Shuddhodana

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Shuddhodana beim rituellen Pflügen. Pakistan, Gandhara-Gebiet, 3./4. Jahrhundert; Schiefer
Mahapajapati Gotami mit dem Knaben Siddharta Gautama auf ihrem Schoß

Shuddhodana (Sanskrit: शुद्धोदन, Śuddhodana; Hindi auch Shuddhodhan; * 6. Jahrhundert v. Chr.) war ein König (Raja) aus dem indoarischen Geschlecht der Shakya und soll als Nachfolger seines Vaters Sīhahanu den alten indischen Staat Kapilavastu im nördlichen Indien, heute in Nepal, regiert haben.

Nachdem der Verbindung mit seiner Hauptgefährtin Prinzessin Māyā 20 Jahre lang keine Kinder beschieden waren, gebar diese ihm den Sohn Gautama, der später der historische Buddha werden sollte sollte. Māyā war damals schon zwischen vierzig und fünfzig Jahre alt. Sie hatte alle Qualitäten, die für jemanden notwendig waren, der den erhabenen Rang der Mutter des Buddha tragen sollte: sie war nicht zu leidenschaftlich, sie nahm keine Rauschmittel, sie hatte die Pāramī, die transzendenten Tugenden, die ans andere (para) Ufer (mita) der Weisheit führen, also zum Erwachen, hunderttausend Kappas (Weltzeitalter) lang praktiziert und seit ihrer Geburt nicht gegen die fünf Sīlās (buddhistische Tugendregeln) verstoßen. Am Tag ihrer Empfängnis hielt sie ihr Fasten ein, und in der Nacht hatte sie im Schlaf folgenden Traum: Die vier Mahārāja-Götter nahmen sie in ihrem Bett mit nach Himavā und setzten sie unter einen Sāla-Baum auf Manosilātala. Dann kamen ihre Frauen, badeten sie im Anotatta-See und kleideten sie in göttliche Gewänder. Danach führten sie sie in einen goldenen Palast und legten sie auf eine göttliche Couch; dort trat der Bodhisatta in Gestalt eines weißen Elefanten, der einen weißen Lotus in seinem glänzenden Rüssel hielt, in ihre rechte Seite ein. Dies geschah am Tag des Uttarāsālhanakkhatta, nach einem sieben Tage dauernden Fest, an dem sie zuvor teilgenommen hatte.

Als die Wahrsager Śuddhodana vorhersagten, dass seinem Sohn Gautama zwei mögliche Schicksale bevorstünden, entweder das der universellen Herrschaft oder das der Buddhaschaft, setzte er seine ganze Kraft ein, um den Prinzen mit allen Arten von Luxus zu versorgen, um ihn an das häusliche Leben zu binden. Es wird erzählt, dass als Asita, der bereits der spirituelle Berater seines Vaters und später auch sein eigener Lehrer gewesen war, Śuddhodana besuchte, um den neugeborenen Prinzen zu sehen, und dem Säugling seine Ehrerbietung erwies, indem er seine Füße auf seinem Kopf ruhen ließ, Śuddhodana mit Staunen erfüllt war und selbst das Kind verehrte. Und als Śuddhodana bei der Pflugzeremonie sah, wie der Jambu-Baum, unter dem das Kind platziert worden war, seinen Schatten unbeweglich hielt, um es zu schützen, und dass das Kind in der Luft schwebend im Lotossitz saß, verehrte er es erneut.

Als Gautamas Mutter Māyā sieben Tage nach der Geburt des Prinzen starb, wurde ihre Schwester Mahapajapati Gotami Śuddhodanas Hauptgefährtin und die Pflegemutter des Knaben.

Als Suddhodana später die Nachricht erreichte, dass sein Sohn die Erleuchtung erlangt hatte, schickte er mit zehntausend anderen einen Boten nach Veluvana in Rājagaha, um den Buddha einzuladen, Kapilavastu zu besuchen. Doch der Bote und seine Gefährten hörten den Buddha predigen, traten in den Orden ein und vergaßen ihren Auftrag. Neunmal geschah dies. Beim zehnten Mal schickte Suddhodana Kāludāyī mit der Erlaubnis, in den Orden einzutreten, unter der ausdrücklichen Bedingung, dass er die Einladung des Königs an den Buddha weitergibt. Kāludāyī hielt sein Versprechen und der Buddha besuchte Kapilavastu und hielt sich im nahegelegenen Hain Nigrodhārāma auf. Dort predigte er in Bezug auf einen Regenschauer, der fiel, das Vessantara Jātaka. Als Suddhodana am nächsten Tag den Buddha zur Rede stellte, weil man ihn in den Straßen von Kapilavastu betteln sah, sagte ihm der Buddha, dass Betteln die Sitte aller Buddhas sei, und als Suddhodana dies hörte, wurde er ein Sotāpanna, der die ersten drei Fesseln[1] abgestreift hatte, die ihn an die Wiedergeburt banden. Er lud den Buddha in seinen Palast ein, wo er ihn bewirtete, und am Ende der Mahlzeit predigte der Buddha dem König, der nun ein Sakadāgāmī wurde[2], der auch die vierte und fünfte Fessel deutlich geschwächt hatte. Nachdem er schließlich das Mahādhammapāla Jātaka gehört hatte[3], wurde er ein Anāgāmī, ein teilweise Erleuchteter, der alle fünf Fesseln gesprengt hatte, die ihn an das Rad der Wiedergeburten banden.

Weiteren Überlieferungen zufolge soll der Erleuchtete seinem Vater auf dem Sterbebett das Gesetz des Dharma gelehrt haben, wodurch dieser zum Arhat wurde.[4]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Suddhodana - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Die fünf niederen Fesseln (Samyojana), die den Menschen an die sinnliche Welt binden, sind: 1. Persönlichkeitsglaube, 2. Zweifelsucht, 3. Hängen an Regeln und Riten, 4. Sinnenlust und 5. Haß.
  2. J.i.90; vgl. DhA.iii.164f
  3. DhA.i.99; J.iv.55
  4. ThigA.141
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