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72 (Zahl)
Zweiundsiebzig, oft auch abgerundet zu Siebzig, ist eine Zahl von hoher realsymbolischer Bedeutung, vornehmlich in der jüdisch-christlichen Tradition. Sie spiegelt kosmische Verhältnisse wider, die für die Entwicklung des einzelnen Menschen und für die Menschheitsentwicklung insgesamt entscheidend sind. 72 bzw. 70 Jahre währt die kosmisch bestimmte Lebensdauer des Menschen, wobei 72 * 360 = 25920 etwa die Länge des Platonischen Weltenjahres ist. 72 Jahre entsprechen damit ziemlich genau einem Tag des großen Weltenjahres. Ein Zwölftel dieses Weltenjahres, also 2160 Jahre, ergibt die Dauer einer Kulturepoche, die damit einem Weltenmonat mit 30 Weltentagen entspricht (72 * 30 = 2160). Die tatsächliche Lebensdauer des Menschen kann von diesem kosmischen Idealmaß, bedingt durch die kulturellen und individuellen karmischen Verhältnisse, natürlich innerhalb gewisser Grenzen abweichen.
Beispiele
- Zweiundsiebzig Sprachen und zweiundsiebzig Völker sind laut Gen 10 LUT durch die babylonische Sprachverwirrung als Folge des Turmbaus zu Babel entstanden.
- Zweiundsiebzig Jünger des Christus werden im Lukasevangelium erwähnt (Lk 10,1–24 LUT).
- 72 jüdische Gelehrte sollen für die Septuaginta im Lauf von 72 Tagen in Alexandria die Tora, also die fünf Bücher Mose, vom Hebräischen ins Griechische übertragen haben. Die 72 Gelehrten arbeiteten dabei völlig unabhängig voneinander, dennoch sollen die Übersetzung wortwörtlich vollkommen miteinander übereingestimmt haben, was als unmittelbare Inspiration durch den Heiligen Geist angesehen wurde.
- Im Daoismus werden zweiundsiebzig glückliche Orte erwähnt.
- In der jüdischen Überlieferung werden nach dem Tanach 72 Engelsnamen genannt.
- Die Kabbala nennt 72 Namen Gottes.
Die 72 Namen Gottes in der jüdischen Kabbala
72 ist die Zahl der Namen Gottes in der jüdischen Kabbala. Damit ist auch das Judentum eine positive Religion, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt, wie der Islam. Im Christentum ist diese Form der Theologie praktisch nicht bekannt. In der mittelalterlichen Scholastik war die Natürliche oder Rationale Theologie noch der Gipfel der Gefühle. Im Neuplatonismus wurde sogar nur eine Negative Theologie vertreten. Positive Aussagen über Gott waren grundsätzlich untersagt, weil man sie in Anbetracht der Größe und Heiligkeit Gottes für nicht angemessen hielt. Das ist auch der Grund, warum es im Christentum kaum echte Namen, Benennungen oder Zuschreibungen Gottes gibt.
Siehe auch
- Zweiundsiebzig - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Ernst Bindel: Die geistigen Grundlagen der Zahlen, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2003, ISBN 3-7725-1251-8, Inhaltsverzeichnis
- Helmut Werner: Lexikon der Numerologie und Zahlenmystik, Komet, ISBN 3-89836-132-2