Schachweltmeisterschaft 1896

Die Schachweltmeisterschaft 1896 war ein Revanchekampf zwischen dem neuen Weltmeister Emanuel Lasker und seinem Vorgänger Wilhelm Steinitz. Lasker verteidigte dabei seinen Titel erfolgreich.

Vorgeschichte

Vor seinem Sieg gegen Steinitz im WM-Kampf 1894 hatte Lasker zugesagt, ihm im Falle eines Sieges noch im selben Jahr eine Revanche zu gewähren. Nach dem Kampf wollte er dies jedoch erst Ende 1895 tun. Daraufhin erklärte Steinitz, dass er sich weiterhin als Weltmeister betrachte.

Im wichtigsten Schachereignis 1895, dem Turnier von Hastings, konnten sich weder Lasker noch Steinitz als weltbeste Spieler beweisen. Lasker erreichte nur den dritten Platz (hinter Pillsbury und Tschigorin), Steinitz nur den fünften (hinter Tarrasch).

Erst im Turnier in Nürnberg 1896 gelang Lasker ein überzeugender Turniersieg. Daraufhin wurde ein Revanchekampf für Ende des Jahres vereinbart.

Organisation und Regeln

Gespielt wurde in Moskau. Sieger solle derjenige sein, der als Erster 10 Gewinnpartien erzielt hätte.

Verlauf

Das Match begann am 7. November 1896 und wurde für den gesundheitlich schwer angeschlagenen Steinitz zum Fiasko: Er verlor die ersten vier Partien und lag nach elf Partien mit 0:7 zurück. Er konnte in der Folge zwar noch zwei Partien gewinnen, aber nach der 17. Partie am 14. Januar war es vorbei.

Schachweltmeisterschaft 1896

	1	2	3	4	5	6	7	8	9	10	11	12	13	14	15	16	17	Siege	Punkte
Lasker	1	1	1	1	½	1	½	½	½	1	1	0	0	1	½	1	1	10	12½
Steinitz	0	0	0	0	½	0	½	½	½	0	0	1	1	0	½	0	0	2	4½

Folgen

Mit diesem Sieg war Lasker unumstritten als Weltmeister anerkannt. Die Ära Steinitz war hingegen vorüber. Drei Jahre später starb er, halb gelähmt und völlig verarmt.

Siehe auch

• Schachweltmeisterschaft 1896 - Artikel in der deutschen Wikipedia

Literatur

• Raymund Stolze: Umkämpfte Krone – Die Duelle der Schachweltmeister von Steinitz bis Kasparow. Sportverlag, Berlin 1992, ISBN 3-328-00526-9.

Weblinks

• Turnierbericht und Partien bei chessgames.com (englisch)

00V Schachweltmeisterschaften