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Daath
Daath oder Da'at (hebr. דעת, Wissen), gilt in der jüdischen Kabbala als die unsichtbare oder mystische Sephira am Lebensbaum der Kabbala.
Der Begriff taucht in der Bibel erstmals im Zusammenhang mit dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse (hebr. עץ הדעת טוב ורע °ez had-da°ath tôb wâ-râ) auf, der nach dem Bericht der Genesis zusammen mit dem Baum des Lebens in der Mitte des Paradiesesgartens steht. Hier wird auch erstmals das Böse genannt. Der Baum der Erkenntnis ist in der Sprache der Elohim, die diese bereits auf der alten Sonne entwickelt haben, der physische Leib des Menschen. Mit dem Baum des Lebens ist hingegen der Ätherleib gemeint (Lit.: GA 253, S. 58ff).
Im 16. Jahrhundert entwarf Isaak Luria ein leicht verändertes Schema der 10 Sephiroth, indem er Kether herausnahm und dafür an dritter Stelle die Sephira Daath als bewusste Manifestation der noch unbewussten, ungeformten Kether, die damit in den Bereich des unbegrenzten Lichts (Ain Soph Aur) hinaufrückte und nicht mehr als in ein gestaltetes Gefäß gegegossene Sephira aufgefasst wurde[1]. In Daat vereinigen sich die Kräfte von Weisheit (Chochmah) und Verstand (Binah) zum bewussten Wissen in Gestalt geformter Gedanken. Daath ist derart die höchste und feinste Erscheinung der Formenwelt am Lebensbaum der Kabbala. Damit ergibt sich folgendes Schema der Lurianischen Kabbala:
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Gelegentlich wird Daath auch fälschlich als 11. Sephira aufgefasst, was aber im Widerspruch zum Sefer Jetzira, dem ältesten überlieferten Werk der Kabbala, steht, wo nachdrücklich gesagt wird:
„Zehn Zahlen aus dem Nichts, zehn und nicht neun, zehn und nicht elf, begreife diese Weisheit, verstehe dieses Wissen, forsche danach und erwäge es, fasse es in Klarheit und folge dem Schöpfer wieder zu seinem Thron.“
Oft gilt Daat aber auch nicht als eigenständige Sephira, sondern vielmehr als der mystische Zustand, in dem sich alle 10 Sephiroth zu einer ganzheitlichen Erfahrung im Sinne der unio mystica vereinigen. Daath gilt auch als die Brücke, die über den Abyssos (hebr. תהום,Tehom, die Meerestiefe, von der in der Genesis am ersten Schöpfungstag gesprochen wird) von der urbildlichen geistigen Welt (Atziluth) in die phänomenale Welt führt. Daath ist ein höheres Analogon von Paroketh (hebr. פָּרֹ֫כֶת Vorhang, Schleier), dem Schleier der Illusion, der unterhalb der Sephira Tifereth (Schönheit) die Seelenwelt von der Ätherwelt scheidet.
Literatur
- Rudolf Steiner: Probleme des Zusammenlebens in der Anthroposophischen Gesellschaft. Zur Dornacher Krise vom Jahre 1915, GA 253 (1989), ISBN 3-7274-2530-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org html
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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Weblinks
- Daath - Wissen - Die unsichtbare Sephirah