gemeinsam neue Wege der Erkenntnis gehen
Eine freie Initiative von Menschen bei anthrowiki.at anthrowiki.at, anthro.world anthro.world, biodyn.wiki biodyn.wiki und steiner.wiki steiner.wiki
mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ...
Wie Sie die Entwicklung von AnthroWiki durch Ihre Spende unterstützen können, erfahren Sie hier.

Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages.
Please note that some mistranslations can occur due to machine translation.
Alle Banner auf einen Klick

Schachweltmeisterschaft 1987

Aus AnthroWiki

Die Schachweltmeisterschaft 1987 fand vom 12. Oktober bis zum 18. Dezember 1987 in Sevilla statt. Hierbei trennten sich der Weltmeister Garri Kasparow und sein Herausforderer Anatoli Karpow 12:12 unentschieden, wodurch Kasparow seinen Weltmeistertitel behielt.


Qualifikation

Der übliche Zeitplan im dreijährigen WM-Zyklus war ziemlich durcheinandergeraten: Die Schach-WM 1984 hatte bis ins Jahr 1985 gedauert, wurde dann in einer umstrittenen Entscheidung abgebrochen und neu angesetzt. Nach Kasparows Sieg bei der WM 1985 hatte es einen Revanchekampf 1986 gegeben, den Kasparow ebenfalls für sich entscheiden konnte.

Gemäß dem üblichen Zyklus hatte inzwischen aber die Qualifikation für die WM 1987 begonnen, ohne dass Kasparow oder Karpow teilnehmen konnten. Es wurde daher beschlossen, dass zunächst die Kandidatenwettkämpfe stattfinden sollten und der Verlierer des Revanchekampfes 1986 gegen den Sieger des Kandidatenturniers ein Superfinale bestreiten sollte, um den Herausforderer für 1987 zu ermitteln.

Interzonenturniere

Das erste Interzonenturnier fand im April und Mai 1985 in Tunis als Rundenturnier unter 18 Teilnehmern statt. Für das Kandidatenturnier qualifizierten sich in Reihenfolge der Platzierung die vier besten Spieler Artur Jussupow, Alexander Beliavsky, Lajos Portisch und Alexander Tschernin. Im Juni 1985 folgte das zweite Interzonenturnier in Taxco in Mexico, wo sich unter 16 Spielern Jan Timman, Jesús Nogueiras, Michail Tal und Kevin Spraggett qualifizierten. Das dritte und letzte Interzonenturnier wurde im Juli 1985 in Biel abgehalten, dort qualifizierten sich unter 16 Teilnehmern Rafael Vaganian, Yasser Seirawan, Andreï Sokolov und Nigel Short.

Kandidatenturnier

Die FIDE veranstaltete das Kandidatenturnier 1985 in Montpellier. Von den 16 Teilnehmern waren 12 durch die Interzonenturniere qualifiziert; zusätzlich nahmen Boris Spasski, Wassili Smyslow, Viktor Kortschnoi und Zoltán Ribli teil. Die vier Erstplatzierten sollten in Wettkämpfen den Herausforderer des Verlierers aus dem Revanchekampf Kasparow-Karpow 1986 ermitteln. Es siegten Artur Jussupow, Rafael Vaganian und Andreï Sokolov mit je 9 Punkten, gefolgt von Jan Timman und Michail Tal mit je 8½ Punkten. Ein Stichkampf um zwischen Timman und Tal endete 3:3, woraufhin die Feinwertung des Turniers zugunsten von Timman entschied.

Einzelwettkämpfe

In den folgenden Wettkämpfen im K.o.-System gab es folgende Ergebnisse:

Halbfinale Jussupow – Timman, Januar / Februar 1986 in Tilburg
1 2 3 4 5 6 7 8 9 Punkte
Vorlage:SUN-1980 0 ½ ½ ½ 1 1 1 ½ 1 6
Vorlage:NLD 1 ½ ½ ½ 0 0 0 ½ 0 3
Halbfinale Waganjan – Sokolov, Januar 1986 in Minsk
1 2 3 4 5 6 7 8 Punkte
Vorlage:SUN-1980 ½ 0 0 0 ½ ½ ½ 0 2
Vorlage:SUN-1980 ½ 1 1 1 ½ ½ ½ 1 6
Finale Sokolov – Jussupow, September / Oktober 1986 in Riga
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Punkte
Vorlage:SUN-1980 0 ½ 0 ½ ½ ½ 1 ½ 0 ½ 1 1 1 ½
Vorlage:SUN-1980 1 ½ 1 ½ ½ ½ 0 ½ 1 ½ 0 0 0 ½
Kandidatenfinale ("Superfinale") Sokolov – Karpow, Februar / März 1987 in Linares
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Punkte
Vorlage:SUN-1980 ½ 0 ½ ½ ½ 0 ½ ½ ½ 0 0
Vorlage:SUN-1980 ½ 1 ½ ½ ½ 1 ½ ½ ½ 1 1

Organisation und Regeln

Gespielt wurde im eigens dafür renovierten Teatro Lope de Vega im Zentrum Sevillas. Das Match sollte über maximal 24 Partien gehen und vorzeitig beendet werden, sobald ein Spieler mit mindestens 12½ Punkten uneinholbar in Führung läge. Im Falle eines 12:12 würde Kasparow seinen Titel behalten. Als Hauptschiedsrichter fungierte der Niederländer Geurt Gijssen.

Psychologische Aspekte

Die Schachweltmeisterschaft 1987 war bereits im Vorfeld von psychologischen Faktoren geprägt. So erschien Kasparows Buch Politische Partie, in dem er Karpow stark kritisierte, eine Woche vor Beginn der Weltmeisterschaft. Karpow hingegen setzte auf psychologische Aspekte während des Wettkampfs, so sparte er nach Ansicht von Lothar Nikolaiczuk im Falle eines Ausgleichs Kräfte für die 23. Partie, um sich dort als Weißspieler auf sein solides Nervenkostüm zu verlassen. Sofern diese Anmerkung der Realität entspricht, ging Karpows Berechnung auf, doch Kasparow vermochte in der letzten Partie erneut den Ausgleich zu erzielen und so den Titel zu verteidigen.

Zu vielen weiteren Themen sieze auch

Folgen

Angesichts des knappen Ergebnisses wurde spekuliert, ob Kasparow noch lange auf dem Schachthron bleiben könne. Bei der Schachweltmeisterschaft 1990, dem letzten Weltmeisterschaftsduell der beiden Kontrahenten gegeneinander, gelang es ihm jedoch erneut, Karpow zu besiegen und er blieb nach seiner Teilung der Schachwelt noch bis zur Schachweltmeisterschaft 2000 Weltmeister.

Siehe auch

Literatur

  • Lev Gutman, & Treppner, G. (1988). Schachweltmeisterschaft 1987 Garri Kasparow – Anatoli Karpow. Hollfeld: Beyer.
  • Lothar Nikolaiczuk: Schachweltmeisterschaft 87. Joachim Beyer Verlag, Hollfeld 1988, ISBN 3-88805-075-8.
  • Helmut Pfleger, Otto Borik and Michael Kipp-Thomas. 1987. Schach-WM '87: Kasparow/Karpow. Niedernhausen/Ts: Falken.

Weblinks

Einzelnachweise


Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Schachweltmeisterschaft 1987 aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.