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Sieben Planeten

Aus AnthroWiki

Sieben Planeten, die gemeinsam die Hebdomas (griech. εβδομάς „Siebenheit“) bilden, bauen nach okkulter Auffassung gemeinsam mit der Erde, die im Zentrum des ganzen Systems ruht, unser gegenwärtiges Planetensystem auf, das außen vom Tierkreis umgeben ist. Diese 7 Planeten dürfen nicht mit den gleichnamigen sog. okkulten Planeten verwechselt werden, die verschiedene frühere und spätere Entwicklungsstadien (→ Weltentwicklungsstufen) unseres Planetensystems darstellen. Unser gegenwärtiges Planetensystem hat bereits drei Inkarnationen hinter sich und steht nun auf der vierten Entwicklungsstufe. Drei weitere Wiederverkörperungen werden noch folgen, ehe eine völlig neue Entwicklung beginnt, die in keiner Weise mehr karmisch ursächlich mit der gegenwärtigen verbunden ist.

Übersicht

Sonne und Mond werden im Okkultismus auch als Planeten bzw. Wandelgestirne[1] angesehen, was aus geozentrischer Sicht durchaus gerechtfertigt erscheint. Die heute bekannten äußeren Planeten Uranus, Neptun und Pluto werden nicht zum eigentlichen Bestand unseres Sonnensystems gezählt, weil sie an dessen geistiger Weiterentwicklung keinen unmittelbaren Anteil haben.

Das Schwergewicht der geistigen Betrachtung liegt auf den Planetensphären, die sich vom Erdenzentrum bis zu den äußeren Bahnen der Planeten erstrecken und einander dabei teilweise durchdringen. Der sichtbare physische Planet gilt gleichsam nur als äußerer Markstein der jeweiligen Planetensphäre.

Mit dem Übergang zum heliozentrischen kopernikanischen System wurde die Reihung der Planeten Venus und Merkur miteinander vertauscht, womit sich, von der Erde aus betrachtet, folgende Okkulte Reihenfolge der Planeten ergibt, die sich nicht von der räumlichen Distanz, sondern von den siderischen Perioden ableitet:

Planet Siderische Umlaufzeit
7. Saturn 10.750 Tage = 29,457 Jahre
6. Jupiter 4.333 Tage = 11,863 Jahre
5. Mars 687,0 Tage
4. Sonne 365,256 Tage
3. Venus 224,7 Tage
2. Merkur 87,97 Tage
1. Mond 27,32 Tage

Der Saturn ist im okkulten Sinn die äußere Grenzmarke unseres Planetensystems, das als Ganzes vom Tierkreis umgeben ist und unter dessen geistigen Einflüssen steht.

Rudolf Steiner hat die Planetenbewegung auf eine völlig andersartige Weise beschrieben als wir es vom kopernikanischen Weltbild her kennen. So beschreibt er unter anderem Lemniskatenbahnen der Planeten.

Planet Metall Wochentag Organ Baum Chakra[2] Symbol Unicode
Saturn Blei Samstag Milz Buchen, Tannen, Zypresse Scheitelchakra (1000-blättrig) Saturn U+2644
Jupiter Zinn Donnerstag Leber Ahorn Stirnchakra (2-blättrig) Jupiter U+2643
Mars Eisen Dienstag Galle Eiche Kehlchakra (16-blättrig) Mars U+2642
Sonne Gold Sonntag Herz Esche Herzchakra (12-blättrig) Sonne U+2609
Venus Kupfer Freitag Nieren Birke Oberbauchchaktra (10-blättrig) Venus U+2640
Merkur Quecksilber Mittwoch Lunge Ulme Sakralchakra (6-blättrig) Merkur U+263F
Mond Silber Montag Gehirn Kirsche Wurzelchakra (4-blättrig) Letztes Viertel U+263E

Farbzuordnung zu den sieben Planeten

Pentagramm-Übung
Hexagramm-Übung
Der Mensch im Zusammenhang mit den Planeten, Schwarz-Weiß-Zeichnung aus (Lit.: GA 230, S. 30)

In verschiedenen Zusammenhängen hat Rudolf Steiner unterschiedliche Farben den Planeten zugeordnet, was nicht als Widerspruch, sondern als Ausdruck der verschiedenen esoterischen und künstlerisch-ästhetischen Aspekte zu verstehen ist[3].

In der Pentagramm-Übung, die sich auf den Ätherleib bezieht, und in der Hexagramm-Übung, die mit dem Astralleib zusammenhängt, entsprechen den Planeten nach ihren seelischen Qualitäten folgende Farben, geordnet nach den Wochentagen bzw. nach der Chaldäischen Reihe, die mit den großen planetarischen Weltentwicklungsstufen zusammenhängen:

Saturn (Samstag) - Sonne (Sonntag) - Mond (Montag) - Mars (Dienstag) - Merkur (Mittwoch) - Jupiter (Donnerstag) - Venus (Freitag)

"In Form eines Pentagramms geht eine Strömung durch den Ätherkörper: Von dem Punkt des Ich in der Stirn nach den beiden Füßen, von dort zu den antipolarischen Händen und von einer Hand zur andern durch das Herz hindurch. Mit der Beugung des Körpers und der Glieder beugen sich auch die Strömungen. Mit den verschiedenen Teilen der Strömungen stehen die verschiedenen Planeten wie angegeben in Verbindung. Man hat die Planeten mehr als Prinzipien zu fassen, die eigentlich immer und auf allen Globen wirken, nur auf den einzelnen in hervorragender Weise.

Das Prinzip des Saturn ist die physische Grundlage
                    der Sonne ewiges Wachsen, ewiger Fortschritt
                    des Mondes Festhalten, Retardieren, Erstarren machen
                    des Mars Mut, das Agressive hineinzuführen in das Sinnenleben, das rote Blut
                    des Merkur das Herausführen aus dem Sinnesleben
                    des Jupiter die Befreiung des Ichs
                    der Venus das Aufgehen in Liebe.

Es entsprechen die angegebenen Farben diesen Planeten respektive den Prinzipien:
                  Saturn - Grün
                  Sonne - Orange
                  Mond - Violett
                  Mars - Rot
                  Merkur - Gelb
                  Jupiter - Blau
                  Venus - Indigo

Das Hexagramm entspricht Strömungen im Astralkörper, doch ist dies nicht als Linienfigur aufzufassen, sondern das Doppel-Dreieck ist nur ein Durchschnitt. (Während die Strömungen im Ätherkörper die Linien eines Pentagrammes bilden, stellt das Hexagramm den Astralkörper in ganz anderer Weise, nicht linienartig, sondern flächenhaft körperlich dar.) Wenn die Figur in ihrer senkrechten Achse gedreht wird, kommt etwa die wirkliche Figur heraus, wenn auch der waagrechte Durchschnitt nicht ganz einem Kreis entspricht (Oval). Die waagrechten Linien bilden also eigentlich eine Fläche; die obere in der Höhe der Arme, die andere in der Höhe der Kniee.

Das nach unten weisende Dreieck hat es mit den Leibern zu tun: dem Astralleib (Mond), Ätherleib (Sonne), physischen Leib (Saturn- Prinzip). Das andere Dreieck mit den höheren Teilen: Empfindungsseele (Mars), Verstandesseele (Merkur) und Bewußtseinsseele, die erst im Anfang ihrer Entwicklung ist (Jupiter). Dementsprechend die Farben.

Man soll über diese Figuren und die Bedeutung ihrer Einzelheiten meditieren, um sich seines wirklichen inneren Lebens und seiner Beziehung zum Kosmos bewußt zu werden. Man wird dann eigenartige Gefühle in sich erwecken." (Lit.: GA 264, S. 189ff)

Planetenfarben (esoterisch)

Hauptartikel: Planetenfarben (esoterisch)

Eine ganz andere Darstellung hat Heinrich Elijah Benedikt in seinm Werk "Kabbala" geben. Es ist eine rein esoterische Zuordnung der Planetenfarben.

Planetenfarben (indisch)

Hauptartikel: Planetenfarben (indisch)

Für die Eurythmie hingegen ist noch wieder eine andere Farbordnung gebräuchlich:

Mond (violett) , Merkur (gelb) , Venus (grün) , Sonne (weiß) , Mars (rot) , Jupiter (orange) , Saturn (blau)

Eine Variation dieser Farbzuordnung, die in ähnliche Weise auch von Steiner verwendet wird, nennt sich das "Indische System":

Mond (violett), Merkur (weiß), Venus (orange), Sonne (gelb), Mars (rot), Jupiter (grün), Saturn (blau)

Quelle: Karmavorträge, GA 236, S. 210

Planeten, Sphinx und Dreigleiderung

Hauptartikel: Das Geheimnis der Sphinx

Rudolf Steiner zeigt in einem Vortrag aus GA 230 den Zusammenhang der Planeten mit der Dreigliederung des menschlichen Organismus in Nerven-Sinnessystem, Rhythmisches System und Stoffwechsel-Gliedmassensystem, die durch die drei Sphinxtiere Adler, Löwe und Kuh repräsentiert werden:

Die vier apokalyptischen Tiere

„Stellen wir das einmal vor unser Auge hin: die Saturnsphäre, die Jupitersphäre, die Marssphäre; dann finden wir den Übergang zur Sonnensphäre, und wir haben sozusagen im Äußersten unseres Planetensystems ein Zusammenwirken von Sonne, Mars, Jupiter, Saturn. Und wenn wir den Adler in den Lüften kreisen sehen, dann sprechen wir durchaus eine Realität aus, wenn wir sagen: Diejenigen Kräfte, die von der Sonne aus die Luft durchströmen, so daß sie zusammengesetzt sind aus dem Zusammenwirken von Sonne mit Mars, Jupiter und Saturn, die sind es, die in der ganzen Gestalt, in der Wesenheit des Adlers leben. Sie leben aber zugleich in dem Gebilde des menschlichen Hauptes. Und wenn wir den Menschen hineinstellen in bezug auf sein wirkliches Dasein - man möchte sagen, auf Erden ist er ja nur in seinem Miniaturbilde - in das Weltenall, dann müssen wir ihn hineinstellen in die Adlersphäre seinem Haupte nach. Wir müssen uns also den Menschen seinem Haupte nach hineingestellt vorstellen in die Adlersphäre und haben damit dasjenige im Menschen gegeben, was mit den Kräften nach oben zusammenhängt.

Der Löwe ist der Repräsentant desjenigen Getiers, das im eigentlichen Sinne Sonnengetier ist, wo die Sonne gewissermaßen ihre eigene Kraft entfaltet. Der Löwe gedeiht am besten, wenn die Gestirne über der Sonne, die Gestirne unter der Sonne so in Konstellation vorhanden sind, daß sie am wenigsten Einfluß auf die Sonne selber ausüben. Dann entsteht jenes Eigentümliche, was ich Ihnen gestern beschrieben habe, daß die Kräfte der Sonne selber, die die Luft durchdringen, gerade ein solches Atmungssystem in dem Löwen anregen, daß dieses Atmungssystem in seinem Rhythmus in vollständigem Gleichgewichte ist mit dem Blutzirkulationsrhythmus, nicht der Zahl nach, aber der Dynamik nach. Das gleicht sich beim Löwen wunderschön aus. Der Löwe setzt der Blutzirkulation die Atmungshemmung entgegen, und die Blutzirkulation regt fortwährend die Atmungsströmung an. Ich sagte Ihnen, daß man das der Form nach sogar in der Gestaltung des Löwenmauls sehen kann. Da drückt sich diese wunderbare Beziehung des Blutrhythmus und des Atmungsrhythmus der Form nach schon aus. Man kann es sehen aus dem eigentümlichen, in sich ruhenden und doch wiederum kühn nach auswärts gewendeten Blick des Löwen. Aber dasjenige, was da im Löwen im Blick lebt, lebt wiederum angeschlossen an die anderen Elemente der Menschennatur, an die Hauptesorganisation, an die Stoffwechselorganisation, in der Brust- oder Herzorganisation, in der rhythmischen Organisation des Menschen.

Stellen wir daher vor uns hin die eigentliche Sonnenwirkung, so müssen wir der Sonnensphäre entsprechend den Menschen uns so einzeichnen, daß wir sein Herz, die dazugehörige Lunge in die Region der Sonnen Wirksamkeit stellen, und wir haben in diesem Gebiete die Löwennatur des Menschen.“ (Lit.: GA 230, S. 29ff)

Apokalyptisches Tier Körperteil der Sphinx Sie empfhehlen Dir
Mensch Kopf Wissen
Löwe Pranken Wagen
Stier Flanke Wollen
Adler Flügel Schweigen

Quelle der Übersicht: Papus: Die Grundlagen der okkulten Wissenschaft, S.160 ff.

„Wenn wir übergehen zu den inneren Planeten, zu den erdennahen Planeten, dann haben wir zunächst die Merkursphäre, welche es nun schon zu tun hat namentlich mit den feineren Partien des Stoffwechselsystems, des Stoffwechselorganismus des Menschen, da wo die Nahrungsstoffe umgewandelt werden in den lymphartigen Stoff, wo sie dann übertragen werden in die Blutzirkulation hinein. Wenn wir dann weitergehen, kommen wir in die Region des Venuswirkens. Wir kommen zu den etwas gröberen Partien des Stoffwechselsystems des Menschen, wir kommen zu dem, was im menschlichen Organismus die aufgenommenen Nahrungsmittel zunächst verarbeitet vom Magen aus. Wir kommen dann in die Sphäre des Mondes. Ich zeichne diese Folge so, wie sie heute in der Astronomie üblich ist; ich könnte sie auch anders zeichnen. Wir kommen also nun in die Sphäre des Mondes und kommen da in diejenige Region, wo auf den Menschen wirkt und gewirkt wird in jenen Stoffwechselvorgängen, die mit dem Monde zusammenhängen.

Wir haben den Menschen auf diese Weise hineingestellt in das gesamte Weltenall. Indem wir uns an diejenigen kosmischen Wirkungen wenden, die die Sonne im Verein mit Merkur, Venus, Mond vollführt, kommen wir dann hinein in das Gebiet, das die Kräfte enthält, die jenes Getier aufnimmt, das uns repräsentiert wird durch die Kuh in dem Sinne, wie ich das gestern auseinandergesetzt habe. Da haben wir das, was die Sonne nicht durch sich selbst machen kann, sondern was die Sonne machen kann, wenn sie durch die erdennahen Planeten in ihren Kräften gerade an die Erde herangeführt wird. Wenn diese Kräfte alle dann wirken, wenn sie nicht nur die Luft durchströmen, sondern die Oberfläche der Erde in verschiedener Art durchsetzen, dann wirken diese Kräfte herauf aus den Erdentiefen. Und das, was da heraufwirkt aus den Erdentiefen, das gehört der Region an, die wir äußerlich verkörpert sehen eben in der Organisation der Kuh.

Die Kuh ist das Verdauungstier. Aber die Kuh ist zugleich dasjenige Tier, welches die Verdauung in einer solchen Weise ausführt, daß in diesem Verdauungsvorgange die irdische Abbildung eines wirklich Überirdischen liegt, daß dieser ganze Verdauungsvorgang der Kuh durchsetzt ist von einer Astralität, hell und wunderbar abbildend den ganzen Kosmos. Es ist - wie ich schon gestern sagte - eine ganze Welt in diesem astralischen Organismus der Kuh, aber alles getragen von Schwere, alles so eingerichtet, daß die Schwere der Erde sich auswirken kann. Sie brauchen nur zu bedenken, daß die Kuh genötigt ist, jeden Tag etwa ein Achtel ihres Körpergewichtes an Nahrungsstoffen aufzunehmen. Der Mensch kann sich mit einem Vierzigstel begnügen und gesund bleiben dabei. Die Kuh braucht also, damit sie ihre Organisation voll ausfüllen kann, Erdenschwere. Ihre Organisation ist daraufhin orientiert, daß die Stoffe Schwere haben. Ein Achtel muß jeden Tag an Schwere ausgewechselt werden bei der Kuh. Das bindet die Kuh mit ihren Materien an die Erde, während sie durch ihre Astralität zu gleicher Zeit eben ein Abbild der Höhen, des Kosmos ist.

Deshalb ist die Kuh für den Bekenner der Hindureligion - wie ich gestern sagte - ein so verehrungswürdiges Objekt, weil er sich sagen kann: Die Kuh lebt hier auf der Erde; allein indem sie hier auf der Erde lebt, bildet sie in der physischen Schwere-Materie ab, man kann schon sagen, ein Überirdisches, wenn man im Sinne des Bekenners der Hindureligion redet. Und es ist durchaus so, daß die menschliche Natur dann ihre Normalorganisation hat, wenn der Mensch diese drei in Adler, Löwe und Kuh vereinseitigten kosmischen Wirkungen in Harmonie bringen kann, wenn er also wirklich der Zusammenfluß der Adler-, Löwen- und Kuh- oder Stierwirkungen ist.“ (Lit.: GA 230, S. 31f)

Schicksalbestimmende und menschenbefreiende Planeten

Nach antiker Anschauung bestimmen die sieben Planeten das Schicksal (Heimarmene) des Menschen. Rudolf Steiner hat noch genauer unterschieden zwischen schicksalbestimmenden und menschenbefreienden Planeten.

Obersonnige und untersonnige Planeten

Die untersonnigen Planeten Mond, Merkur und Venus bestimmen das menschliche Schicksal. Der Mond wirkt in den Vererbungskräften. Die erdnahen inneren Planeten Merkur und Venus tragen das Karma in die Gemütsanlage und das Temperament des Menschen hinein; die äußeren Planeten, die obersonnigen Planeten Mars, Jupiter und Saturn, fördern die menschliche Freiheit.

„Der Mond, der die herben, sich ganz in sich selbst zurückziehenden Geister enthält [→ die Urlehrer der Menschheit], der nur dasjenige, was aus dem Universum ihm zugestrahlt wird, wiederum zurückstrahlt, der baut eigentlich das Äußere, den Körper des Menschen auf. Der vereinigt in diesem Aufbauen des Körperlichen also die Vererbungskräfte. In ihm sitzen eben jene geistigen Wesenheiten, die in voller Abgeschlossenheit, ich möchte sagen, kosmisch sinnen über dasjenige, was von Generation zu Generation auf dem Umwege durch das Physische sich forterbt...

Venus und Merkur tragen mehr das Seelisch-Geistige des Karmischen in den Menschen hinein und bringen es in seiner Gemütsanlage, in seinem Temperament zum Vorschein. Dagegen haben Mars und namentlich Jupiter und Saturn, wenn der Mensch in einem richtigen Verhältnis zu ihnen steht, etwas Befreiendes. Sie reißen ihn los von allem Schicksalsbestimmten und machen ihn gerade zu einem freien Wesen.

Schicksalsbestimmende und menschenbefreiende Planeten
Schicksalsbestimmende und menschenbefreiende Planeten

Man könnte in einer etwas verwandelten Form ein biblisches Wort gebrauchen. Saturn, welcher der treue Gedächtnisbewahrer des Universums ist, sagte eines Tages: Lasset uns den Menschen in seinem eigenen Gedächtnisse frei machen. - Und da wurde der Einfluß des Saturn ins Unbewußte hinuntergedrängt, der Mensch bekam sein eigenes Gedächtnis und mit ihm die Unterlage, das Unterpfand seiner persönlichen Freiheit.

Ebenso ist der innere Willensimpuls, der im freien Denken liegt, der Gnade des Jupiter zu verdanken. Jupiter könnte eigentlich alle Gedanken der Menschen beherrschen. Er ist derjenige, bei dem man die gegenwärtigen Gedanken des ganzen Universums findet, wenn man sie sich zugänglich macht. Aber er hat sich ebenfalls zurückgezogen, er läßt die Menschen denken als freie Wesen.

Und das freie Element, das in der Sprache ist, liegt darinnen, daß sogar Mars gnadenvoll geworden ist. Weil er sich sozusagen fügen mußte dem Ratschlusse der anderen sonnenfernen Planeten, nicht dem Menschen die Dinge weiter aufdrängen durfte, so ist der Mensch auch in der Sprache in einer gewissen Weise frei, nicht ganz frei, aber er ist in einer gewissen Weise frei.

So daß von einer anderen Seite her Mars, Jupiter und Saturn die menschenbefreienden Planeten genannt werden können, dagegen Venus, Merkur und Mond die schicksalbestimmenden Planeten genannt werden müssen [Zeichnung S. 25].“ (Lit.: GA 228, S. 24ff)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. In der beobachtenden Astronomie werden auch Kometen und Asteroiden zu den Wandelgestirnen gezählt, da sich ihre Position innerhalb kurzer Zeiträume merklich verändert.
  2. nach der Systematik von Johann Georg Gichtel
  3. vgl. hierzu z.B. den Vortrag in Wien, 1. Juni 1918 (Lit.: GA 271, S. 165ff).