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Wiedervereinigung des Mondes mit der Erde
Zur Wiedervereinigung des Mondes mit der Erde wird es laut Rudolf Steiner im 8. Jahrtausend n. Chr. (Lit.: GA 204, S. 249) kommen, kurz nachdem das fünfte Hauptzeitalter, das sich in sieben Kulturepochen gliedert, mit dem Krieg aller gegen alle zu Ende gegangen sein wird. Das Böse auf Erden wird dann seinen Höhepunkt erreicht haben. Das Buch mit den sieben Siegeln (Off 5 LUT), von dem die Apokalypse des Johannes spricht, wird dann geöffnet werden. Zu dieser Zeit wird eine tiefgreifende Spaltung in der Menschheit eingetreten sein.
Wie die Wiedervereinigung von Erde und Mond äußerlich gesehen ablaufen wird, schildert Rudolf Steiner nicht. Die Vorstellung, dass der Mondenkörper einfach auf die Erde herabstürzt, ist wohl zu naiv und aus physikalischer Sicht nicht plausibel (→ siehe unten). Wesentlich dürfte sein, dass sich die verhärtenden, mumifizierenden Mondenkräfte, die sich in der lemurischen Zeit von der Erde getrennt haben (→ Mondentrennung), wieder mit dieser vereinigen, hier ihre negativen Wirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen entfalten und weitere irdische Inkarnationen unmöglich machen. In den modernen Industriestaaten ist schon seit längerer Zeit ein sich zunehmend beschleunigender Rückgang der Fertilitäts- und Geburtenrate bemerkbar. Zwar ist die Weltbevölkerung noch im Wachsen begriffen und wird nach offiziellen Schätzungen der Vereinten Nationen um 2100 ihr Maximum bei rund 10,9 Milliarden Menschen erreichen und von da an abnehmen.[1]
Bereits in der sechsten Kulturepoche (3573 - 5733 n. Chr.), die unserem gegenwärtigen Bewusstseinsseelenzeitalter (1413 - 3573 n. Chr.) folgt, wird sich das Böse auf Erden hochgradig gesteigert haben. Der Charakter, die moralische Gesinnung des Menschen, wird sich dann auch immer deutlicher auch äußerlich sichtbar in dessen Physiognomie widerspiegeln. Das Böse von innen her zum Guten zu verwandeln und im Sinn des weiterentwickelten manichäischen Prinzips dadurch zu seiner Erlösung beizutragen und den Menschen zu helfen, die dem Einfluss der Widersacher verfallen sind, wird dann die Aufgabe der geistig-moralisch höher entwickelten Menschen sein.
„Wir können gegenwärtig noch mehr oder weniger das Gute oder Böse, das in uns ist, verbergen. Ein Tag wird kommen, wo wir es nicht mehr können, wo dieses Gute oder dieses Böse unauslöschlich auf unserer Stirne geschrieben sein wird, auf unserem Leib und sogar auf dem Angesicht der Erde. Dann wird sich die Menschheit in zwei Rassen spalten. Wie wir heute Felsen oder Tieren begegnen, werden wir alsdann Wesen von reiner Bosheit und Häßlichkeit begegnen. In unseren Tagen liest nur der Hellseher die Güte oder die moralische Häßlichkeit in den Wesen. Wenn aber die Gesichtszüge des Menschen Ausdruck seines Karma sein werden, werden die Menschen sich von selbst teilen, je nach der Strömung, der sie offensichtlich angehören: je nachdem in ihnen die niedere Natur besiegt sein oder ob sie über den Geist triumphieren wird. Diese Unterscheidung beginnt allmählich schon wirksam zu werden.
Sofern man aus der Vergangenheit die Zukunft begreifen und daran arbeiten will, um das Ideal dieser Zukunft zu verwirklichen, sieht man also die Linien sich abzeichnen. Eine neue Rasse wird sich bilden, die das Bindeglied sein wird zwischen den gegenwärtigen Menschen und den vergeistigten Menschen der Zukunft. Man muß aber unterscheiden zwischen der Entwickelung der Rassen und derjenigen der Seelen. Es ist der Freiheit einer jeden Seele anheimgestellt, sich zu dieser äußeren Form einer Rasse hinzuentwickeln, deren Charakter dem Guten entspricht, das sie verkörpert. Nur aus der Freiheit des Willens und durch die Anstrengung der seelischen Individualität wird man dieser Rasse angehören. Die Zugehörigkeit zu einer Rasse wird für eine Seele nicht mehr zwangsläufig sein, sondern das Ergebnis ihrer Entwickelung.
Der Sinn der manichäischen Lehre ist, daß die Seelen sich von jetzt an dazu vorbereiten sollen, das Böse, das in der sechsten Epoche in voller Stärke in Erscheinung treten wird, in Gutes zu verwandeln. In der Tat wird es nötig sein, daß die menschlichen Seelen stark genug sein werden, um das Böse, das zutage kommen wird, durch eine spirituelle Alchimie vom Guten abzuwenden.
Wenn dann die Entwickelung unseres Erdplaneten die vorhergehenden Phasen seiner Entwickelung im umgekehrten Sinne durchlaufen wird, wird sich zuerst eine Vereinigung der Erde mit dem Mond vollziehen, alsdann eine Verbindung, Wiedervereinigung dieses gemischten Weltkörpers mit der Sonne. Die Wiedervereinigung mit dem Mond wird dann mit dem Höhepunkt des Bösen auf der Erde zusammenfallen. Im Gegensatz dazu wird die Vereinigung des Erdkörpers mit der Sonne den Anbruch der Glückseligkeit, die Herrschaft der Auserwählten bezeichnen.
Der Mensch wird das Zeichen der sieben großen irdischen Phasen an sich tragen. Das Buch mit den sieben Siegeln, von dem die Apokalypse spricht, wird geöffnet sein. Das Weib, mit der Sonne bekleidet, das den Mond unter den Füßen hat, bezieht sich auf die Zeit, wo die Erde aufs neue mit der Sonne und dem Monde vereinigt sein wird. Die Posaunen des Jüngsten Gerichts werden ertönen, denn die Erde wird im devachanischen Zustand angelangt sein, wo nicht mehr das Licht, sondern der Ton herrschen wird. Das Ende der Erdenentwickelung wird im Zeichen des Christus-Prinzips stehen, das die ganze Menschheit durchdringen wird. Dem Christus ähnlich geworden, werden die Menschen sich um ihn versammeln wie die Scharen um das Lamm, und als Frucht dieser Entwickelung wird das Neue Jerusalem erstehen, das die Krönung der Welt darstellt.“ (Lit.: GA 94, S. 124f)
Aufgrund des von Rudolf Steiner beschriebenen Jüngerwerdens der Menschheit werden die Frauen bereits ab dem 7. Jahrtausend unfruchtbar werden und die physischen Inkarnationen des Menschen auf Erden werden aufhören, bei entsprechender geistiger Entwicklung sogar schon früher (→ siehe unten). Große Eingeweihte, deren Bewusstsein bis zum Nirvanaplan hinauf reicht und deren Leib bereits zum Sambhoakaya (Leib der Vollendung) verwandelt wurde, und deshalb für ihre eigene Entwicklung keiner irdischen Inkarnation mehr bedürfen, gab es bereits in vorchristlicher Zeit. Sie wirken dann nur mehr in ätherischer oder astralischer Gestalt in das Erdengeschehen herein. Später wird dies bei all jenen Menschen der Fall sein, die in der Apokalypse des Johannes die «Versiegelten» genannt werden. Ihre Zahl wird symbolisch mit 144.000 angegeben (Off 7,1-8 LUT). Nach der in der Apokalypse geschilderten Ausgießung der Zornesschalen und dem Untergang Babylons ein Engel vom Himmel herab fahren und die Widersachermächte in den Abgrund werfen und diesen diesen mittels des Schlüssels zum Abgrund für 1000 Jahre verschließen. Jene, welche sich dem Christus angeschlossen haben, werden dann der ersten Auferstehung teilhaftig. Der zweite Tod, der mit der endgültigen Ablegung des Ätherleibs verbunden ist, hat über sie keine Gewalt (Off 20,1-6 LUT). Sie werden in das Neue Jerusalem eingehen, d.h. ihre weitere Entwicklung auf dem Neuen Jupiter durchmachen. Nach Ablauf der tausendjährigen Frist wird der Satan für kurze Zeit wieder hervortreten und in einem letzten Kampf besiegt. Danach hebt das Weltgericht an.
Der Wiedereintritt des Mondes hängt weniger mit äußeren Faktoren, sondern wesentlich damit zusammen, dass unser bloß auf das äußere Dasein gerichteter Intellekt immer unfruchtbarer und schattenhafter wird - ein Prozess der heute schon längst begonnen hat.
„Nun wissen Sie ja, daß der Mond einstmals sich wiederum mit der Erde vereinigen wird. Dieser Zeitpunkt, wo der Mond sich wiederum mit der Erde vereinigen wird, der wird von den in der Abstraktion lebenden Astronomen und Geologen ja Jahrtausende weit hinausgeschoben; das ist aber nur ein Wahn. In Wirklichkeit stehen wir dem Zeitpunkt gar nicht sofern. Sie wissen ja, die Menschheit als solche wird immer jünger und jünger. Sie wissen, daß die Menschen immer mehr und mehr dazu kommen, ihre leiblich-seelische Entwickelung nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkte zu haben. In der Zeit von Christi Tod, als das Ereignis von Golgatha stattfand, waren die Menschen bis zum dreiunddreißigsten Jahr im allgemeinen leiblich-seelisch entwickelungsfähig. Heute sind sie es nurmehr bis zum siebenundzwanzigsten Jahre. Und es wird eine Zeit kommen im 4. Jahrtausend, da werden die Menschen nur bis zum einundzwanzigsten Jahre noch entwickelungsfähig sein. Dann wird eine Zeit kommen im 7. Jahrtausend, da werden die Menschen nur bis zum vierzehnten Jahr noch entwickelungsfähig sein durch ihre Leiblichkeit. Die Frauen werden dann aufhören, fruchtbar zu sein; es wird eine ganz andere Art und Weise des Erdenlebens eintreten. Es wird die Zeit sein, in der der Mond sich der Erde wiederum nähert, sich der Erde wiederum eingliedert.
Sehen Sie, meine lieben Freunde, auf solche außerirdischen Ereignisse muß der Mensch gegenwärtig anfangen zu sehen. Er muß nicht nur im allgemeinen abstrakt von irgendeinem Göttlichen träumen, sondern er muß die Ereignisse, die mit seiner Entwickelung zusammenhängen, ins Auge fassen. Er muß wissen: der Mond ist einmal von der Erde ausgetreten; der Mond wird wiederum in die Erde eintreten. Und so, wie es ein einschlagendes Ereignis war, dieser Mondenaustritt, so wird es ein einschlagendes Ereignis sein, dieser Mondeneintritt. Wir als Menschen werden die Erde allerdings dann noch bevölkern, aber wir werden nicht mehr in der gewöhnlichen Weise geboren werden, wir werden in einer anderen Weise als durch die Geburt mit der Erde verbunden sein. Aber wir werden uns bis dahin in einer gewissen Weise entwickelt haben. Und wir müssen dasjenige, was jetzt geschieht, das Schattenhaftwerden des Intellektes, das müssen wir in Zusammenhang bringen mit dem, was einmal als ein einschlägiges Ereignis in der Erdenentwickelung kommen wird: das wiederum Hereinschwirren des Mondes in die Erdenmaterie.“ (Lit.: GA 204, S. 240f)
Rudolf Steiner an, dass die irdischen Inkarnationen der Menschheit bereits im 6. Jahrtausend, etwa um das Jahr 5700, enden werden. Die Menschen würden dann in einem Zustand leben, der ähnlich jenem ist, den wir heute im Leben zwischen Tod und neuer Geburt durchmachen. Durch einen ungesunden ahrimanischen Einfluss könnte diese Entwicklung allerdings verzögert werden.
An anderer Stelle gibt„Es wird ein Jahr kommen in der physischen Erdenentwickelung, dieses Jahr wird, sagen wir, ungefähr das Jahr 5700 und einiges sein, in diesem Jahre, oder um dieses Jahr herum, wird der Mensch, wenn er seine richtige Entwickelung über die Erde hin vollzieht, nicht mehr die Erde so betreten, daß er sich verkörpert in Leibern, die von physischen Eltern abstammen. Ich habe öfters gesagt, die Frauen werden in diesem Zeitalter unfruchtbar. Die Menschenkinder werden dann nicht mehr in der heutigen Weise geboren, wenn die Entwickelung über die Erde hin normal verläuft.
Über eine solche Tatsache darf man sich keinen Mißverständnissen hingeben. Es könnte zum Beispiel auch folgendes eintreten: Es könnten die ahrimanischen Mächte, welche unter dem Einfluß der gegenwärtigen Menschenimpulse sehr stark werden, die Erdenentwickelung verkehren; sie könnten die Erdenentwickelung in gewissem Sinne pervers machen. Dadurch würde - gar nicht zum Menschenheile - über diese Jahre im 6. Jahrtausend hinaus die Menschheit in demselben physischen Leben erhalten werden können. Sie würde nur sehr stark vertieren; aber sie würde in diesem physischen Leben erhalten werden können. Das ist eine der Bestrebungen der ahrimanischen Mächte, die Menschheit länger an die Erde zu fesseln, um sie dadurch von ihrer Normalentwickelung abzubringen. Aber wenn die Menschheit wirklich das ergreift, was in ihren besten Entwickelungsmöglichkeiten liegt, so kommt einfach im 6. Jahrtausend diese Menschheit zum Irdischen in eine Beziehung, die für weitere zweieinhalb Jahrtausende so ist, daß der Mensch zwar noch mit der Erde ein Verhältnis haben wird, aber ein Verhältnis, das sich nicht mehr darin ausdrückt, daß physische Kinder geboren werden. Der Mensch wird gewissermaßen als Geist-Seelenwesen - um es anschaulich auszudrücken, will ich sagen: in den Wolken, im Regen, in Blitz und Donner rumoren in den irdischen Angelegenheiten. Er wird gewissermaßen die Naturerscheinungen durchvibrieren; und in einer noch späteren Zeit wird das Verhältnis zum Irdischen noch geistiger werden.
Von allen diesen Dingen kann heute nur erzählt werden, wenn man einen Begriff hat von dem, was geschieht zwischen dem Tode und einer neuen Geburt. Obzwar nicht eine vollständige Gleichheit herrscht zwischen der Art und Weise, wie der Mensch heute zwischen dem Tode und einer neuen Geburt zu den irdischen Verhältnissen in Beziehung steht, und der Art, wie er dann, wenn er sich gar nicht mehr physisch verkörpern wird, dazu in Beziehung stehen wird, so ist doch eine Ähnlichkeit vorhanden. Wir werden gewissermaßen, wenn wir verstehen, der Erdenentwickelung ihren wirklichen Sinn zu geben, dann dauernd in ein solches Verhältnis zu den irdischen Angelegenheiten kommen, wie wir jetzt dazu bloß stehen, wenn wir zwischen dem Tod und einer neuen Geburt leben. Es ist das jetzige Leben zwischen dem Tod und einer neuen Geburt nur etwas, ich möchte sagen, geistiger, als es dann sein wird, wenn der Mensch dauernd in diesen Verhältnissen sein wird.“ (Lit.: GA 196, S. 90f)
naturwissenschaftlicher Sicht ist eine baldige physische Wiedervereinigung des Mondes mit der Erde nicht absehbar. Physikalisch gesehen bedürfte es dazu einer derzeit nicht vorhersehbaren äußeren Einwirkung, die zu einer gewaltigen kosmischen Katastrophe führen würde, bei der Erde und Mond zertrümmert werden müssten. Tatsächlich wächst gegenwärtig der mittlere Abstand des Mondes von der Erde nach den Messungen des Lunar Laser Ranging um rund 3,8 cm pro Jahr. Aufgrund der Gezeitenreibung wird dabei hauptsächlich der Drehimpuls der Erdrotation in einen entsprechenden Bahndrehimpuls des Mondes umgewandelt. Nach den Modellen der Astrophysik werden die Leuchtkraft und der Radius der Sonne in etwa 7,1 bis 7,7 Milliadren Jahren (entsprechend einem Sonnenalter von 11,7 bis 12,3 Milliarden Jahren) dramatisch zunehmen. Die Sonne werde sich zu einem sog. Roten Riesen verwandeln. Merkur und Venus würden dann von der Sonne verschlungen und die gesamte Erdkruste zu einem Lavameer aufgeschmolzen.
Aus heutigerLiteratur
- Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (2001), ISBN 3-7274-0940-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Geistige und soziale Wandlungen in der Menschheitsentwickelung, GA 196 (1992), ISBN 3-7274-1960-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Perspektiven der Menschheitsentwickelung, GA 204 (1979), ISBN 3-7274-2040-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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