Rassen

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Der Begriff Rasse (auch Subspezies), der heute, insbesondere bezogen auf den Menschen, wissenschaftlich nicht mehr gebräuchlich ist, bezeichnet eine Gliederung der Angehörigen einer Art nach bestimmten phänotypischen Merkmalen, beim Menschen insbesondere nach primär phänomenologisch konstatierbaren Unterschieden der Hautpigmentierung, der Körpergröße, der Haar- und Augenfarbe, sowie Nasen-, Kopf- und Körperformen, Mongolenfalte (Epikanthus medialis) und einzelnen physiologischen Faktoren wie Wärmeregulation, Schweißproduktion, Laktoseintoleranz und bestimmten Blutmerkmalen, die auch heute noch in der Forensik eine Rolle spielen. Auch psychologische Unterschiede wurden immer wieder hervorgehoben. Viele dieser Merkmale, die hauptsächlich aus der Anpassung an die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen resultieren, sind gut sichtbar und scheinen bei oberflächlicher Betrachtung innerhalb jedes Kontinents relativ homogen zu sein, wodurch der irrtümliche Eindruck „reiner Rassen“ entstand. Tatsächlich variieren die Merkmale auch innerhalb einer „Rasse“ beträchtlich und der Übergang zu anderen „Rassen“ ist durchaus fließend.

Kritik des Rassebegriffs

Der immer schon unscharf definierte Rassebegriff wurde seit Beginn des 20. Jahrhunderts vorwiegend im Sinn einer biologischen Unterart verstanden. Wie modernere genetische Untersuchungen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts immer deutlicher gezeigt haben, hat die phänotypische Gliederung der Menschheit in „Rassen“ allerdings keine entsprechende genetische Grundlage. Die genannten Merkmale sind zwar großteils erblich, betreffen aber nur einen verschwindend geringen Anteil des gesamten Genoms. Die Ergebnisse des Humangenomprojekts haben gezeigt, dass die Menschen weltweit in 99,9 % ihres Genoms übereinstimmen. Da das menschliche Genom aus etwa 23.000 Genen mit insgesamt 3,27 × 109 Basenpaaren besteht, ist die genetische Variation dennoch sehr hoch und umfasst nach heutiger Kenntnis mehr als 10 Millionen Polymorphismen - und ständig werden neue entdeckt. Diese Variationen bestimmen den vererbten Anteil der phänotypischen Variationen. Darüber hinaus sind die individuellen genetischen Unterschiede innerhalb einer „Rasse“ deutlich größer als die genetischen Differenzen zwischen den einzelnen phänomenologisch definierten Rassen. Der biologische Begriff der Menschenrassen gilt daher heute allgemein als wissenschaftlich überwunden und wird durch den nicht biologisch, sondern geographisch definierten Begriff der Population bzw. den soziologisch bestimmten Begriff der Ethnie ersetzt.

Schon Johann Gottfried Herder kritisierte entschieden die seinerzeit besonders von Carl von Linné, Immanuel Kant und Johann Friedrich Blumenbach vertretene Rassenlehre.

„Du aber, Mensch, ehre dich selbst. Weder der Pongo noch der Longimanus ist dein Bruder; aber wohl der Amerikaner, der Neger. Ihn also sollt du nicht unterdrücken, nicht morden, nicht stehlen; denn er ist ein Mensch, wie du bist; mit dem Affen darfst du keine Brüderschaft eingehn.

Endlich wünschte ich auch die Unterscheidungen, die man aus rühmlichem Eifer für die überschauende Wissenschaft dem Menschengeschlecht zwischengeschoben hat, nicht über die Grenzen erweitert. So haben einige z. B. vier oder fünf Abteilungen desselben, die ursprünglich nach Gegenden oder gar nach Farben gemacht waren, Rassen zu nennen gewaget; ich sehe keine Ursache dieser Benennung. Rasse leitet auf eine Verschiedenheit der Abstammung, die hier Philosophie von Platon bis Nietzsche entweder gar nicht stattfindet oder in jedem dieser Weltstriche unter jeder dieser Farben die verschiedensten Rassen begreift. Denn jedes Volk ist Volk: es hat seine Nationalbildung wie seine Sprache. Zwar hat der Himmelsstrich über alle bald ein Gepräge, bald nur einen linden Schleier gebreitet, der aber das ursprüngliche Stammgebilde der Nation nicht zerstöret.

Bis auf Familien sogar verbreitet sich dieses, und seine Übergänge sind so wandelbar als unmerklich. Kurz, weder vier oder fünf Rassen noch ausschließende Varietäten gibt es auf der Erde. Die Farben verlieren sich ineinander, die Bildungen dienen dem genetischen Charakter, und im ganzen wird zuletzt alles nur Schattierung eines und desselben großen Gemäldes, das sich durch alle Räume und Zeiten der Erde verbreitet.“

Johann Gottfried Herder: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, 1. Kapitel[1]

Gemäß des Sprachgebrauchs seiner Zeit verwendete auch Rudolf Steiner den Rassebegriff, wies jedoch wiederholt darauf hin, dass er streng genommen nur für das atlantische Zeitalter, in dem der physische Leib des Menschen allmählich zu seiner heutigen Form heranreifte, gerechtfertigt sei. Trotz mancher Nachwirkungen bis in spätere Zeiten habe er für die nachatlantische Zeit, deren Aufgabe die Entwicklung der Kultur sei, seine Berechtigung verloren. Vor allem müsse man streng unterscheiden zwischen der seelisch-geistigen Entwicklung und der auf Vererbung beruhenden Rassenentwicklung. Im Lauf seiner Entwicklung geht das Individuum durch wiederholte Erdenleben hindurch und erwirbt sich dabei sein individuelles Karma. Er ist dabei in der Regel nicht an eine bestimmte Vererbungsströmung gebunden, sondern sucht sich für seine nächste Inkarnation eine solche auf, die seinen weiterentwickelten geistigen Eigenschaften am angemessensten ist. In der atlantischen Zeit war das individuelle Ich des Menschen noch wenig ausgebildet, sondern lebte noch stark in der Gruppenseele. Entsprechend hatten auch die Leiber, in denen er sich inkarnierte, einen stark gruppenhaften Charakter, den man zu Steiners Zeit unter dem Begriff „Rasse“ zu fassen suchte. Durch seine geistige Entwicklung beeinflusst der Mensch auch die Entwicklung seine Leibeshüllen. Im Leben zwischen Tod und neuer Geburt fließt das, was sich der Mensch geistig erworben hat, auch in die Entwicklung aller irdischen Lebewesen, ja der ganzen Natur ein. Dadurch wird die Entwicklung der Erde selbst und aller auf ihr lebenden Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere und des Menschen, was seine Leiblichkeit betrifft, entscheidend geprägt. Evolution ist aus anthroposophischer Sicht weit mehr als ein durch zufällige Mutation und Selektion vorangetriebener Prozess. Vielmehr ist die Gesamtheit der Menschen dabei ein wesentlicher Faktor. Indem sich der Mensch durch seine geistige Entwicklung zunehmend individualisierte, beinflusste er auch die Vererbungsströmungen. Die Leiber, in denen er sich inkarnierte, wurden ebenfalls immer individueller. Die gruppenhaften Vererbungsströmungen der atlantischen Zeit, in denen sich kein individuelles Ich mehr verkörpern konnte oder wollte, verhärteten sich und begannen auszusterben. Spärliche Reste davon finden sich in den fossilen Funden, die zu den heute ausgestorbenen Frühformen der Gattung Homo gezählt werden, der aufgrund seiner genetischen und anatomischen Verwandtschaft auch der heutige moderne Mensch zugeordnet wird. In der urindischen Kultur, der ersten nachatlantischen Kulturepoche, wirkt noch etwas von der auf der alten Atlantis noch berechtigten Gliederung der Menschheit in verschiedene „Rassen“ nach. Daraus leitet sich das Kastensystem der Inder ab, das auch heute noch nicht ganz überwunden ist. Alls das hat heute seine Berechtigung verloren.

Eine leere Hoffnung bleibt es allerdings vorerst, dass mit der Aufgabe des Rassebegriffs der nur allzu oft verbundene Rassismus gleichermaßen überwunden ist, denn der gründet sich in der Praxis nicht auf die genetischen, sondern auf die phänomenologisch auf einen Blick konstatierbaren Unterschiede. Ein wirkliche Überwindung des Rassismus kann nicht durch eine naturwissenschaftliche Betrachtung, die nur die physische Seite des Menschen erfasst, sondern nur durch eine differenzierte geistige Erkenntnis des Menschenwesens gelingen, die der einzigartigen Individualität jedes einzelnen Menschen gerecht wird. Rudolf Steiner hat dazu den Weg bereitet und in seinem umfangreichen Schrift- und Vortragswerk aufgezeigt, wie im Zuge der Menschheitsentwicklung die Gliederung der Menschheit nach Rassen und Völkern - wie oben beschrieben - immer bedeutungsloser wird und dafür im Gegenzug das Individuum immer stärker hervortritt. Um diese Entwicklung zu fördern, hat Steiner eine Umstrukturierung des sozialen Lebens im Sinne der Dreigliederung des sozialen Organismus gefordert, und mit der Waldorfpädagogik eine Lehr- und Erziehungsmethode ausgebildet, die ganz auf die sich entwickelnde Individualität des heranwachsenden Menschen ausgerichtet ist. Sehr nachdrücklich hat Rudolf Steiner darauf hingewiesen:

"Denn durch nichts wird sich die Menschheit mehr in den Niedergang hineinbringen, als wenn sich die Rassen-, Volks- und Blutsideale fortpflanzen." (Lit.: GA 177, S. 205)

Grundlagen

Die Menschheit begann sich in der letzten lemurischen Zeit in einzelne „Rassen“ zu gliedern, denn damals stieg der Mensch erstmals auf die Erde herab und wurde, weil damals sein physischer Leib noch sehr bildsam war, von den Einflüssen der physischen Umgebung abhängig. Sehr nachdrücklich hat Rudolf Steiner immer wieder betont, dass die konstatierbaren Rassemerkmale nichts über das Wesen des individuellen Menschen aussagen:

"...ich bitte das nicht mißzuverstehen, was eben gesagt wird; es bezieht sich nur auf den Menschen, insofern er von den physisch-organisatorischen Kräften abhängig ist, von den Kräften, die nicht sein Wesen als Mensch ausmachen, sondern in denen er lebt..." (Lit.: GA 121, S. 79, 4.Vortrag)

Von den Rassen im eigentlichen Sinn zu unterscheiden sind die sog. Wurzelrassen, die aber nichts mit einer Gliederung nach physischen Merkmalen zu tun haben, sondern große übergeordnete Epochen der Menschheitsentwicklung bezeichnen.

Ihren Höhepunkt erreichte die Rassebildung in der atlantischen Zeit. Später wurden die Rassemerkmale nur mehr durch Vererbung fortgepflanzt. Im Zuge seiner verschiedenen Inkarnationen geht der Mensch in der Regel durch alle Rassen durch, so dass von einer Bevorzugung des menschlichen Individuums aufgrund seiner Rassezugehörigkeit nicht gesprochen werden darf. Je weiter die Entwicklung der Menschheit voranschreitet, desto mehr verwischt sich durch Blutsmischung der Rassecharakter. Dafür wird der Leib des Menschen immer mehr zum Ausdruck seiner einzigartigen Individualität. Tatsächlich sind nach neueren naturwissenschaftlichen Untersuchungen die genetischen Unterschiede zwischen den Hauptrassen heute meist deutlich geringer als die individuellen Unterschiede innerhalb einer bestimmten Rasse selbst. Rudolf Steiner hat sehr entschieden darauf hingewiesen, dass gegenwärtig der Rassecharakter schon überwunden und künftig ganz verschwinden wird.

"Die Menschheit mischt sich, um sich von geistigen Gesichtspunkten aus zu gruppieren. Es war eine Ungezogenheit, in der Theosophie von den Rassen so zu sprechen, als ob sie immer bleiben würden. Der Begriff der Rasse verliert schon für die nächste Zukunft, womit allerdings Tausende von Jahren gemeint sind, seinen Sinn. Das ewige Reden, daß immer in der Welt sich sieben und sieben Rassen entwickelt hätten, das ist die spekulative Ausdehnung eines Begriffes, der nur für unser Zeitalter nach rückwärts und vorwärts gilt; von der Sehergabe, vom Okkultismus ist das nie gesagt worden. Wie alles entsteht, so sind auch die Rassen entstanden, und wie alles wieder vergeht, werden auch die Rassen wieder vergehen, und jene, die immer nur von Rassen gesprochen haben, die werden sich daran gewöhnen müssen, ihre Begriffe flüssig zu machen. Das ist nur eine Bequemlichkeit! Wenn man ein wenig nur in die Zukunft blickt, gelten schon die Begriffe nicht mehr, die man in der Vergangenheit und Gegenwart angewendet hat." (Lit.: GA 099, S. 144, München, 5. Juni 1907)

"Es wird dahin kommen, daß alle Rassen- und Stammeszusammenhänge wirklich aufhören. Der Mensch wird vom Menschen immer verschiedener werden. Die Zusammengehörigkeit wird nicht mehr durch das gemeinsame Blut vorhanden sein, sondern durch das, was Seele an Seele bindet. Das ist der Gang der Menschheitsentwickelung.

In den ersten atlantischen Rassen bestand noch ein starkes Zusammengehörigkeitsband, so daß die ersten Unterrassen sich auch nach der Farbe gliederten, und dieses Gruppenseelenelement haben wir noch in den verschiedenfarbigen Menschen. Diese Unterschiede werden immer mehr verschwinden, je mehr das individuelle Element die Oberhand gewinnt. Es wird eine Zeit kommen, wo es keine verschiedenfarbigen Rassen mehr geben wird. Der Unterschied in bezug auf die Rassen wird aufgehört haben, dagegen werden individuell die größten Unterschiede bestehen. Je weiter wir zurückgehen in alte Zeiten, desto mehr treffen wir das Übergreifen des Rassenelements an. Das richtig individualisierende Prinzip beginnt überhaupt erst in der späteren atlantischen Zeit. Bei den alten Atlantiern empfanden wirklich noch Angehörige der einen Rasse eine tiefe Antipathie gegen Angehörige einer anderen Rasse. Das gemeinsame Blut bewirkte die Zusammengehörigkeit, die Liebe. Es galt für unsittlich, einen Angehörigen eines anderen Stammes zu heiraten." (Lit.: GA 099, S. 129, 4. Juni 1907)

Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit

Auf Grundlage dieser Erkenntnisse hat sich Rudolf Steiner sehr energisch gegen jede Form des Rassismus gewendet. Anthroposophie muss entscheidende Impulse liefern, um die in unserer Zeit noch kursierenden, aber völlig unberechtigten Rasseideale zu überwinden:

"Wenn noch in unserer Zeit Reste der alten atlantischen Unterschiede, der alten atlantischen Gruppenseelenhaftigkeit vorhanden sind, so daß man noch sprechen kann davon, daß die Rasseneinteilung noch nachwirkt - was sich vorbereitet für den sechsten Zeitraum, das besteht gerade darinnen, daß der Rassencharakter abgestreift wird. Das ist das Wesentliche. Deshalb ist es notwendig, daß diejenige Bewegung, welche die anthroposophische genannt wird, welche vorbereiten soll den sechsten Zeitraum, gerade in ihrem Grundcharakter dieses Abstreifen des Rassencharakters aufnimmt, daß sie nämlich zu vereinigen sucht Menschen aus allen Rassen, aus allen Nationen und auf diese Weise überbrückt diese Differenzierung, diese Unterschiede, diese Abgründe, die zwischen den einzelnen Menschengruppen vorhanden sind. Denn es hat in gewisser Beziehung physischen Charakter, was alter Rassenstandpunkt ist, und es wird einen viel geistigeren Charakter haben, was sich in die Zukunft hinein vollzieht.

Daher ist es so dringend notwendig, zu verstehen, daß unsere anthroposophische Bewegung eine geistige ist, die auf das Spirituelle sieht, und gerade das, was aus physischen Unterschieden herrührt, durch die Kraft der geistigen Bewegung überwindet. Es ist ja durchaus begreiflich, daß eine jede Bewegung sozusagen ihre Kinderkrankheiten hat und daß man im Anfang der theosophischen Bewegung die Sache so dargestellt hat, als wenn sozusagen die Erde in sieben Zeiträume zerfiele - man nannte das Hauptrassen - und jede der Hauptrassen in sieben Unterrassen; und daß das alles sich so stetig wiederholen würde, so daß man immer von sieben Rassen sprechen könnte und sieben Unterrassen. Aber man muß über die Kinderkrankheiten hinauskommen und sich klar sein darüber, daß der Rassenbegriff aufhört eine jegliche Bedeutung zu haben gerade in unserer Zeit." (Lit.: GA 117, S. 152)

Nur wenn man den Menschen als geistiges Wesen anschauen lernt, kann man wahrhaft alle rassistischen Tendenzen überwinden, ohne zugleich die notwendige menschheitsweite Differenzierung der leiblichen Wesensglieder leugnen zu müssen. Anerkennt man den Menschen hingegen nur als körperliches Wesen, so muß man im Sinne der vielzitierten "Toleranz" danach trachten, die körperlichen Unterschiede der Menschen möglichst zu verwischen. Damit steht man aber völlig außerhalb der Tatsachen, was nur deshalb so wenig auffällt, weil man heute zumeist nicht den realen Menschen, sondern nur sein höchst abstraktes gedankliches Abbild betrachtet. In Wahrheit gibt es beträchtliche und notwendige Unterschiede zwischen den verschiedenen Rassen und Völkern, denen jeweils ganz bestimmte geistige Aufgaben zukommen, die nur sie erfüllen können. Die damit verbundene unterschiedliche Struktur des physischen und ätherischen Leibes entscheidet aber nicht über den Wert des Individuums, das selbst seelisch-geistiger Natur ist. Die rassische und völkische Anlage des Menschen bezeichnet nur die speziellen Bedingungen, in denen das Individuum lebt. Nur ein unklares Denken kann beides miteinander verwechseln; es wäre genauso, als wollte man den moralischen Wert eines Menschen daran bemessen, wie prunkvoll seine Kleidung oder seine Behausung ist. Die physisch-ätherische Natur des Menschen unterscheidet sich nicht wesentlich von der Landschaft und dem Klima, in das der Mensch hineingeboren wird – aber wollte man deswegen den Bergbewohner dem im flachen Land lebenden Menschen vorziehen, oder umgekehrt? Jede Art von Rassismus oder Nationalismus entspringt einem solchen unklaren Denken, dass überwunden werden muss, wenn die Menschheit nicht in den Niedrgang kommen soll.

Wer das geistige Individuum ernst nimmt und durch die verschiedenen Inkarnationen verfolgt, kann sich erst ein Bild davon machen, wie das Menschenwesen real alle möglichen irdischen Bedingungen durchwandert, in denen er sich jene Erfahrungen erwirbt, die ihn nach und nach zu einem echten geistigen Repräsentanten der gesamten Menschheit machen. Die "Menschheit", die heute noch ein weitgehend wesenloses Abstraktum ist, verwirklicht sich ganz konkret in dem Maße, in dem das einzelne Individuum die ganze Fülle irdischer Lebensbedingungen Raum und Zeit übergreifend ausschöpft. Als Frucht dieser Entwicklung stehen wir heute bereits in einer Zeit, in der die Abhängigkeit des individuellen Menschengeistes von den physischen und ätherischen Bedingungen, in die er hinein geboren wird, eine sehr geringe ist.

"Wenn man heute von Rassen spricht, bezeichnet man etwas, was nicht mehr ganz richtig ist; auch in theosophischen Handbüchern werden hier große Fehler gemacht. Man spricht davon, daß unsere Entwickelung sich so vollzieht, daß Runden, und in jeder Runde Globen, und in jedem Globus Rassen sich hintereinander entwickeln, so daß wir also in allen Epochen der Erdevolution Rassen haben würden. Das ist aber nicht so. Es hat zum Beispiel schon gegenüber der heutigen Menschheit keinen rechten Sinn mehr, von einer bloßen Rassenentwickelung zu sprechen. Von einer solchen Rassenentwickelung im wahren Sinne des Wortes können wir nur während der atlantischen Entwickelung sprechen. Da waren wirklich in den sieben entsprechenden Perioden die Menschen nach äußeren Physiognomien so sehr voneinander verschieden, daß man von anderen Gestalten sprechen konnte. Aber während es richtig ist, daß sich daraus die Rassen herausgebildet haben, ist es schon für die rückliegende lemurische Zeit nicht mehr richtig, von Rassen zu sprechen; und in unserer Zeit wird der Rassenbegriff in einer gewissen Weise verschwinden, da wird aller von früher her gebliebene Unterschied nach und nach verwischt. So daß alles, was in bezug auf Menschenrassen heute existiert, Überbleibsel aus der Differenzierung sind, die sich in der atlantischen Zeit herausgebildet hat. Wir können noch von Rassen sprechen, aber nur in einem solchen Sinne, daß der eigentliche Rassenbegriff seine Bedeutung verliert." (Lit.: GA 105, S. 183f)

Schwarze Magie und Rassenvorurteile

Werden geistige Kräfte im Dienst einer einzelnen, abgesonderten Rasse ausgeübt, betreibt man in großem Maßstab schwarze Magie:

"Wenn dasjenige, was der Menschheit dienen soll, verwendet wird in dem Dienst einer abgesonderten Rasse, etwa um dieser Rasse die Oberherrschaft über die Erde zu verschaffen, dann ist das im großen Maßstabe schwarze Magie, denn es geschieht nicht im Einklänge mit der Erdenführung. Es ist das erste Erfordernis: hinaus zu sein über das, was uns nur mit einem Teil der Menschheit verbindet. Für einen heutigen weißen Magier gilt das als erster Grundsatz. Nicht Selbstlosigkeit kann der Mensch anstreben, aber Liebe für die ganze Menschheit. Erweitern kann er das Gebiet seiner Liebe. Das kann er, und das ist es auch, worum es sich handelt." (Lit.: GA 101, S. 128f)

Rassismus-Vorwurf

Symbol, entworfen von Rudolf Steiner
Symbol, entworfen von Rudolf Steiner

Aus dem Gesamtzusammenhang von Rudolf Steiners Lebenswerk geht klar und unmissverständlich hervor, dass der Wert des Menschen allein in seiner einzigartigen Individualität begründet liegt und dass jegliche Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu Rasse, Volk und Geschlecht in unserer Zeit überwunden werden muss.

"So aber auch wird das, was durch die anthroposophische Bewegung an die Menschheit herantritt, auf der einen Seite etwas, was jeden Menschen angeht, gleichgültig aus welcher Rasse, Nation und so weiter er herausgeboren ist, denn es wendet sich nur an die neue Menschlichkeit, an den Menschen als solchen, aber nicht an ein allgemeines Abstraktum «Mensch», sondern an jeden einzelnen Menschen." (GA 117, S. 157)

Rudolf Steiner hat sich aber auch nicht gescheut, ebenso deutlich auf die noch nachwirkende Differenzierung der Menschheit nach Rasse, Volk und Geschlecht hinzuweisen. Seine diesbezüglichen Aussagen werden von manchen Kritikern der Anthroposophie als rassistisch eingestuft → Anthroposophie-Kritik.

Hier sollen Steiners Ansichten über das Wesen und die Entwicklung der menschlichen Rassen möglichst umfassend dargestellt werden, wobei insbesondere auch die häufig kritisierten Textstellen aus dem Werk Steiners berücksichtigt werden. Wir hoffen damit zu einer freien Urteilsbildung beizutragen.

Rassebildung – die Differenzierung des physischen Leibes in der atlantischen Zeit

Die geistigen Hintergründe der Rassebildung hat Rudolf Steiner sehr ausführlich beschrieben. Wären in der Menschheitsentwicklung nur die regelrecht fortgeschrittenen Elohim, die in der Genesis als die Schöpfergötter genannt werden, wirksam gewesen, so gäbe es nur eine einzige über die ganze Erde verbreitete menschliche Grundform. Durch den luziferisch-ahrimanischen Einfluß aber wurde der physische Leib abhängig von den in verschiedenen Erdgegenden unterschiedlich wirkenden Kräften. In der Rassebildung wirken zusammen die Elohim mit abnormen Geistern der Form, die eigentlich zurückgebliebene luziferische Geister der Bewegung sind (Lit.: GA 121). Die normalen Geister der Form bewirken von der Sonne aus die einheitliche menschliche Grundform über die ganze Erde hin. Sie werden unterstützt durch die Vererbungskräfte Jahves, der vom Mond aus wirkt. Diese menschliche Grundform wird durch die abnormen Geister der Form modifiziert, die von den einzelnen Planeten aus wirken und eng mit der Bildung der 7 Ur-Kontinentalplatten zusammenhängen. Sie bilden aber gerade dadurch geeignete leibliche Gefäße für die durch bestimmte Planetenkräfte geprägte Seelen[2]. Indem der Mensch nicht nur einmal auf Erden lebt, sondern sich viele Male reinkarniert, geht er wiederholt durch die verschiedenen Rassekreise hindurch.

Die 7 atlantischen Rassen

In der Frühzeit der Atlantis war die Menschengestalt noch weich beweglich, wäßrig-knorpelig. Noch war die Arbeit der regelmäßigen Geister der Form nicht abgeschlossen, das Knochensystem noch nicht verhärtet. Der Ätherleib ragte noch weit über den physischen Leib hinaus, namentlich im Kopfbereich. Unser alltäglich gewohntes, gegenständliches Sinnesbewusstsein war noch kaum entfaltet, und ein natürliches Hellsehen war den Menschen eigen. Es war ein Naturhellsehen, das jene geistigen Kräfte zu schauen vermochte, die die Natur gestalten und auch bei der Rassebildung mitwirkten. Die atlantischen Orakel lenkten aus diesen Erkenntnissen die Rassebildung, indem sie einzelne Teile der Menschheit isolierten und durch gezielte Wanderzüge ganz spezifischen rassebildenden Kräften aussetzten.

"Wenn wir zurückgehen auf die Bewohner, die in Atlantis gelebt haben, dann zeigt sich uns etwas ganz anderes als heute. Wir lernen ein Geschlecht kennen, in dem die bedeutendsten Fähigkeiten, die den heutigen Kulturmenschen zu dem machen, was den Kulturmenschen ausmacht, noch nicht vorhanden waren. Das atlantische Geschlecht hat diese Fähigkeiten, die Fähigkeit zu kombinieren, zu rechnen, noch nicht gehabt, auch die Denkfähigkeit nicht. Was die Menschen damals gehabt haben, war das Gedächtnis und die Sprache. Diese hat sich in ihnen erst ausgebildet. Dafür haben sie aber andere Fähigkeiten gehabt. Ein Fortschritt in den menschlichen Fähigkeiten findet nur dadurch statt, daß gewisse sogenannte höhere Grade des Menschendaseins mit dem Zurücktreten früherer Stufen der Entwickelung erkauft werden. Geradeso wie der Mensch heute gegenüber gewissen Tieren nur eine sehr geringe Fähigkeit der Geruchsorgane hat, während die Tiere die höheren Sinne, namentlich das Gehirn weniger ausgebildet haben, dafür aber die niedrigeren Fähigkeiten zu großer Vollendung bringen, so ist es auch hier auf diesen höheren Stufen der Menschheit. Der Atlantier hatte ein fast allwissendes Gedächtnis. Sein Wissen beruhte überhaupt auf dem Gedächtnis. Es gab für ihn nicht, was wir Gesetz, was wir Regel nennen. Er rechnete nicht so, daß er ein Einmaleins kannte; das kannte er gewiß nicht. Bei ihm war das Gedächtnis die Grundlage für sein ganzes Denken. Er wußte, wenn er zweimal fünf Bohnen zusammengelegt hatte, daß das ein Häufchen von so und so viel war. Da rechnete er nicht, sondern bewahrte das für die gedächtnismäßige Anschauung auf. Ebenso war seine Sprache eine ganz andere als die unsrige. Ich werde im Laufe des Vortrages auf diese Erscheinung noch etwas zurückkommen. Da der Atlantier nur diese Fähigkeiten ausgebildet hatte, so gehörte zu ihm notwendig eine gewisse hellseherische Gabe, welche zurücktrat, als sich unser waches Tagesbewußtsein, unser Verstandesbewußtsein, unser rechnerisches, logisches Bewußtsein, unser Kulturbewußtsein entwickelte. Der Atlantier war in ganz anderem Sinne imstande, aus seiner Natur heraus durch die besondere magische Kraft seines Willens auf das Wachstum der Pflanzen zu wirken. Ohne sinnliche Vermittlung vermochte der Atlantier gewisse magische Wirkungen auszuführen. Das alles hing auch zusammen mit einer ganz andern Art des Körperbaues, vor allen Dingen mit einem wesentlichen Zurücktreten der Stirn und mit einer mangelhaften Ausbildung des Vorderhirns. Dagegen waren andere Teile des Gehirns anders ausgebildet als beim heutigen Kulturmenschen. Dies machte es für ihn möglich, daß er sich seiner großen Gedächtnisfähigkeiten bedienen konnte.

Wenn wir solch einen Atlantier nach den Aufzeichnungen der Akasha-Chronik beobachten, dann finden wir, daß zu gleicher Zeit die Helligkeit unseres gegenwärtigen Bewußtseins noch nicht erreicht war. Es war noch ein Traumbewußtsein. Es war heller als dieses, aber es hatte noch nicht jene lichte Klarheit des Verstandes, die unser heutiges Bewußtsein hat. Es war mehr ein Hinbrüten und Hinträumen. Und das, was in ihm wirkte, war auch nicht so, daß er in jedem Augenblicke sich selbst als den Herrn dessen ansehen konnte, was er bewirkte, sondern es war so, daß das alles, was in ihm war, wie eine Art Inspiration, wie eine Art Eingebung war. Er fühlte sich mit andern Mächten zusammenhängend, wie mit einem ihn durchflutenden Geist. Der Geist war für ihn etwas viel Konkreteres, er war dasjenige, was im Winde, was in den Wolken war, was in den Pflanzen aufwuchs. Der Geist war etwas, das man spüren konnte, wenn man die Hände durch die Luft zog, wenn die Bäume rauschten. Das war die Sprache der Natur. Die Selbständigkeit des Atlantiers war auch nicht so groß wie die der heutigen Menschen." (Lit.: GA 054, S. 137ff)

Die regelmäßigen Geister der Form wirkten von der Sonne bzw. vom Mond (Jahve) aus. Diese Kräfte, entweder mehr sonnenhaft männlich, oder stärker mondenhaft weiblich, liegen auch der Geschlechtertrennung zugrunde, und sie prägten dem Menschenleib die allseitige ichhafte Form auf.

Einseitig und frühzeitig verhärtend wirkten nun aber die abnormen Geister der Form von den restlichen fünf Planeten herein. Weil sie zurückgebliebene Geister sind, wirkten sie, wie es noch auf dem alten Mond üblich war, auf den Astralleib und nicht Ich-bildend wie die Elohim. Dadurch entstanden zunächst die 7 atlantischen Rassen, wobei allerdings die Rassemerkmale anfangs noch nicht physisch verhärtet, sondern erst ätherisch vorgebildet waren. Entsprechend konnte sich der physische Menschenleib zunächst noch leicht an wechselnde Bedingungen anpassen, wie bereits oben erwähnt wurde. Erst mit dem fortschreitenden Untergang der Atlantis entstanden die heutigen Rassen, und zwar dadurch, dass die atlantischen ätherisch beweglichen Rassen geeignet durchmischt wurden, teilweise auch noch mit Resten der ehemals lemurischen Bevölkerung, namentlich in den südlichen und südöstlichen Erdgebieten. Diese sekundär gebildeten Rassen wurden dann auf bestimmten Territorien, die im wesentlichen unseren heutigen Kontinenten entsprechen und die ihre heutige Form erst im Zuge des Untergangs der Atlantis erhalten haben, festgehalten und zu ihrer jetzigen Gestalt verhärtet. 7 ist, wie auch die Zahl der Erdentwicklungsperioden zeigt, die Zahl der zeitlichen, d.h. aber zugleich der ätherischen Entwicklung. Daher gab es auch 7 sich auf der Atlantis entfaltende Rassen, von denen Rudolf Steiner in seinen Berichten "Aus der Akasha-Chronik" (GA 11) ausführlich spricht, so dass hier eine kurze Übersicht genügen mag:

  1. Rmoahals (Gefühle, Sinnesgedächnis, Sprache)
  2. Tlavatli (Erinnerung, Ahnenkult)
  3. Ur-Tolteken (persönliche Erfahrung)
  4. Ur-Turanier (persönliche Machtfülle)
  5. Ur-Semiten (Urteilskraft, Rechnen)
  6. Ur-Akkadier (Anwendung der Urteilskraft, "Gesetze")
  7. Ur-Mongolen (verlieren die Macht über die Lebenskräfte, behalten aber den Glauben daran)

Alle Atlantier hatten großen Einfluß auf die Lebenskräfte, sowohl auf die ihres eigenen Leibes, als auch auf die ihrer natürlichen Umgebung. Fähigkeiten, die sehr stark auf diesen ätherischen Bildekräften beruhen, konnten von ihnen ausgebildet werden, insbesondere das Gedächnis, die Sprache und eine anfängliche, aber noch keineswegs ichbewußte, sondern vielmehr instinktive Urteilskraft. Diese letztere Fähigkeit bildete sich vor allem bei den unter dem Einfluß der Sonnenkräfte stehenden Ur-Semiten aus, von denen ein kleines Häuflein die nachatlantische Zeit nach den Eiszeitkatastrophen vorbereitete und den Grundstein zu der späteren arischen Rasse legte. Die hier bereits vorbereitete Urteilskraft in das wache Ich-Bewusstsein zu heben ist die hauptsächliche Aufgabe unserer nachatlantischen Kulturepochen. Dieser geradezu instinktive, treffsichere Intellekt ist auch heute noch gerade bei den semitischen Völkern sehr rege und hat das abendländische Geistesleben vielfältig befruchtet und erst zu dem gemacht, was es heute ist. Mit der erwachenden Urteilskraft verdämmerte aber zugleich das natürliche ätherische Hellsehen und das sinnliche Gegenstandsbewusstsein wurde immer klarer.

Die 5 nachatlantischen Rassen

Sieben ist die Zahl der ätherischen Entwicklung; in der Fünfzahl vollendet sich die physische Gestaltung des Menschenwesens, die frei beweglichen Bildekräfte gerinnen zur festen, der Außenwelt angepaßten Form. Nicht zufällig ist die heutige feste Erde in fünf für die Menschheitsentwicklung wesentliche Kontinente geteilt, nicht zufällig zeigt die menschliche Gestalt mit Kopf und vier Gliedmaßen einen fünfstrahligen Bau, und nicht zufällig sind Hände und Füße, mit denen wir am stärksten der äußeren Welt begegnen, fünfzählig. Und so entstanden auch durch Durchmischung und Erstarrung aus den 7 ätherischen atlantischen Rassen unsere heutigen 5 physischen Hauptrassen. Sie sind ebenso entwicklungsnotwendig wie die fünf Finger für die Gebrauchsfähigkeit der Hand unerläßlich sind.

Die Farbigkeit der Menschen

Die unterschiedliche Pigmentierung der Haut resultiert aus dem geographisch bedingten unterschiedlichen Verhältnis des Menschen zum Licht. Die noch sehr bildsamen Leibern der spätatlantischen Menschen wurden dadurch in spezifischer Weise gefärbt. Heute wird diese "Farbigkeit der Menschen" nur mehr durch Vererbung weitergegeben. Der menschliche Leib ist gleichsam durch die Mondenkräfte Jahves zu steif geworden, um den im Licht und aus der Erde wirkenden rassebildenden Kräften einen geeigneten Angriffspunkt zu bieten.

Die nachstehenden Ausführungen Rudolf Steiners, die er in einer bewusst sehr markigen Sprache vor den Arbeitern am Goetheanum gehalten hat, und die schon öfter in das Fadenkreuz der Kritik gelangt sind, schildern die konstituionellen und physiologischen Auswirkungen, die sich aus dem unterschiedlichen Verhältnis der Menschen zum Licht ergeben:

"Ich möchte Ihnen nun die Farbigkeit der Menschen in der folgenden Weise auseinandersetzen. Gehen wir aus von Europa, wo wir selber wohnen. Da haben wir also - ich kann es Ihnen nur ganz schematisch aufzeichnen - zunächst Europa (siehe Zeichnung), an Europa angrenzend Asien; England, Irland; hier Japan, China, Hinterindien, Vorderindien, Arabien; dahier haben wir dann Afrika angrenzend. Also: Europa, Asien, Afrika. Nun wollen wir da einmal die Menschen, wie sie in den betreffenden Gegenden sind, hineinzeichnen. Wir selber in Europa nennen uns die weiße Rasse. Gehen wir nach Asien hinüber, so haben wir hauptsächlich in Asien die gelbe Rasse. Und wenn wir nach Afrika hinübergehen, da haben wir die schwarze Rasse. Das sind auch die ursprünglichen Rassen. Alles andere, was sonst noch in diesen Gegenden lebt, beruht eben auf Einwanderung. Also wenn wir fragen: Was gehört zu diesen Erdteilen für eine Rasse hinzu? - so müssen wir eben doch sagen: Zu Asien gehört die gelbe Rasse, die Mongolen, die mongolische Rasse, und zu Europa gehört die weiße Rasse oder die kaukasische Rasse, und zu Afrika gehört die schwarze Rasse oder die Negerrasse. Die Negerrasse gehört nicht zu Europa, und es ist natürlich nur ein Unfug, daß sie jetzt in Europa eine so große Rolle spielt. Diese Rassen sind gewissermaßen in diesen drei Erdteilen heimisch.

Datei:Rassen1.gif

Nun wollen wir uns einmal mit der Farbe dieser drei Rassen beschäftigen. Ich habe Ihnen schon das letzte Mal gesagt: Die Farbe hat mit dem Licht zu tun. Wenn man durch das Beleuchtete des Weltenraumes hindurch das Schwarze des Weltenraumes sieht, so erscheint es blau. Wenn man Licht, Beleuchtetes, durch die dunkle Luft hindurch sieht, so erscheint es rötlich, wie bei der Morgen- und Abenddämmerung.

Wollen wir uns einmal einfach an gewöhnlichen Gegenständen die Farben betrachten. Da unterscheiden Sie zunächst, sagen wir, Schwarz und Weiß. Das sind ja die auffälligsten Farben, Schwarz und Weiß. Wie steht es denn nun mit einem schwarzen Körper? Mit einem schwarzen Körper steht es so, daß er all das Licht, das auf ihn fällt, in sich verarbeitet und gar kein Licht zurückspiegelt. Wenn Sie also hier einen schwarzen Körper haben, so nimmt der alles Licht, das auf ihn fällt, in sich auf, und gar nichts gibt er zurück. Daher erscheint er schwarz, weil er kein Licht spiegelt. Wenn Sie einen weißen Körper haben, der sagt: Ich brauche das Licht nicht; ich will nur das verarbeiten, was in mir selber ist. Ich schicke alles Licht zurück. - Daher ist er weiß. Also ein weißer Körper, der schickt alles Licht zurück. Wir sehen daher seine Oberfläche hell, weiß. Ein schwarzer Körper nimmt alles Licht auf, und auch alle Wärme mit dem Licht, und er wirft gar kein Licht, gar keine Wärme zurück; also erscheint er schwarz, dunkel.

[...]

Wenden wir das auf den Menschen selber im Weltenraum an. Sehen wir uns zunächst die Schwarzen in Afrika an. Diese Schwarzen in Afrika haben die Eigentümlichkeit, daß sie alles Licht und alle Wärme vom Weltenraum aufsaugen. Sie nehmen das auf. Und dieses Licht und diese Wärme im Weltenraum, die kann nicht durch den ganzen Körper durchgehen, weil ja der Mensch immer ein Mensch ist, selbst wenn er ein Schwarzer ist. Es geht nicht durch den ganzen Körper durch, sondern hält sich an die Oberfläche der Haut, und da wird die Haut dann selber schwarz. So daß also ein Schwarzer in Afrika ein Mensch ist, der möglichst viel Wärme und Licht vom Weltenraum aufnimmt und in sich verarbeitet. Dadurch, daß er das tut, wirken über den ganzen Menschen hin die Kräfte des Weltenalls. (Zeichnung, links.) Überall nimmt er Licht und Wärme auf, überall. Das verarbeitet er in sich selber. Da muß etwas da sein, was ihm hilft bei diesem Verarbeiten. Nun, sehen Sie, das, was ihm da hilft beim Verarbeiten, das ist namentlich sein Hinterhirn. Beim Neger ist daher das Hinterhirn besonders ausgebildet. Das geht durch das Rückenmark. Und das kann, alles das, was da im Menschen drinnen ist an Licht und Wärme, verarbeiten. Daher ist beim Neger namentlich alles das, was mit dem Körper und mit dem Stoffwechsel zusammenhängt, lebhaft ausgebildet. Er hat, wie man sagt, ein starkes Triebleben, Instinktleben. Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. Im Neger wird da drinnen fortwährend richtig gekocht, und dasjenige, was dieses Feuer schürt, das ist das Hinterhirn. Manchmal wirft die Einrichtung des Menschen noch solche Nebenprodukte ab. Das kann man gerade beim Neger sehen. Der Neger hat nicht nur dieses Kochen in seinem Organismus, sondern er hat auch noch ein furchtbar schlaues und aufmerksames Auge. Er guckt schlau und sehr aufmerksam. Das könnten Sie leicht als Widerspruch auffassen. Aber das ist so: Wenn da vorne der Nerv des Auges sitzt (Zeichnung), so gehen die Nerven just ins Hinterhirn hinein; die kreuzen sich da. Der Nerv, der geht also ins Hinterhirn. Und weil der Neger das Hinterhirn besonders ausgebildet hat, deshalb guckt er auch so schlau, deshalb ist er ein so schlauer Beobachter der Welt.

Wenn man das anfängt zu verstehen, so wird einem alles klar. Aber solche Betrachtungen, wie wir sie jetzt wieder machen, die macht die heutige Wissenschaft gar nicht. Sie versteht daher nichts von all dem.

Gehen wir jetzt vom Schwarzen zum Gelben herüber. Beim Gelben - das ist schon verwandt mit dem Roten - ist es so, daß das Licht etwas zurückgeworfen wird, viel aber aufgenommen wird. Also da ist es schon so, daß der Mensch mehr Licht zurückwirft als beim Schwarzen. Der Schwarze ist ein Egoist, der nimmt alles Licht und alle Wärme auf.

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Der Gelbe, von der mongolischen Bevölkerung, der gibt schon etwas Licht zurück, aber er nimmt noch viel Licht auf. Das macht, daß er eigentlich ein solcher Mensch ist (siehe Zeichnung, Mitte). Also er nimmt viel Licht auf, gibt aber einiges zurück. Er begnügt sich mit weniger Licht. Dieses wenigere Licht, das kann nun nicht im ganzen Stoffwechsel arbeiten. Da muß der Stoffwechsel schon auf seine eigene Kraft angewiesen sein. Das arbeitet nämlich in der Atmung und in der Blutzirkulation. Also beim Gelben, beim Japaner, beim Chinesen, da arbeitet das Licht und die Wärme hauptsächlich in der Atmung und in der Blutzirkulation. Wenn Sie je einem Japaner begegnet sind, so werden Sie bemerkt haben, wie der auf seine Atmung achtet. Wenn er mit Ihnen redet, hält er sich immer zurück, daß die Atmung so recht in Ordnung ist. Er hat ein gewisses Wohlgefühl an der Atmung. Da ist es also so, daß da drinnen im Innern schon weniger verarbeitet wird. Da wird hauptsächlich in der Brust alles verarbeitet. Und das bewirkt, daß der gelbe Mensch nicht sein Hinterhirn so stark ausbildet, sondern das Mittelhirn. Da hat er das, was seine Atmung und seine Blutzirkulation versorgt. Er lebt also doch ziemlich im Innern, der gelbe Asiate. Sie können das auch seinem Gang anmerken; er hat einen mehr lässigen Gang. Er arbeitet nicht so stark mit den Gliedmaßen und dem Stoffwechsel. Der Neger ist viel mehr auf Rennen und auf die äußere Bewegung aus, die von den Trieben beherrscht ist. Der Asiate, der Gelbe, der entwickelt mehr ein innerliches Traumleben, daher die ganze asiatische Zivilisation dieses Träumerische hat. Also er ist nicht mehr so in sich bloß lebend, sondern er nimmt schon vom Weltenall etwas auf. Und daher kommt es, daß die Asiaten so wunderschöne Dichtungen über das ganze Weltenall haben. Der Neger hat das nicht. Der nimmt alles in seinen Stoffwechsel herein und eigentlich verdaut er nur das Weltenall. Der Asiate eratmet es sich, hat es in seiner Blutzirkulation. Daher kann er es auch in Worten von sich geben. Denn die Sprache ist ja auch nur eine umgestaltete Atmung. Ja, es sind schöne, wunderschöne Gedichte. Es sind überhaupt innerliche Menschen. Der Asiate verachtet den Europäer heute, weil er sagt: Das sind äußerliche Menschen. - Wir werden gleich sehen, warum. Das also ist die gelbe Rasse, und sie hängt so zusammen mit der Farbe, wie ich es Ihnen gesagt habe.

Nun, meine Herren, betrachten wir uns selber in Europa. Wir sind in der Tat dem Weltenall gegenüber eine weiße Rasse, denn wir werfen alles äußere Licht zurück. Wir werfen alles äußere Licht und im Grunde genommen auch alle Wärme zurück. Die Wärme muß schon ganz mächtig werden, wenn wir sie in uns aufnehmen wollen. Und wenn sie nicht da ist, so verkümmern wir, wie es sich an den Eskimos zeigt. Da ist es also so: Da ist der Mensch so, daß er im Grunde genommen alles Licht und alle Wärme zurückwirft - nur wenn sie mächtig wird, nimmt er sie auf —; er wirft sie zurück und entwickelt nur dasjenige an Licht und Wärme, was in seinem Innern durch seine eigene innere Arbeit entsteht. Ja, meine Herren, da kommt ihm nicht das Atmen und die Blutzirkulation zu Hilfe und nicht die Wärmeerzeugung, sondern da muß er durch sein Gehirn, durch seinen Kopf selber dasjenige ausarbeiten, was Licht und Wärme ist. Wir müssen also mit unserem Kopf auch das erarbeiten, was Licht und Wärme ist. Wir werfen eigentlich alles äußere Licht und Wärme zurück. Wir müssen unserem Blut selber die Farbe geben. Das dringt dann durch das Weiße durch, und dadurch bekommen wir diese europäische Menschenfarbe. Die ist also vom Innern. Daher sind wir schon so wie ein weißer Körper, der alles im Innern verarbeitet, und alles Licht und alle Wärme zurückwirft. Wir sind schon so ein weißer Körper. Und während der Mongole das Mittelhirn hauptsächlich braucht, müssen wir Europäer das Vorderhirn anwenden (siehe Zeichnung, rechts). Dadurch aber stellt sich das Folgende heraus: Der mit dem Hinterhirn, der hat vorzugsweise das Triebleben, das Instinktleben. Der da hier mit dem Mittelhirn hat das Gefühlsleben, das in der Brust sitzt. Und wir Europäer, wir armen Europäer haben das Denkleben, das im Kopfe sitzt. Dadurch fühlen wir gewissermaßen unseren inneren Menschen gar nicht. Denn den Kopf, den fühlen wir nur, wenn er uns weh tut, wenn er krank ist. Sonst fühlen wir ihn nicht. Dadurch aber nehmen wir die ganze Außenwelt auf, werden dadurch leicht Materialisten. Der Neger wird schon kein Materialist. Der bleibt schon innerlich Mensch. Nur entwickelt er innerlich das Triebleben. Der Asiate wird auch nicht Materialist. Der bleibt beim Gefühlsleben. Der kümmert sich nicht so ums äußere Leben wie der Europäer. Von dem sagt er: Der wird nur ein Ingenieur, der sich nur mit dem äußeren Leben beschäftigt. Er ist eben dadurch, daß er sein Vorderhirn entwickeln muß, hauptsächlich auf die Außenwelt hingewiesen. Und mit dem hängt nun zunächst alles zusammen. Wir sind also die weiße Rasse. Innerlich ist das Weiß durch unser Blut gefärbt. Dann ist da die gelbe Rasse, die Mongolen, und dann ist da die schwarze Rasse. Und wir können das ganz gut begreifen, wenn wir von den Farben ausgehen. Da erklärt sich die ganze Geschichte.

Nun brauchen Sie sich aber nur zu überlegen, wie das ist. Die Neger, die leben auf einem Erdstück, wo die Sonne sie sehr, sehr belästigt, eindringt in sie. Also geben sie sich ihr hin, nehmen sie ganz in ihren Körper auf, werden freundschaftlich mit ihr, werfen nichts zurück. Bei den Asiaten, da geht es schon mehr aus dem Heißen der Erde heraus. Die geben nicht mehr so viel zurück. Die werden nicht mehr so freundschaftlich mit der Sonne. Und bei den Europäern, da ist es so, daß sie eigentlich überhaupt nichts von der Sonne bekommen würden, wenn sie nicht ihr eigenes Menschliche entwickelten. Daher ist Europa immer der Ausgangspunkt für alles dasjenige gewesen, was nun das Menschliche so entwickelt, daß das zu gleicher Zeit mit der Außenwelt in Beziehung kommt. Erfindungen sind in Asien sehr wenig gemacht worden. Verarbeitet kann dann die Geschichte werden; aber Erfindungen selber, wie gesagt, das, was durch die Erfahrung mit der Außenwelt entspringt, das können die Asiaten nicht machen.

[...]

Nun, sehen Sie, das hängt aber mit der ganzen übrigen Ausbildung des Menschen zusammen. Denken Sie sich einmal solch einen schwarzen Menschen. Der entwickelt besonders das Triebleben, also dasjenige, was im Innnern kocht. Das gibt viel Asche. Die Asche, die setzt sich dann in den Knochen ab. Dadurch wird er mehr in den Knochen ausgebildet sein als derjenige, der der weißen Rasse angehört. Der verwendet dasjenige, was er im Innern hat, mehr auf das Blut. Daher werden seine Knochen feiner ausgebildet sein. Also der Neger hat grob ausgebildete Knochen, der Europäer hat feiner ausgebildete Knochen. Und das, was Asiaten sind, die gelbe Rasse, die stehen in der Mitte drinnen.

Jetzt können Sie, wenn Sie den Japaner anschauen, an der ganzen Art und Weise, wie er dasteht und geht, sehen: er ist in seinem Knochenbau so, daß er zwischen dem Europäer und dem Afrikaner mitten drinnen steht. Die Afrikaner haben diese starken Knochen, die immer ausschlagen. Der Europäer, der hat mehr das Blutsystem. Der Japaner, der hat eigentlich alles das, was auf den Atem und vom Atem aus in die Blutzirkulation wirkt.

Nun aber, meine Herren, bleiben eben die Menschen nicht bloß auf der Erde sitzen. Wenn man in alte Zeiten zurückgehen würde, so würde man schon finden, daß zu Asien die gelbe Rasse, zu Europa die weiße Rasse und zu Afrika die schwarze Rasse gehört. Aber immer ist es auch vorgekommen, daß die Menschen nun ausgewandert sind. Und da können sie nun entweder so herwandern (Zeichnung), die Gelben können nach Osten wandern, oder die Schwarzen können nach Westen wandern. So ist es wohl einmal gewesen. Die Gelben sind immer nach Osten gewandert. Da sind sie auf diese Inseln gekommen, die zwischen Asien und Australien sind. Die Gelben wandern nach Osten hinüber. Wenn die Gelben nach Osten hinüberwandern, dann werden sie braun. Da entstehen dann die Malaien; die werden braun. Warum? Ja, warum werden sie braun? Was heißt denn das: sie werden braun? Nicht wahr, wenn sie gelb sind, werfen sie einen bestimmten Grad von Licht zurück; das andere nehmen sie auf. Wenn sie braun werden durch die andere Art, wie sie jetzt in der Sonne leben, weil sie ja von einem anderen Erdstück kommen, dann werfen sie weniger Licht zurück. Sie nehmen mehr Licht in sich auf. Also diese braunen Malaien sind ausgewanderte Mongolen, die sich aber jetzt, weil die Sonne anders auf sie wirkt, angewöhnen, mehr Licht und mehr Wärme aufzunehmen. Bedenken Sie aber, daß sie nicht die Natur dazu haben. Sie haben sich schon angewöhnt, sogar ein solches Knochengerüste zu haben, daß sie nur einen bestimmten Grad von Wärme aufnehmen können. Sie haben nicht die Natur, so viel Wärme aufzunehmen, als sie jetzt als Malaien aufnehmen. Die Folge davon ist, daß sie anfangen, unbrauchbare Menschen zu werden, daß sie anfangen, Menschen zu werden, die am Menschenkörper zerbröckeln, deren Körper abstirbt. Das ist in der Tat bei der malaiischen Bevölkerung der Fall. Die stirbt an der Sonne. Die stirbt an der Östlichkeit. So daß man sagen kann: Während die Gelben, die Mongolen, noch Menschen in der Vollkraft sind, sind die Malaien schon eine absterbende Rasse. Sie sterben ab.

Wenn die Neger - was sie allerdings heute weniger tun können, heute sind die Verhältnisse schon anders, aber in Urzeiten war das schon so, wie ich es erzähle - nach dem Westen hinüberwandern - eine Schifffahrt hat es ja immer gegeben, und es waren ja außerdem durch den ganzen Atlantischen Ozean noch Inseln, der Atlantische Ozean war ja früher auch ein Kontinent -, also wenn die Schwarzen nach dem Westen auswandern, da können sie nicht mehr so viel Licht und Wärme aufnehmen wie in ihrem Afrika. Da kommt ihnen weniger Licht und Wärme zu. Was ist die Folge? Ja, ihre Natur ist eingerichtet darauf, so viel als möglich Licht und Wärme aufzunehmen. Ihre Natur ist eigentlich eingerichtet, dadurch schwarz zu werden. Jetzt kriegen sie nicht so viel Licht und Wärme, als sie brauchen, um schwarz zu werden. Daher werden sie kupferrot, werden Indianer. Das kommt davon her, weil sie gezwungen sind, etwas von Licht und Wärme zurückzuwerfen. Das glänzt dann so kupferrot. Das Kupfer ist selber ein Körper, der Licht und Wärme so ein bißchen zurückwerfen muß. Das können sie nicht aushalten. Daher sterben sie als Indianer im Westen aus, sind wiederum eine untergehende Rasse, sterben an ihrer eigenen Natur, die zu wenig Licht und Wärme bekommt, sterben an dem Irdischen. Das Irdische ihrer Natur ist ja ihr Triebleben. Das können sie nicht mehr ordentlich ausbilden, während sie noch starke Knochen kriegen. Weil viel Asche hineingeht in ihre Knochen, können diese Indianer diese Asche nicht mehr aushalten. Die Knochen werden furchtbar stark, aber so stark, daß der ganze Mensch an seinen Knochen zugrunde geht.

Sehen Sie, so hat sich die Sache entwickelt, daß diese fünf Rassen entstanden sind. Man möchte sagen, in der Mitte schwarz, gelb, weiß, und als ein Seitentrieb des Schwarzen das Kupferrote, und als ein Seitenzweig des Gelben das Braune - das sind immer die aussterbenden Teile.

[...]

Und so ist es wirklich ganz interessant: Auf der einen Seite hat man die schwarze Rasse, die am meisten irdisch ist. Wenn sie nach Westen geht, stirbt sie aus. Man hat die gelbe Rasse, die mitten zwischen Erde und Weltenall ist. Wenn sie nach Osten geht, wird sie braun, gliedert sich zu viel dem Weltenall an, stirbt aus. Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse. Wie sie nach Indien gezogen ist, bildete sie die innerliche, poetische, dichterische, geistige indische Kultur aus. Wenn sie jetzt nach dem Westen geht, wird sie eine Geistigkeit ausbilden, die nicht so sehr den innerlichen Menschen ergreift, aber die äußere Welt in ihrer Geistigkeit begreift." (Lit.: GA 349, S. 52ff)

Blond und blauäugig ?

Die „Blonden und Blauäugigen“ sind nach Ansicht Steiners eigentlich schon im „Aussterbe-Etat“; sie werden frühzeitig aussterben und „waren eigentlich körperlich immer die Schwächeren, sie waren eigentlich nur seelisch die Starken.“ Das erleichterte ihnen zwar die Entwicklung der Intelligenz; in Zukunft muss die Weisheit aber unabhängig von den körperlichen Voraussetzungen auf rein geistigem Weg errungen werden.

"Nun, diese Iris oder Regenbogenhaut hat - wenn Sie den Menschen von vorne anschauen, so hat die Iris eine Vorderwand und eine Hinterwand -, die hat an der Hinterwand allerlei farbige Körnchen. Das sind kleine Säckchen, winzige Säckchen. Die sind mit blauem Farbstoff ausgefüllt. Bei jedem Menschen sind sie mit blauem Farbstoff ausgefüllt. Und auf diesen blauen Farbstoff schaut man, wenn man blauäugige Menschen sieht. Da ist also das, was da vorne ist, durchsichtig, und man schaut auf den hinteren blauen Farbstoff der Regenbogenhaut oder Iris, wenn man einen blauäugigen Menschen vor sich hat. Man schaut bei ihm eigentlich die hintere Wand an; das Vordere ist ja durchsichtig. Gibt es einen braunäugigen Menschen, dann hat der auch dasselbe Blau an der Hinterwand der Iris, aber außerdem sitzen bei ihm noch braune Körperchen hier vorne und bedecken die blauen hinten, und Sie sehen auf die braunen Körperchen. Und wenn es ein schwarzäugiger Mensch ist, so hat er da schwarze Säckchen. Sie sehen die blauen wiederum nicht, sondern Sie sehen die schwarzen Säckchen. Dasjenige, was den Menschen zu einem blauäugigen, braunäugigen oder schwarzäugigen Menschen macht, das ist also seine Regenbogenhaut, die an der Hinterfläche immer blau ist und an der Vorderfläche bei den Blauäugigen gar keine Säckchen hat; bei den Schwarzäugigen und Braunäugigen hat es auch an der Vorderseite solche Säckchen, so daß man die hinteren blauen Säckchen dann nicht sieht.

Woher kommt das? Ja, sehen Sie, diese Säckchen, die werden nämlich immerfort angefüllt und wiederum leer gemacht vom Blut. Da geht das Blut ganz fein herein. So daß also beim Blauäugigen diese Säckchen fortwährend ein bißchen angefüllt werden vom Blute, es geht wieder zurück und so weiter. Und ebenso ist es beim Braun- und Schwarzäugigen: Das Blut geht herein, setzt blauen oder schwarzen Farbstoff ab, geht wieder zurück, nimmt auch den Farbstoff wieder mit. Das ist fortwährend im Leben.

Nun, denken Sie, es gibt Menschen, die haben in ihrem Blut eine ganz starke Kraft, eine Kraft, so daß sie die Nahrungsmittel bis in die Augen hinein treiben. Dann kriegen sie braune oder schwarze Säckchen. Diejenigen, die schwarze Säckchen haben, sind diejenigen, die ihr Blut stark bis in die Augen hinein treiben können, so daß die Nahrungsmittel noch ordentlich bis in die Augen hinein kommen, - diejenigen Menschen, die braunäugig sind, schon weniger. Diese, die braunen, sind weniger gut ernährt. Wenn aber einer blauäugig ist, dann treibt er überhaupt nicht die Nahrungssäfte so stark bis ins Auge hinein, daß auch die Vorderwand der Regenbogenhaut noch mit Nahrungssaft ausgefüllt wird. Dadurch bleibt das durchsichtig, und wir sehen noch auf die Hinterwand. Wenn der Mensch blauäugig ist, so hängt das davon ab, wie er seine Säfte durch den ganzen Körper treibt. Sehen Sie also einen Menschen, der blauäugig ist, so können Sie sich sagen: der hat geringere Stoßkraft in seinen Säften als ein Mensch, der schwarzäugig ist.

Ein recht nordischer Mensch muß viel verwenden von dem, was seine Nahrungsmittel sind, um die Kälte um sich herum zu bezwingen. Der hat nicht mehr die Kraft, das noch in die Augen hineinzutreiben. Er muß sie gegen die Kälte haben. Er wird blauäugig. Ein südlicher Mensch, der immer in der Wärme lebt, hat dagegen die Stoßkraft in seinem Blute, bis in die Augen hinein die Nahrungsmittel zu bringen. So hängt es in der gemäßigten Zone von der Menschennatur ab, ob man eben mehr oder weniger Stoßkraft hat.

Aber das hängt auch mit den Haaren zusammen. Wer starke Stoßkraft hat, der schiebt eben die Nahrungssäfte bis in die Haare hinein, hat schwarze oder braune Haare. Wer weniger Stoßkraft hat, schiebt die Nahrungssäfte nicht bis in die Haare hinein, und sie bleiben hell, werden nicht dunkel. Und so hängen blaue Augen und blonde Haare zusammen. Die Sache ist so, daß überhaupt einer, der die Nahrungssäfte stark durch seinen Körper treibt, dunkle Haare kriegt und dunkle Augen; derjenige, der sie weniger stark treibt, kriegt helle Augen und helle Haare. Das ist daraus zu begreifen, wie ich es Ihnen gesagt habe.

Sehen Sie, die Leute denken nicht über die wichtigsten Dinge nach. Wenn man aber über die wichtigsten Dinge nachdenkt, dann kommt man darauf, wie alles lebt. Die Erde, auf der wir leben - Sie können das schon aus den Schilderungen entnehmen, die ich Ihnen früher gegeben habe -, die Erde war auch einmal ganz jung, als sie die Riesenmegatherien und Ichthyosaurier hervorgebracht hat. Sie war jung. Jetzt steht es mit der Erde so, daß sie im Grunde genommen über das Mannesalter hinaus ist; sie wird immer älter und wird einmal an Altersschwäche zugrunde gehen, nicht an den Dingen, wovon die heutigen Materialisten reden. Aber wir stehen heute tatsächlich schon ein bißchen in der Altersschwäche der Erde drinnen, meine Herren. Daher ist das ganze Menschengeschlecht in der Stoßkraft, die Nahrungsmittel durch den Körper zu treiben, schwächer geworden. Wer muß daher zuerst verschwinden von der Erde? Die Schwarzen halten es länger aus, haben die größere Stoßkraft; die Blonden haben die geringere Stoßkraft, sterben früher aus. Wir sind schon drinnen in der Altersschwäche der Erde! Das hat der Herr (der die Frage stellte) ja auch gesagt, daß es heutzutage nicht mehr so viele Blonde gibt wie in seiner Jugend. Deshalb, weil die Erde nicht mehr so starke Kraft hat zu stoßen, erreichen nur noch die schwarzen und die braunen Menschen die größere Stoßkraft; die Blonden und Blauäugigen, die sind eigentlich schon im Aussterbe-Etat, weil sie nicht mehr mit der nötigen Stoßkraft die Kräfte durch ihren Körper treiben können.

Man kann also sagen: Die Blonden waren eigentlich körperlich immer die Schwächeren, sie waren eigentlich nur seelisch die Starken. Und in früheren Zeiten waren viele Menschen blond, waren aber seelisch stark, haben seelisch noch viel von dem gewußt, was heute viele nicht mehr wissen können. Daher habe ich Sie auch aufmerksam machen können, wie viel die Menschen gewußt haben. Nehmen Sie zum Beispiel das alte Indien, so fünf- bis sechstausend Jahre vor Christi Geburt. Das hatte ja ursprünglich einheimische schwarze Bevölkerung; die waren ziemlich dunkel. Und dann waren Menschen eingewandert mit blonden Haaren, die vom Norden kamen. Daraus sind dann die Brahmanen geworden, die man besonders verehrte, die blonden Brahmanen. Aber mit der Zeit verliert sich die Blondheit, weil das Menschengeschlecht schwächer wird. Zuletzt würden nur mehr Braun- und Schwarzhaarige da sein können; aber wenn nicht nachgeholfen wird, so bleiben sie zugleich dumm. Denn je stärker die Körperkräfte sind, desto weniger stark sind die seelischen Kräfte. Und die Erdenmenschheit würde vor der Gefahr stehen, wenn die Blonden aussterben, daß die ganze Erdenmenschheit eigentlich dumm würde, wenn nicht das kommen würde, daß man eine Geisteswissenschaft haben wird, eine Anthroposophie, die nicht mehr auf den Körper Rücksicht nimmt, sondern die aus der geistigen Untersuchung selbst heraus die Gescheitheit wieder holt, wenn ich so sagen darf.

Also Sie sehen, lernt man richtig Naturgeschichte, so muß man sagen: Donnerwetter, die Menschen auf der Erde würden ja dumm, indem sie immer stärker werden! Die Menschen würden ja, wenn die Blauäugigen und Blondhaarigen aussterben, immer dümmer werden, wenn sie nicht zu einer Art Gescheitheit kommen würden, die unabhängig ist von der Blondheit. Die blonden Haare geben eigentlich Gescheitheit. Geradeso wie sie wenig in das Auge hineinschicken, so bleiben sie im Gehirn mit ihren Nahrungssäften, geben ihrem Gehirn die Gescheitheit. Die Braunhaarigen und Braunäugigen, und die Schwarzhaarigen und Schwarzäugigen, die treiben das, was die Blonden ins Gehirn treiben, in die Augen und Haare hinein. Daher werden sie Materialisten, gehen nur auf dasjenige, was man sehen kann, und es muß das durch geistige Wissenschaft ausgeglichen werden. Man muß also eine Geisteswissenschaft haben in demselben Maße, als die Menschheit mit der Blondheit ihre Gescheitheit verliert. Wir haben nicht zum Spaß diesen Bau, das Goetheanum, hierhergebaut, sondern auf das hin, was aus dem Menschengeschlecht wird, wenn nicht aus dem Geiste heraus nachgeholfen würde dem, was aus der Natur heraus verschwindet.

Sehen Sie, die Geschichte ist so ernst, daß man sagen kann: Es muß die Menschheit auf der Erde auf andere Weise als in alten Zeiten zu etwas kommen, was wiederum etwas hergibt. Denn es ist tatsächlich so, daß, je mehr die blonden Rassen aussterben, desto mehr auch die instinktive Weisheit der Menschen stirbt. Die Menschen werden dümmer. Und sie können nur wiederum gescheit werden, wenn sie nicht auf den Körper angewiesen sind, sondern wenn sie eine wirkliche geistige Wissenschaft haben. Das ist tatsächlich so. Und wenn heute die Leute darüber lachen, so mögen sie lachen. Aber sie haben ja über alles gelacht, was irgendwo aufgetreten ist und einen großen Umschwung hervorgebracht hat!" (Lit.: GA 348, S. 100ff)

Rassebildung im Wechselspiel von irdischen und kosmischen Kräften

Die menschliche Gestalt, die besondere Pigmentierung der Haut, die Augen- und Haarfarbe und andere äußere Merkmale sind zwar besonders augenfällig, bilden aber wie gezeigt nicht den einzigen Angriffspunkt der rassebildenden Kräfte. Diese greifen viel tiefer in die Funktionen des ganzen Körpers bis in einzelne Organsysteme ein. Je nach dem, welches Organsystem dabei besonders ausgebildet wird, entstehen die einzelnen Rassen. Rudolf Steiner hat auch ausführliche Untersuchungen darüber angestellt, wie die Planetenkräfte an der Rassebildung beteiligt sind und welche Wesensglieder dabei besonders in den Vordergrund treten. Die Ergebnisse lassen sich kurz so zusammenfassen (Lit.: GA 105/6. Vortrag; GA 121/4. Vortrag; GA 349/3. Vortrag):

Rasse
Wesensglieder
Organsysteme
Planetenkräfte
Indianer physischer Leib Knochensystem, Lederhaut Saturn
Negride Ätherleib Ernährungssystem, Drüsen Merkur
Malaien Astralleib diffuses Nervensystem, Atmungssystem Venus
Mongolen Ich Blut, Galle Mars
Kaukasier Geistselbst Sinne, Vorderhirn Jupiter

"Wenn wir eine genügende Vorstellung haben wollen von dem Wirken dieser normalen Geister der Form, so ist es das Beste, wenn wir uns sagen: Sie strahlen uns im Sonnenlichte zu. Wenn wir aber von den abnormen Geistern der Form eine Vorstellung gewinnen wollen, wie sie zusammenwirken mit den normalen Geistern der Form, die gleichsam zentriert sind in der Sonne - denn nur, damit das Gleichgewicht hergestellt werden kann, hat sich Jehova in der Mondrichtung abgespalten -, dann müssen wir uns vorstellen, daß eine bestimmte Sonnenkraft, die in den normalen Geistern der Form uns zuströmt, abgeändert wird durch die Kraft, die uns zuströmt von den abnormen Geistern der Form, die eigentlich Geister der Bewegung sind. Diese finden ihren Mittelpunkt in den anderen fünf Planeten, im alten Planetenstile gesprochen. Da haben Sie den Mittelpunkt zu suchen für diese anderen, für die abnormen Geister der Form, also im Saturn, Jupiter, Mars, Venus, Merkur.

Jetzt haben Sie, wenn Sie in den Kosmos hinaussehen, eine Art Verteilung für die normalen und abnormen Geister der Form. Die normalen Geister der Form sind zu sechs zentriert in der Sonne, der Eine - Jahve oder Jehova - hält das Gleichgewicht jenen, vom Monde aus, indem er den letzteren regiert und leitet. Beeinflußt werden die Wirkungen dieser Geister der Form durch jene Wirkungen, die von Saturn, Jupiter, Mars, Venus und Merkur ausgehen. Diese Kräfte strahlen herunter auf die Erde, werden aufgehalten und strahlen wieder von der Erde auf in der Weise, wie das gestern am Ende des Vertrages beschrieben worden ist.

Wenn Sie also ein Stück Erdoberfläche haben, und von der Sonne aus eine bestimmte Wirkung auf dieselbe durch die Elohim oder normalen Geister der Form ausgeübt wird, so würde auf dem betreffenden Punkte der Erdoberfläche nichts anderes entstehen als das ganz normale Ich. Es würde dasjenige entstehen, was dem Menschen sein normales Sein, durchschnittlich sein gesamtes Menschentum gibt. Nun mischen sich hinein in diese Kräfte der Geister der Form - die sonst durch die Gleichgewichtslage hier auf der Oberfläche tanzen würden - zum Beispiel die Kräfte des Merkur. Dadurch tanzt und vibriert in dem, was hier als Kraft der Geister der Form sich entfaltet, nicht nur das Normale, sondern auch dasjenige, was sich hineinmischt in die normalen Kräfte der Elohim, in die normalen Kräfte der Geister der Form, nämlich das, was von diesen in den Mittelpunkten der einzelnen Planeten zentrierten, abnormen Geistern der Form kommt. Hieraus ergibt sich, daß fünf Mittelpunkte der Beeinflussung möglich sind durch diese abnormen Geister der Form, und diese fünf Mittelpunkte der Beeinflussung ergeben in ihrer Rückstrahlung, in ihrer Reflektierung vom Erdmittelpunkte aus auf die Menschheit in der Tat dasjenige, was wir anerkennen als die fünf Grundrassen im Erdendasein.

Wenn wir den Punkt, den wir vor einigen Tagen in unseren Darlegungen in Afrika gefunden haben, und jetzt näher dadurch charakterisieren, daß, weil die normalen Geister der Form zusammenwirken mit denjenigen abnormen Geistern der Form, die im Merkur zentriert sind, die Rasse der Neger entsteht, so bezeichnen wir okkult ganz richtig das, was in der schwarzen Rasse herauskommt, als die Merkur-Rasse.

Jetzt verfolgen wir diese Linie weiter, die wir dazumal durch die Mittelpunkte der einzelnen Rassenausstrahlungen gezogen haben. Da kommen wir nach Asien und finden die Venus-Rasse oder die malayische Rasse. Wir kommen dann durch das breite Gebiet Asiens hindurch und finden in der mongolischen Rasse die Mars-Rasse. Wir gehen dann herüber auf europäisches Gebiet und finden in den europäischen Menschen, in ihrem Urcharakter, in ihrem Rassencharakter die Jupiter-Menschen. Gehen wir über das Meer hinüber nach Amerika, wo der Punkt, der Ort ist, an dem die Rassen oder Kulturen sterben, so finden wir die Rasse des finsteren Saturn, die ursprünglich indianische Rasse, die amerikanische Rasse. Die indianische Rasse ist also die Saturn-Rasse. Auf diese Weise bekommen Sie, wenn Sie sich okkult die Sache immer genauer vorstellen, die Kräfte, die in diesen Weltenpunkten, diesen fünf Planeten, ihre äußere materielle Offenbarung erfahren haben." (Lit.: GA 121, 6. Vortrag)

"Denken wir uns ein gewisses atlantisches Menschenstadium, wo der Mensch schon entgegengeht seiner späteren Verhärtung in den Knochenleib hinein. Ich muß mich hier populär ausdrücken. Es mußte nun wiederum von Seiten der leitenden Geister achtgegeben werden, daß die Knochen nicht zu schnell verhärteten. Es mußte in der atlantischen Entwickelung das Knochensystem während einer gewissen Zeit genügend weich bleiben, so daß es umgestaltet werden konnte. Aber wir wissen, auf allen Stufen blieben Wesenheiten zurück. So blieben ziemlich spät dadurch Menschheitsgruppen zurück, daß sich das Knochensystem zu früh verhärtete. Da arbeiteten die Prinzipien so, daß das Formprinzip einen starken Sieg davontrug, indem es eine Gruppe von Menschen in der Form erhielt, in der sie war. Was mußte die Folge davon sein? Man kann wohl auf der Erde etwas verhärten, zurückhalten, aber die ganze Erdenentwickelung geht darüber hinweg, so daß, was so künstlich zurückgehalten wird, dann später Zeiten antrifft, zu denen es nicht mehr paßt. Es kamen Zeiten, wo die Luft sich mehr vom Wasser gereinigt hatte, wo die klimatischen Verhältnisse anders geworden waren, da paßte das Stehengebliebene nicht mehr hinein. Solche Gruppen von Menschen, bei denen das Knochensystem sozusagen zuviel abgekriegt hatte, blieben dann als degenerierte Menschenrasse zurück. Sie konnten sich nicht mehr hineinfinden in die Verhältnisse der nachatlantischen Zeit; und die letzten Überbleibsel davon sind die amerikanischen Indianer. Sie waren degeneriert. - Und auch solche sind zurückgeblieben, bei denen nicht nur das Knochensystem zu früh verhärtet ist, sondern auch das System, das der Ernährung zugrunde liegt, das von den Kräften des Ätherleibes beherrscht wird, während das Knochensystem von den Kräften des physischen Leibes beherrscht wird. Die letzten Überbleibsel derjenigen Menschengruppe, bei denen das Ernährungssystem verhärtet ist, bilden heute die schwarze Rasse. Und dann gibt es solche Menschen, die dadurch degeneriert sind, daß das Nervensystem auf zu früher Stufe verhärtet ist und nicht lange genug weich blieb, um zu einem höheren Gedankenwerkzeug tauglich zu werden, davon sind die letzten Überbleibsel die malayische Rasse. Daher finden Sie bei ihnen gewisse Triebe und Instinkte, gewisse Neigungen zu sinnlichen Instinkten. Und endlich haben wir solche Menschen, bei denen auf einer gewissen Stufe das Ich im Blute, im äußeren Ausdruck des Ich, verhärtet ist, wenn wir so sagen dürfen. Diese Menschen, die - symbolisch ausgedrückt - so im Blute verhärtet sind, haben ihre letzten Ausläufer in den Völkern der mongolischen Rasse. Diejenigen Menschen aber, welche die eben genannten Elemente so weich erhielten, daß sie nicht bei irgendeiner Verhärtungsform stehen blieben, sondern sich immer weiter fortentwickeln konnten, so daß sie über das geschlossene Ich sogar noch hinauskamen, diese Menschengruppe ging von einem Punkt der Erdenentwickelung, auf den wir schon hingedeutet haben, im Atlantischen Ozean, in der Nähe des heutigen Irland, hinüber in diejenigen Gegenden, die das heutige Europa und Asien bilden.

Und wir finden folgende merkwürdige Tatsache: Wir finden, daß vom atlantischen Kontinent aus förmliche Auswanderungszüge gehen. Und wir werden dies jetzt genauer betrachten, als das früher in anderen Zusammenhängen geschehen ist. Diese Züge bestanden aus solchen Menschen, welche im Knochensystem verhärtet waren und deren letzte Nachzügler bei der Entdeckung des amerikanischen Kontinents angetroffen wurden. Dann gab es Gruppen, welche nach Afrika, andere, die nach Asien gingen. Letztere waren diejenigen, die wir als die mongolische Rasse bezeichnet haben. Die am letzten auswanderten, das waren diejenigen Menschen, die in der Nähe des heutigen Irland wohnten, und die sich am längsten schmiegsam erhalten hatten, die sich sozusagen am längsten im Paradiese erhalten hatten. Sie wanderten vom Westen nach dem Osten und ließen überall auf dem ganzen Umfange des europäischen Kontinents gewisse Völkerschaften zurück. Die Fortgeschrittensten wanderten nach Asien und vermischten sich dort auf mannigfache Weise mit denen, die auf anderen Wegen hinübergekommen waren." (Lit.: GA 105, S. 106ff)

In den atlantischen Orakelstätten wurden gewissenhaft jene Gleichgewichtspunkte auf der Erde gesucht, die für die Bildung der verschiedenen Rassen in Betracht kamen, und danach wurden gezielt die Auswanderungs- und Kolonisationsströme gelenkt, wie es heute, in einer Zeit der vorwiegenden Seßhaftigkeit kaum mehr möglich wäre.

Lebensepochen und Rassebildung

Lebensepochen und Rassebildung

Abhängig vom geographischen Ort, von Sonneneinfall, Klima und Bodenbeschaffenheit wurden bei der Rassebildung Merkmale festgehalten, die für jeweils für ein ganz bestimmtes Lebensalter, eine ganz bestimmte Lebensepoche typisch sind:

"Wir sehen also, wie die Rassenentwickelung erst beginnt in der lemurischen Zeit durch das Hineinwirken der abnormen Geister der Form. Da lassen diese Geister die Kräfte unseres Erdenplaneten eingreifen an dem Orte, wo der Mensch seine erste Lebenszeit zu verbringen hat, und das überträgt sich in gewisser Weise auch wieder auf das spätere Leben, weil der Mensch ein Gedächtnis hat, durch das er sich erinnert an die eigentlich abnormerweise vor dem einundzwanzigsten Jahre auf der Erde zugebrachte Zeit auch in dem späteren Leben. Der Mensch würde ein ganz anderes Wesen sein, wenn nur die normalen Geister der Form wirkten. Durch die abnormen Geister der Form ist der Mensch abhängig von dem Punkte der Erde, auf dem er lebt. Die Abweichung von den Gesetzen der normalen Geister der Form ist auf die eben geschilderte Weise entstanden, so daß bedeutsam wurde für den Menschen der Punkt der Erde, auf dem er in einer bestimmten Verkörperung lebt.

Wir werden diese Verhältnisse noch genauer begreifen durch die folgende Betrachtung. Da können wir in gewisser Weise angeben, wie der Untergrund, der Bodengrund, sein Wesen nach oben strahlt und die menschliche Organisation durchdringt, so daß der Mensch abhängig wird von diesem Erdenuntergrund. In dieser Beziehung können wir also bestimmte Punkte der Erde angeben, die mit der menschlichen Wesenheit entwickelungs-geschichtlich zusammenhängen. Wir werden auf diese Verhältnisse noch genauer eingehen. Ich will sie jetzt in abstracto charakterisieren.

Da haben Sie zum Beispiel (siehe Figur) einen Punkt, der im Innern von Afrika liegt. An diesem Punkte wirken gleichsam von der Erde ausstrahlend alle diejenigen Kräfte, welche den Menschen namentlich während seiner ersten Kindheitszeit ergreifen können. Später wird der Einfluß solcher Kräfte auf den Menschen geringer; er ist dann diesen Kräften weniger ausgesetzt, aber sie prägen sich ihm mit dem, was aus ihnen kommt, doch in der stärksten Weise auf. So also wirkt jener Punkt auf der Erde, auf dem der Mensch lebt, am allerstärksten in der ersten Kindheitszeit und bestimmt dadurch diejenigen Menschen, die ganz abhängig sind von diesen Kräften, ihr ganzes Leben hindurch so, daß jener Punkt ihnen die ersten Kindheitsmerkmale bleibend aufprägt. Das ist ungefähr eine Charakteristik aller derjenigen Menschen - in bezug auf ihren Rassencharakter -, die sozusagen um diesen Erdenpunkt herum die bestimmenden Kräfte aus der Erde heraus erhalten. Das, was wir schwarze Rasse nennen, ist im wesentlichen durch diese Eigenschaften bedingt.

Wenn Sie nun weiter nach Asien hinübergehen, da haben Sie einen Punkt auf der Erdoberfläche, wo die späteren Jugendmerkmale dem Menschen aus den Erdenkräften heraus bleibend aufgedrückt werden, wo das, was die besonderen Eigenschaften des späteren Jugendzeitalters sind, aus der Erdenwesenheit heraus auf den Menschen übertragen wird und ihm den Rassencharakter gibt. Die hier in Betracht kommenden Rassen sind die gelben und bräunlichen Rassen unserer Zeit.

Wenn wir dann weiter von Osten nach Westen gehen, so finden wir einen Punkt, der von Asien her gegen Europa zu liegt und der die spätesten Merkmale, diejenigen Merkmale, welche gerade in dem späteren, auf die erste Jugendzeit folgenden Lebensalter dem Menschen zukommen, dem Menschen bleibend aufdrückt, den Punkt, wo der Mensch nicht schon in der Kindheit von den Erdenkräften ergriffen wird, sondern dann, wenn die Jugend in das spätere Lebensalter übergeht.

In dieser Art wird der Mensch von den Kräften ergriffen, die von der Erde aus bestimmend für ihn sind, so daß wir, wenn wir diese einzelnen Punkte ins Auge fassen, eine merkwürdig verlaufende Linie erhalten. Diese Linie besteht auch für unsere Zeit. Der afrikanische Punkt entspricht denjenigen Kräften der Erde, welche dem Menschen die ersten Kindheitsmerkmale aufdrücken, der asiatische Punkt denjenigen, welche dem Menschen die Jugendmerkmale geben, und die reifsten Merkmale drückt dem Menschen der entsprechende Punkt im europäischen Gebiete auf. Das ist einfach eine Gesetzmäßigkeit. Da alle Menschen in verschiedenen Reinkarnationen durch die verschiedenen Rassen durchgehen, so besteht, obgleich man uns entgegenhalten kann, daß der Europäer gegen die schwarze und die gelbe Rasse einen Vorsprung hat, doch keine eigentliche Benachteiligung. Hier ist die Wahrheit zwar manchmal verschleiert, aber Sie sehen, man kommt mit Hilfe der Geheimwissenschaft doch auf merkwürdige Erkenntnisse.

Wenn wir dann diese Linie weiterziehen, so kommen wir weiter nach Westen nach den amerikanischen Gebieten hinüber, in jene Gebiete, wo diejenigen Kräfte wirksam sind, die jenseits des mittleren Lebensdrittels liegen. Und da kommen wir — ich bitte das nicht mißzuverstehen, was eben gesagt wird; es bezieht sich nur auf den Menschen, insofern er von den physisch-organisatorischen Kräften abhängig ist, von den Kräften, die nicht sein Wesen als Menschen ausmachen, sondern in denen er lebt -, da kommen wir zu den Kräften, die sehr viel zu tun haben mit dem Absterben des Menschen, mit demjenigen im Menschen, was dem letzten Lebensdrittel angehört. Diese gesetzmäßig verlaufende Linie gibt es durchaus; sie ist eine Wahrheit, eine reale Kurve, und drückt die Gesetzmäßigkeit im Wirken unserer Erde auf den Menschen aus. Diesen Gang nehmen die Kräfte, die auf den Menschen rassebestimmend wirken. Nicht etwa deshalb, weil es den Europäern gefallen hat, ist die indianische Bevölkerung ausgestorben, sondern weil die indianische Bevölkerung die Kräfte erwerben mußte, die sie zum Aussterben führten. Von der Eigentümlichkeit dieser Linie hängt das ab, was auf der Oberfläche unserer Erde mit den Rassen sich abspielt, was von den Kräften, die nicht unter dem Einfluß der normalen Geister der Form stehen, bewirkt wird. Wo Rassencharaktere in Betracht kommen, da wirken sie in dieser Weise. In unserer Zeit wird der Rassencharakter aber allmählich überwunden.

So recht vorgebildet hat sich das schon in der allerfrühesten Erdenzeit. Wenn wir bis in die alte lemurische Zeit zurückgehen würden, so könnten wir die allerersten Ausgangspunkte der Rassenentwickelung in der Gegend des heutigen Afrika und Asien finden. Dann sehen wir später eine Herüberbewegung des Menschen nach der westlichen Richtung, und in der Verfolgung der rassebestimmenden Kräfte nach Westen können wir dann das Absterben in den Indianern beobachten. Nach Westen mußte die Menschheit gehen, um als Rasse zu sterben. Um aufzufrischen die Menschheit mit neuer Jugendkraft, findet der Zug nach Osten statt, der Zug, der von Atlantis herüber über Europa nach Asien sich bewegt. Dann geschieht eine Wiederholung des Zuges nach dem Westen. Es wiederholt sich aber jetzt nicht die Bewegung der Rassen, sondern gleichsam eine höhere Stufe der Rassenentwickelung, die Entwickelung der Kulturen. In gewisser Weise kann man sehen, daß die Entwickelung der Kulturen durchaus den Charakter annimmt, der im Sinne einer Fortsetzung der Rassenlinie liegt." (Lit.: GA 121, 4. Vortrag)

Die im afrikanischen und asiatischen Raum beheimateten schwarzen, braunen und gelben Rassen schöpfen also nach den Aussagen Steiners aus den rasseaufbauenden Kindheits- und Jugendkräften. In diesen Gegenden betrat der Mensch während der alten Lemuria erstmals die feste Erde, von hier strahlt überhaupt die physische Entfaltung des Menschengeschlechts aus. Die roten Rassen hingegen sind eng mit den rasseabbauenden Einflüssen verbunden, die aus dem amerikanischen Boden ausströmen. Der amerikanische Kontinent wird durch seine natürlichen Gegebenheiten zum bedeutendsten Schmelztiegel der Rassen und Völker.

Die weißen Rassen Europas und des westlichen Rußlands sind auf jenem neutralen Punkt der Erdoberfläche beheimatet, von dem die allerwenigsten rassebildenden Impulse ausgehen. Sie entsprechen daher, was ihre physische Konstitution betrifft, am meisten den ursprünglichen Intentionen der Elohim, können aber dafür für ihre individuelle Entfaltung kaum etwas aus ihrer körperlichen Naturgrundlage gewinnen. Das natürliche Hellsehen schwand daher bei ihnen schon frühzeitig dahin. Und das war auch notwendig für die nachatlantische Zeit, in der die rein natürlich-leibliche durch die seelische Entwicklung abgelöst werden sollte, um endlich die freie geistige Individualität hervorbringen zu können – allerdings um einen hohen Preis: jegliche geistige Beziehung zur Natur ging beinahe gänzlich verloren und wich dem krassesten Materialismus.

Zwar bereiten heute schon einzelne Individuen einen neuen Zugang zur geistigen Welt vor, aber noch sind es wenige und es ist daher ein Segen, daß die Menschheit heute größtenteils aus farbigen Rassen besteht. Dadurch ist der sich reinkarnierenden Individualität die Möglichkeit geboten, sich wieder mit jenen natürlichen Jugendkräften zu erfrischen, die sie aus ihrem eigenen geistigen Streben noch nicht erreichen kann.

Welche Bedeutung haben die Rassen für die Menschheitsentwicklung?

Die verschiedenen Rassen sind aufeinander angewiesen und solange notwendig, bis die Individualität genügend entfaltet ist. Ist das einmal der Fall ist, werden sich die Rassendifferenzierungen von selbst aufheben. Nichts könnte schlimmer sein, als diesen Zustand frühzeitig erzwingen zu wollen. Nichts wäre auch verfehlter, als unter dem Mäntelchen vermeintlicher Toleranz zu sagen: "Alle Menschen sind gleich!" – sie sind es weder bezüglich ihrer geistigen und seelischen, noch bezüglich ihrer leiblichen Fähigkeiten. Und das ist auch unerläßlich für eine gesunde menschheitliche Entwicklung, die ohne diese reiche Vielfalt unterschiedlichster Begabungen völlig undenkbar wäre. Die moderne Naturwissenschaft hat durch ihr abstraktes Menschenbild unbewußt viel zu dieser unseligen Gleichmacherei beigetragen. Wo nicht mehr der konkrete lebendige Mensch, sondern vorwiegend nur mehr molekularbiologisch-genetische Strukturen gesehen werden, geht freilich jedes gesunde Unterscheidungsvermögen verloren. Genetisch betrachtet bewegt sich die Menschheit über alle Rassengrenzen hinweg tatsächlich innerhalb eines sehr eng gesteckten Rahmens - aber genetisch läßt sich nicht einmal die leibliche und schon gar nicht die seelische und geistige Gestalt des Menschen verstehen. Ohne ein umfassendes geistiges Menschenbild bleibt die ganze Fülle menschlicher Gestaltungen und Fähigkeiten weitestgehendst verborgen bzw. unverstanden. In ferner Vergangenheit war die Unterschiedlichkeit der Menschen wesentlich durch ihre Rassenzugehörigkeit bedingt, später durch das Volkstum, dem sie entstammten und künftig wird immer mehr die Einzigartigkeit jedes einzelnen menschlichen Individuums hervortreten.

Heilsam kann sich die Menschheit nur entfalten, wenn jede Rasse – als Rasse – ihre Aufgabe erfüllen kann. Es ist ebenso unheilvoll, anderen Rassen unsere materialistische Kultur aufzuzwingen, wie wenn wir anderseits versuchen, deren oft sehr geistige, aber für uns atavistische Fähigkeiten aufzugreifen, ohne dafür die körperlichen und seelischen Voraussetzungen zu haben. Beides geschieht aber heute in ausgiebigem Maße, sei es im Sinne falsch verstandener "Entwicklungshilfe" imperialistischer Prägung, oder umgekehrt in der geistlosen Übernahme unverstandener "exotischer" Kulturelemente. Damit ist keineswegs gegen die gewiß notwendige befruchtende Durchmischung der verschiedensten Kulturen gesprochen, sie wird zweifellos künftig immer bedeutender werden – aber dass dies ohne die geringste Einsicht in das Wesen dieser geistigen Strömungen geschieht ist verderblich.

Das Individuum, als freies Geistwesen, steht über allen Rassen und Völkern und wählt sich seine Aufgabe im Zuge seiner geistigen Entwicklung selbst. Dabei kann es die Naturkräfte seiner Rasse oder die Seelenkräfte seines Volkes nützen, oder es kann sich veranlaßt sehen, gegen sie anzukämpfen. Beides kann sinnvoll sein und ist nur im konkreten Einzelfall zu entscheiden.

Dass jene alten Fähigkeiten, die die farbigen Rassen besonders auszeichnen, unbedingt für die Zukunft aufgespart werden müssen, darüber spricht sich Rudolf Steiner deutlich aus, indem er sagt:

"Nicht absolut brauchen sie zurückzubleiben, aber sie bleiben mit alten Kräften zurück, um diese alten Kräfte später mit der fortschreitenden Evolution in einer anderen Kulturepoche entsprechend in Zusammenhang zu bringen. Man braucht nicht einmal an Wertigkeiten zu denken, sondern nur an Charaktereigentümlichkeiten. Wie sollte denn den Menschen nicht auffallen die tiefe Verschiedenheit, wenn es sich um Geisteskultur handelt, sagen wir der europäischen und der asiatischen Völker. Wie sollte denn nicht auffallen, die Differenzierung, die gebunden ist an die äußere Hautfärbung! ...

Nur wenn man in einem nicht ganz gesunden Seelenleben befangen ist, kann einem dasjenige besonders imponieren, was als orientalische Mystik die orientalische Menschheit aus alten Zeiten bewahrt hat, wo die Menschen es notwendig hatten, mit niederen Seelenkräften zu leben. Solch ungesundes Geistesleben hat vielfach Europa allerdings ergriffen ...

Das gesunde Seelenleben muß sich aufbauen auf die Überführung der Erlebnisse der fünften nachatlantischen Kulturepoche in spirituelles Leben, in geistiges Erkennen, und nicht auf das Herauftragen von irgend etwas in der Menschheit, was ja ganz interessant ist, sozusagen naturwissenschaftlich zu erkennen, was aber nicht für die europäische Menschheit erneuert werden darf, ohne daß sie zurückfallen würde in Zeiten, die ihr nicht angemessen sind. Aber andere Zeiten werden kommen über die Erdenentwicklung, folgende Zeiten. In diesen folgenden Zeiten, da werden veraltete Kräfte mit vorgeschrittenen Kräften wiederum sich verbinden müssen. Daher müssen sie an irgendeiner Stelle bleiben, um da zu sein, um sich verbinden zu können mit den vorgeschrittenen Kräften." (Lit.: GA 174b, S. 35ff)

Klar ersichtlich ist damit, dass verschiedene Rassen zu verschiedenen Zeiten ihren wesentlichen Beitrag zur Menschheitsentwicklung leisten und dass die damit verbundnen Aufgaben auch nur von dieser bestimmten Rasse erfüllt werden können. Es gibt keine eingleisige lineare Entwicklung der Menschheit, sondern diese entfaltet in vielen sehr unterschiedlichen und oft widersprüchlich erscheinenden Strömungen, die vielfältig miteinander vernetzt sind, aber doch alle in dem einen großen geistigen Ziel der Menschheit münden, den freien individuellen Menschen möglich zu machen.

Ihren aufstrebenden Charakter haben sich die fünf nachatlantischen Hauptrassen längstens bis zum Ende der griechisch-lateinischen Kulturepoche bewahrt. Gegenwärtig wird der Rassecharakter schon wieder überwunden. Schon seit der ägyptisch-chaldäischen Zeit begann die Völkerentwicklung immer stärker hervorzutreten, die nicht mehr mit der physisch-leiblichen, sondern mit der seelischen Entwicklung der Menschheit zusammenhängt, und seit der aufgehenden Neuzeit wurden auch die individuellen geistigen Kräfte immer wichtiger, die ihrerseits einmal die Völkergrenzen überwinden werden.

Individualität und Gattung

"Der Ansicht, daß der Mensch zu einer vollständigen in sich geschlossenen, freien Individualität veranlagt ist, stehen scheinbar die Tatsachen entgegen, daß er als Glied innerhalb eines natürlichen Ganzen auftritt (Rasse, Stamm, Volk, Familie, männliches und weibliches Geschlecht), und daß er innerhalb eines Ganzen wirkt (Staat, Kirche und so weiter). Er trägt die allgemeinen Charaktereigentümlichkeiten der Gemeinschaft, der er angehört, und gibt seinem Handeln einen Inhalt, der durch den Platz, den er innerhalb einer Mehrheit einnimmt, bestimmt ist.

Ist dabei überhaupt noch Individualität möglich? Kann man den Menschen selbst als ein Ganzes für sich ansehen, wenn er aus einem Ganzen herauswächst, und in ein Ganzes sich eingliedert?

Das Glied eines Ganzen wird seinen Eigenschaften und Funktionen nach durch das Ganze bestimmt. Ein Volksstamm ist ein Ganzes, und alle zu ihm gehörigen Menschen tragen die Eigentümlichkeiten an sich, die im Wesen des Stammes bedingt sind. Wie der einzelne beschaffen ist und wie er sich betätigt, ist durch denStammescharakter bedingt. Dadurch erhält die Physiognomie und das Tun des einzelnen etwas Gattungsmäßiges. Wenn wir nach dem Grunde fragen, warum dies und jenes an dem Menschen so oder so ist, so werden wir aus dem Einzelwesen hinaus auf die Gattung verwiesen. Diese erklärt es uns, warum etwas an ihm in der von uns beobachteten Form auftritt.

Von diesem Gattungsmäßigen macht sich aber der Mensch frei. Denn das menschlich Gattungsmäßige ist, vom Menschen richtig erlebt, nichts seine Freiheit Einschränkendes, und soll es auch nicht durch künstliche Veranstaltungen sein. Der Mensch entwickelt Eigenschaften und Funktionen an sich, deren Bestimmungsgrund wir nur in ihm selbst suchen können. Das Gattungsmäßige dient ihm dabei nur als Mittel, um seine besondere Wesenheit in ihm auszudrücken. Er gebraucht die ihm von der Natur mitgegebenen Eigentümlichkeiten als Grundlage und gibt ihm die seinem eigenen Wesen gemäße Form. Wir suchen nun vergebens den Grund für eine Äußerung dieses Wesens in den Gesetzen der Gattung. Wir haben es mit einem Individuum zu tun, das nur durch sich selbst erklärt werden kann. Ist ein Mensch bis zu dieser Loslösung von dem Gattungsmäßigen durchgedrungen, und wir wollen alles, was an ihm ist, auch dann noch aus dem Charakter der Gattung erklären, so haben wir für das Individuelle kein Organ.

Es ist unmöglich, einen Menschen ganz zu verstehen, wenn man seiner Beurteilung einen Gattungsbegriff zugrunde legt." (Lit.: GA 004, Kapitel Individualität und Gattung)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johann Gottfried Herder: Gesammelte Werke, S. 605
  2. Bevor in der lemurischen Zeit der Mond aus der Erde heraustrat, waren die irdischen Menschenleiber durch die in der Erde wirkenden Mondenkräfte so verhärtet, dass sie nur mehr von einzelnen wenigen Menschenseelen bewohnt werden konnten. Die anderen bezogen zeitweilig die anderen Planetensphären, von denen sie nach dem Mondenaustritt erst nach und nach zur Erde zurückkehrten und sich hier gemäß der Planetenkräfte gruppierten.
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