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Herakles

Herakles oder Herkules (griech. Ἡρακλῆς): „Der, der sich an Hera Ruhm erwarb“, lat. Hercules) ist ein für seine Stärke berühmter griechischer Heros, dem göttliche Ehren zukamen und der in den Olymp aufgenommen wurde. Er war Heil- und Orakelgott, Beschirmer der Gymnasia (Sportstätten) und Paläste. Er war ein Schützling der Athene (Schutzgöttin von Athen).
Seine Attribute sind das Fell des Nemëischen Löwen, Keule, Bogen und Köcher.
Um Herakles ranken sich diverse Sagen. Demnach war er der Sohn des Zeus und der Alkmene, Zwillingsbruder des Iphikles, erster Gatte der Megara, zweiter Gatte der Omphale, Gatte der Deianeira und der Auge und nach seinem Tode Gatte der Göttin Hebe, außerdem Geliebter der Iole und des Abderos und Vater zahlreicher Kinder. Herakles war Vetter und Freund des Oionos, Urgroßvater des Hippotes und des Deiphontes und Vorfahre des Polyphontes. Sein Ziehvater ist Amphitryon. Über die Genealogie seiner Mutter gehört er zum Geschlecht der Perseiden.
Rudolf Steiner über Herakles
"Man betrachte die Herakles-Sage. Die zwölf Arbeiten, die Herakles auferlegt werden, erscheinen in einem höheren Lichte, wenn man bedenkt, daß er sich vor der letzten, der schwersten, in die eleusinischen Mysterien einweihen läßt. Er soll, im Auftrage des Königs Eurystheus von Mykene, den Höllenhund Cerberos aus der Unterwelt holen und ihn wieder hinabbringen. Um einen Gang in die Unterwelt unternehmen zu können, muß Herakles eingeweiht sein. Die Mysterien führten den Menschen durch den Tod des Vergänglichen, also in die Unterwelt; und sie wollten durch die Einweihung sein Ewiges vor dem Untergang retten. Er konnte als Myste den Tod überwinden. Herakles überwindet die Gefahren der Unterwelt als Myste. Das berechtigt, auch seine anderen Taten als innere Entwicklungsstufen der Seele zu deuten. Er überwindet den nemei'schen Löwen und bringt ihn nach Mykene. Das heißt, er macht sich zum Herrscher der rein physischen Kraft im Menschen; er bändigt diese. Er tötet weiter die neunköpfige Hydra. Er überwindet sie mit Feuerbränden und taucht in ihre Galle seine Pfeile, so daß sie unfehlbar werden. Das heißt, er überwindet niedere Wissenschaft, das Sinneswissen durch das Feuer des Geistes und nimmt aus dem, was er an diesem niederen Wissen gewonnen hat, die Kraft, um das Niedere in dem Lichte zu sehen, das dem geistigen Auge eignet. Herakles fängt die Hirschkuh der Artemis. Diese ist die Göttin der Jagd. Was die freie Natur der Menschenseele bieten kann, das erjagt sich Herakles. Ebenso können die anderen Arbeiten gedeutet werden. Es kann hier nicht jedem Zuge nachgegangen werden; und nur wie der Sinn im allgemeinen auf die innere Entwicklung hindeutet, das sollte dargestellt werden." (Lit.: GA 008, S. 84f)
Leben des Herakles
Geburt


Zeus verliebte sich einst in die schöne Alkmene. Ihr Gemahl Amphitryon war aus Mykene geflohen, da er seinen Onkel und Schwiegervater Elektryon erschlagen hatte. Daraufhin kam Zeus zu Alkmene in Gestalt ihres Ehemannes und zeugte mit ihr Herakles. Als Amphitryon von seiner Reise zurückkehrte, kam der Betrug zutage. Er verzieh seiner unwissenden Frau und zeugte mit ihr Iphikles, Herakles’ Zwillingsbruder. Alkmene gebar also zwei Söhne – Herakles, Spross eines Gottes und einer Sterblichen, und Iphikles, Nachkomme zweier Sterblicher. So wurde Herakles in Theben geboren.(Homers Ilias. 19,97 ff.).
Hera, die Gemahlin des Zeus, wurde aus Eifersucht zur lebenslangen Verfolgerin des Herakles. Als die Geburt von Herakles und seinem Zwillings-Halbbruder Iphikles bevorstand, verkündete Zeus, dass das erstgeborene Kind aus dem Hause des Perseus der Herr über Mykene werden solle. Darum hatte Hera ihn gebeten, um ihn überlisten zu können. Sie verzögerte die Wehen von Alkmene, so dass zuerst Eurystheus, Sohn des Sthenelus, eines Onkels Amphitryons, zur Welt kam und erst dann Herakles, der somit diesem untertan war.
Alkmene setzte den Säugling aus Angst vor Heras Rache aus. Seine Halbschwester Athene, die später als Schutzgöttin eine wichtige Rolle spielte, nahm ihn und brachte ihn zu Hera. Diese erkannte Herakles nicht und säugte ihn aus Mitleid. Dabei sog Herakles jedoch so stark, dass er Hera Schmerzen zufügte und diese ihn von sich stieß. Die Milch spritzte über den Himmel und bildete dort die Milchstraße. Doch mit der göttlichen Milch erhielt Herakles übernatürliche Kräfte. Athene brachte das Kind zu seiner Mutter zurück und Herakles wuchs fortan bei seinen Eltern auf. Er war gerade acht Monate alt, als Hera zwei riesige Schlangen in das Gemach der Kinder schickte. Iphikles weinte vor Angst, doch da ergriff sein Bruder die beiden Schlangen und erwürgte sie. Der Seher Teiresias, den der erstaunte Amphitryon kommen ließ, prophezeite dem Kind eine ungewöhnliche Zukunft. Zahlreiche Ungetüme werde er besiegen.[1]
Die 12 Arbeiten (ἔργα / πόνοι) als Prüfungen aug den Einweihungsweg

Rudolf Steiner wies darauf hin, dass die zwölf Arbeiten des Herakles Prüfungen sind, die der Mensch auf dem Einweihungsweg zu bewältigen hat:
„Dass die zwölf Arbeiten des Herakles nichts anderes sind als Prüfungen, die der Mensch durchzumachen hat im Verlaufe des Initiationsprozesses, das beweist uns die Natur dieser Arbeiten. Es könnte uns ja scheinen, dass diese Arbeiten von der Dichtung nebeneinandergestellt worden sind als die Überwindung von zwölf Ungetümen. Wenn man aber vergleicht, so wird man finden, dass es sich nicht um Kraftproben eines starken Menschen handelt, sondern um sinnvolle symbolische Dinge.
Es handelt sich um Ungetüme, welche hervorgebracht worden sind von dem Geschwisterpaar Phorkis und Keto, aus denen dann das eigentliche Irdische hervorgegangen ist. In Verbindung mit dem Pontus sind es die Gottheiten, welche das Flüssige hervorbringen - zwischen dem Feuer und dem Irdischen stehend. Phorkis’ und Ketos Nachkommen sind die Ungeheuer, welche Herakles zu überwinden hat. Sie müssen überwunden werden, diese Wesenheiten, sie müssen abgestreift werden. Sehen wir uns diese Ungetüme einmal an, gegen welche Herakles kämpft:
[Erstens:] Der ‹Nemeische Löwe›: Er stellt sich uns als ein Nachkomme jenes Geschwisterpaares Phorkis - Keto dar. Die Verwandtschaft anzuführen würde zu nichts weiter führen, aber die genealogische Gliederung stimmt vollständig. Das Wichtige dabei ist, dass der Löwe ein undurchdringliches Fell hat. Herakles kann ihn nur erwürgen. Das tut er und bringt ihn seinem Herrn. Sein Herr bekommt aber nun vor ihm Angst, sodass Herakles auf dessen Befehl außerhalb der Stadt bleiben muss. Die undurchdringliche Naturgewalt wird durch das undurchdringliche Fell voll dargestellt. Man kann den Schleier nicht durchdringen, ihn nicht mit Pfeilen durchbohren; man kann ihn nur bestehen lassen, man kann ihm nur seine gewaltigen Willenskräfte lähmen. Man muss ihn aber doch als Wesenheit neben sich bestehen lassen. Er kann nicht völlig getötet werden.
Wir können in diesem Kampfe nur teilweise Sieger bleiben. Wir können nur den Anfang, nur einen Teil erreichen. Das ist das Wichtige bei dieser Arbeit. In dem ganzen Kampfe erscheinen uns die Naturmächte als sprachlose Gewalten, deren Stimme wir nicht erkennen können auf den unteren Stufen der Entwicklung. Die Natur steht als stumme Göttin vor uns. Wir müssen sie bestehen lassen, wir können sie nur teilweise erobern. Das symbolisiert sich uns in dieser ersten Arbeit.
[Zweitens:] Die zweite Arbeit, welche Herakles unternimmt, ist der Kampf, gegen die ‹Lernäische Schlange›. Sie hat neun Köpfe, von denen der mittlere unsterblich ist. Diese haben die Eigenschaft, dass sie sich immer wieder erneuern, wenn sie abgeschlagen werden. Es ist der Kampf daher ein sehr schwieriger. Herakles kann diese Erneuerung nur durch Feuerbrände überwinden. Da enthüllt sich uns etwas Bedeutsames: Er hantiert mit dem Feuer.
Wir werden aber sehen, dass es mit dieser zweiten Arbeit eine besondere Bewandtnis hat. Sie stellt sich uns dar als ein Verbindungsglied zwischen dem Zeitlichen und dem Ewigen. Der mittlere, unsterbliche Kopf ist dennoch ein Hindernis zur eigentlichen Einkehr ins Ewige. Das kann nur durch Geistigkeit überwunden werden. Nun ist Herakles aber nicht auf der Stufe, auf der er diese Arbeit vollbringen kann. Wir müssen einsehen, dass es ist wie ein Spiel mit dem Feuer von einem, der nicht recht damit zu hantieren versteht. Diese zweite Arbeit scheint also etwas zu sein, was nicht recht von Bedeutung für den Herakles sein kann. Es ist merkwürdig, dass das Verbindungsglied zwischen dem Zeitlichen und dem Ewigen so früh auftritt.
[Drittens:] Die dritte Arbeit ist die Überwindung der ‹Kerynitischen Hirschkuh›, welche der Artemis, der jungfräulichen Göttin der Jagd, geheiligt ist. In der Hindeutung auf die jungfräuliche Artemis, auf die Künste des Friedens, sehen wir, dass es ein aufsteigender Prozess ist. Diese Hirschkuh hat [Herakles] lebendig gefangen. Er durfte sie nur lebendig fangen und lebendig nach seiner Heimat bringen. Dies war eine Arbeit, welche er im rein Irdischen vollbringt. Er lässt ab von dem Kampfe um das Unsterbliche. Er bemüht sich, festzustehen und sich umzutun.
[Viertens:] Nachdem er auf diese Weise Kraft gewonnen hat, geht er an eine andere Arbeit, [nämlich den ‹Erymanthischen Eber› lebendig zu fangen]. Den bringt er gebunden nach Mykene. Das ist eine kriegerische Arbeit. Das will uns sagen, dass, nachdem er die kriegerische Sehnsucht überwunden hat, er wieder herabsteigen muss und jetzt an eine bedeutungsvollere Arbeit gehen kann. Wir sehen, dass er jetzt - wie zufällig - noch etwas anderes vollbringt: Er verwundet den Kentauren Chiron, der die wichtige Aufgabe zu erfüllen hat, für Prometheus einzutreten. Wir sehen, wie sich hier die Prometheus-Sage verknüpft mit der Herakles-Sage. Wir sehen, wie hier das Willenselement in Verbindung tritt mit dem eigentlichen Entwicklungsgang des Herakles. Wir sehen, wie Herakles dasjenige Wesen schafft, bestellt, welches den Prometheus von seinen Qualen erlösen soll. So sehen wir, wie Herakles auf dieser Stufe, nachdem er sich selbst überwunden hat und abgelassen hat von dem Kampfe, nachdem er durch den neuerlichen Streit hindurchgegangen war, jetzt berufen ist, etwas zu tun für die strebende Menschheit. Dieser Sinn liegt der Verbindung der Herakles-Sage mit der Prometheus-Sage zugrunde.
[Fünftens:] Die Reinigungsarbeit des ‹Stalles des Augias›. Diejenigen, welche die Aufnahme in die Mysterien suchten, mussten eine Art von Reinigung, eine Taufe an sich vornehmen lassen. Diese fünfte Arbeit kann erreichen derjenige, welcher die ersten vollbracht hat. Sie ist keine eigentliche Arbeit, sie fällt dem Menschen von selbst zu. Sie ist keine eigentliche Herakles-Arbeit. Die zweite und die fünfte Arbeit können eigentlich nicht als Herakles-Arbeiten gelten. Die zweite führt zu früh an das Ewige, und die fünfte ist etwas, was ihm von selber zugefallen ist. Es sind also eine Art Zwischenstationen.
[Sechstens:] Eine besondere Arbeit des Herakles ist nun diejenige, die er mit den ‹Stymphalischen Vögeln› vollbringt. Das sind Vögel, mit denen er ebenfalls den Kampf aufzunehmen hat. Es kommt ihm bei dieser Arbeit bereits die Pallas-Athene zu Hilfe. Wir haben ja gesehen, was sie ist. Sie hat ja bei der Odysseus-Sage eine große Bedeutung. Sie ist die Gottheit der Weisheit, der himmlischen Weisheit. Jetzt nach der Reinigung steht Pallas-Athene an seiner Seite. Pallas-Athene ist - im Gegensatz zum Wissen - die richtige Weisheit.
[Siebtens:] Die Vögel zu überwinden, war nur eine Stufe der Entwicklung. Aber nur mit Hilfe der Athene ist er imstande, den ‹Kretischen Stier› lebendig nach Mykene zu bringen.
Der Stier ist ein Symbol in allem Mysterienwesen, welches dazumal in der alten Welt verbreitet war, ein Symbol, welches überging von Persien durch Kleinasien, Ägypten und dann von da durch Griechenland verbreitet wurde. Es ist ein Symbol für die fruchtbringende lebendige Natur. Daher sehen wir in den Mithras-Mysterien den Stier mit einem merkwürdigen Symbol gepaart, mit einem Symbol der lebendigen Natur. Der Schwanz des Stieres läuft aus in einen Strauß von Weizenähren. Das ist unbedingt die symbolische Darstellung für die fruchtbringende und lebendige Natur. Und die Mithras- Symbolik stellt nichts anderes dar als diese Arbeit des Herakles. Diese erscheint als eine höhere Arbeit des Herakles: Der ‹Nemeijische Löwe› ist die niedrigere, der Stier die höhere. Der Stier ist die Natur, aus welcher Leben sprießt, während der Löwe die Natur ist, welche blind, dumpf ist.
Dieser Stier ist dem Poseidon geheiligt. Wir wissen auch, dass dieser Stier dargestellt wird für diejenigen, welche zu den Kämpfen des Mithras zugelassen wurden, als ein Stier, auf welchem ein Jüngling sitzt, der dem Stier sein Schwert in die Seite stößt. Ein Hund springt hinzu. Unterhalb ist eine Schlange, der Länge nach. Vor und hinter dem Stier sind zwei Begleiter. Der Jüngling stellt uns nichts anderes dar als den auf dem Wege der Initiation Begriffenen. Auf der einen Seite hat er einen Begleiter mit einer erhöhten Fackel, auf der anderen Seite einen Begleiter mit einer gesenkten Fackel. Das stellt dar einen Prozess zwischen Leben und Sterben, welches der Prozess der Initiation ist. Die obere Partie stellt uns den dahinfahrenden Sonnengott dar, den aufsteigenden und wieder herabfahrenden. Dieses stellt uns mit Recht als geistig dar, was unten vor sich geht. Das ist der entsprechende Prozess im Reiche des Dionysos, während der untere derjenige ist, in dem Herakles sich befindet. In dem Bilde ist uns nichts anderes enthalten als die siebente Arbeit des Herakles. In allen Mysterien-Darstellungen der ganzen alten Welt ist diese enthalten.
[Achtens:] Nun kann Herakles eine ganz wichtige Arbeit vollbringen. Er kann die den Menschen feindliche Welt auf seiner höchsten Stufe überwinden. Die Prüfungen erneuern sich immer wieder von Neuem, und dasjenige, was jetzt zu überwinden ist, das stellt sich uns in der achten Arbeit, der Überwindung der ‹Feuerspeienden Rosse des Aressohnes Diomedes› dar. Diese ‹feuerschnaubenden Rosse› werden uns sofort klar, wenn wir hören, dass sie mit Menschenfleisch gefüttert werden müssen. Die menschenfeindliche Gewalt auf der höheren Stufe ist das, was dem Menschen noch eine Prüfung auferlegen kann, wenn er auch schon eine hohe Stufe in der geistigen Überwindung errungen hat. Er überwindet hier dadurch, dass er die Rosse selber vorführt und sie dann in den Olymp führt, wo sie von wilden Tieren zerrissen werden. Nun ist er fähig, die weiteren Prüfungen zu vollziehen. Wir sehen, wie sich ihm allmählich das, was der Mensch auf seinem Entwicklungsgang erreichen kann, zu einem abgerundeten Ganzen bildet.
[Neuntens:] Den ‹Gürtel der Amazonenkönigin› hat er darauf erobert. Dieses stellt das Sich-Bemächtigen desjenigen dar, was uns gleichsam hindert, als etwas, womit wir verbunden sind, die höheren Stufen des Bewusstseins zu erlangen. Wir haben es hier mit einem weiblichen Elemente zu tun. Er muss sich des ‹Gürtels der Amazonenkönigin› bemächtigen.
[Zehntens:] Dann kommt die ‹Tötung des dreiköpfigen Geryon und die Hinwegführung seiner Rinder› [welche von dem Hund Orthos und dem Hirten Eurytion bewacht wurden]. Es ist dies auf einer noch höheren Stufe dasselbe wie mit dem Löwen und dem Stier. Es stellt eine Überwindung der vergeistigten Naturkraft dar.
[Elftens:] Es ist aber von Bedeutung für uns, weil er auf der einen und der anderen Seite der Welt die Säulen des Herakles errichtet. Der Prüfungsgang schließt sich nun ab für ihn mit der Errichtung der zwei Grenzsäulen.
Herakles könnte uns so als eine Art Eingeweihter erscheinen. Die zweite und fünfte Arbeit haben aber etwas Bedenkliches an sich. In den Arbeiten der ‹Reinigung des Augiasstalles› und der ‹Lernäischen Schlange› drückt sich aber aus, dass er seine vollständige Initiation nicht erreicht hat. Die beiden Arbeiten wurden nicht angenommen.
11b: ‹Der Äpfel der Hesperiden› hatte er sich zu bemächtigen. Sie waren das Brautgeschenk der Hera, [welche Gaea der Hera bei ihrer Vermählung geschenkt hatte,] das Symbol der Erkenntnis selbst. Herakles muss es sich erst aus dem Garten der Hera hervorholen, [wo sie von vier Jungfrauen, den Hesperiden, und dem Drachen Ladon, einem Abkömmling des Phorkys und der Keto, bewacht wurden].
11c: Auf diesem Wege befreit er den Prometheus und 11d überwindet noch den Antaios, jene Riesengestalt, welche aus der Erde immer neue Kraft saugt, die nur die Erde zu berühren brauchte, um neue Kraft, Naturkraft zu erhalten. Erst nachdem Herakles diese schier unüberwindlichen Naturproben bestanden hat, kann er die Äpfel der Hesperiden holen. Die [Überwindung der] Naturkraft ist noch nicht etwas Bleibendes. Er muss auf dieser Stufe erst recht klar sein, dass diese Erkenntnis fortwährend erneuert werden muss. Diese Prüfung muss immer von Neuem vollzogen werden. Das Einzige, was erreicht werden kann, ist das, dass der Antaios immer von Neuem bekämpft werden muss. Der wird immer bei der Berührung der Erde neue Kraft gewinnen. Es ist also ein fortwährender Kampf.
[Zwölftens:] Bevor Herakles die zwölfte Arbeit vollbringt, lässt er sich in die Mysterien einweihen. Das wird uns erzählt. Wir brauchen da nicht zu deuten. Bevor er seine zwölfte Arbeit macht, wird er in die Eleusinischen Mysterien eingeweiht. Und was vollbringt er hier? Er steigt in die Unterwelt, befreit den Theseus und erlangt das, was man bezeichnet mit den Worten: Er kann den Cerberos aus der Unterwelt heraufholen. Ihm wird das Geheimnis der Unterwelt klar. Herakles erlangt die Heraklit’sche Weisheit von der ‹Überwindung des Lebens mit dem Tode›. Er lernt verstehen die Heraklit’sche Formel, in der er sagt: Es wäre die Verehrung des Dionysos gleichzeitig die Verehrung des Hades. In ihr fließt zusammen die höchste Gottheit des Lebens mit dem Gott der Unterwelt, dem Hades. Die Frucht ist also die Erreichung der Unterwelt, etwas, was uns schon bei Odysseus entgegentritt. Es ist die symbolische Darstellung des Initiationsprozesses, die uns in der Herakles-Sage vorliegt. Sie bleibt nur deshalb so unverständlich, sodass man mit ihr nichts Rechtes anzufangen weiß, weil sie nicht eigentlich auf dem Boden der griechischen Philosophie erwachsen ist, sondern auf dem Boden des Mysterienwesens.“ (Lit.: GA 87, S. 125ff)
Herakles wurde in den Künsten des Wagenlenkens, Bogenschießens, Fechtens, im Faustkampf und Ringen unterrichtet. Auch wurde ihm der Gesang und das Spielen auf der Leier beigebracht. Er war zwar sehr gelehrig, doch lebenslang bis zum Wahnsinn jähzornig. So erschlug er seinen Musiklehrer Linos mit der Leier, als dieser ihn zu Unrecht tadelte. Sein Pflegevater König Amphitryon schickte ihn daraufhin, wohl aus Furcht vor seiner ungebändigten Kraft, auf den Kithairon zu seinen Rinderherden. Hier wuchs er unter den Hirten zu einem Jüngling heran.
In diese Zeit verlegt der Sophist Prodikos[2] die sinnreiche Fabel von „Herakles am Scheideweg“. Der junge Herakles begegnet an einer Weggabel zwei Frauen. Die eine trägt kostbare Gewänder und verspricht ihm ein Leben voll Genuss und Reichtum. Die andere, schlicht gekleidet, warnt ihn dagegen: „Von dem Guten und wahrhaft Schönen geben die Götter den Menschen nichts ohne Mühe und Fleiß.“ Im Streitgespräch debattieren die beiden Frauen, die die Glückseligkeit (Εὐδαιμονία eudaimonia) und die Tugend (ἀρετή Arete) darstellen, die Vorzüge und Nachteile der zwei Lebenswege. Herakles entscheidet sich schließlich, der Tugend zu folgen.
Aus jener Zeit des Hirtenlebens berichtet Apollodor noch folgendes Abenteuer:

- Auf dem Kithäron, an welchem die Herden des Amphitryon und des Thespios weideten, hauste ein Löwe, den Herakles zu bekämpfen unternahm. Thespios gab dem jungen Helden hierfür 50 Tage hindurch jede Nacht je eine seiner 50 Töchter zur Umarmung, von denen darauf 50 Söhne geboren wurden. Nach langem Kampf erlegte sodann Herakles den Löwen und trug seitdem dessen Haut statt seines gewöhnlichen Gewandes, hinzu kam später noch die einem Ölbaum bei Nemea entnommene Keule. Sein römischer Beiname Claviger lässt sich aus dieser Episode ableiten.
Bei seiner Rückkehr nach Theben begegnete Herakles den Gesandten des orchomenischen Königs Erginos, welche einen den Thebanern abgerungenen Tribut von 100 Ochsen holen wollten. Herakles schnitt ihnen Nasen und Ohren ab, schickte sie gefesselt nach Hause und zwang in dem darauffolgenden Krieg die Orchomenier, den empfangenen Tribut doppelt zurückzuerstatten. Es kam zur Schlacht zwischen den Minyern und den Thebanern, die Herakles mit außerordentlichen Taten für Theben gewann. Schnell verbreitete sich der Ruhm seiner Taten. Kreon, der König von Theben, gab ihm zum Lohn seine Tochter Megara zur Frau, mit der er drei Söhne zeugte.[3]
Dann rief Eurystheus, der zuerst Geborene, ihn in seine Dienste, doch Herakles verweigerte die Dienstbarkeit. Da überzog die rachsüchtige Hera ihn mit Wahnsinn. Darin verfangen erschlug Herakles seine Frau Megara und seine mit ihr gezeugten drei Kinder. (Hiermit ist der Kult des phönikischen Sonnengottes, der mit Kinderopfern versöhnt wird, hinreichend bezeichnet.)
Als der Anfall von ihm gewichen war und er seine schreckliche Tat vor Augen sah, ergriff ihn tiefe Bekümmernis. Schließlich fragte er das Orakel von Delphi um Rat. Da antwortete die Pythia: „Entsühnung für deine schreckliche Mordtat erlangst du nur, wenn du dich zwölf Jahre in den Dienst des Eurystheus stellst und die von ihm geforderten Taten erfüllst.“ In jenem Orakel soll er das erste Mal Herakles genannt worden sein, als der Held, welcher durch die Verfolgungen der Hera Ruhm erlange, während er bisher nach Amphitryons Vater Alkaios Alkaeos oder der Alkide geheißen hatte. Herakles tat, wie ihn das Orakel geheißen hatte. Bewaffnet mit einer Keule, die er selbst geschnitzt hatte, einem von Hermes geschenkten Schwert sowie Pfeil und Bogen, die er von Apollon erhalten hatte, ging er nach Argos zu König Eurystheus. Dieser gab ihm insgesamt zwölf Aufgaben, die Arbeiten des Herakles, die er allesamt bewältigte.
Bild | Nr. | Tat | Anmerkungen |
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1. | Erlegung des Nemëischen Löwen | Er schnürte ihm die Kehle zu, bis der Löwe erstickte. Dessen Fell trug er von nun an – es machte ihn nahezu unverwundbar. |
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2. | Tötung der neunköpfigen Hydra (Lernäischen Schlange) | Er brannte jeden der enthaupteten Hälse aus, sodass keine neuen Köpfe mehr nachwachsen konnten. Den Rumpf der Hydra spaltete er in zwei Teile; in ihr Gift tauchte er seine Pfeile, die seitdem unheilbare, tödliche Wunden schlugen. |
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3. | Einfangen der Kerynitischen Hirschkuh | Er jagte sie ein ganzes Jahr lang, bis er sie endlich einfing – entweder mit einem Netz, das er über die schlafende Hindin warf, oder indem er ihre beiden Vorderläufe mit einem Pfeil durchschoss und sie somit fesselte. |
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4. | Einfangen des Erymanthischen Ebers | Er trieb ihn aus dem Wald in ein Schneefeld hinein. Der Eber ermüdete rasch. |
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5. | Ausmisten der Rinderställe des Augias | Da dies eine entehrende Arbeit war, musste Herakles hier einen besonderen Weg wählen, nämlich zwei nahegelegene Flüsse (Alpheios und Peneios) durch den Stall leiten. |
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6. | Ausrottung der Stymphalischen Vögel | Er bekam von Athene zwei große metallene Klappern. Mit deren Hilfe konnte er die Vögel aufscheuchen und einzeln mit seinen vergifteten Pfeilen töten. |
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7. | Einfangen des Kretischen Stiers | Herakles bändigte den Stier und brachte ihn zu Eurystheus, zeigte ihn ihm und ließ den Stier sogleich frei. |
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8. | Zähmung der menschenfressenden Rosse des Diomedes | Er warf ihnen zuerst Diomedes selbst zum Fraß vor. Nachdem sie ihren Gebieter aufgefressen hatten, konnte Herakles sie gezähmt in Richtung Meer führen. |
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9. | Herbeischaffung des Wehrgehänges der Amazonenkönigin Hippolyte | Hippolyte übergab ihm den Gürtel freiwillig. Aufgrund einer Intrige durch Hera kam es schließlich doch zum Kampf, Herakles tötete Hippolyte und kehrte nach Griechenland zurück. |
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10. | Raub der Rinderherde des Riesen Geryon | Geryon forderte Herakles zum Kampf heraus. Herakles tötete ihn mit einem Giftpfeil. Hera, die zur Unterstützung des Geryon gekommen war, wurde von Herakles ebenfalls verwundet und in die Flucht geschlagen. |
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11. | Pflücken der goldenen Äpfel der Hesperiden | Dafür musste er bis zu den Säulen des Herakles auf Gibraltar. Durch eine List bewog er Atlas, den Vater der Hesperiden, ihm die Äpfel zu pflücken. |
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12. | Heraufbringen des Wachhundes der Unterwelt, Kerberos, an die Oberwelt | Hades erlaubt Herakles, den Höllenhund zeitweise aus der Hölle zu entfernen. Herakles ringt ihn ohne Waffen nieder und bringt ihn zu Eurystheus. |
Der in sich abgeschlossene Kreis der Darstellungen der zwölf Arbeiten ist beeinflusst durch den Kultus des phönikischen Melkart, der die feindlichen Zeichen des Tierkreises zu überwinden hat. Das Motiv der zu bewältigenden Aufgaben findet sich als ältestes bekanntes dichterisches Werk bei Peisander von Kameiros (um 650 v. Chr.). In verschiedenen Überlieferungen und Aufzeichnungen des Herakles-Mythos ist die Zusammensetzung und Reihenfolge teilweise unterschiedlich angegeben.
Eine weitere Erzählung stellt dar, wie Herakles als Buße für seinen Jähzorn der lydischen Königin Omphale drei Jahre als Sklave diente. In diese Zeit der Knechtschaft verlegt Apollodor die Teilnahme des Herakles am Argonautenzug gemeinsam mit seinem Freund Hylas, ebenfalls die Sage um die Jagd des Kalydonischen Ebers sowie die Bestrafung des Syleus, Lytierses und der Kerkopen.
Herakles’ Kampf gegen Troja
Herakles musste gegen zahlreiche Kontrahenten bestehen, welche sich ihm bei seinen Reisen zu den zwölf aufgetragenen Missionen des Eurystheus in den Weg stellten. Diese Auseinandersetzungen standen nicht in direkter Verbindung mit den Aufgaben des Eurystheus; dennoch musste Herakles diese meistern, um seine Reise fortsetzen zu können. So kam es, dass der Heros gegen Kentauren und den Staat der Amazonen zu kämpfen hatte und sogar Jason beim Zug der Argonauten unterstützte. Als er von seiner Reise zum goldenen Vlies zurückkehrte, kam ihm zu Ohren, dass Laomedon, der König Trojas, seine unsterblichen Pferde demjenigen versprach, der seine Tochter Hesione retten würde. Ein Jahr zuvor bestrafte Zeus die Götter Poseidon und Apollon wegen einer Dreistigkeit. So kam es, dass der Gott über die Meere und der Gott der Musik ein ganzes Jahr lang Laomedon dienen mussten. Poseidon errichtete die als unüberwindbar geltenden Mauern Trojas, und Apollon hütete die beachtlichen Herden des Königs. Nachdem das Jahr der Buße vorbei war, verlangten die beiden Götter ihren Lohn von Laomedon, der ihnen aber die Entlohnung verweigerte. Apollon und Poseidon schworen Rache an Troja und Laomedon. Der Gott der Musik brachte die Pest über die Bewohner der Stadt, und Poseidon entsandte ein Meeresmonster, das sie terrorisierte. In ihrer Verzweiflung wandten sich die Bewohner an das Orakel von Delphi, das ihnen prophezeite, dass nur die Opferung der Hesione die Flüche der Götter aufheben könnten. Herakles gelang es aber, die Hesione zu retten, indem er das Meerungeheuer erschlug. Der König brach auch das Versprechen an Herakles, ihm die Pferde des Zeus zu überreichen. Herakles zog stillschweigend von dannen, doch insgeheim wusste er, dass sein Tag der Rache schon bald kommen würde. Als Herakles von seinem Sieg über die Amazonen aus Themiskyra zurückkehrte, wohin ihn eine der Aufgaben des Eurystheus befohlen hatte, war der Tag der Vergeltung gekommen. Mit seinen Gefährten drang Herakles gewaltsam in Troja ein, töte König Laomedon und löschte seine ganze Familie - bis auf die Tochter Hesione und den jüngsten Sohn Priamos - aus. Priamos nahm Jahre später seines Vaters Thron ein.
Herakles’ Ende

Herakles heiratete seine zweite Frau, die Königstochter Deïaneira. Eines Tages mussten beide einen Fluss überqueren, der Hochwasser führte. Der Kentaur Nessos erbot sich, die junge Frau trockenen Fußes auf seinem Rücken hinüberzutragen, galoppierte aber dann mit ihr davon. Herakles schoss ihm einen seiner tödlichen Pfeile nach. Als der getroffene Nessos im Sterben lag, gab er der Frau einen tückischen Rat: „Fange ein wenig von meinem Blut auf und bewahre es. Wenn du fürchtest, die Liebe des Herakles zu verlieren, tränke damit sein Gewand, und er wird nie wieder eine andere Frau als dich ansehen.“ Sein Blut aber war durch den Todespfeil vergiftet.
Jahre später wandte sich Herakles der erbeuteten schönen Iole zu. Da ließ ihm die eifersüchtige Deïaneira das von ihr blutgetränkte Untergewand (das als „Nessoshemd“ oder „Lichashemd“ zur stehenden Redensart geworden ist) durch den Diener Lichas überbringen, der nicht ahnte, dass er seinem Herrn durch diesen Dienst schaden würde. Nachdem Herakles es übergeworfen hatte, befielen den Helden entsetzliche Schmerzen. Er versuchte, das Hemd abzulegen, doch es hatte sich fest mit seiner Haut verbunden, sodass er zugleich sein Fleisch mit abriss. Deïaneira tötete sich aus Verzweiflung. Um seinen unerträglichen Qualen ein Ende zu bereiten, schichtete Herakles auf dem Berg Öta einen Scheiterhaufen und ließ sich durch Philoktetes darauf lebend verbrennen. Der Berg Öta war durch das Orakel von Delphi einst für das Ende des Herakles verkündet worden. Zudem traf die Prophezeiung ein, dass er durch jemanden sterben sollte, der selbst nicht mehr am Leben war. Doch wurde er aus den Flammen zum Olymp entrückt, dort erlangte er die Unsterblichkeit. Seine Qualen endlich begütigten Hera, und Herakles wurde mit ihrer Tochter Hebe, der Göttin der Jugend, vermählt.
Römische Mythologie und Kult
Sein Kult verbreitete sich um das Mittelmeer. Die Römer verehrten Herakles unter dem lateinischen Namen Hercules (der aus dem etruskischen Hercle und dem griechischen Namen per Synkope entstanden ist), wie die Griechen als Gott. Dieser unterscheidet sich jedoch in einer Reihe von Mythen zu seinem annektierten Pendant. An seinem Tempel auf dem Forum Boarium gelobten ihm Geschäftsleute bei Antritt ihrer Reisen einen Zehntel ihres Gewinnes.
Herakles in der antiken Literatur
Quellen für den Heraklesmythos finden sich in griechischer und lateinischer Literatur in großer Zahl. So unterschiedlich wie die jeweiligen Literaturgattungen ist auch die Funktionalisierung der Figur des Herakles (admirative, sympathetische, ironische oder sogar negative Identifikation). [4]
Griechische Quellen sind in der Reihenfolge ihres Entstehens unter anderem Homer: Ilias und Odyssee, Hesiod, die keinem Verfasser zuzuordnende Apsis. Pindar, Bakchylides, Sophokles: Die Frauen von Trachis, Euripides: Herakles, Aristophanes: Vögel, Theokrit: Idyll 13 und 24, Apollonios von Rhodos: Argonautica I, Kallimachos: Hekale, Aitia und Artemis-Hymnos.
Lateinische Quellen sind unter anderem Vergil: Aeneis VIII, Properz: Elegien IV.9, Ovid: Metamorphosen IX, Seneca: Hercules furens und Hercules Oetaeus sowie Silius Italicus: Punica.
Gleichsetzungen
In hellenistischen Zusammenhang wurde Herakles manchmal mit dem babylonischen Nergal gleichgesetzt. Der Kult des Nergal-Herakles ist aus Hatra und Palmyra belegt. In Hatra scheint dem Herakles-Nergal der Hund als Symboltier zugeordnet gewesen zu sein[5] Wie in früherer Zeit war er auch Beschützer der Stadttore.[6] In Kilikien findet sich eine Gleichsetzung mit dem Gott Runzas.
Bedeutung für die Kunstgeschichte nach der Antike
In der Kultur des europäischen Mittelalters galt Herakles als Vorbild für tugendhaftes Verhalten und für vorbildliches Kriegertum. Darstellungen der Heldentaten des Herakles und vor allem auch das Motiv des Herakles am Scheideweg finden sich daher während des gesamten Mittelalters und wurden auch während der Renaissance und des Barock in großer Zahl geschaffen.
Für das Interesse am menschlichen Körper und dessen bewegter Darstellung wurden häufig Herkules-Szenen ausgewählt, besonders Herkules und Antaeus, Cacus und die Kämpfe mit Kentauren. Plastisch hat das der Italiener Antonio Pollaiuolo festgehalten. Druckgraphik sorgte für überregionale Verbreitung; u. a. Gian Giacomo Caraglio (nach Rosso Fiorentino) in Italien oder Hans Sebald Beham [7] in Deutschland.
Berühmte Darstellungen gibt es von Leonardo da Vinci, Baccio Bandinelli und Peter Paul Rubens.

Bedeutung für die Literaturgeschichte in nachantiker Zeit
Auch Schriftsteller und Dichter von Pindar, Ovid, Giovanni Boccaccio, über William Shakespeare bis Christoph Martin Wieland, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Hölderlin bis zu Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts, wie Frank Wedekind, Robert Walser, Friedrich Dürrenmatt, Heiner Müller und Peter Huchel, wurden immer wieder von dem Mythos inspiriert.
Die Rolle des Herkules in der Französischen Revolution
Im Ancien Régime noch als Symbol für die Kraft des Königs geltend, wurde Herkules zu einer Figur, die allegorisch für die Kraft des gemeinen Volkes stand. Besonders in der Zeit der Jakobinerherrschaft diente die Figur als Drohkulisse gegen sogenannte Volksfeinde, die sich dem Fortgang der Revolution, die 1793-94 zur Terrorherrschaft des Wohlfahrtsausschusses ausartete, entgegenstellten.[8]
Sternbild
Nach Herakles wurde das Sternbild Herkules benannt.

Siehe auch
Literatur
- J. Boardman, L. J. Balmaseda u. a.: Herakles/Hercules. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band IV, S. 728–838; Band V, S. 1–192, 253–262. Zürich/München 1988/1990
- Wolfgang Denzinger: Die zwölf Aufgaben des Herakles im Tierkreis. Der zeitlose Entwicklungsweg des Menschen. Neuaufl. Edition Uranos, Wackersberg 2008, ISBN 978-3-939474-02-9
- Adolf Furtwängler: Herakles. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 2135–2252 (Digitalisat).
- G.K. Galinsky: The Herakles theme. The adaption of the hero in literature from Homer to the 20th century, 1972
- Fritz Graf, Anne Ley: Herakles. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 5, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01475-4, Sp. 387–394.
- Klaus Heinrich: Arbeiten mit Herkules. Zur Figur und zum Problem des Heros. Antike und moderne Formen seiner Interpretation und Instrumentalisierung. Dahlemer Vorlesungen 9. Stroemfeld/Roter Stern, Frankfurt 2006, ISBN 978-3-87877-029-9
- Hannes Hüttner: Herakles. Die zwölf Abenteuer. Kinderbuchverlag Berlin, Berlin 1987 (nach Apollodor, Hesiod, Homer, Euripides u.a. Quellen)
- R. Peter: Hercules. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 2253–2298 (Digitalisat).
- Mario Leis, Patrick Sourek (Hrsg.): Mythos Herkules. Texte von Pindar bis Peter Weiss. Reclam Bibliothek, Leipzig 2005, ISBN 3-379-20126-X kpl. Inhaltsverzeichnis
- Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3; Tb 619, ISBN 978-3-7274-6190-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Antike Mysterien und Christentum, GA 87 (2019), ISBN 978-3-7274-0870-0
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Weblinks

- Herkules: Artikel aus Wilhelm Vollmer: Mythologie aller Völker, 3. neubearb. Aufl. 1874
- Robert Baldwin: A Bibliography on the Hercules Theme (with a focus on the early modern period). Connecticut College, 2004 (Word Dokument, 151 Kb)
- Gustav Schwab: Online-Dateien aus dem Gutenberg-Projekt:
- Herakles der Neugeborne | Die Erziehung des Herakles | Herakles am Scheidewege | Des Herakles erste Taten | Herakles im Gigantenkampfe | Herakles und Eurystheus | Herakles und Eurytos | Herakles bei Admetos | Herakles im Dienste der Omphale | Die späteren Heldentaten des Herakles | Herakles und Deïanira | Herakles und Nessos | Herakles, Iole und Deïanira. Sein Ende
- ca. 2500 Photos von Darstellungen des Herakles, in der Warburg Institute Iconographic Database.
Einzelnachweise
- ↑ Gustav Schwab: Die schönsten Sagen des klassischen Altertums, Lizenzausgabe 1997, ISBN 3-88059-883-5, S. 155 f.
- ↑ Xenophon Memorabilien 2.1.21–34
- ↑ Gustav Schwab: Die schönsten Sagen des klassischen Altertums, Lizenzausgabe 1997, S. 160 f.
- ↑ G.K. Galinsky: The Herakles theme. The adaption of the hero in literature from Homer to the 20th century, 1972
- ↑ Wathiq Al-Salihi, Hercules-Nergal at Hatra. Iraq 33/2, 1971, 113-115
- ↑ Wathiq Al-Salihi, Hercules-Nergal at Hatra (II). Iraq 35/1, 1973, 69
- ↑ Justine Nagler: Zwölf Taten des Hercules (1542–1548) von Sebald Beham. In: Karl Möseneder (Hrsg.): Zwischen Dürer und Raffael. Graphikserien Nürnberger Kleinmeister. Imhof, Petersberg 2010, S. 85–114.
- ↑ Vgl. Lynn Hunt, Symbole der Macht – Macht der Symbole. Die Französische Revolution und der Entwurf einer politischen Kultur, Frankfurt a.M. 1989, S.132-34.
Aphrodite | Apollon | Ares | Artemis | Athene | Demeter | Hephaistos | Hera | Hermes | Hestia | Poseidon | Zeus
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