Triloka

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Die „Triloka“ der germanischen Mythologie: Die drei Ebenen der Weltenesche Yggdrasil: Himmel, Erde und Unterwelt.
Schematische Zeichnung einer Schamanentrommel mit der darauf dargestellten Grundsymbolik der tengristischen Drei-Welten-Kosmologie. Der senkrechte Pfeil symbolisiert den Weltenbaum, der in der Mitte der Welt steht und Unterwelt, irdische Welt und Himmel miteinander verbindet.

Triloka (skrt. त्रिलोक tri-loka m. u. n. ), die "dreifache Welt", ist ein grundlegendes Konzept der buddhistischen Kosmologie, das auf der alten indoiranischen Anschauung von der drei Reiche (dhātu) oder Sphären (avacara), die die Welt aufbauen. Diese drei grundlegenden, in sich selbst noch weiter untergliederte Weltebenen spiegeln sich äußerlich in der Erde, der Atmosphäre und dem darüber ausgespannten Himmel wider.[1] Ausdrücklich betont muss werden, dass es sich bei der hier gemeinten Wiedergeburt nicht notwendigerweise um fleischlich-körperliche Inkarnationen handelt. Vielmehr wird hier nach der buddhistischen Seelenwanderungslehre der karmisch bedingte Weg der Seele durch die verschiedenen Bereiche der Seelenwelt und der geistigen Welt nachgezeichnet.

Im Jainismus werden die drei Reiche als Trilok bezeichnet. Sie umfassen Urdhva Loka, das himmlische Reich der Götter, Madhya Loka, das Reich der [[]]en, Tiere und Pflanzen, und Adho Loka, das infernalische Reich der Höllenwesen. In der germanischen Mythologie entspricht der dreifachen Welt die riesenhafte immergrüne Weltenesche Yggdrasil, die ebenfalls das ganze dreigliedrige, aus Himmel, Erde und Unterwelt bestehende Weltgebäude repräsentiert. Eine ähnliche Anschauung findet sich auch im schamanistischen Weltbild des Tengrismus in Zentralasien wieder. An der Spitze steht hier der nicht-personifizierte Himmelsgott Tengri, der für den „ewigen blauen Himmel“ steht. In der mittleren Welt lebt der Mensch, der seine persönliche, in der Brust wohnende geistige Kraft, das Windpferd (mongol. *хиймори, Chiimori), so im Gleichgewicht zu halten sucht, dass er im harmonischen Einklang mit der Natur lebt, wobei ihm verschiedenste Naturgeister und Ahnen helfend zur Seite stehen, mit denen der Schamane in der durch Trance induzierten Ekstase verkehren und so auch böse Geister abwehren und Krankheiten heilen kann. Zu Füßen der Menschenwelt liegt die - ebenfalls nicht-personifizierte - fruchtbare Mutter Erde (mongol. Gazar Eje; türk. Yer Ana), die untere Welt, die mit ihren Töchtern den Menschen trägt und nährt.

Überblick über die Drei Reiche

Siehe auch: Sechs Daseinsbereiche

Die dreifache Welt ist zwei Wegen zugänglich: entweder durch die Wiedergeburt in einem dem eigenen Karma entsprechenden Reich, oder durch die auf dem geistigen Schulungsweg geübte meditative Praxis der dhyānas.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. triloka“ in: A Dictionary of Buddhism, Oxford University Press, Current Online Version: 2004 (abgerfufen am 19. Dezember 2021)