Ka

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Ka in Hieroglyphen
kA

K3
Der Ka des Menschen.

Der Ka wird in den ägyptischen Mysterien als leuchtender, körperloser Doppelgänger des Menschen beschrieben, der ihn sein Leben lang als lebenspendender Schutzgeist begleitet. Es entspricht dem Ätherleib, wie ihn Rudolf Steiner beschrieben hat. Der Ka wurde symbolisch durch zwei abgewinkelte Arme auf dem Kopf der zu beschützenden Person dargestellt, was damals durchaus noch einer imaginativ wahrnehmbaren Realität entsprach. Zur ägyptischen Zeit waren einzelne Partien des Ätherkopfes noch nicht so fest an das physische Haupt gefesselt und konnten sich wie ätherische Hände in die umliegende Ätherwelt erheben. Diese Fähigkeit ging erst in der griechisch-lateinischen Kulturepoche verloren. In ägyptischen Hieroglyphen wird das Wort Ka ebenfalls mit zwei nach oben gerichteten Armen geschrieben. Eng verbunden mit dem Ka war Ren, der Name des Menschen.

Der finstere Doppelgänger des Menschen, der als ein Abbild seiner noch unverwandelten schlechten Eigenschaften erscheint, ist an den Ka gebunden.

"Der Mensch, der seinen Doppelgänger aus sich herausgesetzt hat, wurde in den alten ägyptischen Mysterien der «Kha-Mensch» genannt. Der Doppelgänger ist an den Kha-Menschen gekettet, um ihn fortwährend daran zu erinnern, wie sein früheres Leben war oder wie er noch ist." (Lit.: GA 266b, S. 274f)

Nach ägyptischer Auffassung blieb der Ka nach dem Tod in der Nähe des Leichnams um den Toten zu schützen und ihm im jenseitigen Leben zu einem Dasein zu verhelfen, das seinem im Erdenleben erworbenen sozialen Rang angemessen war. Als Wohnstätte wurde dem Ka im Grab eine Statute errichtet und Speisen und Getränke als Opfergabe für ihn bereitgestellt[1]. Die Pharaonen hatten mehrere Kas und für die Zeit des Alten Reichs sind auch in Privatgräbern mehrere Kas keine Seltenheit.

Das Totengericht

Im Ka, also im Ätherleib, wird die Erinnerung an das vergangene Erdenleben bewahrt. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Ätherherzen zu, das Auskunft über die moralische Qualität des Erdenlebens gibt. Hier bereiten sich zugleich die Kräfte vor, die in der nächsten Inkarnation das äußere Leben bzw. unsere Taten als karmische Anlagen mitbestimmen. Darum legt Anubis beim Totengericht das Herz des Verstorbenen auf eine Waage und wiegt es gegen eine Feder der Maat, die die Göttin der Gerechtigkeit ist, auf. Thot notierte das Ergebnis und berichtete es dem Osiris, der der oberste der 42 Totenrichter ist. Ist das Herz durch die irdischen Verfehlungen schwerer als die Feder, wird der Tote von dem krokodilköpfigen Ammut verschlungen und erleidet so den zweiten Tod, durch den er nicht als selbstständige Persönlichkeit im Jenseits weiterleben kann. Ist das Herz jedoch leichter oder genau so schwer wie die Feder, führt Horus, mit dem Anch-Zeichen als Symbol des ewigen Lebens in der Hand, den Toten zu Osiris, der ihm den weiteren Aufstieg in den jenseitige Welt gewährt.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Diese auwändige Grabpflege kam allerdings nur für Mitglieder der Oberschicht in Frage.