Metalle

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Dieser Artikel behandelt die Metalle aus anthroposophischer Sicht. Für eine Betrachtung vom Standpunkt der Chemie siehe → Metalle (Chemie).

Metalle (von griech. μέταλλον metallon) sind Stoffe, die sich durch ihre hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit, gute plastische Verformbarkeit (Duktilität) und den charakteristischen metallischen Glanz und die damit verbundene Lichtundurchlässigkeit (außer in ganz dünnen Schichten) auszeichnen. Sie unterscheiden sich dadurch von den Nichtmetallen und Halbleitern. Mehr als 80% aller chemischen Elemente sind Metalle. Leichtmetalle wie Magnesium oder Aluminium haben eine Dichte unter 5,0 g/cm³.[1] Metalle mit größerer Dichte gelten als Schwermetalle. Nach ihrer chemischen Reaktivität werden Edelmetalle (z.B. Gold, Silber, Platin, Palladium, ...), Halbedelmetalle (z.B. Kupfer) und unedle Metalle (Alkalimetalle, Eisen, Blei, ...) unterschieden.

Legierungen

Hauptartikel: Legierung

Legierungen (von lat. ligare, „binden, vereinen“) sind makroskopisch homogen erscheinende metallische Werkstoffe, die aus zwei oder mehr chemischen Elementen gebildet werden. Schon seit dem Altertum bekannte Legierung sind die aus Kupfer und Zinn bestehende Bronze und das aus Kuper und Zink gefertigte Messing. Stahl ist eine Legierung von Eisen und maximal 2% Kohlenstoff, die sich im Gegensatz zum Gusseisen, das einen höheren Kohlenstoffgehalt hat, aufgrund seiner höheren Elastizität gut durch Walzen oder Schmieden bearbeiten lässt.

Die sieben Planetenmetalle

Aus okkulter Sicht kommt den Sieben Planetenmetallen, mit denen sich auch die Alchemisten intensiv beschäftigt haben, eine ganz besondere Bedeutung zu. Die nachfolgende Tabelle entspricht der okkulten Reihenfolge der Planeten nach dem geozentrischen System:

Planet Metall Wochentag Organ Baum Chakra Hierarchie Erzengel Symbol Unicode
Mond Silber Montag Gehirn, Reproduktion Kirsche Wurzelchakra (4-blättrig) Engel Gabriel Letztes Viertel U+263E
Merkur Quecksilber Mittwoch Lunge Ulme Sakralchakra (6-blättrig) Erzengel Raphael Merkur U+263F
Venus Kupfer Freitag Nieren Birke Nabelchakra (10-blättrig) Urengel Anael Venus U+2640
Sonne Gold Sonntag Herz Esche Herzchakra (12-blättrig) Elohim Michael Sonne U+2609
Mars Eisen Dienstag Galle, Kehlkopf Eiche Halschakra (16-blättrig) Dynameis Samael Mars U+2642
Jupiter Zinn Donnerstag Leber Ahorn Stirnchakra (2-blättrig) Kyriotetes Zachariel Jupiter U+2643
Saturn Blei Samstag Milz Buche, Tanne, Zypresse Scheitelchakra (1000-blättrig) Throne Oriphiel Saturn U+2644

Die sieben Planetenmetallen haben urbildhaften Charakter. Aus geistiger Sicht lassen sich alle anderen Metalle mehr oder weniger als Modifikationen bzw. Kombinationen dieser sieben archetypischen Metallitäten begreifen. Die Alchemisten gingen noch weiter und sahen das Quecksilber, den Mercurius, allerdings weniger als materielle Substanz, sondern als ätherisch-geistiges Prinzip, als den Urgrund aller Metalle an. In allen Metallen ist nach ihrer Ansicht der Mercurius in einer ganz spezifischen Weise tätig und in dem man in geeigneter Weise in diesen Prozess eingreift, können alle Metalle ineinander und letzlich in Gold transmutiert werden. Dass den Alchemisten derartige Transmutationen tatsächlich gelungen sind, wird allerdings heute wissenschaftlich stark angezweifelt und das auf diesem Gebiet viele Betrügereien vorgekommen sind, steht außer Frage. Alexander von Bernus, der große Alchemist des 20. Jahrhunderts geht allerdings davon aus, dass einzelnen Alchemisten tatsächlich die Umwandlung unedler Metalle zu Gold gelungen sei und das sie auch alle analytischen Mittel zur Hand gehabt hätten, echtes von falschem Gold zu unterscheiden:

„Eine spätere Zeit - und sie liegt vielleicht nicht einmal allzu ferne - wird zu einem anderen Urteil kommen. Tatsächlich liegen einwandfrei beglaubigte Zeugnisse von Transmutationen aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert vor, und überdies braucht man gar nicht einmal so weit zurückgreifen; es finden solche auch noch heute vereinzelt statt, so wie sie früher stattgefunden haben.“ (Lit.: Bernus 1994)

Die sieben Planetenmetalle entsprechen den ungemischten reinen Planetenwirkungen. Alle anderen Metalle entstehen durch das Zusammenwirken verschiedener Planetenkräfte (Lit.: GA 312, S. 131f).

„Alle unsere jetzigen Metalle sind erst allmählich so geworden, wie sie jetzt sind. Gold, Silber, Platin und so weiter verhalten sich alle so: Wenn man sie erhitzt, so werden sie zuerst warm, dann flüssig, dann gasförmig. So waren einstmals alle Metalle in der gasförmigen Erde. Gold hat sich auch erst verdichtet mit der Erde, es war einstmals ganz ätherisches Gold. Wenn wir zurückgehen zu der Zeit, als die Erde noch mit der Sonne vereinigt war, da gab es da drinnen noch kein festes Gold. Die Teile des weißen Sonnenäthers sind flüssig und dann fest geworden. Das sind die Goldadern, die jetzt in der Erde sind. Gold ist verdichtetes Sonnenlicht, Silber aber ist verdichtetes Mondenlicht. Alle mineralischen Stoffe haben sich allmählich verdichtet. Wenn die Menschen nun sich immer mehr vergeistigen werden, dann wird das Quecksilber (Merkur) fest werden. So wie das Wasser jetzt, so bildeten einstmals auch das Gold und das Silber Tropfen. Es hängt mit dem ganzen Prozeß der Erdenentwickelung zusammen, daß das Merkur jetzt noch flüssig ist. Es wird fest werden, wenn der Götterbote Merkur seine Aufgabe erfüllt haben wird. Vom Merkur ist damals, in der Mitte der atlantischen Wurzelrasse, in ätherischer Form das Quecksilber geholt worden. Hätten wir nicht das Quecksilber, so hätten wir nicht das Christus-Prinzip. In den Tropfen des Quecksilbers hat man das zu sehen, was in der Mitte der atlantischen Zeit der Erde einverleibt wurde.

Als das Marsprinzip (Kama-Manas) der Erde einverleibt wurde, da wurde vom Mars das Eisen auf die Erde heruntergeholt. Das Eisen stammt vom Mars. Es war zuerst in astraler Form vorhanden und hat sich dann verdichtet. Wenn wir die Erde zurückverfolgen bis zu jenem Zeitpunkte, so finden wir immer weniger warmblütige Tiere. Erst in der Mitte der lemurischen Zeit tritt zugleich mit dem Marsimpuls das warme Blut auf. Eisen kam damals ins Blut hinein. Eisen ist das, was in allen okkulten Schriften mit dem Mars zusammengebracht wird, Quecksilber mit Buddhi-Merkur. Gewisse Leute haben das von den Adepten gelernt. Die Erde wird deshalb aufgefaßt als Mars und Merkur. Alles was nicht vom Mars und vom Merkur stammt, ist vom Monde herübergekommen.

Die Wochentage sind ein Abbild der planetarischen Entwickelung.“ (Lit.:GA 93a, S. 207f)

Metalle als verdichtete Formen des dritten Elementarreichs

Auf dem alten Mond gab es die Metalle noch nicht in ihrer heutigen Gestalt. Sie strömten damals als fließend bewegliche farbige Formen im 3. Elementarreich und verdichteten sich erst während der Erdentwicklung zu den heutigen Metallen.

"Eine solche Welt, wo alle Wesen in strahlenden Farben leben, nennt man das erste Elementarreich. Wenn die Materie dieser Wesen etwas dichter wird, ins Rupische hinuntersteigt, fangen sie an, durch Töne sich bemerkbar zu machen: Das ist das zweite Elementarreich. Die Wesen, die darin leben, sind sehr beweglich. Im dritten Elementarreich kommt zu dem übrigen die Gestalt hinzu. Die Innenfarbe ist gestaltet. Leidenschaft zeigt sich in Blitzform, erhabene Gedanken in Pflanzenform. In höheren Gebieten sind es Funken und Scheine, hier sind es Formen von einfarbiger und tönender Welt.

Alle unsere Wesen sind durch drei Elementarreiche gegangen. Gold, Kupfer und so weiter sind jetzt ins Mineralreich übergegangen. Gold sah in der Mondrunde nicht so aus wie jetzt, sondern wie ein nach verschiedenen Seiten strahlender Stern, durch den man durchgreifen konnte. Durch einen ähnlichen Prozeß wird Wasser, wenn es zu Schnee gefriert, zu einem kleinen Kristall. Die Metalle sind die verdichteten Formen des dritten Elementarreiches. Deshalb ist Metall nicht innerlich gleichförmig, sondern innerlich gestaltet (Chladnische Klangfiguren). Nach Linien und Figuren ist das ganze Mineralreich belebt, und im dritten Elementarreich wird es gefärbt. Dadurch, daß die Formen erstarren, wird Oberfläche, und nun entsteht die Farbe an der Oberfläche.

Wir haben also:

  1. Elementarreich der strahlenden Farben
  2. Elementarreich der freien Töne
  3. Elementarreich der farbigen Formen
  4. Mineralreich der farbigen Körper.

Die physische Welt enthält alle drei Elementarreiche wie geronnen in sich. Der Ton hängt mit dem Innern eines Wesens viel mehr zusammen als die Farbe, letztere ist mehr Oberfläche. Noch innerlicher hängen die strahlenden Farben zusammen." (Lit.: GA 291a, S. 188f)

Der kosmische Ursprung der Metalle

Die Metalle haben sich im Zuge einer langen Entwicklung durch alle unserer jetzigen Erde vorangegangenen planetarischen Entwicklungsstufen aus dem Kosmos heraus gebildet und erst allmählich aus dem ätherischen Zustand zum physischen verdichtet:

"Die Metalle, wie sie in der Erde heute sind, kamen aus dem Kosmos in Luftesform und wurden nach und nach flüssig erst während des Mondendaseins. Sie kamen in Luftesform, als die Erde in ihrem alten Sonnenzustande war, erlangten die flüssige Form hinein eben während der Erdenzeit." (Lit.: GA 232, S. 169)

Noch heute tragen die Metalle ein reiches Gedächtnis an diese Entwicklung in sich:

"Wenn wir dieses Metallische in der Erde mit den gewöhnlichen Sinnen betrachten, so sagt es ja zunächst nichts anderes, als daß es von dieser oder jener Art der Erde spricht. Wenn wir aber in die Erde eindringen mit dem geistig geschärften Blick, der uns das Menschlich-Übersinnliche kündet, dann wird etwas ganz Besonderes aus alledem, was als Metallisches im Innern der Erde ist. Dann beginnt alles Kupferige, alles Silberige, alles Goldige innerhalb der Erde eine mannigfaltige geheimnisreiche Sprache zu sprechen. Dann tritt uns für die übersinnliche Betrachtung etwas entgegen, was uns als Menschen, der auf der Erde wandelt, so recht verwandt macht mit dem ganzen lebendig-seelischen Wesen der Erde selber. Die Metallerze sagen uns etwas, sie werden für uns zu kosmischen Erinnerungen, es führt uns das Metallische der Erde zu den Erinnerungen der Erde selber. Und in diesem Augenblick, wo wir die Erinnerungen der Erde zu unseren eigenen machen, haben wir um uns herum die Wesenheiten der zweiten Hierarchie, die Kyriotetes, Dynamis, Exusiai. Wir schauen da, wie diesen Wesenheiten der zweiten Hierarchie aufgetragen ist von der höheren geistigen Weltenordnung, alles das in der Erde zu bewirken, was durch die Impulse der Metalladern kommt." (Lit.: GA 231, S. 138ff)

Erst indem die Metalle auf Erden in den mineralischen Zustand übergingen, konnte der Erdenplanet das Sonnenlicht zurückspiegeln und wurde auch als äußerlicher Planet sichtbar.

"Indem die pflanzliche Erde mineralisch wurde, erwarb sie durch die Metalle eine neue Eigenschaft: das Licht* widerzuspiegeln. Ein Gestirn wird am Himmel erst sichtbar, wenn es mineralisch geworden ist. Es gibt also im Universum viele andere Welten, die unser physisches Auge nicht wahrnehmen kann und die allein von Hellsehern wahrgenommen werden können. Die Erde ist ebenso mineralisch geworden wie der physische Körper des Menschen." (Lit.: GA 094, S. 29)

Dadurch erst konnte der Mensch den festen Erdboden betreten und hier sein Ich und seine Freiheit entwickeln.

"Die Erde hat ihren Ursprung im Geistigen. Das ergibt eine wirkliche Anschauung. Und ich glaube, es ist auch eine schöne Idee, sich sagen zu können: Dringst du ins Innere der Erde, läßt du dir von den harten Metallen erzählen, an was sie sich erinnern, so werden sie dir erzählen: Wir waren einstmals so ins Weite hinausgedehnt, daß wir überhaupt nicht physische Substanzen waren, sondern im Geiste verschwebende, wesende, im Weltenall webende Farbigkeit. - Und so ist die Erinnerung der Metalle der Erde das, was auf den Zustand zurückgeht, wo ein jegliches Metall eine kosmische Farbe war, die die andere durchdrang; wo der Kosmos im wesentlichen eine Art innerer Regenbogen, eine Art Spektrum war, das dann sich differenziert hat und erst zum Physischen geworden ist.

Und da ist es, wo der bloße, ich möchte sagen, theoretisch mitgeteilte Eindruck, den man von der Metallität der Erde bekommt, übergeht in den moralischen Eindruck. Denn ein jedes Metall sagt einem zugleich: Ich stamme aus den Raumesweiten und Erdenfernen. Ich stamme aus dem Himmelsbereiche, und ich bin hier in das Innere der Erde zusammengezogen, hineingezaubert. Aber ich warte meiner Erlösung. Denn wieder werde ich einstmals mit meiner Wesenheit das Weltenall erfüllen. - Und wenn man so die Sprache der Metalle kennenlernt, dann erzählt eben das Gold von der Sonne, das Blei von dem Saturn, das Kupfer von der Venus, und dann sagen einem diese Metalle: Wie wir einstmals gereicht haben, das Kupfer bis zur Venus, das Blei bis zum Saturn, so sind wir heute hier verzaubert und werden wiederum da hinausreichen, wenn die Erde ihre Aufgabe erfüllt, daß nun der Mensch gerade dasjenige auf der Erde erreiche, was er nur auf der Erde erreichen konnte. Denn deshalb gingen wir in diese Verzauberung ein, damit der Mensch auf Erden ein freies Wesen werden konnte. Ist die Freiheit dem Menschen erkauft, dann kann auch unsere Entzauberung wiederum beginnen.

Und diese Entzauberung ist schon lange im Grunde eingeleitet. Man muß sie nur verstehen. Man muß verstehen, wie die Erde in die Zukunft hinein sich weiter entwickeln wird, wieder mit dem Menschen." (Lit.: GA 232, S. 87f)

Tatsächlich sind die irdischen Metalle heute bereits in einem Zustand, mit dem die stoffliche Auflösung, die Entwerdung der Erde eingeleitet wird:

"Wir haben in den Metallen dasjenige, wodurch die Erde am meisten - wenn ich mich jetzt des Ausdrucks bedienen darf, der schon lange in der deutschen Sprache nicht mehr vorkommt, aber der einer Realität entspricht – ent-wird, entwerden. Und die Metalle tendieren nicht dazu, etwa immer mehr und mehr sich zu konservieren oder zu konsolidieren im Erdenbereich, sondern sie tendieren dazu, zu zersplittern, herauszusplittern. Also sie sind eigentlich dasjenige, was das Entwerden der Erde darstellt, und deshalb entwickeln sie auch eine für die äußere Beobachtung verborgene, ausstrahlende Wirkung. Sie haben überall die strahlende Wirkung. Das zu beobachten ist nun von einer ganz besonderen Bedeutung überall, wo man zu der Interpretation der Natur, insofern sie Heilmittel gibt, ins Metallische hineinkommt." (Lit.: GA 313, S. 139)

Dieser stoffliche Auflösungsprozess zeigt sich insbesondere auch im Phänomen der Radioaktivität, das ganz besonders bei den am meisten der Schwere verfallenen Metallen sehr häufig auftritt.

Metalle und Bewusstsein

Konzentriert man sich auf die Metallkräfte und wie sie im menschlichen Organismus wirken, so lernt man dadurch verschiedene Grade und Arten des Bewusstseins kenne. In der Welt fein verteiltes Gold wirkt auf das Herz und erhält das wache Tagesbewusstsein. Konzentriert man sich auf das Eisen, so bildet sich ein Bewusstseinszentrum in der Kehlkopfpartie und dem geistigen Blick eröffnet sich die Astralwelt, in der auch die Gruppenseelen der Tiere zu finden sind; kosmisch entspricht das dem Bereich bis zur Marssphäre. Das Zinn–Bewusstsein zentriert sich in der in der Augengegend und ermöglicht den Aufstieg in den Kosmos bis hin zum Jupiter. Durch das Blei wird das Bewusstsein im Bereich der Schädeldecke erweckt, das bis zum Saturn reicht. Hat man allerdings seine geistigen Kräfte noch nicht genügend gestärkt, wird das Bewusstsein immer mehr herabgedämpft, je höher man über das "goldene" Herzbewusstsein hinaufsteigt. Während diese drei letzteren Bewusstseinszustände, die den obersonnigen Planeten entsprechen, den Menschen aus sich herausführen, füllt die Metallität des Kupfers den Menschen mit einem „zweiten Menschen“ unterhalb der Herzgegend, der aber abgetrennt und herausgelöst werden kann und mit dem man mit der Welt der Toten auf dem Astralplan in Verbindung treten kann:

"Wir können lernen, indem wir an das metallische Gold uns so erinnern, wie es ist, auf seine Farbe uns konzentrieren, auf seine Härte, auf seine ganze Substantialität uns konzentrieren und dann diese erlebte innere Erfahrung machen, daß das Gold mit unserem Herzen zu tun hat. Dann können wir es dahin bringen, daß wir durch andere Konzentration, durch Konzentration zum Beispiel auf das Eisen und seine Eigenschaften, darauf kommen, wie das Eisen wirkt. Das Gold wirkt unendlich harmonisierend, ausgleichend auf den inneren Menschen. Er kommt in ein inneres Gleichgewicht durch die Wirkung des Goldes. Konzentrieren wir uns scharf auf das Eisen, nachdem wir es gut kennengelernt haben, vergessen wir das ganze Weltenall, konzentrieren wir uns bloß auf das Eisen, so daß wir gewissermaßen selber in unserem Seelenleben ganz im Eisen aufgehen, Eisen werden, uns als Eisen erleben, dann fühlen wir, wie wenn unser Bewußtsein aus dem Herzen heraufstiege. Wir fühlen uns noch ganz klar, aber wir fühlen, wie das Bewußtsein aus dem Herzen heraufsteigt und bis zum Halse, zum Kehlkopf dringt. Hat man nun genügend Übungen gemacht, dann schadet aber das nichts. Hat man noch nicht genügend Übungen gemacht, dann kommt eben die leise Ohnmacht. Man lernt diese leise Ohnmacht beim Aufsteigen des Bewußtseins entweder dadurch kennen, daß man wirklich in eine leise Ohnmacht fällt, oder man lernt es dadurch kennen, daß man innere Aktivität, starke Kraft des Bewußtseins entwickelt hat. Dann versetzt man sich nach und nach hinein in dieses Aufsteigen des Bewußtseins, und man kommt an jene Welt heran, auch durch eine solche Methode, wie ich sie eben beschrieben habe, an die Welt, von der ich gestern gesprochen habe, wo man die Tiere mit ihren Gattungsseelen sieht. Jetzt ist man aber in der Astralwelt drinnen dadurch, daß man sich auf die Metallität des Eisens konzentriert hat.

Datei:Metallbewusstsein.gif Geht man auf die Form der Metalle, kommt man zu den Götterwesen. Geht man auf die Metallität, auf die Substantialität, dann kommt man in die astralischen Welten hinein, in die astralische, in die Seelenwelt. Man fühlt das Bewußtsein hier am Hals heraufsteigend (siehe Zeichnung), kommt in eine andere Sphäre des Bewußtseins hinein, weiß, daß man das der Konzentration auf das Eisen verdankt, hat das Gefühl, man ist jetzt gar nicht mehr derselbe Mensch wie früher. Wenn man vollbewußt, exakt bewußt in diesen Zustand hineinkommt, hat man das Gefühl, man ist nicht mehr derselbe Mensch wie früher, man ist ätherisch geworden. Man ist aus sich heraus aufgestiegen, ätherisch geworden. Die Erde geht weg, interessiert einen nicht mehr. Aber man erhebt sich in die planetarische Sphäre, die sozusagen jetzt der Wohnplatz von einem ist. So kommt man immer mehr und mehr aus sich heraus, in das Weltenall hinein. Der Weg vom Gold zum Eisen ist der Weg ins Weltenall hinaus.

Man kann weitergehen. Man kann sich jetzt ebenso, wie ich es für Gold und Eisen beschrieben habe, zum Beispiel auf Zinn konzentrieren, ein anderes Metall, wiederum auf die Metallität, auf die Farbe, die es hat, die Konsistenz und so weiter, so daß man mit seinem Bewußtsein ganz Zinn wird. Man fühlt, daß das Bewußtsein noch weiter heraufsteigt. Man fühlt, wenn man unvorbereitet, ohne die nötigen Übungen, als Mensch das durchmacht, wird man sehr stark ohnmächtig, es ist nur noch ein Funke des Bewußtseins da. Und hat man die Übungen durchgemacht, so hält man sich in dieser Ohnmacht drinnen und fühlt im Gegenteil, wie man noch weiter aus seinem Leibe herausschlüpft. Nun schlüpft man weiter heraus. Man fühlt, aufgestiegen ist bis zur Augengegend das Bewußtsein (siehe Zeichnung). Man fühlt sich in den Weiten des Weltenalls draußen. Man fühlt sich noch aber in den Sternen drinnen. Die Erde fängt aber an, als ein ferner Stern sichtbar zu werden. Und man denkt: Da unten hast du deinen Leib gelassen auf der Erde, du bist jetzt heraufgekommen in den Kosmos, erlebst das Sternenleben mit...

Noch weiter im Weltenall draußen lebt das Zinnbewußtsein (Zeichnung: orange). Es ist gar nicht wahr, daß Sie allein hier auf Erden leben. Sie leben auf Erden dadurch, daß Sie ein Herz haben. Das hält Ihnen das Bewußtsein auf der Erde zusammen. Dasjenige, was im Kehlkopf sitzt (Eisen: rot), das lebt draußen im Weltenall. Und noch weiter draußen lebt dasjenige, was über den Augen im Kopfe sitzt (Zinn). Eisen reicht hinauf bis zum Mars. Das Zinn reicht hinauf bis zum Jupiter. Durch das Gold nur sind Sie auf Erden. Sie sind immer im Weltenall; nur das Herzbewußtsein deckt Ihnen das zu.

Tritt die Konzentration nun ein für Blei oder für ein ähnliches Metall, wiederum für die Substantialität, für die Metallität, dann gehen Sie ganz aus sich heraus. Dann wird Ihnen ganz klar: Da drunten auf der Erde ruht dein physischer, ruht auch dein Ätherleib. Das ist etwas Fremdes. Das ist da unten. Das geht mich jetzt so wenig an wie der Stein, der auf dem Felsen ruht. - Das Bewußtsein ist herausgestiegen aus Ihnen, hier (aus dem oberen Teil des Kopfes: rot). Im Weltenall ist immer eine geringe Dosierung von Blei vorhanden. Dieses Bewußtsein da oben, das ist weit hinausreichend. Und mit dem, was da noch in der Schädeldecke mit diesem Bewußtsein beim Menschen immer vorhanden ist, damit ist er immer in einer vollständigen Ohnmacht.

Denken Sie an die Illusionen, in denen der Mensch da lebt. Er glaubt, wenn er so an seinem Schreibtisch sitzt, Konten oder Feuilletons schreibt, da denkt er mit seinem Kopfe. Es ist aber gar nicht wahr. Der Kopf ist gar nicht auf der Erde. Er ist nur in seiner äußerlichen Offenbarung auf der Erde. Der Kopf reicht vom Hals in das Weltenall hinaus. Das Weltenall offenbart sich bloß im Kopfe. Dasjenige, was macht auf Erden, daß Sie ein Erdenwesen sind zwischen Geburt und Tod, das ist das Herz. Und wenn einer gute oder schlechte Feuilletons schreibt, Konten, die den anderen übervorteilen oder nicht übervorteilen, so kommt das alles aus dem Herzen. Die besten Gedanken, die Sie haben können, das kommt alles aus dem Herzen. Es ist nur eine Illusion, daß der Mensch mit seinem Kopf auf Erden lebt. Er lebt nicht mit seinem Kopf auf Erden. Der Kopf ist eigentlich fortwährend ohnmächtig. Daher kann er auch in einer so außerordentlichen Weise gerade schmerzvoll werden, wie andere Organe nicht schmerzvoll werden. Ich werde das noch weiter ausführen. So daß, wenn wir daran denken, dahinterzukommen, wie wir sind, uns eigentlich fortwährend geistwärts droht, daß der Kopf ins Weltenall hinaus zersplittert wird, daß das ganze Bewußtsein nach oben auseinandergeht, ins Mächtig-Ohnmächtige zerfällt. Das alles wird durch das Herz zusammengehalten.

In einer ganz anderen Richtung bewegen wir uns geistig, wenn wir auf gewisse andere Arten der Metallität unsere Konzentration richten. Geradeso wie wir das tun können mit Eisen, Zinn, Blei, können wir es zum Beispiel auch vollbringen mit dem Kupfer. Wir können uns auf die Metallität des Kupfers konzentrieren, gewissermaßen aufgehen in dem Kupfer, ganz Kupfer werden im Seelenleben, in der Farbe, in der Konsistenz, in jenes eigentümliche oberflächlich Gerilltsein des Kupfers aufgehen, kurz, in alledem, was man seelisch an der Metallität des Kupfers erleben kann. Dann bekommt man nicht das Gefühl eines Überganges in Ohnmacht, sondern etwas Gegenteiliges tritt ein. Man bekommt das Gefühl, man wird innerlich mit etwas ausgefüllt. Man wird innerlich sich mehr fühlbar, als man sonst ist. Man hat förmlich das Gefühl, dieses Kupfer, über das man konzentriert denkt, das erfüllt einen von oben bis nach unten, bis in die Fingerspitzen, überall hin, bis in die Haut hinein. Es erfüllt einen. Es füllt einen mit etwas aus. Und dasjenige, womit es einen ausfüllt, das fühlt man von da ausstrahlend (siehe Zeichnung, rosa). Es strahlt dann von diesem Mittelpunkt, der unterhalb des Herzens liegt, in den ganzen Körper hinein. Man fühlt so einen zweiten Körper in sich, einen zweiten Menschen. Man fühlt sich innerlich gepreßt. Ein leiser Schmerz beginnt, der sich steigert. Man fühlt alles innerlich gepreßt.

Aber wiederum mit dem Initiatengefühl durchdringt man das alles, und man fühlt eben einen zweiten Menschen auf diese Weise im Menschen. Und es wird bedeutsam, wenn man gerade mit dem Initiatengefühl nun so erleben kann, daß man sich sagen kann: Mit deinem gewöhnlichen Menschen, den du bekommen hast durch Geburt und Erziehung, mit dem du in der Welt herumgehst, mit dem du schaust durch deine Augen in die Welt, mit dem du hörst, mit dem du fühlst die Dinge, mit diesem Menschen gehst du herum; aber dadurch, daß du trainiert bist, daß du Übungen gemacht hast, dadurch bringst du auch diesen Menschen, diesen zweiten Menschen, der dich jetzt auspreßt, dazu, wahrnehmen zu können. - Er wird zwar ein eigentümlicher Mensch, dieser zweite Mensch. Er hat nicht so abgesonderte Augen und Ohren, er ist gleichsam ganz Auge und Ohr; aber er ist wie ein Sinnesorgan. Er nimmt fein wahr. Und er nimmt eben Dinge wahr, die wir sonst nicht wahrnehmen. Die Welt wird plötzlich bereichert. Und man kann dann wie eine Schlange, die beim Häuten ihre Haut abstößt, für eine gewisse Zeit, die gar nicht lange zu sein braucht, die nach Sekunden dauern mag - man erlebt schon in Sekunden dann sehr viel -, mit diesem zweiten Menschen, der sich da einem, ich möchte sagen, als der Kupfermensch ausgebildet hat, herausgehen aus dem Leibe und sich frei in der Welt geistig bewegen. Er ist trennbar, wenn das auch alles Schmerz macht, wenn der Schmerz sich auch steigert, er ist trennbar vom Leibe.

Man kann herauskommen. Man kann jetzt, wenn man herauskommt, noch mehr erleben, als wenn man drinnen stecken bleibt. Man kann vor allen Dingen, wenn man es dazu gebracht hat, dieses Herausgehen zu ermöglichen, jemandem, der gestorben ist, in diejenige Welt folgen, in die er nach ein paar Tagen eintritt. Also jemand ist durch die Pforte des Todes gegangen, und alle die Beziehungen, die man als irdischer Mensch zu diesem Menschen gehabt hat, hören auf. Er wird verbrannt oder begraben. Er ist auf der Erde nicht mehr da.

Wenn man mit diesem zweiten Menschen, den ich eben beschrieben habe, aus dem Leibe herausgeht, so kann man der Seele, die durch die Pforte des Todes gegangen ist, weiter nachfolgen. Man bleibt mit dieser Seele zusammen. Und man erlebt dann, wie diese Seele in den ersten Jahren und Jahrzehnten, nachdem sie durch die Pforte des Todes gegangen ist, das Leben wieder rückwärts durchmacht. Es wird das eine Wahrheit. Man kann das beobachten. Man kann mit dem Toten weiterhin gehen. Man sieht, das, was er in den Tagen vor seinem Sterben hier auf Erden erlebt hat, das erlebt er zurück, das Letzte zuerst, das Vorletzte als zweites und so weiter. Er lebt alles zurück. Bis zu dem Zeitpunkte seiner Geburt lebt er sich zurück in einem Drittel der Lebenszeit. Wenn einer sechzig Jahre alt geworden ist, lebt er ungefähr zwanzig Jahre zurück, das ganze Leben rückwärts durchlaufend. Da kann man ihm folgen. Und das Eigentümliche ist, da lernt man vieles vom Menschen so kennen, wie es eben unmittelbar nach dem Tode ist. Der Mensch lebt nicht nur die Dinge so zurück, wie er sie hier auf Erden erfahren hat. Verzeihen Sie, wenn ich ein derbes Beispiel nehme. Nehmen wir an, Sie haben drei Jahre vor Ihrem Tode jemandem eine Ohrfeige gegeben - ich will ein derbes Beispiel nehmen. Da haben Sie Zorn gehabt über ihn. Der Zorn ist übergesprudelt. Ich weiß ja selbstverständlich, daß keiner, der hier sitzt, das tun würde, aber ich will eben ein derbes Beispiel wählen. Also nehmen wir an, Sie haben einen Zorn gehabt, der Zorn ist übergesprudelt, Sie haben einem anderen seelisch, physisch Schmerz gemacht. Sie haben Ihre Befriedigung gehabt. Sie waren zufrieden. Sie haben ihn gestraft für das, was er Ihnen angetan hat.

Jetzt, wenn Sie zurückgehen und bei diesem Ereignis ankommen - nach einem Jahre kommen Sie bei diesem Ereignis an -, da erleben Sie nicht das, was Sie erlebt haben als Ihren Zorn, sondern was er als Seelenleid, als Körperleid erlebt hat. Sie leben sich ganz in ihn hinein. Sie bekommen dann die Ohrfeige im Seelischen. Sie haben den körperlichen Schmerz richtig nachzufühlen. Und so für alle Ereignisse. Sie erleben die Ereignisse so, wie sie die anderen erlebt haben. In alldem kann man dem Menschen folgen." (Lit.: GA 243, S. 57ff)

Metalle sprechen die geistige Sprache der Toten und erzählen von der Vergangenheit des Planetensystems

"Denn die Metalle schauen nicht nur die Umgebung des Kosmos, sondern sie sprechen: sie sprechen auf geistige Weise, aber sie erzählen, sie sprechen. Und sie sprechen in der Art, daß diese Sprache, die sie sprechen, ganz ähnlich ist derjenigen, die man noch auf einem anderen Gebiete als Eindruck empfängt.

Sehen Sie, wenn man dahin gelangt, eine seelische Verbindung herzustellen mit Menschen, die in der Entwickelung sind zwischen dem Tode und einer neuen Geburt - ich habe es ja schon öfter hier ausgesprochen -, dann braucht man dazu eine besondere Sprache. Die Aussagen der Spiritisten sind ja kindisch auf diesem Gebiete; sie sind kindisch aus dem Grunde, weil die Toten nicht die Sprache der irdischen Menschen sprechen. Die Spiritisten geben sich der Meinung hin, daß der Tote so rede, daß man das aufschreiben kann, wie wenn man von einem auf der Erde lebenden Zeitgenossen einen Brief bekommt. Es ist zwar meistens schwülstiger, was da bei den spiritistischen Sitzungen herauskommt, aber manchmal schreiben ja auch auf Erden lebende Zeitgenossen solche schwülstige Dinge. So ist es eben nicht. Es ist erst notwendig, sich sozusagen ganz in jene Sprache hineinzufinden, die der Tote spricht, die gar keine Ähnlichkeit hat mit irgendeiner der Erdensprachen, die einen allerdings vokalisch-konsonantischen Charakter hat, aber nicht ähnlich ist der Erdensprache. Aber dieselbe Sprache, die nur mit dem Geistgehör wahrgenommen werden kann, dieselbe Sprache sprechen die Metalle im Innern der Erde. Und dieselbe Sprache, durch die man sich den Seelen selber nähern kann, die zwischen dem Tode und einer neuen Geburt leben, dieselbe Sprache erzählt die Erinnerungen der Erde, die Dinge, die die Erde durchgemacht hat bei ihrem Durchgang durch Saturn, Sonne, Mond und so weiter. Man muß sich von den Metallen erzählen lassen, was die Schicksale der Erde waren. Die Schicksale des ganzen Planetensystems, ich habe es schon erwähnt, die erzählt einem dasjenige, was der Saturn dem planetarischen Weltensystem, in dem wir sind, mitzuteilen hat. Was die Erde dabei durchlebt hat, davon sprechen die Metalle der Erde." (Lit.: GA 232, S. 61f)

"Sie sagen sich, indem Sie die Metalladern in ihrer wunderbaren Sprache innerlich vernehmen: Jetzt bin ich eins mit dem innersten Seelen und Herzensschlage der Erde selber, jetzt vernehme ich Erinnerungen, die nicht die meinen sind; in mich herein tönen die Erinnerungen, die die Erde selber hat aus früheren Erdenzeiten, da sie selber noch nicht unsere Erde war, da sie noch nicht die heutige Tier- und Pflanzenwelt, namentlich nicht die heutige Mineralwelt auf sich und in ihrem Schoße hatte. Ich erinnere mich mit der Erde an jene alten Erdenzeiten, in denen die Erde eins war mit den übrigen Planeten unseres Planetensystems, ich erinnere mich an jene Zeiten, in denen man nicht sprechen konnte von der abgesonderten Erde, weil sie nicht in sich so verdichtet war wie heute. Ich erinnere mich an die Zeiten, wo das ganze Planetensystem ein beseelter, lebendiger Organismus war, und die Menschen noch in ganz anderer Form in diesem lebendigen Organismus drinnen lebten. - So führt uns das Metallische der Erde zu den Erinnerungen der Erde selber." (Lit.: GA 231, S. 139)

Rückstrahlkräfte der Metalle und die Entwicklung des Kindes im Zusammenhang mit früheren Erdenleben

"Der Physiker stellt sich vor, wenn er Blei schmilzt, so wird das Blei immer weicher. Das ist ja auch richtig zunächst; es wird immer weicher und weicher, die Temperatur wird immer höher und höher, es wird eben auch das Blei immer heißer und heißer, dabei immer flüchtiger und flüchtiger, man bekommt Bleidämpfe und so weiter. Daß da immerfort etwas sich absetzt, etwas sich ablöst, was überhaupt nicht mehr bis über eine gewisse Temperatur hinauf geht, das weiß man nicht. Gerade das Feinste, Überhomöopathische des Bleies geht fortwährend über in, ich möchte sagen das allgemeine unsichtbare Leben und ist dann dasjenige, was auf den Menschen wirkt.

Und es ist eigentlich fortwährend die Sache so. Wenn Sie sich die Erde vorstellen: da unten haben Sie die verschiedensten Metalle, aber in fein verteiltem Zustand sind diese Metalle auch überall da droben; ich möchte sagen, in einer feinen Weise verdunsten die Metalle. Da unten also unter der Erde sind die Metalle in Begrenzungskonturen, in einer in sich geschlossenen Gestalt, wenn wir weiter hinunter kommen

Wandtafelzeichnung aus GA 232, 4. Vortrag (30. November 1923)
Wandtafelzeichnung aus GA 232, 4. Vortrag (30. November 1923)

allerdings in feuerig-flüssiger Art; aber in der Umgebung der Erde sind sie in feinverteiltem Zustande, und da zeigen sie sich in einem fortwährenden Strahlen, so daß eigentlich ein Strahlen in den Weltenraum hinausgeht. Die Metalle strahlen in den Weltenraum hinaus. Aber das ist so, daß da eine innere Elastizität ist im Weltenraum. Die Kräfte, die da hinausdringen, dringen nämlich nicht, wie die Physiker es sich von Lichtstrahlen vorstellen, überall ohne Grenze hin, sondern sie gehen nur bis zu einer gewissen Grenze und kommen dann wieder zurück. Und man kann die Rückstrahlkräfte der Metalle so schauen, als ob sie von der Peripherie des Weltenalls zurückkämen, überall hinkämen. Und man merkt, daß diese zurückstrahlenden Kräfte tätig sind da, wo uns innerhalb des Menschenlebens eigentlich das Herrlichste, Wunderbarste entgegentritt: wenn das Kind gehen, sprechen und denken in der ersten Zeit des Erdenlebens lernt.

Namentlich die Art und Weise, wie das Kind vom Kriechen sich aufrichtet zum Orientieren in der Welt, das gehört zu dem Wunderbarsten, das man beobachten kann im Erdenleben, dieses Zu-sich-Kommen des Kindes, des Menschen. Da wirken innerlich in den Kräften, die ich ja oftmals geschildert habe für dieses Orientieren des Kindes, da wirken innerlich die Rückstrahlkräfte der Metalle. Und indem das Kind lernt, von seiner Horizontal-Lage im Kriechen sich aufzurichten, wird es durchstrahlt von der metallischen Rückstrahlungskraft. Die richtet eigentlich das Kind auf. Durchschaut man diesen Zusammenhang, dann hat man zu gleicher Zeit einen anderen Moment. Das ist der, daß man den Zusammenhang des Menschen, wie er hier auf Erden lebt in seinem Tun, in seinem Wesen, mit seinem früheren Erdenleben kennenlernt. Es sind dieselben Fähigkeiten, zu durchschauen die Wirkungsweise der Metalle im Kosmos und die karmische Verbindung der aufeinanderfolgenden Erdenleben. Das eine kommt mit dem anderen, und das eine ist nicht ohne das andere da. Das sind dieselben Fähigkeiten. Und deshalb ist es, daß ich einmal in einem ganz anderen Zusammenhange vor Ihnen etwa sagte: In dieser Orientierungskraft, in diesem Sichaufrichten des Kindes vom Kriechen zum Gehen, zum Stehen, in diesem Sprechenlernen, Denkenlernen liegt dasjenige, was aus früheren Erdenleben hereinwirkt. Ich drückte es damals so aus: Wer einen Sinn hat dafür, der sieht in der Art, wie das Kind seine ersten Schritte macht, wie es auftritt, ob es die Neigung bekommt, mit den Zehen, ob es die Neigung bekommt, mit den Fersen zuerst aufzutreten, ob es die Knie in dieser oder jener Weise mehr oder weniger stark beugt - in all dem sieht derjenige, der dafür ein Auge hat, eine karmische Bestimmtheit aus einem früheren Erdenleben; das zeigt sich zunächst im Gange. Ich stellte es einmal dar. Das ist aus dem Grunde, weil mit der Fähigkeit, die Rückstrahlungskraft der Metalle zu schauen, auch die Fähigkeit auftritt, den Zusammenhang des Menschen in seinem gegenwärtigen Erdenleben mit früheren Erdenleben zu durchschauen." (Lit.: GA 232, S. 67ff)

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Literatur

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Einzelnachweise

  1. Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu Leichtmetalle im Lexikon der Chemie, abgerufen am 30. Dezember 2018