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Kristall

Aus AnthroWiki
(Weitergeleitet von Kristallgitter)
Quarzkristalle
Einfaches kubisches Kristallgitter mit der Elementarzelle und den drei Basisvektoren in blau
Pflanzenähnliche Eiskristalle (Eisblumen)
Kupferchlorid-Kristallisationsbild von Löwenzahn (Forschungsinstitut am Goetheanum, Laboratorium für Empfindliche Kristallisation)

Ein Kristall (von griech. κρύσταλλος krýstallosEis“ bzw. κρύος kryosKälte, Frost“; lat. crystallum bzw. crystalla (Mz.); mhd. cristalle; ahd. cristalla; abgeleitet von idg. *kreu- „erstarren“, „gerinnen“, insbesondere von Blut, auch im Sinne von „blutig“, „grausam“, „roh“) ist ein anisotroper, homogener, polyedrisch geformter Körper mit strenger innerer dreidimensionaler räumlicher Ordnung, wobei aus geisteswissenschaftlicher Sicht die Kristallform das Ergebnis früherer und heutiger (s.u.) kosmischer Kräfte ist, die aus verschiedenen Richtungen kommen und durch die sich die Geister der Form, die dem Menschen auch das Ich verliehen haben, als schöpferisch gestaltende Mächte kundgeben.

Kristallstruktur

Der wissenschaftlichen Untersuchung der Kristalle dient die Kristallographie. Auf physikalischem Weg kann die Kristallstruktur durch Kristallstrukturanalyse, meist in Form der Röntgenstrukturanalyse, ermittelt werden. Das Kristallgitter ergibt sich dabei als dreidimensionale periodische Wiederholung der Elementarzelle, die die Form eines von den Basisvektoren , , aufgespannten Parallelepipeds hat. Ein Einkristall oder Monokristall, der ein durchgehendes einheitliches, homogenes Kristallgitter bildet, aber oft nur schwer in ausreichender Größe gezüchtet werden kann, ist für die Strukturanalyse am besten geeignet. Leichter herzustellende polykristalline Aggregate können heutzutage auch verwendet werden, liefern aber weniger detailreiche Bilder.

Kristalle, die ihre Eigengestalt voll entwickelt haben, da sie in ihrem Wachstum räumlich nicht eingeengt wurden, werden als idiomorph bezeichnet (von griech. ίδιος idios „eigen“ und μορφή morphéForm, Gestalt“). Können sie ihre Eigengestalt nur unvollkommen ausbilden, nennt man sie hypidiomorph (von ὑπό hypo „unter“), gelingt das gar nicht, wie beispielsweise bei erstarrendem Magma, in dem sich die Minerale gegenseitig in ihrem Wachstum behindern, heißen sie xenomorph (von ξένος xénos „Fremder“) bzw. allotriomorph (von ἄλλοτριος allótrios „fremd“).[1]

Rudolf Steiner beschreibt die Kristallstruktur als Ergebnis von Kräftebegegnungen:

„z.B. Kräfterichtung a b c wirken im Raume; durch ihre Begegnung wird eine Kräfteresultante bewirkt, die als Atom von tetraedrischem Charakter wirkt.

[Chemische] Elemente sind der Ausdruck bestimmter Kraftbegegnungen; dass sie sich als solche offenbaren, beruht darauf, dass die eine Kraft in ihrer Begegnung mit einer andern eine Wirkung hervorbringt; während andere Kraftwirkungen gegen einander unwirksam sind.

Krystalle sind die Ergebnisse complizierterer Kraftbegegnungen; Atome die der einfacheren.

Amorphe Massen ergeben sich durch die Neutralisierung der Kraftrichtungen.“ (Lit.: GA 320, S. 192ff)

Die Kräfte sind dabei als einsetig räumliche Offenbarungen des gestaltend wirkenden Geistes anzusehen:

„Kraft ist die einseitig räumlich angesehene Offenbarung des Geistes. Man kann nicht sagen, daß Kraft auf die Materie wirke, da Materie nur in der Anordnung der Wirkungen sich begegnender Kraftstrahlen besteht. Es geht niemals eine Energieform auf die andere über; so wenig wie das Tun des einen Menschen in das des anderen. Was übergeht, ist nur der arithmetische Maßausdruck. «Geht mechanische in Wärmeenergie über», so ist der reale Vorgang: es ist ein bestimmtes Quantum mech. Energie im Stande, in einem Geistwesen, das als Wärme sich offenbart, ein bestimmtes Quantum dieser Offenbarung anzuregen. (So ist das

in gesunder Art noch bei J. R. Mayer. Erst Helmholtz hat die Sache verwuselt.)“ (Lit.: Beiträge 122, S. 28)

Aus dem von der Strahlung durch Beugung am Kristallgitter erzeugten Beugungsmuster kann die Kristallstruktur bzw. die Verteilung der Elektronendichte in der Elementarzelle berechnet werden. Diese erlaubt auch Rückschlüsse auf die geometrische Anordnung der Atome und Moleküle, die den Kristall aufbauen. Dazu gab aber schon Rudolf Steiner zu bedenken:

„Spiritisten berufen sich darauf, daß sie Geister fotografiert haben. Das Fotografieren ist ein äußerer Vorgang, und ich will mich hier nicht weiter darüber verbreiten, ob man Geister fotografieren kann oder nicht. Aber mit nicht mehr Recht als die Spiritisten behaupten, daß sie Geister fotografiert haben, berufen sich heute gewisse Physiker darauf, daß sie die Konfiguration der Atome fotografiert haben. Gewiß, man kann Kristalle mit Röntgenstrahlen bewerfen, man kann diese Röntgenstrahlen zur Reflexion, die reflektierten Strahlen zur Interferenz bringen und dann fotografieren, und man kann behaupten, man fotografiere die Konfiguration der Atome. Die wesentliche Frage ist nur: Fotografiert man hier wirklich die atomistischen Agenzien oder fotografiert man gewisse Wirkungen, die vom Makrokosmischen herkommen und die sich nur an den Punkten zeigen, an denen man glaubt, daß die Atome vorhanden sind? Es kommt überall darauf an, daß man Denk- und Vorstellungsarten findet, die in der richtigen Weise von den Erscheinungen zu dem Wesen der Dinge zu gehen vermögen.“ (Lit.: GA 73a, S. 43)

Tatsächlich darf man sich Kristalle und Moleküle nicht im naiven Sinn als aus Atomen zusammengesetzte Objekte mit einer definierten räumlichen Form vorstellen, so nützlich dieses Konzept auch als Näherungslösung für viele praktische Probleme sein mag, solange man sich ihrer Grenzen bewusst bleibt. Die moderne Quantentheorie spricht hier eine eindeutige Sprache, weshalb der Chemiker Hans Primas auch nachdrücklich betont:

„Moleküle, Atome, Elektronen, Quarks oder Strings sind aber keine Bausteine der Materie, sie sind nicht Ge-fundenes, sondern Er-fundenes, das heisst Konstruktionen derer, welche die materielle Realität erforschen. Von dem ursprünglichen Begriff der Materie ist in der heutigen Physik nichts übriggeblieben.“ (Lit.: Primas 1992, S. 50)

Atom und Kristalle als Ergebnis einander begegnender Kräfterichtungen

Kristalle sind erst während der Erdentwicklung in der Mitte der lemurischen Zeit entstanden, als der Mond aus der Erde unter der Führung Jahves herausgezogen wurde und gleichzeitig das feste Erdelement gebildet wurde. Bis dahin war die physische Erde nur bis zum wäßrigen Element herab gebildet, das aber immer mehr zu einer zähflüssigen amorphen glasartigen Masse erstarrt war. Heute sind die meisten Mineralien kristallin.

Die Kristalle sind durchsichtig für das Geistige. Für die imaginative Erkenntnis erscheint alles Kristalline in der Erde, insbesondere der Quarz u. ä., aber auch die Kristalle von Eis und Schnee, als kosmische Sinnesorgane, gleichsam als Augen der Erde. Edelsteine sind die Sinnesorgane der Engelwesen (Lit.: GA 98, S. 225f).

Rudolf Steiner hat näher ausgeführt, dass die Formen der heutigen Kristalle nur dadurch verstanden werden können, dass man in ihnen ein Zusammenwirken von kosmisch bedingten Formkräften sieht, die bereits vom alten Mond, der vorherigen Inkarnation unserer Erde, herübergekommen sind und denen nun ähnlich geartete kosmische Kräftekonstellationen entgegentreten, die aber "entgestaltend", d.h. gestaltauflösend wirken. So ist beispielsweise in der Tetraederform ein bestimmtes Zusammenwirken von Mars, Venus und Merkur während des alten Mondenzustandes konserviert, der die heutigen Planetenkonstellationen gestaltauflösend entgegenwirken. Die heutige Kristallform ist die Resultierende dieser beiden zeitlich versetzten Wirkungen.

„Sehen Sie, Sie müssen sich klar sein darüber, daß dasjenige, was in irgendeinem Stoff heute wirksam ist, gestaltbildend ist, Kalium oder Natrium zum Beispiel, das muß nicht notwendigerweise auch heute im Weltall entstehen. Das kann etwas sein, welches irgendwann entstanden ist, gewirkt hat vielleicht vor sehr langer Zeit, und konserviert worden ist, so daß also die ursprünglichen Gestalten, die ursprünglichen Kristallgestalten unserer Elemente - ob es nun ausgesprochene Kristallgestalten sind oder etwas anderes - aus dem Kosmos hereingebildet worden sind in der Vorzeit, nehmen wir an während der Mondperiode, und daß in diesen Elementen die Tendenz geblieben ist, diese Gestalten zu konservieren. Wir müssen uns also klar sein: Auf der einen Seite haben wir es zu tun mit den heutigen, gleichsam in Abdruck erscheinenden Gestalten, die sich gebildet haben in einer sehr frühen Zeit der kosmischen Entwicklung, auf der anderen Seite wiederum mit den Wirkungen desjenigen, was nun aus den um die Erde herum befindlichen Faktoren geworden ist. Wir haben es also nicht etwa zu tun mit unseren Elementgestalten unmittelbar, so daß wir sagen könnten mit einer kosmischen Wirkung.

Hier irgendwo wäre die Erde, hier die Planeten, und die Planeten bewirken etwas durch ihre Konstellation. Wenn wir hier meinetwillen Venus, Mars, Merkur haben, so wird nicht heute die Konstellation Venus, Mars, Merkur, wie sie in gegenseitigen Kräfteerscheinungen auf die Erde wirken, einen tetraedrisch gestalteten Körper unmittelbar bewirken, sondern diese Venus, Mars, Merkur werden etwa während der Mondperiode den Tetraeder gestiftet haben; und daß er heute erscheint, das ist, weil sich konserviert hat die Mondenwirkung. Während, wenn heute Merkur und so weiter wirken aus dem Kosmos, so wirken sie gewissermaßen gemäß den Gesetzen der Imponderabilien; sie wirken eigentlich den Ponderabilien entgegen. Die Gestaltung hat also schon ihren kosmischen Ursprung, aber jede Gestaltung, die auftritt auf der Erde, wird gewissermaßen entgestaltet durch dasjenige, was heute ausgeht von denselben kosmischen Planeten, die früher die Gestalten hervorgerufen haben; so daß wir also zum Beispiel eine Verflüchtigung als eine heute existierende kosmische Wirkung auffassen müssen, eine Kristallisation jedoch als eine solche, wo sich das Frühere wiederum herstellt gegen das Heutige. Da haben wir zeitliche Wirkungen, die auseinandergehen.

Nun brauchen Sie das, was ich jetzt gewissermaßen schematisch herausgerissen dargestellt habe, nicht so zu denken natürlich, daß gewissermaßen nur ein paar Konstellationen da sind, sondern es sind sehr viele Konstellationen da. Wenn Sie sich das vorstellen, so bekommen Sie natürlich ein kompliziertes System, etwa ein kompliziertes Kurvensystem, das Sie im Kosmos und in der Erde sich vorstellen können.

Wenn Sie in der Erde die ursprünglichen Stätten, wo sich die Metallgestalten bilden, zusammenfassen durch Kurven - diese Kurven müssen im Innern der Erde vorgestellt werden, weil da der Mittelpunkt ist; die Metalle kommen ja allerdings in späteren Epochen an die Oberfläche, aber es sind eigentlich im Innern der Erde die Kräfte, durch die die Konservierung stattfindet -, und draußen im Kosmos die Kräfte, die zu den Kristallgestalten führen, dann können wir diese Kräfte in der Umgebung ebenso durch Kurven fassen. Und da haben wir, wenn Sie sich dies jetzt bildhaft vorstellen, eine Kugel und sich in der verschiedensten Weise ineinander verschlingende Kugelschalen und die Resultierende, die daraus entstehen würde, wenn ich die Kräftedifferenz mir bilde zwischen dem, was da konserviert ist, und dem, was heute im Kosmos ist. Wenn ich mir nun die Differenzen der Kräfte in diesen beiden Kräftesystemen denke, bekomme ich eigentlich das, was den gegenwärtigen Zustand der kosmischen Wirkung auf der Erde vorstellt. Und in diesem drinnen muß alles das stecken, was dann im periodischen System zum Vorschein kommt. Das periodische System ist nichts anderes als ein Aufeinanderwirken eines vorirdischen Zustandes mit einem gegenwärtigen, die Erde umspielenden kosmischen Zustand. Es sind dies nur Andeutungen zur Beantwortung, aber ich glaube, man kann es verstehen.“ (Lit.: GA 73a, S. 426ff)

Die Kristalle, die uns in der Erdenwelt entgegentreten, sind streng geometrisch geformte materielle Dinge. Materie aber ist im geisteswissenschaftlichen Sinn nichts anderes als zerbrochene geistige Form. Die geistige Form ist nicht räumlich und kann nur übersinnlich erfahren werden. Erst wenn sie zerbricht, tritt sie in den Raum heraus und was derart als Materie erscheint, ist gleichsam der Trümmerhaufen des Geistes.

Materie als zerborchene geistige Form

„Wenn Sie jetzt weiter nachdenken, so werden Sie sich sagen: Ja, aber es treten uns doch räumliche Formen entgegen wie die schönen Kristallformen; an den Kristallen treten uns doch räumlich sehr schöne Formen entgegen — und du sagst, alles das, was stofflich ist, sei ein Trümmerhaufen des Geistes, sei zerborstener Geist! — Denken Sie sich zunächst einmal, damit Sie eine gewisse Vorstellung haben, einen herabfallenden Wasserstrahl (a). Nehmen Sie aber an, er wäre unsichtbar, Sie würden ihn nicht sehen. Und Sie geben ihm hier (b) eine Widerlage. Dadurch, daß dieser Wasserstrahl hier (b) auffällt, wird er in dieser Weise in Tropfen zerbersten (c). Nun nehmen Sie an, der Wasserstrahl, der herunterfällt, wäre unsichtbar, das aber, was zerborsten ist, würde sichtbar. Dann hätten Sie hier einen zertrümmerten Wasserstrahl, hätten wiederum ein Bild der Materie. Aber jetzt müßten Sie sich wegdenken die Widerlage da unten, denn so etwas gibt es nicht, das würde schon voraussetzen, daß Materie da wäre. Sie müssen sich vorstellen: Ohne daß eine solche Widerlage da ist, ist die Materie, indem sie sich geistig zur Form gliedert, übersinnlich, ist die Materie in Bewegung, denn die Bewegung geht der Form voraus. Es gibt nirgends etwas anderes als das, was durchdrungen ist von den Taten der Geister der Bewegung. An einem bestimmten Punkt kommt die Bewegung bei der Form an, erlahmt in sich selber und zerbirst in sich selber. Die Hauptsache ist, daß wir es so auffassen, daß das, was zunächst geistig-seelisch ist, hinstrahlt, aber nur eine gewisse Schwungkraft hat, an das Ende der Schwungkraft kommt und nun in sich selber zurückprallt und dabei zerbirst. So daß, wenn wir irgendwo Materie auftreten sehen, wir sagen können: Dieser Materie liegt zugrunde ein Übersinnliches, das an die Grenze seines Wirkens gekommen ist und an dieser Grenze zerbirst. Aber bevor es zerbirst, da hat es innerlich geistig noch die Formen. Nun wirkt in den einzelnen auseinanderfallenden Trümmern, wenn es zerborsten ist, nach das, was als geistige Form vorhanden war. Wo das stark nachwirkt, da setzen sich nach dem Zerbersten noch die Linien der geistigen Formen fort, und da drückt sich, nachdem das Stück zerborsten auseinanderprallt, in den Linien, die sie dann beschreiben, noch eine Nachwirkung der geistigen Linien aus. Dadurch entstehen Kristalle. Kristalle sind Nachbildungen geistiger Formen, die gleichsam noch durch die eigene Schwungkraft die ursprüngliche Richtung im entgegengesetzten Sinn beibehalten.“ (Lit.: GA 134, S. 72ff)

Jeder Kristallisationsprozess ist mit Schmerzen verbunden, jeder Auflösungsprozess mit Lustgefühlen, die die Gruppenseele der Mineralien empfindet.

„Der Stein schließlich hat sein Ich auf dem höheren Mentalgebiet. Wenn wir den Stein betrachten, dann stellen wir fest, daß sein Wesen, sein Ich, mehr ein Willensimpuls ist. Wenn der okkult geschärfte Blick sieht, wie in den Steinbrüchen die Arbeiter die Steine losbrechen, dann sieht er in demjenigen, was man die Steinseele nennen könnte, ganze Ströme des größten Lustgefühls. Es klingt uns fremd, aber es ist eine Wahrheit, daß Brechen, Losmachen, Auflösen eines Minerals, ob wir es brechen mit Hacke oder Dynamit, Lustgefühle erweckt. Ströme von Lustgefühlen werden frei, wenn man ein Stück Salz in ein Glas mit lauem Wasser wirft, wo es schmilzt, das heißt, in die feinstmögliche Form verteilt wird. Wenn man das Salz wieder auskristallisiert, ist dies von Schmerzgefühlen begleitet.

Wir finden in früheren Zeitepochen stets höhere Temperaturen, bis wir zu einem Zeitpunkt kommen, bei welchem selbst die Mineralien aufgelöst waren wie das Salz im Wasser. In all diesen Zeiten fand ein Abkühlungs- und Kristallisierungsprozeß statt aus der Muttersubstanz heraus. Dabei findet eine fortwährende Verdichtung statt, und die ist begleitet von einem fortwährenden Schmerz.

Daß unsere Gestalt so sein kann, wie sie ist, verdanken wir diesem vorangehenden Kristallisations-Prozeß, der begleitet war von Schmerz. Und wenn unsere Erde stofflich wieder auseinandergehen wird, dann wird die Erde dieses mitgenießen in Seligkeit im Geisterreich. Dies sind immer dieselben zwei Perioden in jedem Entwicklungsprozeß: erst Leiden und Schmerz, und wenn alles wieder auseinandergeht,

dann wieder Freude und Genuß.“ (Lit.: Beiträge 60, S. 12f)

Kristalle, Kristallhimmel und menschliches Ich

Das kristalline Erdelement, die höchste Erscheinungsform des Mineralreichs, die erst enstand, als der Mond aus der Erde heraustrat, ist ganz anders geartet als die erstarrende zähflüssige Mondensubstanz, die es bis dahin gegeben hatte. Die kristalline Erdensubstanz ist zwar härter und dichter als die alte mondenhafte Materie, aber sie ist völlig offen und durchsichtig für höchste geistige Kräfte, die aus kosmischen Bereichen kommen, die weit über die Grenzen unseres Planetensystems in den Fixsternhimmel hinausreichen, ja die sogar aus Bereichen kommen, die jenseits von Raum und Zeit liegen. In den mittelalterlichen Mysterien sprach man zurecht vom Kristallhimmel, der die Grenze zur überräumlichen und überzeitlichen Welt bildet.

Die kristallbildenden Kräfte, die aus einem Weltbereich stammen, der jenseits des bereits Geschaffenen, gleichsam außerhalb der Schöpfung, liegt, sind eng verwandt mit den schöpferischen Ich-Kräften, die sich die Menschen von nun an immer mehr zueigen machen konnten. Das Ich ist gleichsam ein kristallhaft geometrisch geformtes Wesen.

„Wenn der astralische Leib [aus dem physischen Leib] herausgenommen [betrachtet wird], dann nimmt er komplizierte Pflanzenformen an, und das Ich des Menschen ist ein rein mineralisch, kristallhaft geformtes Wesen, es ist ganz geometrisch geformt. So daß man sagen kann: Der Form nach ist der Mensch im physischen Leib Mensch, im Ätherleib ist er eigentlich tierisch, im Astralischen pflanzenhaft und im Ich mineralhaft geformt.“ (Lit.: GA 342, S. 123)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1.  Hans Murawski, Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 12. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-1810-4, S. 211/18, 213/222 u. 233.