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Baum des Lebens
Der Baum des Lebens (hebr. עץ החיים °ez ha-chajjîm; griech. τὸ ξύλον τῆς ζωῆς to xylon tēs zōēs; lat. lignum vitae), von dem in der Genesis gesprochen wird, steht in engem Zusammenhang mit dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Gemeinsam bilden sie den Weltenbaum, von dem in der Mythologie vieler Völker erzählt wird. Der Baum des Lebens ist in der Sprache der Elohim, die diese bereits auf der alten Sonne entwickelt haben, der Ätherleib des Menschen, während mit dem Baum der Erkenntnis der physischen Leib gemeint ist (Lit.: GA 253, S. 58ff). In einer handschriftlichen Aufzeichnung von Marie Steiner heißt es: „Baum des Lebens bedeutet gott-geoffenbarte Weisheit“. (Lit.: GA 265, S. 342) Konkret umfasst der Baum des Lebens die beiden höchsten Ätherarten, den Klangäther und den Lebensäther. Als Folge des Sündenfalls wurde dem Menschen die Herrschaft über diese beiden Ätherarten entzogen. Durch den Christus, der „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6 EU) ist und als Heiland in die Welt gesandt wurde, wird den Menschen der Zugang zum Baum des Lebens und seinen Früchten wieder eröffnet.
Ein Bild für den Baum des Lebens ist auch der Sephirothbaum der Kabbala. Der Baum des Lebens repräsentiert auch die Kräfte, die den menschlichen Organismus jede Nacht im Schlaf wieder regenerieren und dadurch die Schäden weitgehend heilen, die durch das wache Tagesbewusstsein entstanden sind. Diese Arbeit wird durch jene geistige Wesen geleistet, die in der Genesis Laj'lah (hebr. לילה „Nacht“) genannt werden. Sie sind in ihrer Entwicklung auf der alten Saturnstufe zurückgebliebene Geister der Persönlichkeit, die den Elohim als Geister der Finsternis bzw. als Geister der Nacht beim Sechstagewerk dienlich waren.
„Dieses Abbauen unseres physischen Leibes, das wir heute während des Tagwachens haben, das durfte während des alten Saturndaseins nicht vorhanden sein. Wäre das schon beim alten Saturndasein vorhanden gewesen, dann hätte sich überhaupt niemals die erste Anlage unseres physischen Leibes bilden können. Denn man kann natürlich nichts bilden, wenn man anfängt zu zerstören. Die Saturntätigkeit mußte an unserem Leib eine aufbauende sein. Dafür war während des Saturndaseins gesorgt. Die Zerstörungsprozesse in unserem Leib, sie vollziehen sich ja gerade während des Tages, während des Einflusses des Lichtes; das Licht war aber noch nicht vorhanden während des alten Saturndaseins. So war also die Saturntätigkeit für unseren physischen Leib eine aufbauende [...]
Wir müssen also festhalten, daß, wenn wir unser gegenwärtiges Dasein betrachten, wir dieses Zusammenspiel sozusagen von sonnenhafter Lichtkraft und saturnischer Dunkelkraft als eine Notwendigkeit unseres Daseins ansehen müssen. Wenn die Elohim also über das Weben der Lichtkraft, über jene Arbeit, welche geleistet wird an uns Menschen oder an den Wesenheiten der Erde überhaupt während der Einwirkung des Lichtes, die Geister der Persönlichkeit als ihre Unterwesen einsetzten, so mußten sie ihnen als Genossen die zurückgebliebenen saturnischen Wesenheiten beigeben. Sie mußten die gesamte Arbeit des Universums zusammenweben lassen aus den richtig fortgeschrittenen und den zurückgebliebenen Archai. Die zurückgebliebenen Archai wirken in der Finsternis. Daher stellen die Elohim, trivial gesprochen, nicht bloß die Wesenheiten an, die mit jom bezeichnet werden, sondern sie stellen ihnen entgegen diejenigen, die in der Dunkelkraft wirken. Und es heißt daher mit wunderbar realistischer Schilderung des Tatbestandes: Und die Elohim, sie nannten das, was als Geister im Licht wob, jom, Tag; das aber, was in der Finsternis wob, das nannten sie lajlah. — Und das ist nicht unsere abstrakte Nacht, das sind die saturnischen Archai, die damals nicht bis zur Sonnenstufe vorgedrungen waren, und das sind auch diejenigen, die heute noch in uns wirksam sind während des Nachtschlafes, indem sie an unserem physischen und Ätherleib als aufbauende Kräfte wirken.“ (Lit.: GA 122, S. 101f)
Im Leben zwischen Tod und neuer Geburt wird mit diesen Nacht-Kräften hingegen ganz bewusst die nächste irdische Inkarnation vorbereitet.
„Da, wo es mit Bezug auf das Paradiesesleben heißt: Der göttliche Geist beschloß, daß der Mensch, nachdem er sich dieses oder jenes angeeignet hat, zum Beispiel die Urteilsfähigkeit über Gut und Böse, nicht auch erhalten solle einen Einblick in die Kräfte des Lebens. - Da ist die Stelle, wo in der Bibel aufmerksam gemacht wird, daß der Mensch nicht mit ansehen soll die Wiederbelebung seines Wesens während des Schlafes, überhaupt nicht mit ansehen soll die Wiederbelebung seines Wesens während seines physischen Erdendaseins. Dessen soll er nicht Zeuge sein. Und wenn der Mensch aufwacht, ist der ganze Lebensprozeß eigentlich ein Zerstörungsprozeß, ein Abnutzungsprozeß [...]
Das wird nun anders in dem Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt. Dieses ganze Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt ist ja dazu bestimmt, in die menschliche Wesenheit die Kräfte hereinzubekommen, welche dem Aufbau des nächsten Lebens dienen können, diese Kräfte sozusagen hereinzusaugen in die menschliche Wesenheit aus der gesamten Sternenwelt. Nun aber ist es bei diesem Vorgang nicht so, wie es auf der Erde ist, daß man sozusagen sich als Mensch selber gar nicht kennt. Denn auf der Erde kennt man sich ja nicht. Was weiß der Mensch von den Vorgängen, die in seinem Organismus stattfinden? Nichts weiß er davon durch unmittelbare Anschauung; und was durch die Anatomie, durch die Biologie und so weiter gewonnen wird, ist ja kein wirkliches Wissen von der menschlichen Wesenheit, sondern etwas ganz anderes. Aber in dem Leben zwischen Tod und neuer Geburt schaut der Mensch an, wie die Kräfte aus der Sternenwelt auf ihn, auf seine Wesenheit wirken, wie sie ihn nach und nach wieder aufbauen.“ (Lit.: GA 141, S. 73)
„Dieser Baum des Lebens und dieser Baum der Erkenntnis muß mit dem Menschenwesen selbst etwas zu tun haben. Das Verbot, von dem Baum der Erkenntnis zu essen, das heißt ja - das werden Sie zuletzt herausbekommen -, daß die Seele des Menschen nicht Erkenntnis suchen soll, die am physischen Leib haftet; daraus ist ja die jetzige sinnliche Anschauung entstanden. «Essen von dem Baum der Erkenntnis» heißt, eben so sich verbinden mit dem physischen Leib, daß dadurch die jetzige - und ich habe sie ja neulich geschildert - von Luzifer bewirkte Art von Erkenntnis entstanden ist. Also meinten die Elohim etwas am Menschenwesen selber, indem sie vom Baum der Erkenntnis sprachen. Und wiederum müssen sie etwas am Menschenwesen selber meinen, wenn sie vom Baum des Lebens sprechen. Da muß man sich fragen: Ja, wodurch sieht denn der Mensch so, wie er heute sieht? Wodurch nimmt er denn so wahr? Indem sein Geistig-Seelisches, durchtränkt von Luzifers Wesenheit, eingebettet ist in den physischen Leib und an diesem zehrt. Dies war nicht von vornherein bestimmt, daß die Seele so wie jetzt eingebettet ist in den physischen Leib. Dieser physische Leib ist der Baum der Erkenntnis, und der Baum des Lebens ist der Ätherleib. Die Menschen sollten, nachdem sie sich von Luzifer haben verführen lassen, ihren physischen Leib zu der uns gewohnten Erkenntnis benützen, nun wenigstens nicht auch noch dazu haben die Erkenntnis durch den Ätherleib. Es wird ihnen dies verwehrt.
Wenn man wirklich denkt, meine lieben Freunde, so kann man zu solchen Gedankengängen kommen. Und dann muß man sich fragen: Warum aber nennen denn nun die Götter in ihrer Sprache den physischen Leib den Baum der Erkenntnis? Warum sprechen sie von einem Baum? Und warum nennen sie denn den Ätherleib den Baum des Lebens? Warum sprechen sie denn von Bäumen?
Nun, man kann leicht begreifen, was in der Sprache der Götter gemeint ist, wenn man bedenkt, daß die Götter, von denen die Rede ist, ihre besondere Evolution während der Sonnenzeit hatten, also gerade vom Sonnenwesen etwas Wesentliches aufgenommen haben. Nun überlegen Sie sich einmal: alte Saturnzeit - alles steht auf dem Standpunkt des Mineralischen; alte Sonnenzeit - alles steht auf der Stufe des Pflanzlichen. Wenn die Götter, die wir die Elohim nennen, sich den Charakter ihrer Sprache also während der Sonnenzeit angeeignet haben, so werden sie, wenn sie sich aussprechen, nicht von dem sprechen, was man erst auf dem Mond und auf der Erde erleben kann, sondern von dem, wozu sich der Kosmos bis zur Sonnenzeit entwickelt hat, nämlich dem Pflanzenhaften. Deshalb sprechen sie, wenn sie in ihrer Sprache sprechen, von Bäumen, weil sie in der Sonnensprache sprechen.“ (Lit.: GA 253, S. 60f)
Durch den Sündenfall wurde Adam also ein Teil der Kräfte seines Ätherleibs entzogen; nachdem er vom Baum der Erkenntnis gegessen hatte, sollte er nicht auch noch vom Baum des Lebens kosten. Der luziferische Einfluss erstreckte seine Wirkungen auch in den Astralleib dieses Hauptpaares Adam und Eva, so dass es unmöglich war, alle die Kräfte, die in Adam und Eva waren, auch herunterfließen zu lassen durch das Blut der Nachkommen. Den physischen Leib musste man durch alle die Geschlechter herunter sich fortpflanzen lassen, aber von dem Ätherleib behielt man in der Leitung der Menschheit etwas zurück.
Adam wurde nun auch viel tiefer in die irdische Stofflichkeit versetzt, als das vorher der Fall gewesen war. Nun erst begann die Zeit, wo sich der Mensch bis in das feste Erdenelement hinein inkarnieren konnte, in jenes kristalline Erdelement, das überhaupt erst durch den Mondaustritt entstanden war. Diese tiefergehende Verkörperung war dadurch möglich, dass mit dem Mond die gröbsten, die sprödesten Substanzen aus der Erde herausgegangen waren. Jetzt beginnt aber auch erst die Zeit, von der an der Mensch sein eigenständiges Ich zu entwickeln begann, das vorher noch ganz im Schoß der geistigen Welt beschlossen war.
Ein Teil der Kräfte des Ätherleibs wurde also Adam genommen und ging folglich auch nicht auf seine Nachkommen über. Dieser Teil wurde, wie sich Rudolf Steiner ausdrückt, aufbewahrt in der großen Mutterloge der Menschheit. Der unschuldige Teil der Adamseele, gleichsam der unschuldigen himmlischen Schwesterseele des irdischen Adam, wurde später, viel später, dem nathanischen Jesusknaben als „provisorisches Ich“, wie Rudolf Steiner sagt, eingegliedert. Der von den luziferischen Mächten frei gebliebene Teil des Stammvaters der Menschheit, der alte Adam, wurde nun als neuer Adam in dem nathanischen Jesuskindlein wiedergeboren. Zurecht spricht Rudolf Steiner hier von einem provisorischen Ich, denn von einem eigentlichen menschlichen Ich kann ja zunächst nicht die Rede sein, da diese unschuldige Schwesterseele des irdischen Adam vor der Zeitenwende noch niemals in irdischen Verhältnissen inkarniert gewesen war, die Entfaltung des menschlichen Ichs aber ohne irdische Inkarnation nicht möglich ist.
„Die Menschen haben genossen von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, das heißt, was von dem luziferischen Einfluß kam; aber es wurde auch gesagt: Jetzt müssen wir ihnen die Möglichkeit nehmen, auch zu genießen von dem Baume des Lebens! Das heißt, es wurde eine gewisse Summe von Kräften des Ätherleibes zurückbehalten. Die flossen jetzt nicht auf die Nachkommen herunter. Es war also in Adam eine gewisse Summe von Kräften, die ihm nach dem Sündenfalle genommen wurden. Dieser noch unschuldige Teil des Adam wurde aufbewahrt in der großen Mutterloge der Menschheit, wurde dort gehegt und gepflegt. Das war sozusagen die Adam-Seele, die noch nicht berührt war von der menschlichen Schuld, die noch nicht verstrickt war in das, wodurch die Menschen zu Fall gekommen sind. Diese Urkräfte der Adam-Individualität wurden aufbewahrt. Sie waren da, und sie wurden jetzt als "provisorisches Ich" dahin geleitet, wo dem Joseph und der Maria das Kind geboren wurde, und in den ersten Jahren hatte dieses Jesuskind die Kraft des ursprünglichen Stammvaters der Erdenmenschheit in sich.“ (Lit.: GA 114, S. 89)
Dass der Mensch die Herrschaft über die höchsten Ätherkräfte verloren hat, beeinflusst auch sein Seelenleben entscheidend, denn die Seelenfähigkeiten des Menschen korrespondieren mit den Ätherkräften. Drei Seelentätigkeiten des Menschen können wir zunächst unterscheiden, nämlich Denken, Fühlen und Wollen. Diese Tätigkeiten spielen sich im Astralleib ab, hängen aber wie folgt mit den verschiedenen Ätherkräften zusammen: Das Wollen mit dem Wärmeäther, das Fühlen mit dem Lichtäther. Diese beiden Ätherarten sind unter die Herrschaft des Menschen gestellt und können vom Menschen willkürlich benutzt werden. Fühlen und Wollen tragen daher ein individuelles Gepräge.
noch nicht individualisiert |
Nicht so ist es mit dem Denken. Wir können zwar den Gedanken willentlich eine bestimmte Richtung geben, die Denkgesetze selbst aber – und insbesondere der innere Sinn der Gedanken, die eigentlich begrifflichen Elemente - sind überindividuell, sind allgemein-menschlich. Wirklich wach sind wir im Denken nur dort, wo wir logische Schlüsse ziehen. Schon indem wir uns Urteile bilden, träumen wir nur und die Begriffsbildung wird in Wahrheit verschlafen.
Das gilt auch für den sprachlichen Ausdruck der Gedanken. Die Sprache ist heute noch Volkssprache und nicht eine individuell schöpferisch hervorgebrachte. Das wird sich aber in Zukunft ändern, wenn wir die Kräfte des Baums des Lebens, also die höheren Ätherarten, unter unsere individuelle Herrschaft bringen. Dann werden wir in der Sprache und auch im Denken bis in den inneren Sinn der Gedanken hinein schöpferisch tätig werden.
„Der Mensch besteht zunächst aus den Teilen, die wir auch draußen in der Welt sehen, aus dem Erdigen oder Festen, aus Wasser oder Flüssigem und aus Luft oder Gasförmigem. Das sind die Elemente, die den physischen Menschenleib bilden, wie sie auch alles Physische bilden. Das Ätherische beginnt mit dem ersten Ätherzustande, den wir den Zustand des Feueräthers oder des Feuers schlechtweg nennen. Feuer oder Wärme, was die heutige Physik nicht als ein Substantielles, sondern nur als eine bloße Bewegung ansieht, ist aber der erste Zustand des Äthers. Der zweite Ätherzustand ist der Lichtäther oder Licht schlechtweg, und der dritte Zustand ist das, was für den Menschen zunächst gar nicht in seiner ursprünglichen Gestalt erscheint; nur einen Abglanz, gleichsam einen Schatten dieses Äthers kann der Mensch in der physischen Welt wahrnehmen als Ton, als Schall. Aber dem, was äußerlich Schall ist, liegt etwas Feineres, Ätherisches, etwas Geistiges zugrunde, so daß wir den physischen Ton nur als ein Schattenbild des geistigen Tones, des Tonäthers oder auch Zahlenäthers zu bezeichnen haben. Das vierte Äthergebiet ist der Lebensäther, das, was allem eigentlichen Leben zugrunde liegt.
Wie nun der heutige physische Mensch ist, so prägt sich alles, was sein Seelenhaftes ist, in seiner physischen Leiblichkeit und in seiner ätherischen Leiblichkeit aus. Aber alles Seelische ist sozusagen gewissen Substanzen des Ätherischen zugeteilt. Was wir den Willen nennen, drückt sich ätherisch aus in dem, was wir das Feuer nennen. Wer nur ein wenig empfänglich ist für gewisse empfindungsgemäße Zusammenhänge, der wird fühlen, daß man ein gewisses Recht hat, so von dem Willen zu sprechen, daß dieser Wille, der sich physisch im Blute ausdrückt, in dem Feuerelement des Ätherischen lebt; physisch drückt er sich im Blute aus, beziehungsweise in der Bewegung des Blutes. Was wir Gefühl nennen, drückt sich aus in dem Teile des Ätherleibes, der dem Lichtäther entspricht. Weil das so ist, deshalb sieht auch der Hellseher die Willensimpulse des Menschen wie Feuerflammen, die seinen Ätherleib durchzucken und in den Astralleib hineinstrahlen, und die Gefühle sieht er als Lichtformen. Was aber der Mensch als sein Denken in seiner Seele erlebt und was wir in den Worten aussprechen, das sind auch nur Schattenbilder des Denkens, wie Sie sich ja leicht denken können, weil ja der physische Ton auch nur ein Schattenbild eines Höheren ist. Die Worte haben ihr Organ in dem Tonäther. Unseren Worten liegen zugrunde die Gedanken, die Worte sind Ausdrucksformen für die Gedanken. Diese Ausdrucksformen erfüllen den ätherischen Raum, indem sie ihre Schwingungen durch den Tonäther schicken. Was Ton ist, das ist eben nur die Abschattung der eigentlichen Gedankenschwingungen. Das aber, was das Innerliche aller unserer Gedanken ist, was unseren Gedanken Sinn gibt, das gehört seinem ätherischen Zustande nach dem eigentlichen Lebensäther an.
Sinn | - | Lebensäther |
Denken | - | Tonäther |
- - - - - - - - - - - - - - - | ||
Gefühl | - | Lichtäther |
Wille | - | Feueräther |
Luft | ||
Wasser | ||
Erde |
Von diesen vier Ätherformen wurden in der lemurischen Zeit nach dem luziferischen Einflusse dem Menschen nur die zwei unteren zur freien, willkürlichen Verfügung gelassen: Feueräther und Lichtäther; dagegen wurden die zwei oberen Ätherarten dem Menschen entzogen. Das ist der innere Sinn, wenn uns gesagt wird: Nachdem die Menschen durch den luziferischen Einfluß die Unterscheidung von Gut und Böse erlangt hatten - bildlich ausgedrückt durch den Genuß vom «Baume der Erkenntnis» -, wurde ihnen entzogen der Genuß vom «Baume des Lebens». Das heißt, es wurde ihnen entzogen, was frei, willkürlich durchdrungen hätte den Gedankenäther und den Sinnesäther. Dadurch mußten sich die Menschen nun in folgender Weise entwickeln: In jedes Menschen Willkür war das gestellt, was seinem Willen entspricht. Der Mensch kann seinen Willen als seinen persönlichen geltend machen, ebenso auch seine Gefühle. Gefühl und Wille ist dem einzelnen Menschen für das Persönliche freigegeben, daher das Individuelle der Gefühlswelt und der Willenswelt. Das Individuelle hört aber sofort auf, wenn wir aufsteigen vom Gefühl zum Denken, ja sogar schon zu dem Ausdruck der Gedanken, zu den Worten auf dem physischen Plan. Während jeder Mensch seine Gefühle und seinen Willen persönlich hat, kommen wir sofort in etwas Allgemeines hinein, wenn wir, in die Wortwelt und in die Gedankenwelt hinaufrücken. Es kann nicht jeder sich seine eigenen Gedanken machen. Wenn die Gedanken so individuell wären wie die Gefühle, so würden wir uns nie verstehen. Es wurden also Gedanke und Sinn der menschlichen Willkür entzogen und vorläufig in der Göttersphäre aufbewahrt, um später erst dem Menschen gegeben zu werden. Daher können wir auf dem Erdenkreis überall individuelle Menschen finden mit individuellen Gefühlen und individuellen Willensimpulsen, aber wir haben überall gleiches Denken, gleiche Sprache bei den Völkern. Wo eine gemeinsame Sprache ist, da herrscht eine gemeinsame Volksgottheit. Diese Sphäre ist der menschlichen Willkür entzogen; da wirken vorläufig die Götter hinein.“ (Lit.: GA 114, S. 147ff)
Diese sprachschöpferischen Kräfte bringt der nathanische Jesusknabe bereits bei seiner irdischen Geburt mit.
„Daher jenes wunderbare Ereignis, das uns die Akasha-Chronik enthüllt, daß dieses Kind, der nathanische Jesusknabe, unmittelbar nach seiner Geburt nur seiner Mutter verständliche Laute hervorbrachte, Laute, die nicht ähnlich waren einer der gesprochenen Sprachen der damaligen Zeit oder irgendeiner Zeit, aus denen aber herausklang für die Mutter etwas wie eine Botschaft aus Welten, die nicht die Erdenwelten sind, eine Botschaft aus höheren Welten. Daß dieses Jesuskind sprechen konnte, bei seiner Geburt alsbald sprechen konnte, das ist das Wunderbare!“ (Lit.: GA 150, S. 108)
Was der nathanische Jesus so unmittelbar aus seinem Inneren heraus sprach, ohne dabei eine äußere Sprache nachzuahmen, war unmittelbar aus dem Weltenwort, aus dem Logos, also dem Christus, geschöpft. Im höchsten Sinn erfüllte sich hier das paulinische Wort. „Nicht ich, sondern der Christus in mir.“
Siehe auch
Literatur
- Rudolf Steiner: Das Lukas-Evangelium, GA 114 (2001) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte, GA 122 (1984), ISBN 3-7274-1220-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen Tatsachen, GA 141 (1997), ISBN 3-7274-1410-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Die Welt des Geistes und ihr Hereinragen in das physische Dasein, GA 150 (1980) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Probleme des Zusammenlebens in der Anthroposophischen Gesellschaft, GA 253 (1989) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914, GA 265 (1987), ISBN 3-7274-2650-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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