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Schachweltmeisterschaft 2021
Die Schachweltmeisterschaft 2021 wurde zwischen Magnus Carlsen, dem amtierenden Schachweltmeister, und Jan Nepomnjaschtschi, dem Gewinner[1] des Kandidatenturniers Jekaterinburg 2020/2021, unter der Schirmherrschaft der FIDE ausgetragen. Kommerzieller Partner und Organisator der Weltmeisterschaft war das Medienunternehmen World Chess.[2]
Ursprünglich war der Beginn der Weltmeisterschaft auf den 20. Dezember 2020 in Dubai im Rahmen der Expo 2020 angesetzt.[3] Wegen der COVID-19-Pandemie wurde sie jedoch zusammen mit der Expo um ein Jahr verschoben und fand nun im November und Dezember 2021 statt. Carlsen gewann den auf 14 Partien angesetzten Wettkampf vorzeitig nach elf Partien mit 7½:3½ und verteidigte seinen Titel zum vierten Mal erfolgreich.
Bisheriges Verhältnis der Kontrahenten
Als im Jahr 1990 Geborene kannten Carlsen und Nepomnjaschtschi einander schon seit der frühen Jugend. Beide galten als herausragende Schachtalente ihrer Generation.[4] Zunächst war der um einige Monate ältere Nepomnjaschtschi der erfolgreichere der beiden Spieler. Das äußerte sich unter anderem in Titeln in der U12-Europa- und -Weltmeisterschaft und in zwei Siegen gegen Carlsen in den Jahren 2002 und 2003. Doch bald überflügelte Carlsen ihn und wurde im April 2004 als bis dahin zweitjüngster Spieler zum Großmeister – Nepomnjaschtschi erspielte diesen Titel erst 2007. Während Carlsen sich zum dominierenden Spieler der Welt entwickelte, zeigten Nepomnjaschtschis Leistungen starke Schwankungen abhängig von seiner Tagesform.[5]
Trotzdem war Nepomnjaschtschi vor dem Match nicht nur durch die Jugenderfolge einer der wenigen Spieler (und der einzige aktuelle Großmeister der Weltspitze), die in klassischen Turnierpartien eine positive Bilanz gegen Carlsen aufwiesen (+4, −1, =6).[6][7] Zwei weitere Siege gelangen ihm 2011 und 2017; die letzte entschiedene Partie zwischen den beiden im Jahr 2019 konnte Carlsen als einzigen Sieg verbuchen.[8]
Im Schnell- und Blitzschach wies Carlsen eine deutlich positive Bilanz gegen Nepomnjaschtschi auf.[9] Jedoch schlug Nepomnjaschtschi Carlsen im Semifinale von dessen Einladungsturnier Magnus Carlsen Invitational im März 2021.[10] Dies ließ eine Chance für Nepomnjaschtschi als denkbar erscheinen und war insofern bedeutsam, als beide vorhergehenden Weltmeisterschaften erst im Tiebreak in den Schnellpartien sehr klar zugunsten von Carlsen entschieden wurden.
Das Verhältnis der beiden Kontrahenten galt als freundschaftlich. Carlsen holte Nepomnjaschtschi in sein Sekundantenteam für die Schachweltmeisterschaft 2013, in der er, somit auch mit Nepomnjaschtschis Unterstützung, den Titel eroberte. Der Spiegel-Journalist Florian Pütz kommentierte daher: „Es hätte eine gewisse Ironie, würde ausgerechnet er nun Carlsen den Titel wieder abnehmen.“[5]
Zu vielen weiteren Themen siehe auch
- Schachweltmeisterschaft 2021 - Artikel in der deutschen Wikipedia
Nachbetrachtungen
Die Resümees zur Schachweltmeisterschaft konzentrierten sich auf Nepomnjaschtschis Einbruch etwa zur Hälfte des Matches – von einer ebenbürtigen Gegnerschaft auf Augenhöhe zu einer Serie von Niederlagen. Der amerikanische Großmeister Samuel Shankland kommentierte:
„It really felt like two matches were played. Nepo A played match one, and in my opinion, Nepo A is the second-best player in the world. Nepo B showed up for match two, and that was a farce. I really think if he can manage to consistently bring Nepo A to the board, he can be very ambitious about playing in another world championship match and giving Magnus a better fight someday.“
„Es fühlte sich geradezu an, als wären zwei Matches gespielt worden. Nepo A spielte Match eins, und nach meiner Ansicht ist er der zweitbeste Spieler der Welt. Nepo B tauchte zum Match zwei auf, und das war eine Farce. Wenn er es schafft, zuverlässig Nepo A ans Brett zu bringen, glaube ich wirklich, dass er sehr gute Aussichten hat, ein weiteres Weltmeisterschaftsmatch zu spielen und Magnus eines Tages einen besseren Kampf zu liefern.“
Für Carlsen ist es der fünfte gewonnene Weltmeisterschaftswettkampf. In der Geschichte des Schachs waren in dieser Hinsicht lediglich Emanuel Lasker und Gary Kasparow mit jeweils sechs gewonnenen Wettkämpfen erfolgreicher. In einem Weltmeisterschaftszweikampf sind vier Siege bei keiner eigenen Niederlage ein bemerkenswertes Ergebnis. Dieses Kunststück gelang zuletzt José Raúl Capablanca im Jahr 1921, also ziemlich genau 100 Jahre zuvor. Carlsen gewann durch seine Leistung 9 Elo-Punkte, Nepomnjaschtschi verlor 9 Punkte.[12]
Nach dem Sieg äußerte Carlsen in einem Interview, dass dieses Match womöglich sein letzter Weltmeisterschaftskampf gewesen sei. Er wolle zwar weiterhin Schach spielen und seine Elo-Zahl noch weiter verbessern, aber der Weltmeistertitel sei ihm nicht mehr so wichtig. Nur gegen Alireza Firouzja könne er sich möglicherweise noch einmal motivieren.[13]
Siehe auch
- Schachweltmeisterschaft 2021 - Artikel in der deutschen Wikipedia
Weblinks
- Turnierseite des Veranstalters
- Carlsen–Nepomniachtchi World Championship Match (2021) – alle Partien bei chessgames.com
- Es wurden 11 Partien gespielt:
- Partie 1: Nepo-Carlsen: Spanisch - Marshall-Variante (0,5:0,5) Weblink
- Partie 2: Carlsen-Nepo: Katalanisch (0,5:0,5) Weblink
- Partie 3: Nepo-Carlson: Spansich - Marschall-Variante (0,5:0,5) Weblink
- Partie 4: Carlsen-Nepo: Russisch (0,5:0,5) Weblink
- Partie 5: Nepo-Carlsen: Spanisch - Marshall-Variante (0,5:0,5) Weblink
- Partie 6; Carlsen-Nepo: Katalanisch (1:0) Weblink
- Partie 7: Nepo-Carlsen: Spanisch - Marshall-Variante (0,5:0,5) Weblink
- Partie 8: Carlsen-Nepo: Russisch (1:0) Weblink
- Partie 9: Nepo-Carlson: Englisch (0:1) Weblink
- Partie 10: Carlsen-Nepo: Russisch (0,5:0,5) Weblink
- Partie 11: Nepo-Carlsen: Italienisch (0:1) Weblink
Einzelnachweise
- ↑ Vorzeitiger Sieg. Nepomnjaschtschi gewinnt Kandidatenturnier zur Schach-WM. In: Zeit.de. 28. April 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Macauley Peterson: FIDE updates and the World Championship cycle. In: en.ChessBase.com. 26. April 2019, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ André Schulz: WM-Kampf wahrscheinlich während der Expo 2020 in Dubai. In: de.ChessBase.com. 2. März 2020, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Johannes Aumüller: Jan Nepomnjaschtschi. Das ist der Herausforderer von Magnus Carlsen. In: Sueddeutsche.de. 27. April 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Hochspringen nach: 5,0 5,1 Florian Pütz: Ian Nepomniachtchi fordert Schach-Weltmeister Magnus Carlsen heraus. Schöne Grüße aus der Kindheit. In: Spiegel.de. 27. April 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Leonard Barden: Nepomniachtchi nears Candidates title and tilt at Carlsen’s world chess crown. In: TheGuardian.com. 23. April 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Die besten Schachspieler der Welt. Ian Nepomniachtchi. In: Chess.com. Abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ GCT Croatia (2019). In: Chessgames.com. Abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Laut Ergebnisliste in Chessgames.com hat Carlsen einen Score von +20, −10, =31 in Schnell-, Blitz- und Freundschaftsspielen.
- ↑ Leonard Barden: Chess: humiliated Magnus Carlsen eliminated from his own tournament. In: TheGuardian.com. 19. März 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Peter Doggers: Magnus Carlsen Wins 2021 World Chess Championship. chess.com, 10. Dezember 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Inoffizielle live-Ratingliste auf 2700chess.com, link, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Ole Kristian Strøm: Magnus Carlsen: Trolig mitt siste VM, Verdens Gang, 14. Dezember 2021
1886–1937 |
1886, 1889, 1890, 1892 (Steinitz) • 1894, 1896, 1907, 1908, 1910 (Jan–Feb), 1910 (Nov–Dez) (Lasker) • 1921 (Capablanca) • 1927, 1929, 1934 (Aljechin) • 1935 (Euwe) • 1937 (Aljechin) |
1948–1990 |
1948, 1951, 1954 (Botwinnik) • 1957 (Smyslow) • 1958 (Botwinnik) • 1960 (Tal) • 1961 (Botwinnik) • 1963, 1966 (Petrosjan) • 1969 (Spasski) • 1972 (Fischer) • 1975, 1978, 1981 (Karpow) • 1984 (abgebrochen) • 1985, 1986, 1987, 1990 (Kasparow) |
1993–2005 | |
seit 2006 |
2006 (Kramnik) • 2007, 2008, 2010, 2012 (Anand) • 2013, 2014, 2016, 2018, 2021 (Carlsen) • 2023 (Ding) • 2024 (Gukesh) |
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