Abbild natürlich! Erst die Menschen, welche nach und nach sich vorbereiten zum vollen Christus-Verständnis, die durch die Erkenntnis der spirituellen Welten verstehen werden, was der Christus ist, indem er von Zeit zu Zeit, sich wandelnd, immer wieder sich findet im Fortgang der Erdenentwickelung, die werden nach und nach reif, dieses Christus- Erlebnis in sich zu haben, sozusagen die wartenden Abbilder des Christus-Ich, das der Christus im Leibe des Jesus durch einen Abdruck gebildet hat, dieses Ich aufzunehmen.
Das gehört zu der inneren Mission der spirituellen Weltenströmung, die Menschen dazu vorzubereiten, ihr Seelisches so reif zu machen, daß nun auch eine immer größere und größere Anzahl von Menschen ein Abbild der Ich-Wesenheit des Christus Jesus in sich aufnehmen kann. Denn so ist der Gang der christlichen Entwickelung: Erst die Fortpflanzung auf dem physischen Plan, dann die Fortpflanzung durch die Ätherleiber, dann durch die Astralleiber, die vielfach die wiederverkörperten Astralleiber des Jesus waren. Nun soll die Zeit kommen, wo immer mehr und mehr in den Menschen die Ich-Natur des Christus Jesus selber als die innerste Wesenheit ihrer Seele aufgeht. Ja, es warten diese geprägten Abbilder der Christus-Jesus-Individualität, daß sie aufgenommen werden von den Seelen, sie warten!“ (Lit.: GA 109, S. 59f)
„Das Ich des Jesus von Nazareth hat ja die drei Hüllen bei der Johannestaufe verlassen; aber es ist doch ein Abbild dieses Ichs gleich einem Siegelabdruck verblieben in den drei Hüllen. Von diesen drei Leibern nimmt die Christus-Wesenheit Besitz, aber auch von noch etwas, das wie ein Abdruck des Jesus-Ichs zurückbleibt. So etwas wie eine Ich-Kopie des Jesus wird einverwoben vom 12., 13. und 14. Jahrhundert ab in solche Menschen, die nun zu sprechen beginnen von einem «inneren Christus». Meister Eckhart, Tauler, sie sprechen dann aus ihrer eigenen Erfahrung heraus wie ein Ich-Abdruck von Jesus von Nazareth.“ (Lit.: GA 104a, S. 102f)
Literatur
- Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Das Prinzip der spirituellen Ökonomie im Zusammenhang mit Wiederverkörperungsfragen, GA 109 (2000) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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