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Mem: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''Mem''' ist eine [[Idee]], ein [[Verhalten]], ein [[Stil]] oder eine [[Gewohnheit]], die sich innerhalb einer [[Kultur]] von [[Mensch]] zu Mensch verbreitet.<ref>„[http://www.merriam-webster.com/dictionary/meme Meme]“ in ''[[Wikipedia:Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary|]]''.</ref> Der Begriff wurde [[Wikipedia:1976|1976]] von dem englischen [[Evolutionsbiologe]]n [[Richard Dawkins]] in seinem bekannten Buch „[[Das egoistische Gen]]“ geprägt und bewusst dem Wort „[[Gen]]“ nachempfunden. '''Meme''' sind nach seiner Ansicht kleinste [[Gedanke|gedankliche]] Einheiten des [[Wissen]]s, des Klatsches, des Witzes usw., die für die Kultur dasselbe sind wie die Gene für das [[Leben]]. In diesem Sinn wird damit eine [[Mechanizismus|mechanizistische]] Erklärung des ganzen menschlichen [[Geistesleben]]s angestrebt. So wird etwa nach [[Wikipedia:Mihály Csíkszentmihályi|Mihály Csíkszentmihályi]] ein Mem kreiert, „''wenn das menschliche Nervensystem auf eine Erfahrung reagiert''“.<ref>Mihaly Csikszentmihalyi: ''Dem Sinn des Lebens eine Zukunft geben.'' Klett-Cotta, Stuttgart 1995, S. 164.</ref> So wie die biologische Evolution durch das Überleben der passendsten Gene im Genpool getragen wird, kann die soziokulturelle [[Evolution]] laut Dawkins von den erfolgreichsten Memen getrieben und nach dem Muster der [[Evolutionstheorie]]n beschrieben werden. Meme verändern sich bei der Weitergabe durch Missverständnisse, unterschiedliche Rezeption usw. und unterliegen ähnlich den Genen einem Selektionsprozess, der nach [[Darwin]]schem Muster die Entwicklung fördern soll. Die geistige Entwicklung der [[Menschheit]] beruhe derart letzlich auf der fehlerbehaften Replikation und Selektion von [[Information]]. Dawkins Theorie ist starker Kritik ausgesetzt, entspricht aber in ihren Grundgedanken durchaus der in den [[Wissenschaft]]en heute immer noch vorherrschen [[materialistisch]]-[[mechanistisch]]en Denkweise.
 
Etwa seit der Jahrtausendwende, in Zeiten des weltweiten [[Internet]]s, versteht man unter Memen insbesondere auch amüsante Beiträge (z.B. Fotos, Videos oder eine kurze witzige Bemerkungen), der sich namentlich über die diversen [[Wikipedia:Social Media|Social Media]] rasch online verbreitet.
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Mem}}
* {{WikipediaEN|Mem}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4193425-8|REMARK=Begriff der evolut. Kultursemiotik.}}
 
[[Kategorie:Evolution]]
[[Kategorie:Kulturwissenschaft]]
[[Kategorie:Richard Dawkins]]

Version vom 22. September 2017, 15:01 Uhr

Dieser Artikel behandelt das Mem als Gedankeneinheit; für den gleichnamigen hebräischen Buchstaben hebr. מ siehe → Mem (Hebräisch)

Ein Mem ist eine Idee, ein Verhalten, ein Stil oder eine Gewohnheit, die sich innerhalb einer Kultur von Mensch zu Mensch verbreitet.[1] Der Begriff wurde 1976 von dem englischen Evolutionsbiologen Richard Dawkins in seinem bekannten Buch „Das egoistische Gen“ geprägt und bewusst dem Wort „Gen“ nachempfunden. Meme sind nach seiner Ansicht kleinste gedankliche Einheiten des Wissens, des Klatsches, des Witzes usw., die für die Kultur dasselbe sind wie die Gene für das Leben. In diesem Sinn wird damit eine mechanizistische Erklärung des ganzen menschlichen Geisteslebens angestrebt. So wird etwa nach Mihály Csíkszentmihályi ein Mem kreiert, „wenn das menschliche Nervensystem auf eine Erfahrung reagiert“.[2] So wie die biologische Evolution durch das Überleben der passendsten Gene im Genpool getragen wird, kann die soziokulturelle Evolution laut Dawkins von den erfolgreichsten Memen getrieben und nach dem Muster der Evolutionstheorien beschrieben werden. Meme verändern sich bei der Weitergabe durch Missverständnisse, unterschiedliche Rezeption usw. und unterliegen ähnlich den Genen einem Selektionsprozess, der nach Darwinschem Muster die Entwicklung fördern soll. Die geistige Entwicklung der Menschheit beruhe derart letzlich auf der fehlerbehaften Replikation und Selektion von Information. Dawkins Theorie ist starker Kritik ausgesetzt, entspricht aber in ihren Grundgedanken durchaus der in den Wissenschaften heute immer noch vorherrschen materialistisch-mechanistischen Denkweise.

Etwa seit der Jahrtausendwende, in Zeiten des weltweiten Internets, versteht man unter Memen insbesondere auch amüsante Beiträge (z.B. Fotos, Videos oder eine kurze witzige Bemerkungen), der sich namentlich über die diversen Social Media rasch online verbreitet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Meme“ in [[Wikipedia:Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary|]].
  2. Mihaly Csikszentmihalyi: Dem Sinn des Lebens eine Zukunft geben. Klett-Cotta, Stuttgart 1995, S. 164.