Feuer

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Alchemistisches Symbol für Feuer
Feuer

Wärme, Hitze und Feuer (von ahd. fiur; griech. πῦρ pyr; lat. ignis; hebr. אֵשׁ, esch oder נר, nour, vgl. ner, "Kerze, Licht(er)[1]"; arab. النور Al-Nour, "Licht, Tag, Feuer"), das Wärmeelement oder Feuerelement, bildete die Grundsubstanz des alten Saturn. Sie entstand durch die Opfertat der Throne, die ihre Willenssubstanz hingegeben haben. Im hebräischen Alphabet steht Shin (שׁ), die erste der drei Mütter, für das schöpferische Feuer des Geistes, aus dem diese stoffliche Grundlage des alten Saturn entsprungen war. Damals wurde der physische Leib des Menschen als reiner Wärmeleib (Wärme-Ei) veranlagt. Heraklits Anschauung, dass alles aus dem Feuer entsprungen sei, weist vage auf diesen Ursprung der Entwicklung unserer ganzen Planetenkette hin. Das alte Saturn-Feuer kann heute nur annähernd mit dem verglichen werden, was als lebendige Wärme unser Blut durchströmt. So wie dem Licht die Finsternis gegenübertritt, steht der Wärme die Kälte als eigenständige Kraft gegenüber.

Aus chemisch-physikalischer Sicht beruht das Feuer auf der mit Licht- und Wärmeerscheinungen verbundenen Flammenbildung, die durch die heißen, teilweise ionisierten Gase hervorgerufen wird, die durch die Verbrennung geeigneter Brennstoffe entstehen. Wärme, oder abstrakter gesprochen Energie, bildet auch heute noch die Grundlage der gesamten stofflichen Welt. Aus der 1905 von Albert Einstein (1879-1955) veröffentlichten speziellen Relativitätstheorie folgt nach der bekannten Formel die Äquivalenz von Masse und Energie.

Wärmeäther

Hauptartikel: Wärmeäther

Die andere, ätherische Seite des Wärmeelements ist der Wärmeäther. Für alle Wärmeprozesse spielt der beständige Übergang von äußerer fühlbarer Wärme in ätherische innere, latente Wärme - und umgekehrt - eine wesentliche Rolle.

Seelenwärme

Aus geisteswissenschaftlicher Sicht ist die Wärme nicht nur ein Zustand der an und durch die Materie erscheint, sondern sie ist selbst substanzieller Natur. Aber im Gegensatz zu den andern drei Elementen durchdringt die Wärme alles und kann nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich, d.h. seelisch als Seelenwärme wahrgenommen werden. Im Feuer und durch das Feuer beginnt das Materielle seelisch und das Seelische materiell zu werden.

„Als viertes Element wurde das Feuer angesehen. Die heutige Wissenschaft, das wissen diejenigen, die sich an die physikalischen Grundbegriffe erinnern, sieht im Feuer kein Ding, das man vergleichen kann mit Erde oder Luft oder Wasser, sondern die heutige Physik sieht darinnen nur einen Bewegungszustand. Die Geisteswissenschaft sieht in der Wärme oder in dem Feuer nichts anderes als etwas, was eine noch feinere Substantialität hat als die Luft. Gerade wie Erde oder das Feste sich in das Flüssige verwandelt, so geht das Luftförmige allmählich über für die Geisteswissenschaft in den Feuerzustand, und das Feuer ist ein so feines Element, daß es alle übrigen Elemente durchdringt. Feuer durchdringt die Luft und macht sie warm, ebenso das Wasser, ebenso die Erde. Während also sozusagen die anderen drei Elemente verteilt sind, sehen wir das Element des Feuers alles, alles durchdringen.

Nun sagte die alte und mit ihr auch die neue Geisteswissenschaft: Es ist noch ein anderer, ein beträchtlicher Unterschied zwischen dem, was wir Erde, Wasser, Luft und dem, was wir Feuer oder Wärme nennen. - Wie kann Erde oder Festes wahrgenommen werden? Nun, sagen wir, indem wir es berühren. Wir nehmen das Feste wahr, indem wir es berühren und es einen Widerstand ausübt. Ebenso ist es noch beim Wässerigen. Dieses gibt zwar leichter nach, der Widerstand ist nicht so groß, aber wir nehmen es doch wahr als etwas uns Äußerliches, als einen Widerstand. Und so ist es auch mit dem Elemente der Luft. Wir nehmen auch sie nur äußerlich wahr. Anders ist es mit der Wärme. Es muß da etwas hervorgehoben werden, was die heutige Weltanschauung nicht als bedeutsam ansieht, was aber als bedeutsam angesehen werden muß, wenn man hineinblicken will in die wirklichen Rätsel des Daseins. Wärme nehmen wir nämlich auch wahr, ohne daß wir sie äußerlich berühren. Das ist das Wesentliche: Wir können Wärme wahrnehmen, indem wir einen Körper, der einen bestimmten Grad von Wärme hat, berühren; wir können Wärme äußerlich wahrnehmen wie die drei anderen Elemente, aber wir fühlen Wärme auch in unseren eigenen inneren Zuständen. Daher hat die alte Wissenschaft, schon bei den Indern, hervorgehoben: Erde, Wasser, Luft nimmst du in der Außenwelt allein wahr, Wärme ist das erste Element, das auch innerlich wahrgenommen werden kann. Wärme oder Feuer hat also sozusagen zwei Seiten: eine Außenseite, die sich uns zeigt, wenn wir sie äußerlich wahrnehmen, eine innerliche Seite, wenn wir uns selbst in einem bestimmten Wärmezustand fühlen. Nicht wahr, der Mensch fühlt seinen inneren Wärmezustand, es ist ihm heiß, es friert ihn; dagegen kümmert er sich bewußt nicht viel um dasjenige, was in ihm luftförmige, wässerige, feste Substanzen sind, was also Luft, Wasser, Erde in ihm ist. Er fängt erst sozusagen an, sich zu fühlen im Elemente der Wärme. Eine innerliche und äußerliche Seite hat das Element der Wärme. Daher sagt die alte Geisteswissenschaft und mit ihr die neue Geisteswissenschaft: Die Wärme oder das Feuer ist dasjenige, wo das Materielle beginnt seelisch zu werden. Wir können daher im wahren Sinne des Wortes sprechen von einem äußeren Feuer, das wir gleich den anderen Elementen wahrnehmen, und einem innerlichen, seelischen Feuer in uns.

So bildete das Feuer für die Geisteswissenschaft immer die Brücke zwischen dem äußerlich Materiellen und dem Seelischen, das nur innerlich wahrgenommen wird vom Menschen. Man stellte das Feuer oder die Wärme in den Mittelpunkt von aller Naturbetrachtung, weil das Feuer sozusagen das Tor ist, wodurch wir von außen nach innen dringen. Es ist wirklich dieses Feuer wie eine Tür, vor der man stehen kann; man sieht sie von außen an, macht sie auf und kann sie von innen anschauen. So ist das Feuer unter den Naturerscheinungen. Man betastet einen äußeren Gegenstand und lernt kennen das Feuer, das von außen zuströmt wie die anderen drei Elemente; man nimmt die innere Wärme wahr und fühlt sie als etwas, was einem selbst angehört: Man steht innerhalb des Tores, man tritt hinein in das Seelische. So sprach man die Wissenschaft vom Feuer aus. Daher aber auch sah man in dem Feuer etwas, wo zusammenspielt Seelisches und Materielles.“ (Lit.:GA 110, S. 31ff)

Der Ursprung der Wärme auf dem alten Saturn

Schon auf dem alten Saturn konnte man drei Arten der Wärme unterscheiden:

  1. Die ursprüngliche neutrale Wärme
  2. Die seelische Wärme, die von den Thronen in die Saturnmasse hineingeträufelt wurde
  3. Die äußere physische Wärme, die durch die Geister der Form, der Bewegung und der Weisheit vom Saturninneren aus wirkte.

Das Feuer des Geistes

Phönix in Flammen, Detail aus dem Aberdeen Bestiary (12. Jahrhundert)

Darüber hinaus kann man mit Recht auch vom Feuer des Geistes sprechen, für das der Feuervogel Phönix ein vielsagendes Bild ist. Das Feuer bildet damit die Brücke, die sich von der physischen Welt über die Seelenwelt bis hin zur geistigen Welt spannt. Die Wärme ist dadurch gleichsam das Eintrittstor, durch das der Geist seinen Willen bis zur physischen Welt heruntersenden kann. Darum offenbart sich auch der geistige Wesenskern des Menschen, sein Ich am unmittelbarsten durch die Wärme des Bluts.

"Man sollte eigentlich zunächst, wenn man von des Menschen Leiblichkeit spricht, von seinem Wärmeleib sprechen. Man sollte sagen: Wenn ein Mensch vor dir steht, so steht vor dir auch ein abgeschlossener Wärmeraum, der in einer gewissen Beziehung höhere Temperatur hat als die Umgebung. In dieser erhöhten Temperatur lebt zunächst das, was geistig-seelisch im Menschen ist, und auf dem Umwege durch die Wärme überträgt sich das, was im Menschen geistigseelisch ist, auch auf die übrigen Organe. So kommt ja auch der Wille zustande.

Der Wille kommt dadurch zustande, daß zuerst auf die im Menschen befindliche Wärme gewirkt wird und dann, indem auf die Wärme gewirkt wird, auf den Luftorganismus, von da auf den Wasserorganismus und von da erst auf das, was im Menschen mineralisch fester Organismus ist. So daß man also sich die menschliche Organisation so vorzustellen hat: Man wirkt innerlich zuerst auf die Wärme, dann durch die Wärme auf die Luft, von da auf das Wasser, auf den Flüssigkeits-Organismus, und von da auf den festen Organismus." (Lit.: GA 201, S. 238f)

In der Wärme wirken als dienende Werkmeister die Elementarwesen des Feuers, die Salamander.

Die Bedeutung der Wärme für die Erdenmission

„Was der Organismus produziert an innerer Wärme in unserem Blut, an Wärme, die er uns durch die gesamten inneren Prozesse zuleitet, das zeigt, daß wir in den Erwärmungsvorgängen etwas zu sehen haben wie eine Blüte aller anderen Prozesse im Organismus. Die innere Wärme des Organismus dringt bis hinauf in das Geistig- Seelische und kann sich bis in Geistig-Seelisches hinein verwandeln. Das ist das Höchste, das Schönste, das durch die Kraft des Menschenleibes Physisches umgewandelt werden kann in Geistig-Seelisches. Wenn alles, was im menschlichen irdischen Organismus veranlagt ist, zu Wärme geworden ist und die Wärme vom Menschen in der rechten Weise umgewandelt wird, dann entsteht aus der inneren Wärme Mitgefühl und Interesse für andere Wesen. Wenn wir durch alle Prozesse des menschlichen Organismus hindurch aufsteigen bis zum obersten Niveau, den Erwärmungsprozessen, so schreiten wir gleichsam durch das Tor des menschlichen Organismus, das gebildet wird durch die Wärmeprozesse, hinauf bis dahin, wo die Wärme des Blutes verwertet wird durch das, was die Seele daraus macht. Durch lebendiges Interesse für alle Wesen, durch Mitgefühl für alles, was um uns herum ist, erweitern wir, indem unser physisches Leben uns bis zur Wärme hinaufführt, unser Geistig-Seelisches über das gesamte irdische Dasein, und wir machen uns eins mit dem gesamten Dasein. Es ist eine wunderbare Tatsache, daß die Weltwesenheit den Umweg gemacht hat durch unseren physischen Organismus, um uns zuletzt die innere Wärme zu geben, die wir Menschen in der Erdenmission berufen sind umzuwandeln durch unser Ich in lebendiges Mitfühlen mit allen Wesen.

Wärme wird in Mitgefühl umgewandelt in der Erdenmission!

Die Tätigkeit des menschlichen Organismus benützen wir sozusagen als Heizwärme für den Geist. Das ist der Sinn der Erdenmission, daß der Mensch als physischer Organismus dem Erdenorganismus so eingelagert ist, daß alle physischen Prozesse zuletzt ihre Vollendung, ihre Krone in der Blutwärme finden, und daß der Mensch als Mikrokosmos in Erfüllung seiner Bestimmung diese innere Wärme wiederum umwandelt, um sie auszuströmen als lebendiges Mitgefühl und Liebe für alles, was uns umgibt. Durch alles, was wir aus lebendigem Interesse in unsere Seele aufnehmen, wird unser Seelenleben erweitert. Und wenn wir dann durch viele Inkarnationen gegangen sind, in denen wir alle Wärme, die uns gegeben worden ist, verwertet haben, dann wird die Erde ihr Ziel, das innerhalb der Erdenmission zu erfüllen war, erreicht haben, dann wird sie als Erdenleichnam hinuntersinken und dem Verfall überliefert sein. Und aufsteigen wird die Gesamtheit aller jener Menschenseelen, die die physische Wärme umgewandelt haben in Herzenswärme. Wie die einzelne Seele, wenn der Mensch durch die Pforte des Todes gegangen ist, aufsteigt zu einer geistigen Welt, nachdem der physische Leichnam den Erdenkräften übergeben wurde, so wird einstmals der Erdenleichnam den Weltenkräften übergeben werden, und die einzelnen Menschenseelen werden zu neuen Daseinsstufen fortschreiten. Nichts in der Welt geht verloren. Was die Menschenseelen als Früchte auf der Erde errungen haben, das wird durch die Menschenseelen in Ewigkeiten hinübergetragen.“ (Lit.:GA 128, S. 177f)

Wärmeorganismus und Ich

Nur im physischen Leib leben wir unmittelbar in der physisch-sinnlichen Gegenwart der Erde. Im Ätherleib, der eng mit dem Flüssigen in uns zusammenhängt, wirkt bereits etwas von dem geistige Dasein nach, das wir kurz vor der Geburt durchlebt haben. Der Astralleib verbindet sich ganz besonders mit dem Luftelement, mit der Atmung, und darin wirkt nach, was wir Leben zwischen Tod und neuer Geburt erfahren haben. Erst in der Wärme wirkt unmittelbar das Ich mit all den Kräften, die es sich aus früheren Inkarnationen mitgebracht hat und bereitet zugleich die künftigen Inkarnation vor. Der Wille greift direkt in die Wärmeprozesse ein. In der Wärme ist das Ich unmittelbar durch Intuition tätig. Dazu bedarf es keiner Impulsierung durch Nervenprozesse und insbesondere keiner sog. „motorischen Nerven“, die angeblich die Muskelbewegung auslösen sollen. Rudolf Steiner hat daher immer wieder nachdrücklich betont, dass die Unterscheidung sensorischer und motorischer Nerven widersinnig sei - tatsächlich hätten alle Nerven einen rein sensorischen Charakter. Die sog. „motorischen Nerven“ würden nur der Wahrnehmung der durch den Willen ausgelösten Bewegungen und der damit verbundenen Stoffwechsel-Vorgänge dienen.

„Wir haben zunächst den menschlichen Organismus. Wir verfolgen die zentripetalen und die zentrifugalen, die sogenannten sensitiven und motorischen Nerven. Ja, dieser Tatbestand ergibt sich. Ich kann diese Gründe voll würdigen, kann auch würdigen, wie man die Zwiefachheit des Nervensystems stützt durch die Tabes dorsalis und so weiter.

Aber wenn man die höheren Wesensglieder kennt, dann werden einem die Nerven etwas Einheitliches, man schaut die Einheitlichkeit des Nervensystems. Die sensitiven sind darauf veranlagt, Sinneseindrücke zu vermitteln; die motorischen haben mit dem Willen nichts zu tun, sondern sie haben die Aufgabe, die Empfindungen, die in der Peripherie sind, zu vermitteln, die chemisch-physiologischen Vorgänge in den Beinen und so weiter. Die motorischen Nerven sind sensitiv für die inneren Vorgänge des Organismus, während man tatsächlich dazu kommt, so paradox das für die heutige Wissenschaft klingt, den Willen unmittelbar in der Seele zu schauen und für die Entstehung der Bewegung und der Willenseffekte einen unmittelbaren, direkten Einfluß des Geistig-Seelischen auf das Physische anzunehmen.

Ich möchte Sie auf den Weg hinweisen, der dazu führen kann, diese Anschauung zu finden. Denn als heutiger Anatom steht einem das Seelisch- Geistige als etwas gegenüber, was zu allen möglichen Hypothesen führen kann, es ist aber dasjenige, was man sich heute mehr mit einer abstrakten Inhaltlichkeit vorstellt. Ziehen spricht nur von «Gefühlsbetonung» der Vorstellungen. Das, was man sich als Seele vorstellt, ist etwas so abstraktes, dünn gewordenes, daß man nicht dazu kommt, das Eingreifen dieses Seelischen in das Physische zu verstehen.

In dem Augenblicke, wo man sich klar wird, daß der physische Leib vom Festen zum Flüssigen, Luftförmigen, bis zur Wärme heraufgeht, dann kommt man schon mehr heran an das Geistige. Es ist natürlich unmöglich, sich vorzustellen, daß das Geistige in den Organismus eingreift, den die heutige Wissenschaft sich vorstellt. Aber sobald man einen Wärmeorganismus annimmt, ist es nicht so schwer, sich vorzustellen, daß das innere Kräften des Bildekräfteleibes eingreift in die Wärmedifferenzierungen des menschlichen Organismus. In einer Beziehung werden wir vieles durchzumachen haben, bis wir dazu kommen, das lebendig zu machen, was heute in der Erkenntnis erstarrt ist. Man wird den Übergang finden von dem feiner gewordenen Physischen zu dem kraftvoller gewordenen Seelischen. Und man wird sich sagen können: was Willenswesen ist, greift unmittelbar in die Wärmeprozesse ein, von da in den Luftorganismus, von da in den wäßrigen Organismus. Und es ist etwas ganz anderes vorhanden als das, was die heutige Wissenschaft glaubt in bezug auf die motorischen Nerven; da ist vorhanden ein geistig-seelisches-physisches Wirken, das durch die motorischen Nerven zum Bewußtsein gebracht wird.“ (Lit.:GA 319, S. 83f)

„Der Mensch hat seinen physischen Leib. Durch den lebt er in jedem Augenblick in der physischen Gegenwart der Erde. Der Mensch hat seinen Ätherleib. Durch den lebt er eigentlich fortdauernd bis ein Stückchen vor seine Geburt hin, wo er sich den Ätherleib gesammelt hat aus dem allgemeinen Weltenäther. Nun hat er seinen Astralleib. Durch den lebt er durch das ganze Dasein zwischen seinem vorigen Tode und diesem Heruntersteigen auf die Erde. Und dann hat er sein Ich. Da lebt er ins vorige Erdenleben hinein. So daß wir beim Menschen überall, wo wir von seiner Gliederung sprechen, sprechen müssen von seiner Ausdehnung in der Zeit. Wir tragen unser voriges Ich-Bewußtsein unterbewußt in der Gegenwart in uns. Und wie tragen wir es in uns? Ja, wenn Sie das studieren wollen, wie wir es in uns tragen, dann müßten Sie aufmerksam werden darauf - und das ist auch der Weg dazu, an das Ich heranzukommen -, wie der Mensch nun hier in der physischen Welt nicht nur fester Leib ist, nicht nur ein flüssiger Mensch, ein luftformiger Mensch, sondern wie der Mensch ja ein Wärmeorganismus ist. Primitiv, wenigstens sehr partiell weiß das schon jeder; wenn er Fieber mißt, so bekommt er verschiedene Fieberangaben, je nach den verschiedenen Stellen des Organismus, wo er mißt. Aber so ist es durch den ganzen menschlichen Organismus hindurch. Eine andere Temperatur haben Sie oben im Kopfe, eine andere in der großen Zehe, eine andere innerlich in der Leber, eine andere innerlich in der Lunge. Sie sind ja nicht nur das, was Sie in einem anatomischen Atlas in festen Konturen gezeichnet finden; Sie sind ein Flüssigkeitsorganismus, der in fortwährender Bewegung ist; Sie sind ein Luftorganismus, der Sie immerfort durchdringt, wie wenn Sie da immer ein mächtiges Symphonisches, Musikorganisches durchdränge. Und Sie sind bei alledem ein wogendes, warm-kalt Organisiertes, ein Wärmeorganismus, und in diesem Wärmeorganismus leben Sie selber drinnen. Das spüren Sie auch. Schließlich haben Sie nicht ein sehr starkes Bewußtsein davon, daß Sie, sagen wir, in einem Schienbein- oder in einem anderen Knochen leben, auch nicht ein starkes Bewußtsein davon, daß Sie in Ihrer Leber leben oder in den Säften Ihrer Gefäße. Aber daß Sie in Ihrer Wärme leben, davon haben Sie ein starkes Bewußtsein, wenn Sie das auch nicht differenzieren, wenn Sie auch nicht sagen: Da ist meine Wärmehand, da ist mein Wärmebein, da ist meine Wärmeleber und so weiter; aber es ist da, und ist es einmal gestört, ist nicht die menschlich angemessene Differenzierung im Wärmeorganismus vorhanden, dann spüren Sie es als Erkrankung, als Schmerz.

Wenn man das Ätherische schaut, wenn man mit dem entwickelten Bewußtsein zur Bildhaftigkeit, zur Imagination gedrungen ist, dann hat man webende Bilder. Nimmt man das Astralische wahr, hat man die Weltensphärenmusik. Die dringt an einen heran, oder auch sie dringt aus uns heraus. Denn unser eigener Astralleib führt uns zurück in unser vorirdisches Dasein. Und gehen wir weiter zu jener Erkenntnis, die sich aufschwingt bis zur intensivsten Liebe, wo die Liebeskraft Erkenntniskraft wird, wo wir zunächst unser eigenes Dasein aus einem vorigen Erdenleben hereinfluten sehen in unser gegenwärtiges Erdenleben, so spüren wir dieses vorangehende Erdenleben in der normalen Differenzierung unseres Wärmeorganismus, in dem wir drinnen leben. Das ist die wirkliche Intuition. Da leben wir drinnen. Und wenn irgendein Impuls in uns aufsteigt, das oder jenes zu tun, so wirkt dies ja nicht nur, wie es im astralischen Leib ist, aus der geistigen Welt heraus, sondern von noch weiter zurück aus dem früheren Erdenleben. Das frühere Erdenleben wirkt in die Wärme Ihres Organismus herüber und erzeugt diesen oder jenen Impuls. Schauen wir in dem irdischfesten Menschen den physischen Leib, in dem flüssigen den ätherischen Leib, in dem luftförmigen den astralischen Leib, so schauen wir in dem Wärmemäßigen des Menschen das eigentliche Ich. Das Ich der gegenwärtigen Inkarnation ist nie fertig; das bildet sich. Das eigentliche, in den unterbewußten Tiefen wirkende Ich ist das des vorigen Erdenlebens. Und vor dem schauenden Bewußtsein nimmt sich ein Mensch, dem Sie gegenübertreten so aus, daß Sie sagen: Hier steht er; ich erblicke ihn zunächst so wie er dasteht, mit meinen äußeren Sinnen. Ich schaue dann das Ätherische, ich schaue das Astralische, dann aber hinter ihm den anderen Menschen, der er war in der vorigen Inkarnation.

In der Tat, je weiter dieses Bewußtsein ausgebildet wird, desto mehr erscheint - perspektivisch macht sich das so (es wird gezeichnet) - das menschliche Haupt der gegenwärtigen Inkarnation, etwas darüber das menschliche Haupt der vorigen Inkarnation, etwas darüber das menschliche Haupt der noch weiter zurückliegenden Inkarnation. In Zivilisationen, die von diesen Dingen durch ein instinktives Bewußtsein noch etwas geahnt haben, finden Sie Bilder, wo hinter dem deutlich gezeichneten Antlitz, das auf das gegenwärtige Erdenleben bezogen wird, ein anderes, etwas weniger deutlich gemaltes ist, und ein noch weniger deutlich gemaltes als drittes. Es gibt solche ägyptische Bilder. Derjenige, der erblickt, wie eigentlich hinter dem Menschen der Gegenwart der Mensch der vorigen Inkarnation und der weiter zurückliegenden Inkarnation aufsteigt, versteht solche Bilder. Und es ist erst eine Realität, von dem Ich zu sprechen als dem vierten Gliede der menschlichen Natur, wenn man zugleich das zeitliche Dasein zu den vorigen Inkarnationen zurückerweitert.

Zeichnung aus GA 234, S. 96 (Tafel 6)
Zeichnung aus GA 234, S. 96 (Tafel 6)

Das alles wirkt im Wärmemenschen. Die Inspiration kommt noch an einen heran von außen oder von innen. In der Wärme steht man selber drinnen. Da ist die Intuition, die wahre Intuition. Ganz anders erlebt man die Wärme als irgend etwas anderes an sich.“ (Lit.:GA 234, S. 93ff)

Das Herz als zentrales Wärmeorgan

Das Herz ist ein zentrales Wärmeorgan, das durch seine unermüdliche Tätigkeit eine große Menge überschüssiger Wärme produziert, in der sich das menschliche Ich in der ständigen Begegnung von Mikrokosmos und Makrokosmos inkarnieren kann. Der große Körperkreislauf entspricht dabei dem Mikrokosmos, der kleine Lungenkreislauf, der die Verbindung mit der Umwelt herstellt, hingegen dem Makrokosmos.

„Das Herz ist das Organ, wodurch die Wärme übergeht in den menschlichen und tierischen Leib, es arbeitet die Wärme um. Das Herz ist ebenso wie die anderen menschlichen Organe symmetrisch gebaut. Eigentlich hat der Mensch zwei Herzen, die durch eine Scheidewand getrennt sind. Jede Herzhälfte ist wiederum durch eine Scheidewand in Vorhof und eigentliches Herz getrennt, sodass man vier Räume zu unterscheiden hat: Vorkammer und Herzkammer, durch die Klappe verbunden, und rechtes und linkes Herz. Nun geht von der linken Herzkammer aus die große Ader, Aorta, nach aufwärts zunächst; dann sendet die Aorta einen Zweig, der das Gehirn versorgt. Ein anderer Zweig geht in den ganzen Körper, versorgt durch ein feines Geäder die Bauchgegend. Andere Zweige gehen herunter in die Glieder, und dann kommen sie in die rechte Vorkammer. Vom Gehirn geht ein Zweig zurück in die rechte Vorkammer. Das ist der große Kreislauf.

Von der rechten Herzkammer aus geht der kleine Kreislauf; die Ader geht direkt in die Lunge hinein und von der Lunge zurückkommend in die linke Vorkammer, dann durch die linke Klappe in die linke Herzkammer. In der Lunge wird das Blut erneuert; sie atmet den Sauerstoff ein, das blaue Blut macht den Verbrennungsprozess durch und beginnt wieder als rotes Blut seinen Kreislauf. Verbrennung bedeutet immer die Verbindung eines Stoffes mit dem Sauerstoff der Luft. Was in der Lunge vorgeht, ist ein Verbrennungsprozess; ein wirkliches Verhältnis, das sich herausbildet zwischen dem einzelnen tierischen Leibe und der ganzen Luft ist das, was geschieht. Genau wie die Pflanze Licht verbraucht, so verbraucht das Tier Feuer; es ist eine Heizung des Körpers. Der höhere Prozess ist derjenige, der sich dann beim Menschen allein abspielt - Tiere haben bloß eine Anlage davon -, das ist der Ton.

Diese drei Glieder stellen dar eine Verbindung zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. Der große Kreislauf, der durch den ganzen Körper geht, heißt Mikrokosmos; das einzelne Wesen und der kleine Kreislauf stellen die Verbindung dar mit dem Makrokosmos. Es gibt Übergänge zwischen einzelnen Wesen: Fische haben keine Lungen und auch kein so ausgebildetes Herz, deshalb hat der Fisch Wechselwärme, die Wärme seiner Umgebung. Das Herz arbeitet sich allmählich aus im Reptil; die Lunge arbeitet sich aus der Schwimmblase heraus, aus einem Wasserorgan in ein Luftorgan. Alles in der Welt beruht auf diesem Zusammenhang zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. Die Verbindungen, die auf diese Weise hergestellt werden, machen klar, dass es unmöglich ist, die Menschen abzutrennen von der großen Welt. Es ist unmöglich, dass der Mensch ohne Luft existiert. Es ist Illusion, wenn man glaubt, dass der Mensch selbstständiger ist als seine Hand. Auch er kann nur im Zusammenhang leben mit dem großen Organismus. Er gehört zur Erde wie die Hand zum Menschen. Das Herz ist eine Art Gehirn für die Zukunft. Auch das kann man schon jetzt begreifen. Das Gehirn ist bloß eine Ausbuchtung des Nervensystems. Nun gibt es nicht nur dieses Nervensystem im menschlichen Leib, sondern noch das Sonnengeflecht, das sympathische Nervensystem. Es gibt zwei kleinere Stränge am Rückenmark, die breiten sich aus, und ihre Aufgabe ist die Versorgung aller unwillkürlichen Bewegungen des Menschen, die mit der Verdauung, der Atmung und so weiter verbunden sind, Plexus Solaris. Bei niederen Tieren hat dieses sympathische Nervensystem eine viel größere Bedeutung, denn es geht der eigentlichen Herzbildung voran, wie zum Beispiel bei den Darmtieren, man nennt sie auch Pflanzentiere. Nun wird das Herz ausgebildet mit seinem Nervensystem und macht das Wesen selbstständig, das sein Gehirn entwickelt.“ (Lit.:GA 91, S. 174ff)

Luziferische Wärmewesen und ahrimanische Kältewesen

Siehe auch: Wärmewesen und Kältewesen

Die Wärme wirkt ganz besonders auf das menschliche Fühlen und wird sehr leicht von luziferischen Wärmewesen ergriffen, die sein ganzes Fühlen mit einem ungeheuren Lustgefühl aufsaugen lassen wollen von der Wärme. Ihnen entgegen wirken die ahrimanischen Kältewesen, die den Menschen verdichten und erstarren lassen wollen. Nur wenn der Mensch diese beiden Kräfte im rechten Gleichgewicht halten kann, vermag er bewusst in die geistige Welt einzutreten.

„So wie es mit dem Lichte in bezug auf das Denken ist, so ist es mit der Wärme in bezug auf das Fühlen. Derjenige, der mit Bezug auf das Fühlen vor den Hüter der Schwelle hintritt, der wird gewahr, wie er in einen Kampf eintritt zwischen dem Warmen und dem Kalten: wie das Warme fortwährend verlockt unser Fühlen, denn es möchte dieses Fühlen in sich aufsaugen. Wie die Lichtwesen, die luziferischen Lichtwesen mit uns gewissermaßen von der Erde fortfliegen, zum Lichte wollen, so wollen die luziferischen Wärmewesen unser Fühlen aufsaugen in der allgemeinen Weltenwärme. Alles Fühlen der Menschen soll den Menschen verlorengehen und aufgesogen werden in der allgemeinen Weltenwärme.

Und verlockend ist das aus dem Grunde, weil vorhanden ist, was der die Einweihungswissenschaft Empfangende gewahr wird, wenn er mit seinem Fühlen vor die Schwelle hintritt: dann erscheinen die Wärmewesen, die in Überfülle, im Übermaß dasjenige dem Menschen geben wollen, was eigentlich sein Element ist, in dem er lebt: die Wärme. Sie wollen sein ganzes Fühlen aufsaugen lassen von der Wärme. Das aber, indem es der Mensch gewahr wird - er tritt ja hin vor die Schwelle, diese Wärmewesen sind da, er wird warm, warm, warm, er wird ganz selber Wärme, er fließt über in die Wärme -, das ist eine Riesenlust, das ist das Verlockende. All das rieselt fortwährend durch den Menschen. Und all das muß man wissen. Denn ohne daß man weiß, diese Verlockung in der Wärmelust ist da, ist es unmöglich, daß man eine freie Aussicht in das Geisterland gewinne.

Und die Feinde dieser luziferischen Wärmewesen sind die ahrimanischen Kältewesen. Diese ahrimanischen Kältewesen, sie ziehen den Menschen an, der sich noch ein Bewußtsein davon erhält, wie gefährlich es ist, in der Wärmelust zu verschweben. Er möchte in die gesundende Kälte eintauchen. Da gerät er in das andere Extrem: da kann die Kälte ihn verhärten. Und dann entsteht, wenn die Kälte in dieser Situation, in dieser Lage an den Menschen herantritt, dann entsteht unendlicher Schmerz, der gleich physischem Schmerz ist. Physisches und Psychisches, Stoffliches und Geistiges werden eins. Der Mensch erlebt die Kälte als sein ganzes Wesen in Anspruch nehmend, wie zerreißend in maßlosem Schmerz.“ (Lit.:GA 270a, S. 95f)

Physikalischer Wärmebegriff

Freie Konvektion in einem von unten erhitzten Gefäß
Hauptartikel: Thermodynamik

In der Thermodynamik (von griech. θερμός thermós „warm“ sowie δύναμις dýnamis „Kraft“),[2] oder Wärmelehre ist die Wärme bzw. Wärmemenge definiert als die Energie die zwischen zwei thermodynamischen Systemen lediglich aufgrund eines Temperaturunterschieds übertragen wird. Die Wärmübertragung kann durch Wärmestrahlung, Wärmeleitung oder Konvektion (Wärmeströmung) erfolgen. Der Wärmestrom oder Wärmefluss ist definiert als die in der Zeit δt übertragene Wärmeenergie δQ:[3], ist also physikalisch gesehen eine Wärmeleistung und wird in Watt angegeben:

Ein thermodynamisches System ist ein System, das durch die Gesetze der Thermodynamik beschrieben werden kann. Nach dem Verhältnis zu ihrer Umwelt unterscheidet man offene thermodynamische Systeme (Materie- und Energieaustausch), geschlossene thermodynamische Systeme (nur Energieaustausch, kein Materieaustausch) und völlig isolierte abgeschlossene thermodynamische Systeme. Kann ein geschlossenes thermodynamisches System nur Arbeitsenergie, aber keine Wärme mit der Umgebung austauschen, so nennt man es adiabatisch (von griech. α a, deutsch ‚nicht‘ und διαβαίνειν diabaínein ‚hindurchgehen‘).

Hauptsätze der Thermodynamik

Erster Hauptsatz der Thermodynamik

Erster Huptsatz der Thermodynamik - Artikel in der deutschen Wikipedia

Nach dem Ersten Hauptsatz der Thermodynamik ist die Energie in einem abgeschlossenen System konstant. Das entspricht dem Energieerhaltungssatz. Damit ist ein Perpetuum mobile erster Art aus physikalischer Sicht unmöglich.

Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik

Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik - Artikel in der deutschen Wikipedia

Der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik (auch Entropiesatz genannt) besagt, dass Wärme nicht vollständig in andere Energieformen umgewandelt werden kann. Demnach ist auch ein Perpetuum mobile zweiter Art unmöglich, das mechanische oder elektrische Leistung durch Abkühlung eines Wärmereservoirs ohne ein durch ständige Energiezufuhr aufrechterhaltenes Temperaturgefälle erzeugt. Um das deutlich zu machen, führte Rudolf Clausius den Entropiebegriff ein. Clausius erkannte, dass im Falle eines reversiblen Prozesses, d.h. wenn keine Wärme durch Reibung verloren geht, die reduzierte Wärme konstant ist. Die maximal nutzbare mechanische Arbeit ergibt sich aus der Differenz der Wärmemengen:

und daraus der maximale Wirkungsgrad zu .

Damit konnte Clausius die Entropie in differenzieller Form definieren als:

mit bzw. und , wobei das Gleichheitszeichen nur für reversible Prozesse gilt.

Dritter Hauptsatz der Thermodynamik

Dritter Hauptsatz der Thermodynamik - Artikel in der deutschen Wikipedia

Der 1906 von Walther Nernst formulierte Dritte Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass es unmöglich ist, ein thermodynamisches System bis zum absoluten Nullpunkt () abzukühlen.

Thermische Energie

Die thermische Energie oder Wärmeenergie ist nach physikalischer Definition die in der ungeordneten Bewegung der mikroskopischen Teilchen eines Stoffes gespeicherte Energie. Sie wird im SI-System in Joule angegeben. Eine veraltete Maßeinheit ist die Kalorie (cal) bzw. die Kilokalorie (kcal). Eine Kalorie entspricht jener Wärmemenge, die notwendig ist, um 1 g Wasser unter genau definierten Bedingungen (Druck, Temperatur) um 1 °C zu erwärmen. Eine Kalorie entspricht etwa 4,1868 Joule bzw. 1 kcal = 4,1868 kJ. Umgekehrt entspricht 1 Joule ungefähr 0,239 Kalorien.

adiabatische Zustandsänderungen

Bei einer adiabatischen Zustandsänderung (griech. α a, deutsch ‚nicht‘ und διαβαίνειν diabaínein „hindurchgehen“) tauscht das System keine Wärme mit der Umgebung aus, ist also von ihr thermisch isoliert.

Enthalpie

Der Wärmeinhalt eines thermodynamischen Systems wird in der Physik als Enthalpie (griech. ἐν en ‚in‘ und θάλπειν thálpein ‚erwärmen‘[4]) bezeichnet und setzt sich aus der Summe der inneren Energie und dem Produkt aus Druck und Volumen des Systems zusammen und wird wie jede Form von Energie nach dem SI-System in Joule gemessen:

Bei chemischen Reaktionen spricht man ganz allgemein von der Reaktionsenthalpie, bzw. speziell von Verbrennungsenthalpie („Verbrennungswärme“), Bildungsenthalpie („Bildungswärme“), Lösungsenthalpie („Lösungswärme“) usw.

endotherme und exotherme Prozesse

Im lebendige Organismus sind Aufbauprozesse wie etwa die Photosynthese der Pflanzen zumeist endotherm (von griech. ἔνδον éndon „innen“ und griech. θερμός thermós „warm, heiß, hitzig“), d.h. sie verbrauchen Wärme (), während Abbauprozesse wie etwa die Atmung in der Regel exotherm (von griech. ἔξω exo „außen“), d.h. unter Wärmeabgabe verlaufen ().

Freie Enthalpie

Die freie Enthalpie oder Gibbs-Energie , benannt nach dem US-amerikanischen Physiker Josiah Willard Gibbs (1839-1903), berücksichtigt gemäß der Gibbs-Helmholtz-Gleichung auch die Entropie. Für die Änderung der freien Enthalpie ergibt sich damit:

Darin ist die Änderung der Entropie und die absolute Temperatur.

exergone und endergone Reaktionen

Das Konzept der freien Enthalpie ist insbesondere für die Chemie bedeutsam. Für exergone Reaktionen ist ; sie laufen bevorzugt in Richtung der Produkte ab. Bei endergonen Reaktionen mit ist die Rückreaktion begünstigt und bei stehen Hin- und Rückreaktion im Gleichgewicht. Mithilfe der freien Enthalpie und der universellen Gaskonstante lässt sich entsprechend die Gleichgewichtskonstante der Reaktion berechnen:

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. vgl. z.B. hebr. נר שבת ner schabath, die „Schabbatlichter“
  2. Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München/Wien 1965.
  3.  Paul Allen Tipler, Gene Mosca, Jenny Wagner (Hrsg.): Physik für Wissenschaftler und Ingenieure. 7. dt. Aufl Auflage. Springer Spektrum, Berlin Heidelberg 2015, ISBN 978-3-642-54165-0.
  4.  Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München/ Wien 1965.
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