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Große Arkana

Die großen Arkana bestehen aus 22 Karten, deren Sinnbilder sich von den Bildern der Spielkarten völlig unterscheiden. Während diese Karten im ältesten bekannten Deck, dem Visconti-Tarot, unnummeriert sind, sind 21 dieser Karten seit den Vorläufern des Marseille-Tarot aus dem 16. Jahrhundert nummeriert. Die Karte des Narren trägt traditionell entweder keine Zahl, oder sie wird mit der Null, in seltenen Fällen mit der Zahl 22 gekennzeichnet. In einigen wenigen Decks wird die Karte des Narren auch zwischen oder nach den anderen Karten des großen Arkanums eingeordnet, und dann auch entsprechend nummeriert, oder er wird in der Tradition von Papus, Eliphas Levi und A. E. Waite als Null zwischen den Karten XX und XXI eingeordnet.
Die Karten der Großen Arcana (auch Trumpfkarten oder Trionfi)
0 / XXII Der Narr

Darstellung
Die Karte zeigt meist einen Jüngling, doch gehen die Darstellungen oft weit auseinander.
Beim Visconti-Sforza-Spiel zeigt die Karte einen jungen, bärtigen Mann mit Doppelkinn und Federn im Haar, er trägt nur Lumpen, und die Hosen (oder Unterhosen?) hängen an seinen Beinen.
Bei Arthur Edward Waite sieht man einen reich gekleideten Jüngling, der unbeschwert und in den Himmel schauend auf einen Abgrund hin läuft. In der einen Hand trägt er eine kleine weiße Blume, in der anderen einen Stock, an dem ein Bündel hängt.
Bei Crowley sieht man einen vor Kraft und Geilheit strotzenden Dionysos, der in der Luft hängt. Er befindet sich in einem angedeuteten Ei. Symbole, die auf der Karte zu finden sind: Stab des Hermes, Ei, Wein, Krokodil, zwei kleine Kinder, eine dreifaltige Blume, die Sonne als Phallus, einen Kelch, Weintrauben, Geldstücke sowie eine Luzifuge.
Bei Hermann Haindl sieht man einen Hofnarr mit stark androgyner Ausstrahlung und hat in der Darstellung des Gesichts eine ähnliche Unergründlichkeit wie die Mona Lisa. Ein Finger des Narres zeigt auf die Wunde in der Brust eines Schwanes, dessen Hals enorme Überlänge hat und nach oben hin mäandert.
Deutung
Als 0 symbolisiert der Narr die jugendliche Unwissenheit und Unbekümmertheit, das Sorglose ins Leben hineintreten. Als XXII symbolisiert er das Aufgehen des „Helden“ ins Nichts. Eliphas Levi, einer der Begründer des modernen Okkultismus, ordnet den Narren als 0 zwischen den Karten Gericht (XX) und Die Welt (XXI) ein und deutet sie als Versagen auf der ganzen Linie, als Scheitern auf der Zielgerade.
Entsprechungen
- Archetyp: Das Kind
- Symbol: Brust oder Schoß
- der hebräische Buchstabe ת (Taw)
- Zahlenwert: 400
Geschichte
Die Karte weist keine Nummerierung bis auf zwei alte Decks auf (z. B. Sola Busca mit „0“ sowie das belgische Tarot mit XXII). Die Karte ist historisch teilweise sowohl der höchste Trumpf als auch eine niedrigwertige Karte.[1].
I Der Magier

Darstellung
Meist sieht man den Magier mit der rechten Hand in den Himmel zeigen und mir der linken auf die Erde. Auf einem Tisch vor ihm liegen die Paraphernalien (Ritualwaffen), welche identisch sind mit den Symbolen der kleinen Arkana.
Bei Crowley ist der Magier der griechische Gott Hermes, dessen Arme und Paraphernalien ein Aleph bilden. Symbole der Karte sind: Geflügeltes Ei, Stab des Hermes, Pfeil, Schriftrolle und geflügelte Sonnenscheibe.
Bei Haindl sieht man einen zweigesichtigen Mann, der sowohl in den Tag wie auch in die Nacht blickt. Sein „Taggesicht“ ist alt und ruhig, sein „Nachtgesicht“ wirkt jung und unruhig.
Deutung
Der Magier symbolisiert Selbstvertrauen, Willen, zeigt einen Menschen, der sich seines Könnens absolut bewusst ist und deswegen gelegentlich zu ein wenig Überheblichkeit tendiert. Als Mittler zwischen Himmel und Erde, zwischen Materiellem und Geistigem, symbolisiert er den Menschen an sich, welcher aus Geist und Körper besteht.
Entsprechungen
- Archetyp: Der Zauberer
- Symbol: Mensch (Adam)
- den hebräischen Buchstaben א (Aleph)
- Zahlenwert: 1
II Die Hohepriesterin

Darstellung
Die Hohepriesterin trägt eine Tiara (Papstkrone) sowie eine Halskette mit einem großen Kreuz. Zu ihren Füßen befindet sich eine Mondsichel. In ihrer Hand hält sie eine Papierrolle mit der Aufschrift Tora . Die Rolle wird etwas durch ihren Umhang verdeckt. Sie sitzt zwischen einer schwarzen und einer weißen Säule — 'J' steht für Jachin und 'B' für Boas — in einem mystischen Tempel. Der Vorhang des Tempels befindet sich hinter ihr, er enthält eingestickte Palmen und Granatäpfel.
Deutung
Die Bedeutung der Karte umfasst Intuition, beide Seiten einer Situation sehen oder sich ansehen müssen, Klärung der Situation und deren Vergangenheit sowie Klugheit und Umsicht.
Im weiteren Sinne stellt sie auch die Übermutter dar, d. h. ein helles Abbild derselben.
Entsprechungen
- Archetyp: Die Jungfrau
- Symbol: Mund, Hals, Sprache
- dem hebräischen Buchstaben ב (Beth)
- Zahlenwert: 2
III Die Herrscherin

Darstellung
Meist sieht man eine üppige Frau in einem Garten.
Deutung
Die Karte steht für Fruchtbarkeit, Mütterlichkeit, Natur, Schönheit und Üppigkeit, kann aber auch den reinen Hedonismus bedeuten.
Entsprechungen
- Archetyp: Mutter
- Symbol: greifende Hand, Kamel, Hals
- den hebräischen Buchstaben ג (Gimel)
- Zahlenwert: 3
IV Der Herrscher

Darstellung
Ein König sitzt auf einem Steinblock und kreuzt seine Beine. In den Händen hält er ein Zepter und einen Reichsapfel, oft sind noch Widdersymbole vorhanden.
Deutung
Sie symbolisiert den Wunsch nach Macht im persönlichen Nahbereich oder auch die notwendige Akzeptanz, beherrscht zu werden.
Entsprechungen
- Archetyp: Der Vater
- Symbol: Tür, Tafel, Brust, Schoß
- den hebräischen Buchstaben ד (Daleth)
- Zahlenwert: 4
V Der Hierophant

Darstellung
Ein Hohepriester mit Tiara sitzt zwischen zwei Säulen und hält ein Stab mit drei Querbalken, die andere Hand ist segnend über zwei Schüler erhoben.
Deutung
Der Hierophant repräsentiert den Willen Gottes und dessen Auslegung auf der Erde. Im Tarot steht der Hierophant für Fragen nach dem Sinn und die Wahrheitssuche. Der göttliche Aspekt kann als Offenbarung oder auch Erleuchtung gedeutet werden. Im Extrem können die Eigenschaften des Hierophanten bis hin zur Intoleranz oder gar Anmaßung reichen.
Entsprechungen
- Archetyp: Der Heilige
- Symbol: Atem, Luft, Schitz
- den hebräischen Buchstaben ה (He)
- Zahlenwert: 5
VI Die Liebenden (Die Entscheidung)

Darstellung
Sie zeigt einen jungen Mann und eine junge Frau, meistens Seite an Seite, und oft entblößt. Das Rider-Waite-Tarot stellt sie als Adam und Eva im Garten Eden dar. Der Baum des Lebens erscheint hinter Adam, und der Baum der Erkenntnis erscheint hinter Eva (mit Serpent). Die Sonne scheint direkt über ihren Köpfen.
Deutung
Die Karte repräsentiert Beziehungen und Optionen.
Die Karte wird mit dem Tierkreiszeichen Zwillinge assoziiert und wird auch in einigen Decks mit der Karte Die Zwillinge in Verbindung gebracht. Andere assoziieren die Karte mit Luft, Merkur oder dem hebräischen Buchstaben ז (Zajin).
Entsprechungen
- Archetyp: Amor, der Scheideweg
- Symbol: Augo, Ohr, Nagel, Licht
- den hebräischen Buchstaben ו (Waw)
- Zahlenwert: 6
Geschichte
Die Karte hat zwei verschiedene Traditionen:
- 2. Die Marseiller Tradition, die eine Permutation der Themen „Wahl“ oder „Versuchung“ darstellen.
VII Der Wagen

Darstellung
Meist zeigt die Karte einen reich gekleideten und gepanzerten Jüngling, der in einem Wagen sitzt, der aus Stein zu sein scheint. Gezogen wird der Wagen von einer weißen und einer schwarzen Sphinx.
Deutung
Die Karte wird oft als äußere Vollendung gewertet, sie stellt einen Menschen dar, der im Leben sicher verwurzelt ist und so den nötigen Hintergrund hat, um seine Persönlichkeit zu entfalten. Teilt man die große Arkana in drei Siebenerreihen, so kommt der Wagen unter der Mäßigkeit und der Welt zu liegen. Dies deutet man als die drei Ebenen des Menschen, die Karte VII als das Äußere, den Körper (äußere Festigkeit), die XIV. Karte als das Geistige (Gleichmaß, Gleichmut, innere Ruhe) und die XXI. Karte als das Spirituelle / Seelische (Unio Mysica). In dieser Anordnung bedeutet der Wagen auch der vollendete Magier bzw. den vollendeten Weisen.
Entsprechungen
- Archetyp: Der Aufbruch der Helden
- Symbol: Pfeil, Waffe, Blitz, Sieg
- den hebräischen Buchstaben ז (Zajin)
- Zahlenwert: 7
VIII Die Gerechtigkeit

Darstellung
Meist wird eine Justitia mit verbundenen Augen dargestellt, die in der einen Hand eine Waage, in der anderen ein Schwert hält.
Deutung
Die Karte symbolisiert Fairness, Verantwortlichkeit, Regelung von öffentlichen Angelegenheiten, Gerechtigkeit und Richterspruch (auch im eigenen Inneren).
Entsprechungen
- Archetyp: Der Richter
- Symbol: Acker, Keim, Mauer, Zaun
- den hebräischen Buchstaben ח (Chet)
- Zahlenwert: 8
IX Der Eremit

Darstellung
Ein alter Mann in einem langen Kapuzenmantel steht einsam auf einem Berg und stützt sich auf einen Stock. Er hält eine Laterne. Bei Haindl sieht man den Eremiten auf einem Berg den Mond preisen, im Hintergrund sieht man das Auge Gottes (Pyramide mit Auge). Er ist umgeben von Käuzen.
Deutung
Die Karte IX simbolisiert die innere Umkehr, die Andacht, aber auch Weltentfremdung, innere Emigration
Entsprechungen
- Archetyp: Der alte, weise Mann
- Symbol: Obdach, Ziel, Geheimnis
- den hebräischen Buchstaben ט (Tet)
- Zahlenwert: 9
X Rad des Schicksals

Darstellung
Es ist ein Rad dargestellt in das meist TORA geschrieben steht. Eine Sphinx sitzt auf dem Rad, eine Schlange und ein Schakal sind auf den Seiten des Rades, die Cherubim sind in den vier Ecken der Karte abgebildet.
Bei Haindl ist oben das Gesicht eines Mannes abgebildet und unten das Gesicht einer Frau. Auf dem Rad sieht man eine Hand, die ein Stigmata trägt, welches die Nabe des Rades bildet. Bilder, die auf der Karte vorhanden sind: ein alter Mann, eine Schildkröte, Fliegenpilze, eine Schlange, ein Einhorn, ein Auge, Blitze und Wassertropfen.
Beim Visconti-Sforza-Spiel sieht man ein Rad mit vier Figuren, welche jede ein Spruchband besitzt. Auf den Bändern steht (in Latein): Ich herrsche (oben), ich habe geherrscht (rechts), ich habe kein Reich (unten), ich werde herrschen (links).
Deutung
Die Karte symbolisiert das Eingebundensein in das Wirken des Lebens, ins Schicksalsrad und zeigt uns, dass keine Situation ewig herrscht.
Entsprechungen
- Archetyp: Fortuna
- Symbol: Zeigefinder, Ewigkeit, Macht
- den hebräischen Buchstaben י (Jod)
- Zahlenwert: 10
XI Die Kraft

Darstellung
Die Karte zeigt eine Frau mit einem Löwen an der Seite. Die Frau schaut ruhig und freundlich, erscheint jedoch dominant gegenüber dem Löwen.
Deutung
Sie bedeutet Kraft, Stärke, Mut, Mobilisierung von Energiereserven, innere geistige Kraft, Selbstvertrauen, gute körperliche Konstitution u. a.
Entsprechungen
- Archetyp: Der Kampf mit dem Drachen
- Symbol: halbgeschlossene, knetende Hand
- den hebräischen Buchstaben כ (Kaph)
- Zahlenwert: 20
Geschichte
Die Karte hieß ursprünglich Fortitude.
XII Der Gehängte

Darstellung
Die Karte zeigt einen Mann an einem Fuße kopfüber aufgehängt über einem Abgrund. Der „Galgen“ wird aus zwei Baumstämmen und einem Querbalken gebildet, das freie Bein ist verschränkt und bildet mit dem anderen eine umgekehrte vier. Bei Crowely ist der Gehängte an eine Wand festgenagelt. Bei Haindl ist das Haar des Gehängten mit dem Boden verwachsen, welcher wie ein weiblicher Körper aussieht.
Deutung
Früher war der Gehängte der Verräter, Judas, der schändliche Mensch. Heute gilt die Karte als Symbol der Einweihung (ähnlich wie Odin, der sich neun Tage an der Weltenesche Yggdrasil aufhängt) und der dazu notwendigen Geduld und die Fähigkeit, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Entsprechungen
- Archetyp: Das Gefängnis
- Symbol: Ausgesteckter Arm
- den hebräischen Buchstaben ל (Lamed)
- Zahlenwert 30
XIII Der Tod

Darstellung
Ein Skelett sitzt auf einem weißen Pferd, vor ihm knien verschiedene Menschen, auf dem Boden liegen Körperteile von Toten.
Deutung
Sie steht symbolisch/archetypisch für einen Wechsel, Abschied respektive ein Ende, nicht jedoch zwingend den Tod. Die Karte muss also nicht unbedingt etwas Negatives bedeuten (Ende unangenehmer Lebenssituationen; Jedes Ende impliziert meist einen Neubeginn als logische Folge). Die Karte bedeutet einen abrupten Wandel, ein freiwilliges oder unfreiwilliges Ende, das Werden und Vergehen oder den leiblichen Tod, in jedem Falle ein unabwendbares und endgültiges Ereignis (Scott Hollander, S. 89).
Entsprechungen
- Archetyp: Der Tod
- Symbol: Wasser, Helle, Weib
- den hebräischen Buchstaben מ (Mem)
- Zahlenwert: 40
XIV Die Mäßigkeit

Darstellung
Ein Engel steht mit einem Fuß auf der Erde und hält den anderen in ein Gewässer. Er gießt eine Flüssigkeit von einem Kelch in einen anderen.
Deutung
Die Karte symbolisiert den Fluss von Geschehnissen, gemäßigten Energiehaushalt, Geduld, Gleichklang der Energien und Ausgewogenheit.
Im weiteren Sinne bedeutet die Karte eine Einbindung von Elementen in eine Gesamtheit oder die Synthese von Gegensätzen.
Entsprechungen
- Archetyp: Harmonie
- Symbolwert: Frucht, Fisch
- den hebräischen Buchstaben נ (Nun)
- Zahlenwert 50
Geschichte
Sie wurde in älteren italienischen Decks auch mit VI oder VII nummeriert. Im Thoth-Tarot und deren Derivate heißt die Karte Kunst.
XV Der Teufel

Darstellung
Ein gehörnter und geflügelter Dämon mit Adlerklauen steht auf einem Altar, an dem zwei kleinere Teufel festgebunden sind. In der linken Hand hält er eine Fackel.
Deutung
Der Teufel symbolisiert das Totale und Widerspruchslose, seine Thematik ist die Macht und die Ohnmacht. Auf dem Weg des Helden symbolisiert sie die Gewissensprüfung.
Entsprechungen
- Archetyp: Der Versucher, der Widersacher
- Symbol: Schlange, Vibration
- den hebräischen Buchstaben ס (Samech)
- Zahlenwert: 60
XVI Der Turm

Darstellung
Bei den meisten Darstellungen sieht man einen Blitz in einen Turm einschlagen und zwei Menschen, die aus diesem Turm herausfallen. Bei Crowely sieht man eine Schlange aus dem Turm wachsen, deren Feuer dann die Wurzel des Turms in Asche legt. Bei Haindl wird ein Feuerball inmitten eines Turmes gezeigt, bei dem man weder den Grund noch die Spitze sieht.
Deutung
Der Turm symbolisiert das Gefängnis der Gedankenkonstrukte, Weltbilder usw., in das wir Menschen uns selber einspinnen. Der Blitz zeigt an, dass äußere Umstände unser Weltbild oft erschüttern oder gar zerstören, vor allem dann, wenn wir uns zu sehr auf unser Weltbild festlegen (die bekannte Metapher vom Gefangensein im Elfenbeinturm). Die beiden Menschen, die vom Turm fallen, symbolisieren zwei unterschiedliche Menschen: Diejenigen, die sich nur auf das Geistige verlassen und diejenigen, die sich nur aufs Materielle stützen.
Durch seine Lage zwischen dem Teufel (XV) und dem Stern (XVII) zeigt der Turm einen Wechsel von Überheblichkeit hin zur Demut.
Entsprechungen
- Archetyp: Zertörung
- Symbol: Materielle Fessel, Ton
- den hebräischen Buchstaben ע (Ajin)
- Zahlenwert: 70
XVII Der Stern

Darstellung
Eine nackte Frau gießt aus zwei Krügen Wasser auf den Boden. Sie kniet auf dem Boden, hat aber einen Fuß im Wasser. Über ihr strahlt ein großer Stern, der von sieben kleinen Sternen umgeben ist. Bei Haindl sieht man eine Frau, die ihre Haare in einer Quelle auswäscht. Bei Crowley sieht man eine nackte, ätherische Frau, die sich mit dem Wasser des einen Kelches übergießt und aus dem anderen Wasser auf den Boden leert.
Deutung
Die Karte symbolisiert Demut, Schlichtheit und wahre Religiosität, welche nicht frömmelnd ist.
Entsprechungen
- Archetyp: Hoffnung
- Symbol: Mund it der Zunge, Rede
- den hebräischen Buchstaben פ (Pe)
- Zahlenwert: 80
XVIII Der Mond

Darstellung
Meistens ist ein Weg abgebildet, der zwischen zwei Säulen oder Türmen hindurch mäandert, und von einem Schakal und einem Hund flankiert wird. Ein Hummer krabbelt aus dem Wasser heraus. Der Mond selber sieht man sowohl als Vollmond wie als Mondsichel mit einem Gesicht. Bei Crowely ist die Karte mit Sinuskurven ausgestaltet. Bei Haindl sieht man einen Einhornkopf, der scheinbar aus dem Hintergrund gewachsen ist.
Deutung
Der Mond steht für die Haltung der Gelassenheit und Hingabe, aus der sich die Anderwelt der Träume, des zweiten Gesichts, des Unterbewussten, der Irrationalität und der unterbewussten Ängste öffnet. Steht die Sonne für die philosophische Geistesklarheit, so steht der Mond für Mythen, Symbole, Märchen und gleichnishaftes Wissen.
Entsprechungen
- Archetyp: Die Nacht, das Dunkle
- Symbol: Dach, Asyl
- den hebräischen Buchstaben צ (Sade)
- Zahlenwert: 90
XIX Die Sonne

Darstellung
Die Karte bildet ein Kind ab, dass auf einem weißen Pferd unter einer personifizierten Sonne reitet. Im Hintergrund sind Sonnenblumen zu sehen. Klassische Darstellungen zeigen einen Jungen und ein Mädchen, die Hand in Hand vor einer Mauer stehen. Bei Haindl sieht man eine Sonne und eine Rose und im Hintergrund eine Morgenröte. Im Visconti-Sforza sieht man einen Jungen, der auf einer Wolke dahinzieht und eine Sonnenmaske in den Händen hält.
Deutung
Die Sonne symbolisiert die Hoffnung, den Idealismus, das Streben nach „höheren“ Werten. Sie steht aber auch für geistige Klarheit, also nicht für Illusionen und Utopien. Alchemistisch stellt sie den „Stein der Weisen“ dar.
Entsprechungen
- Archetyp: Der Tag, das Licht
- Symbol: Beil, Nadelöhr
- der hebräischen Buchstaben ק (Koph)
- Zahlenwert: 100
XX Das Gericht

Darstellung
Ein Erzengel bläst in eine Posaune, aus Gräbern steigen Menschen mit ausgestreckten Armen hervor.
Deutung
Sie symbolisiert Auferstehung, Neubeginn, das Hören auf innere und äußere Botschaften, Beginn einer neuen Phase oder eine Wiederkehr. Außerdem kann das Ende von Leidenszeiten bevorstehen.
Entsprechungen
- Archetyp: Die Erlösung, die Hebung des Schatzes
- Symbol: Menschlicher Kopf, Schwingung
- der hebräischen Buchstabe ר (Resch)
- Zahlenwert: 200
Geschichte
In moderneren Spielen heißt die XX. Karte oft auch Aeon, eine Änderung die auf Crowely zurückgeht. Oft stellt das Aeon ein Kind in einer Fruchtblase dar (ähnlich wie das Ende in Stanley Kubricks Film 2001 Odyssee im Weltraum). Die Deutung ist grundsätzlich dieselbe, nur ist beim Gericht der Hauptschwerpunkt mehr beim Untergang des Alten, beim Aion aber bei der Geburt des Neuen.
XXI Die Welt

Darstellung
Meist sieht man ein nacktes Mädchen, das zwei Stäbe hält, in einem Siegeskranz, umgeben von den Cherubim (bzw. den Symbolen der Evangelisten). Beim Visconti-Sforza-Spiel sieht man zwei kleine Kinder, die eine Kugel tragen, in der eine Stadt (himmlisches Jerusalem) abgebildet ist.
Deutung
Die Welt steht für Erfolg und das Erreichen des (eines) Ziels. Im Mystischen stellt sie die Unio Mysica dar, das Eintauchen des einzelnen Menschen in einen größeren Sinnzusammenhang. Klassisch in der Tarotdeutung ist die Ansicht, dass der Narr der Weise ist, wie er von den anderen Menschen wahrgenommen wird, die Welt aber, was ihn im Innern ausmacht.
Entsprechungen
- Archetyp: Das wiedergefundene Paradies
- Symbol:Pfeil, Zähne
- den hebräischen Buchstaben ש (Schin)
- Zahlenwert: 300
Geschichte
Diese Karte heißt in vielen Varianten des Tarock-Kartendecks Mond (eine Verballhornung von franz. monde, Welt), und ist eines der drei Trullstücke. In esoterischen Tarot-Decks wird die Trumpfkarte XVIII als „Der Mond“ bezeichnet und die Karte Nr. XXI korrekt übersetzt als „das Universum“.
Literatur
(Sämtliche Werke sind absolut empfehlenswert. Es handelt sich um "die" Standardliteratur zum Thema schlechthin.)
- Hajo Banzhaf: Das Tarot-Handbuch. Hugendubel, München 1986; Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-21503-X.
- Hajo Banzhaf: Schlüsselworte zum Tarot. Goldmann, München 1990, ISBN 3-442-12077-2, ISBN 3-442-12126-4 (inkl. Kartenset)
- Hajo Banzhaf: Gut beraten mit Tarot. arkana, 6. Aufl. München 2005, ISBN 978-3442337484. (Auch inkl. Kartenset erhältlich)
- Arthur Edward Waite: Der Bilderschlüssel zum Tarot. Fragmente einer geheimen Tradition unter dem Schleier der Weissagekunst. Urania-Verlag, Waakirchen 1978, ISBN 3-921960-01-0.
- Bernd A. Mertz: Tarot - Lebenshilfe durch Kartenlegen, Falken Vlg., Niedernhausen/Ts. 1995, ISBN 3-8068-1227-6
- Ansata Tarot (Kartenset)
Weblinks

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