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Erde (Planet)

Aus AnthroWiki
(Weitergeleitet von Erdumlaufbahn)
Erde  
Blue Marble, die Erde als Blauer Planet, aufgenommen von Apollo 17 am 7. Dezember 1972
Eigenschaften des Orbits[1]
Große Halbachse AE
(149,6 Mio. km)
Perihel – Aphel 0,983 – 1,017 AE
Exzentrizität 0,0167
Neigung der Bahnebene 0°
Siderische Umlaufzeit 365,256 d
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 29,78 km/s
Physikalische Eigenschaften[1]
Äquatordurchmesser* 12.756,32[2] km
Poldurchmesser* 12.713,55[2] km
Masse 5,974 · 1024 kg
Mittlere Dichte 5,515 g/cm3
Fallbeschleunigung* 9,80665 m/s2
Fluchtgeschwindigkeit 11,186 km/s
Rotationsperiode 23 h 56 min 4,1 s
Neigung der Rotationsachse 23,44°
Geometrische Albedo 0,367
Eigenschaften der Atmosphäre
Druck* 1,014[1] bar
Temperatur*
Min. – Mittel – Max.
184 K (−89 °C)
288 K (+15 °C)
331 K (+58 °C)
Hauptbestandteile
*bezogen auf das Nullniveau des Planeten
Sonstiges
Monde Mond
v. l. n. r.: Größenvergleich zwischen Sonnenrand, Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun (maßstabsgerechte Fotomontage der Größen, jedoch nicht der Abstände)

Die Erde (ahd. erda; hebr. ‏הָאָרֶץ ha-Aretz „Erde, Land“; astronomisches Zeichen: oder ) ist aus geisteswissenschaftlicher Sicht zusammen mit den anderen Planeten die vierte Verkörperung unseres Planetensystems, die aus dem ihr vorangegangenen alten Mond nach dem Durchgang durch ein rein geistiges Pralaya entstanden ist. Sinn und das Ziel der Erdentwicklung ist es, den Kosmos der Liebe auszubilden.

Die geistige Aufgabe der Erde und ihrer Entwicklung

Die Erde ist der Schauplatz der Menschheitsentwicklung und der mit ihr verbundenen Naturreiche. In der Mythologie wird die Erde vielfach als lebendiges und lebensspendendes weiblich-mütterliches Wesen angesehen und etwa als Mutter Erde, Erdmutter, Magna Mater (Große Mutter) oder Gaia angesprochen[4].

Nach Rudolf Steiner ist das Ziel der Erdentwicklung, den Kosmos der Liebe zu begründen, denn die geistige Mission der Erde ist es, die Liebe in die Welt zu bringen. Sie bedarf dazu des Menschen, der hier sein eigenständiges Ich entwickelt. Denn Träger der Liebe kann nur ein Wesen sein, dass sich aus freiem Willen selbst zu verschenken vermag. Die Voraussetzungen dazu wurden durch die Inkarnation des Christus auf Erden und das Mysterium von Golgatha geschaffen. Die Mission des Menschen sei es, wie Rudolf Steiner in seiner Ansprache zur Grundsteinlegung des Modellbaus in Malsch betonte, die Erde zum geisterfüllten Kunstwerk umzuarbeiten.

„Unter Schmerzen hat unsere Mutter Erde sich verfestigt. Unsere Mission ist es, sie wieder zu vergeistigen, zu erlösen, indem wir sie durch die Kraft unserer Hände umarbeiten zu einem geisterfüllten Kunstwerk.“ (Lit.: GA 284, S. 113)

Der Erdentwicklung wird als fünfte planetarische Entwicklungsstufe der neue Jupiter folgen, der in der Apokalypse des Johannes als Neues Jerusalem bezeichnet wird.

Die Erde als Schöpfung der Elohim

Die gesamte Erdentwicklung steht unter der Herrschaft der sieben führenden Geister der Form, der Elohim, von denen im Schöpfungsbericht der Genesis gesprochen wird und durch deren Gemeinschaft der Christus als oberster Weltenbaumeister wirkt, den schon die alten Inder sehr stimmig als Vishva Karman (skrt. विश्वकर्मा viśvá-karman, der All-Tätige oder Ur-Tätige) bezeichneten.

Zu Beginn des ersten Schöpfungstags wird der Himmel (hebr. שמים Schamajim „Himmlische Wasser“, mit Artikel: hebr. השמים ha-Schamajim) von der Erde getrennt. Nach Rudolf Steiner wird damit primär auf die Trennung der Erde von der Sonne hingewiesen.:

„Im Urbeginn schufen die Elohim den Himmel und die Erde.
hebr. בְּרֵאשִׁ֖ית בָּרָ֣א אֱלֹהִ֑ים אֵ֥ת הַשָּׁמַ֖יִם וְאֵ֥ת הָאָֽרֶץ׃
Bereschit bara Älohim et ha-Schamajim we'et ha-Áräz

Genesis: 1 Mos 1,1 LUT

Vorangegangene und nachfolgende Weltentwicklungsstufen

Damit die Erde ihre Mission erfüllen kann, war eine lange Vorbereitung nötig. Die Erde hat im Zuge der planetarischen Weltentwicklungsstufen bereits drei frühere Verkörperungen durchgemacht, ehe sie in ihrer heutigen Form in das äußere Dasein getreten ist. Diese früheren Verkörperungen der Erde, die nicht mit den gleichnamigen gegenwärtigen Himmelskörpern verwechselt werden dürfen, werden nach anthroposophischer Terminologie bezeichnet als: alter Saturn, alte Sonne und alter Mond. Der Erdentwicklung werden drei weitere Weltentwicklungsstufen folgen: der neue Jupiter, die neue Venus und der Vulkan. Auf diesen wird sich der Mensch zu noch höheren Entwicklungsstufen erheben können.

Die Erdensphäre

Hauptartikel: Erdensphäre

Als Erdensphäre oder Erdsphäre kann im weitesten Sinn jede zur Erde gehörige Sphäre bezeichnet werden, die als annähernd kugelförmig gedachter Bereich den Erdmittelpunkt umgibt - auch weit über die feste, mineralische Erde hinaus. Im äußeren geophysikalischen Sinn kann es sich dabei etwa um die Atmosphäre, Hydrosphäre, Kryosphäre, Biosphäre und Lithosphäre (deren oberster Teil die Pedosphäre ist) handeln oder um die aus konzentrischen Schalen aufgebaute feste bzw. plastische Erde, die auch als Geosphäre bezeichnet wird und nach gegenwärtiger Ansicht aus dem inneren und äußeren Erdkern, dem Erdmantel und der Erdkruste besteht.

Im anthroposophisch erweiterten Sinn gehören gehören zur Erdensphäre auch alle nur geistig wahrnehmbaren Sphären, die unmittelbar mit unserer Erde zusammenhängen. Dazu zählen u.a. die neun Schichten des Erdinneren, wie sie etwa Dante Alighieri in seiner «Göttlichen Komödie» in mit den neun Kreisen der Hölle schildert. Weiters sind auch die Äthersphäre und die Astralsphäre der Erde zu nennen, aus deren Kräften der Ätherleib und der Astralleib des irdisch verkörperten Mensch entnommen wird. Der Geist der Erde umfasst die Gesamtheit aller geistigen Wesen, die sich mit der Erde verbunden haben. In ihrem Zentrum steht der Christus selbst, der sich durch das Mysterium von Golgatha ganz mit der Erd- und Menschheitsentwicklung verbunden hat.

Eigenschaften der physischen Erde

Die Erde ist aus heliozentrischer Sicht der dichteste, fünftgrößte und der Sonne drittnächste Planet unseres Sonnensystems und hat einen Durchmesser von mehr als 12.700 Kilometer. Ihr Alter wird heute auf etwa 4,6 Milliarden Jahre geschätzt. Die Erdmasse (kurz M, manchmal auch ME) beträgt rund 5,9722·1024 kg (5,97 Trilliarden Tonnen).[5] Da die Erdoberfläche zu rund 2/3 mit Wasser bedeckt ist und deshalb vom Weltall gesehen überwiegend blau erscheint, heißt sie seit dem Zeitalter der bemannten Raumfahrt auch Blauer Planet.

Die tägliche und jährliche Bewegung der Erde

Erdbahn
Mittlere elliptische Bahnelemente, bezogen auf die mittlere Ekliptik
und das mittlere Äquinoktium zur Epoche J2000.0
Große Halbachse 1,000 001 017 8 AE
149 598 022,96 km
[6]
Numerische Exzentrizität 0,016 708 634 2 [6]
Neigung gegen die Ekliptik [6]
Ekliptikale Länge des Perihels 102,937 348 08° [6]
Mittlere ekliptikale Länge der Erde zum Zeitpunkt J2000.0 100,466 456 83° [6]
Mittlere siderische Bewegung 0,985 609 112 5°/Tag
Periode: 365,256 363 2 Tage
[7]
Mittlere tropische Bewegung 0,985 647 358°/Tag
Periode: 365,242 190 4 Tage
[7]

Die Erde bewegt sich im heliozentrischen kopernikanischen System prograd auf der annähernd elliptischen Erdbahn im mittleren Abstand von 149,6 Mio. km um die Sonne. Die Ebene, in der die Erdbahn liegt, nennt man Ekliptik. Die am Fixsternhintergrund gemessene siderische Umlaufzeit der Erde beträgt rund 365,256 Tage. Das siderische Jahr (auch Sternenjahr genannt) ist mit 365 Tagen, 6 Stunden, 9 Minuten und 9,54 Sekunden um 20 Minuten und 24 Sekunden länger als das tropische Jahr, das von Frühlingspunkt zu Frühlingspunkt gerechnet wird und die Grundlage des bürgerlichen Kalenders mit 365 bzw. 366 Tagen (Schaltjahr) bildet.

Die Erde dreht sich relativ zum Fixsternhimmel prograd Richtung Osten einmal in 23 Stunden, 56 Minuten und 4,10 Sekunden um ihre Achse. Diese Zeitspanne ist ein siderischer Tag, der bis auf eine geringe Abweichung dem etwa 8 Tausendstel Sekunden kürzeren Sterntag entspricht. Weil sich die Erde zugleich auch auf ihrer Bahn weiterbewegt, ist er etwas kürzer als der wahre Sonnentag, der Zeitspanne zwischen zwei Meridiandurchgängen der Sonne, was annähernd der Zeit zwischen zwei Sonnenhöchstständen entspricht. Aufgrund der Bahnbewegung der Erde variiert seine Länge im Lauf eines Jahres leicht. Sein Jahresmittel, der mittlere Sonnentag, ist auf 24 Stunden festgelegt, die ihrerseits in je 60 Minuten und diese wiederum in je 60 Sekunden unterteilt werden. Insgesamt hat ein Tag daher 86.400 Sekunden.

Die Erdachse durchstößt die Erdoberfläche an den beiden geographischen Polen, dem geographischen Nordpol und dem geographischen Südpol. Die geomagnetischen Pole weichen davon derzeit um etwa 11.5 ° ab. Die Erdachse ist um 23°26' gegen die Erdbahn geneigt. Die Nord- und Südhalbkugel der Erde wird dadurch im Jahreslauf unterschiedlich von der Sonne beschienen, woraus die das irdische Klima prägenden Jahreszeiten resultieren. Sie haben nicht nur einen entscheidenden Einfluss auf das irdische Leben, sondern impulsieren auch in sehr differenzierter Weise die Stimmung der menschlichen Seele. Wie unterschiedlich die Seele im Jahreslauf erklingt, wird aus den Wochensprüchen des von Rudolf Steiner gegebenen Seelenkalenders deutlich.

Die Bewegung der Erde im Jahreslauf
Die Bewegung der Erde im Jahreslauf

Der innere physische Aufbau der Erde

Das Erdmagnetfeld
Aufbau der Erde: Die wichtigsten Schalen und ihre durchschnittliche Tiefe (chemisches und rheologisches Modell vermischt)
Übersichtstabelle über die Entwicklung während des physischen Formzustandes im vierten Lebenszustand der Erde.
Die neun Schichten des Erdinneren aus geistiger Sicht
Die Erde
Größenvergleich von Erde und Mond.

Der innere physische Aufbau der Erde, den vor allem die Geophysik, namentlich die Seismologie, untersucht, besteht idealisiert betrachtet aus konzentrischen Kugelschalen, deren Material jeweils eine deutlich unterschiedliche Dichte hat. Die Kugelschale mit der geringsten Dichte liegt am weitesten außen und wird als Erdkruste bezeichnet. Daran schließt sich der Erdmantel an. Die Kugelschale mit der größten Dichte, eigentlich eine Vollkugel, liegt im Zentrum des Erdkörpers und wird Erdkern genannt. Er untergliedert sich in einen flüssigen äußeren und einen festen inneren Kern. Das Erdmagnetfeld, das die Erde durchdringt und umgibt, wird aus geophysikalischer Sicht überwiegend durch den Geodynamo im flüssigen äußeren Erdkern hervorgerufen. Laut Rudolf Steiner hängt der Magnetismus vornehmlich mit den ahrimanischen Kräften zusammen.

Nicht zu verwechseln ist der physische Aufbau der Erde mit der nur geistig wahrnehmbaren Gliederungen des Erdinneren in neun Schichten, wie sie Rudolf Steiner und in etwas anderer Art Dante Alighieri im Inferno seiner «Göttlichen Komödie» geschildert hat.

Eigenschwingungen der Erde

Hauptartikel: Eigenschwingungen der Erde

Die Eigenschwingungen der Erde bestehen aus einer Überlagerung dutzender niederfrequenter Schwingungen, welche im Erdkörper kontinuierlich auftreten, also unabhängig von Ereignissen wie Erdbeben oder Vulkanausbrüchen. Allerdings gibt es jahreszeitliche Einflüsse.

Die Erdentwicklung

Zu Beginn der Erdentwicklung wurden diese alten planetarischen Zustände in abgekürzter Form wiederholt. Zwischen den einzelnen Wiederholungen, den sogenannten 7 Lebenszuständen oder Runden, zog sich die Erde immer wieder aus der äußeren physischen Erscheinung zunächst in ein seelisches und dann in ein rein geistiges Dasein, ein sog. kleines Pralaya, zurück. Jeder Lebenszustand durchläuft dabei wiederum 7 Formzustände, von denen jeweils nur der vierte, der mittlere Formzustand physisch in Erscheinung tritt. Gegenwärtig stehen wir im vierten (physischen) Formzustand des vierten Lebenszustandes (Mineralreich). Nach und nach wurde so die heutige Gestalt unseres Planetensystems herausgebildet:

  • In der 1. Runde des Erdendaseins wiederholte sich der alte Saturnzustand. Der physische Leib und die darin damals bereits veranlagten Sinnesorgane wurden dadurch reif für die Aufnahme des Ich gemacht. In dieser Zeit spalteten sich zunächst Uranus und dann der heutige Saturn von dem ursprünglich einheitlichen Himmelskörper ab.
  • In der 2. Runde wurde das alte Sonnendasein wiederholt und dadurch der Ätherleib und im physischen Leib die Drüsenorgane für die Ich-Entwicklung vorbeitet. Damals entstand der heutige Jupiter als eigenständiger Planet.
  • In der 3. Runde wiederholte sich der frühere Mondenzustand, um den Astralleib und das Nervensystem auf die Durchdringung mit der Ich-Kraft vorzubereiten. Der Mars wurde damals aus dem Gebilde, in dem noch Sonne, Mond und Erde vereinigt waren, ausgeschieden.
  • Erst in der 4. Runde, als die Erde aus dem Pralaya wieder in die physische Erscheinung[8] getreten war, begann die eigentliche Erdentwicklung im engeren Sinn. Sie entfaltet sich in sieben Hauptzeitaltern oder Wurzelrassen. Im ersten Hauptzeitalter, der polarischen Zeit, waren alle Kräfte wieder in einem einzigen Himmelskörper vereinigt. Erst in der nächsten Epoche, der hyperboräischen Zeit, löste sich die Sonne aus dem gemeinsamen Gebilde heraus und dann auch Venus und Merkur. Etwa hier, wo sich Sonne und Erde voneinander trennten, setzen die Schilderungen der biblischen Schöpfungsgeschichte ein. Die Erde blieb vorerst noch mit dem Mond vereint. Erst als sich in der darauf folgenden lemurischen Zeit auch noch der Mond aus der Erde herauslöste, begann sich das Mineralreich (das gläserne Meer in der Bildersprache der Apokalypse) in Form der ersten Kristalle herauszubilden; bis dahin war die Erde noch in einem feuerflüssigen Zustand. Zu dieser Zeit betrat auch der Mensch erstmals in physischer Gestalt die Erde. Als sich Sonne und Mond von der Erde trennten, kam es auch zum sog. Marsdurchgang, bei dem der Mars in ätherischer Gestalt die Erde durchquerte. Dadurch kam das Eisen in die Erde und es wurde dem Menschen möglich, die Verstandesseele zu entwickeln. Auf die lemurische Epoche folgte die atlantische Zeit und schließlich die nachatlantische Zeit, in der wir jetzt immer noch stehen. Sie gliedert sich in sieben Kulturepochen. Unser gegenwärtiges Bewusstseinsseelenzeitalter ist die fünfte Epoche. Nach Ende der siebenten Epoche werden noch zwei weitere Wurzelrassen der unsern folgen, ehe sich die Erde wieder ins Pralaya zurückzieht. Dann wird auch ein Merkurdurchgang stattfinden, bei der der ätherische Merkur die dann bereits im astralen Zustand befindliche Erde durchdringen wird. Die Merkurkräfte sind aber schon seit der Mitte der atlantischen Zeit wirksam; durch ihren Einfluss kam das Quecksilber auf die Erde und der Mensch konnte die Bewusstseinsseele entwickeln (Lit.: GA 89, S. 73ff).
  • Es werden im Zuge der Erdentwicklung noch drei weitere Runden durchgemacht werden, in denen künftige Entwicklungszustände der Erde andeutungsweise vorausgenommen und dadurch vorbereitet werden.

Wie alle Himmelskörper ist auch die Erde in Wahrheit nicht nur jener physische Körper, den wir mit den Sinnen wahrnehmen, sondern ein lebendiges, beseeltes geistiges Wesen. Sie hat einen Ätherleib und einen Astralleib, die hellsichtig in der Aura der Erde gesehen werden können und deren äußerer Ausdruck in der Natur die Pflanzen und Tiere sind. Die Erde verfügt auch wie der einzelne Mensch über ein Ich, das der Geist der Erde ist. Mit dem Mysterium von Golgatha veränderte sich die Erdenaura schlagartig und der Christus wurde der Geist der Erde und die ganze Erde ist nun sein äußerer Leib. Darum sind die Worte des Johannes-Evangeliums wörtlich zu nehmen:

«Der mein Brot ißt, tritt mich mit Füßen.» Joh 13,18

Mars und Merkur - die beiden Hälften der Erdentwicklung

Das vierte apokalyptische Siegel

Die Erdentwicklung gliedert sich in zwei Hälften, die oben schon durch den bereits in der Vergangenheit erfolgten Marsdurchgang und den künftigen Merkurdurchgang angedeutet wurden. Sie wurden durch beiden Säulen Jachin und Boas repräsentiert, die am Eingangstor des Salomonischen Tempels standen. Das Prinzip dieser beiden Säulen liegt auch dem vierten Siegelbild in der Offenbarung des Johannes zugrunde, hier allerdings in Gestalt eines Engels mit Füßen wie Feuersäulen. Die linke Säule (Jakim) steht auf dem Meer, das die bewegte Astralwelt symbolisiert, die rechte (Boas) ruht auf dem festen Land. Mars verleiht der Erde die Kräfte, die bereits auf der alten Sonne, dem Kosmos der Stärke, entwickelt wurden. Merkur steht für die Weisheit, die erst auf dem alten Mond gebildet wurde und der daher auch Kosmos der Weisheit genannt wird.

„Unsere Erdenentwickelung beruht auf zweierlei. Unserer Erde ist vorangegangen dasjenige, was wir nennen den Kosmos der Weisheit, und ihm ist vorangegangen dasjenige, was wir nennen — das Wort sagt freilich nicht viel, aber wir müssen es gebrauchen, weil es gebräuchlich geworden ist — den Kosmos der Stärke, der Kraft. Weisheit und Stärke ist es, was die Erde als Erbschaft von früheren Entwickelungsstufen, vom alten Mond und der alten Sonne übernommen hat. Wir werden sehen, wie innerhalb unserer Erdenentwickelung das auch zum Ausdruck kommt dadurch, daß wir die erste Hälfte der Erdenentwickelung nach dem Vertreter der Sonnenkraft, dem Mars, benennen. Denn jetzt brauchen wir nur zu bedenken, daß wir innerhalb unserer Erdenefttwickelung im Mars dasjenige haben, was der Erde eingepflanzt hat das Eisen. Wir sehen im Mars den Bringer von Stärke. Und in dem, was die zweite Hälfte der Erdenentwickelung beherrscht, haben wir den Stellvertreter der alten Mondenentwickelung, den Merkur, welcher der Erde die alte Erbschaft des Mondes, die Weisheit, einverleibt. So setzt sich uns die Erdenentwickelung zusammen aus Mars- und Merkurentwickelung. Sie hat als Erbschaft übernommen zwei starke, gewaltige Kräfte. Das, was sie ererbt hat vom Kosmos der Stärke, drückt sich aus im Mars, und was sie ererbt hat vom Kosmos der Weisheit, drückt sich im Merkur aus. Sie, die Erde selber, soll hinzubringen die Liebe durch ihre Mission. Diese Liebe soll als das Ergebnis der Erdenentwickelung sich herrlich offenbaren. Das ist ein sehr tiefer Gedanke des Apokalyptikers. Das ist der tiefe Gedanke, der außerdem anknüpft an die ganze übrige Erdenentwickelung. (Siehe das vierte Siegelbild.)

Noch einmal versetzen Sie sich mit mir zurück in die älteste atlantische Zeit, in jene Zeit, von der wir gesagt haben, daß die Luft noch durchsetzt war von Wasser. Der Mensch war noch für das Wasser gebaut. In der Mitte der Atlantis erst ist er so weit, daß er sich dem Wasser entreißt und den festen Boden betritt. Bis zu der Zeit, wo die Erde in der Mitte ihrer Entwicklung war, müssen wir das Wasser ebenso als den Träger der menschlichen Entwickelung auffassen wie später die feste Erde. Die feste Erde wurde sozusagen erst spät der Schauplatz der Menschen. Es ist nur halb richtig, wenn man von der ganzen Atlantis wie von einem trockenen Lande spricht. Sie ist in vieler Beziehung nicht etwa vom Meere bedeckt, aber von einem solchen Mittelding, wie Luft, die von Wasser dicht erfüllt ist, und diese Wasser-Luft gehört zu dem Elemente, in dem der Mensch lebte. Erst später wurde er fähig, in der freien Luft zu leben und auf dem festen Boden zu stehen. Das ist verhältnismäßig noch nicht lange her. So daß wir sagen, wenn wir die Erdenentwickelung überblicken, symbolisch ausgedrückt: Wir haben auf der einen Seite Erde und auf der anderen Seite Wasser. Das ist die frühere Zeit. Und aus dem Wasser ragt hervor die eine der Kräfte bis zur ersten Hälfte der Entwickelung, und aus der Erde ragt hervor die andere der Kräfte. Bis zur Mitte der vierten Periode sprechen wir von den Marskräften, von den Kräften, die sozusagen das Wasser gibt, und wir sprechen von den Merkurkräften in der späteren Zeit, wo die feste Erde die Stützkräfte gibt. Das gliedert sich so recht zusammen in die Vorstellung, daß der Mensch gestützt wird in seiner ganzen Erdenmission durch zwei Säulen, jene zwei Säulen, die Sie symbolisch gesehen haben beim Münchener Kongreß im Saale. Diese zwei Säulen stellen dar die zwei Teile der Erdenmission, die zwei Erbschaften, die der Mensch gemacht hat von früheren Zeiten. Und über ihnen symbolisiert sich dasjenige, was durch die Erde selber erreicht werden soll: die Liebe, die sich darlebt, herrlich sich offenbarend, die gestützt wird durch diese Erbschaften.“ (Lit.: GA 104, S. 169ff)

Ursprünglich bestand die Erde nur aus Menschenkeimen

In der polarischen Zeit, als die Erde noch mit Sonne und Mond vereinigt war, bestand sie nur aus Menschenkeimen. Dieses ganze Gebilde hätte man anfangs nur hellsichtig schauen können. Eine reine Wärmewelt entstand zunächst, die später zu leuchten begann. In dieser Lichtfülle lebten nicht nur die Menschenkeime, sondern auch alle geistigen Hierarchien von den Engeln bis hinauf zu den Seraphim. Und dieses Licht war durchseelt und durchgeistigt mit der Kraft der Liebe.

Erst als sich die Sonne durch den Einfluss der verhärtenden Kräfte Sorats von der Sonne zu lösen begann, wurden auch die bereits auf dem alten Mond veranlagten Keime triebkräftig, aus denen später die Tiere entstanden. Erst als sich die Sonne in der hyperboräischen Zeit vollständig von der Erde abgetrennt hatte, die damals noch den Mond in sich trug, begannen auch die die bereits auf der alten Sonne veranlagten Keime aufzusprießen, aus denen sich später die Pflanzen bildeten. Und erst in der lemurischen Zeit, als sich auch der Mond von der Erde zu lösen begann, bildeten reiften die seit dem alten Saturn zubereiteten Keime der Mineralwelt aus.

„Wenn wir noch einmal auf die Erde im Urzustände zurückblicken, als sie mit Sonne und Mond vereinigt war, so würden wir da nicht finden unsere Tiere, unsere Pflanzen und ganz und gar nicht unsere Mineralien. Das, woraus die Erde ursprünglich gestaltet war, war zunächst nur der Mensch, waren nur Menschenkeime. Zwar ist es richtig, daß auch schon die tierischen und pflanzlichen Keime angelegt wurden auf der alten Sonne und auf dem alten Monde, daß auch diese schon im Urzustände der Erde enthalten waren, aber sie waren gewissermaßen noch schlafende Keime, keine Keime, denen man hätte ansehen können, daß sie wirklich etwas hervorbringen könnten. Erst als die Sonne sich herauszubewegen begann, erst da wurden die Keime triebkräftig, die später zu Tieren wurden. Und erst als die Sonne sich vollständig von der Erde getrennt hatte und Erde und Mond allein waren, da wurden jene Keime Triebkeime, die später Pflanzen wurden. Und erst als der Mond herauszugehen begann, bildeten sich nach und nach die mineralischen Keime. Das wollen wir also festhalten.

Jetzt aber wollen wir die Erde einmal selbst anschauen. Die Erde war, als sie noch Sonne und Mond in sich hatte, nur eine Art großer ätherischer Dunstnebel von gewaltiger Ausdehnung, und darinnen waren triebkräftig die Menschenkeime, schlafend aber die Keime der anderen Wesen: Tiere, Pflanzen und Mineralien. Deshalb, weil nur Menschenkeime da waren, aber noch keine Augen, konnte auch kein Auge äußerlich diese Vorgänge sehen, so daß die hier gegebene Beschreibung nur sichtbar werden kann im Rückblick für den hellsehenden Menschen. Diese Beschreibung wird unter der hypothetischen Voraussetzung gemacht, daß das einer gesehen hätte, wenn er damals auf einem Punkt des Weltenraums sich hätte befinden und zuschauen können. Auch auf dem alten Saturn hätte ein physisches Auge gar nichts bemerkt. Damals, im Urzustand, war die Erde nur ein Dunstnebel, der nur als Wärme empfunden worden wäre. Aus dieser Masse, aus diesem Uräthernebel gliederte sich allmählich ein leuchtender Dunstball, der schon hätte gesehen werden können, wenn es damals ein Auge gegeben hätte. Und wenn man mit einem Gefühlssinn sozusagen hätte hineindringen können, wäre er erschienen wie ein erwärmter Raum; etwa wie das Innere eines Backofens würde er sich ausgenommen haben. Sehr bald aber wurde diese Nebelmasse leuchtend. Und dieser Dunstball, der sich da herausgebildet hatte, der hatte in sich alle die Keime, von denen eben gesprochen worden ist. Wir müssen uns klar sein, daß in diesem Dunstnebel nicht etwas vorlag wie ein heutiger Nebel oder wie heutige Wolkengebilde, sondern alle heute fest gewordenen und flüssigen Substanzen waren darinnen aufgelöst. Alle Metalle, alle Mineralien, alles, alles war in Dunst- und Nebelform, in einer sehr durchsichtigen Form, in einer durchleuchteten Dunstform darin vorhanden. Durchleuchteter Dunst war da, von Wärme und Licht durchdrungen. Denken Sie sich da hinein. Das was aus dem ätherischen Nebel geworden war, das war ein durchleuchtetes Gas. Und dieses hellte sich immer mehr und mehr auf, und gerade durch die Verdichtung der Gase wurde das Licht immer stärker, so daß in der Tat einmal dieser Dunstnebel wie eine große Sonne erschien, die in den Weltenraum hinausleuchtete.

Diesen Zeitpunkt gab es durchaus einmal, als die Erde noch die Sonne in sich hatte, als sie noch lichtdurchglänzt und durchstrahlt war und in den Weltenraum ihr Licht hinausstrahlte. Dieses Licht aber machte es möglich, daß nicht nur der Mensch in jener ursprünglichen Anlage mit der Erde lebte, sondern daß in der Fülle des Lichtes lebten alle anderen höheren Wesen, die nicht einen physischen Leib annahmen, aber mit der Entwickelung des Menschen verbunden sind: Engel, Erzengel, Urkräfte. Aber nicht nur diese waren darin; in der Lichtfülle lebten auch noch höhere Wesenheiten: die Gewalten oder Exusiai oder Geister der Form, die Mächte oder Dynamis oder Geister der Bewegung, die Herrschaften oder Kyriotetes oder Geister der Weisheit und jene Geister, die genannt werden die Throne oder Geister des Willens, und endlich in loserer Verbindung mit der Lichtfülle, sich immer mehr von ihr losringend, die Cherubim und die Seraphim. Ein von einer ganzen Hierarchie niederer und höchster, erhabenster Wesenheiten bevölkerter Weltenkörper war die Erde. Und das, was als Licht hinausstrahlte in den Raum, das Licht, womit der Erdenkörper durchdrungen wurde, das war nicht nur Licht, sondern auch das, was später die Erdenmission war: das war die Kraft der Liebe. Das hatte das Licht als seinen wichtigsten Bestandteil in sich. Wir müssen uns also vorstellen, daß nicht nur Licht ausgestrahlt wird, nicht nur physisches Licht, sondern daß dieses Licht durchseelt, durchgeistigt ist mit der Kraft der Liebe.“ (Lit.: GA 106, S. 65ff)

Die Aura der Erde

Hauptartikel: Erdenaura

Die Aura der Erde glimmt im Osten bläulich-violett und brennt und sprüht im Westen rötlich-gelb. Dazwischen liegt ein grüner Gürtel. Durch das Mysterium von Golgatha ist eine bedetsame Veränderung eingetreten. In der bläulichen Osthäfte, genau dort, wo Jerusalem liegt, leuchtete mit dem Kreuzestod Christi ein Goldstern auf, von dem die Bildung des Neuen Jerusalems ausgeht.

„Wir bekommen ein Bild von der Erde, wenn wir uns vorstellen: eine im Weltenraume schwebende Kugel, die von der einen Seite bläulich-violettlich glimmt, nach der andern Seite rötlich-gelblich brennt, sprüht; und dazwischen ist ein grüner Gürtel. Bildliche Vorstellungen tragen den Menschen allmählich hinüber in die geistige Welt. Darauf kommt es an. Man ist natürlich genötigt, solche bildliche Vorstellungen hinzustellen, wenn man im Ernste von den geistigen Welten spricht, und es ist weiter nötig, daß nicht nur geglaubt werde, es handle sich bei solchen bildlichen Vorstellungen um irgendwelche Erdichtungen, sondern man ist darauf angewiesen, daß etwas daraus gemacht werde. - Fassen wir noch einmal ins Auge: die bläulich-violettlich glimmende Osterde, die rötlich-gelblich sprühende Westerde. Aber da kommen noch verschiedene Differenzierungen hinein. Wenn der Tote in unserem gegenwärtigen Zeitenzyklus gewisse Punkte betrachtet, dann bekommt er von der Stätte aus, die hier auf der Erde dadurch signiert ist, daß es Palästina, daß es Jerusalem ist, mitten aus dem Bläulich-Violettlichen heraus etwas von goldigem Gebilde, von goldigem Kristallgebilde zu schauen, das sich dann belebt: das ist Jerusalem, vom Geiste aus gesehen! Das ist das, was auch in der Apokalypse - indem ich von Imaginationen spreche - als «himmlisches Jerusalem» hineinspielt. Das sind keine ausgedachten Dinge, das sind Dinge, die geschaut werden können. Geistig betrachtet war es mit dem Mysterium von Golgatha so, wie man es bei der physischen Betrachtung erleben kann, wenn heute der Astronom sein Fernrohr in den Weltenraum hinausrichtet und dann schaut, was ihn in Verwunderung versetzt, wie zum Beispiel das Aufleuchten von Sternen. Geistig, vom Weltenall aus betrachtet, war das Ereignis von Golgatha das Aufleuchten eines Goldsternes in der blauen Erdenaura der Osthälfte der Erde. Da haben Sie die Imagination für das, was ich vorgestern am Schlüsse entwickelt habe. Es handelt sich wirklich darum, daß man durch solche Imaginationen sich wiederum Vorstellungen vom Weltenall verschafft, welche die Menschenseele in den Geist dieses Weltenalls fühlend hineinstellen.“ (Lit.: GA 181, S. 174f)

„Woher stammt das Blauviolette auf der einen Seite der Erdenaura? Wenn man diese Seite der Erdenkugel sieht, so verschwindet das Physische der Erde, von außen gesehen; es wird mehr die Lichtaura durchsichtig, und das Dunkle der Erde verschwindet. Das macht das Blau, was da durchschaut. Sie können sich die Erscheinung aus der Goetheschen Farbenlehre erklären. Weil aber das Innere der Erde heraufsprüht aus der Westhälfte, so heraufsprüht, daß da wahr ist, was ich vorgestern geschildert habe: In Amerika ist der Mensch vom Unterirdischen bestimmt, von dem, was unter der Erde ist, deshalb strahlt und sprüht auch das Innere der Erde wie ein rot-gelber Schimmer, wie ein rötlich-gelbes Sprühfeuer in das Weltenall hinaus.“ (S. 176)

Der Mensch als vierte Hierarchie

Die Erde bei Tag (2002)
Die Erde bei Nacht (2007)

Auf der alten Sonne wurden Licht und Luft durch die Wesenheiten der zweiten Hierarchie gebildet. Gegenüber dem Licht wirkte die Luft wie dessen Schatten, wie ein Finsternis tragendes Element. Während der alten Mondentwicklung verwoben die Angeloi, Archangeloi und Archai, also die dritte Hierarchie, Licht und Finsternis ineinander. Dadurch entstanden einerseits die Farben, anderseits das Wasserelement. In beiden wirkt gestaltend der Klangäther. Durch den Menschen als vierte Hierarchie - gemeint ist hier der ursprüngliche Mensch vor dem Sündenfall - kommt das Leben bzw. der Lebensäther dazu, aber auch das feste, kristalline Erdelement.

"Und nun kommt die vierte Hierarchie. Ich erzähle jetzt so, wie man im 12., 13. Jahrhundert gedacht hat. Nun kommt die vierte Hierarchie. Wir sprechen gar nicht von ihr, aber im 12., 13. Jahrhundert hat man noch von dieser vierten Hierarchie sehr wohl gesprochen. Was ist diese vierte Hierarchie? Das ist der Mensch. Der Mensch selber ist die vierte Hierarchie. Aber beileibe nicht das hat man verstanden unter dieser vierten Hierarchie, was jetzt als zweibeiniges, alterndes, so höchst sonderbares Wesen herumgeht in der Welt, denn dem eigentlich Wissenden ist dazumal gerade der gegenwärtige Mensch als ein sonderbares Wesen vorgekommen. Sie haben gesprochen von dem ursprünglichen Menschen vor dem Sündenfall, der noch durchaus in einer solchen Form vorhanden war, daß er ebenso Macht über die Erde hatte, wie Angeloi, Archangeloi, Archai Macht über das Mondendasein, wie die zweite Hierarchie Macht über das Sonnendasein, die erste Hierarchie Macht über das Saturndasein hatte. Man sprach von dem Menschen in seinem ursprünglichen irdischen Dasein und konnte da von dem Menschen als der vierten Hierarchie sprechen. Und mit dieser vierten Hierarchie kam, allerdings als eine Gabe der oberen Hierarchien, aber wie etwas, was die oberen Hierarchien erst wie ein Besitztum gehabt haben, das sie gehütet haben, das sie nicht selber brauchten: es kam das Leben. Und in die farbenschillernde Welt, die ich Ihnen also in Andeutungen geschildert habe, kam das Leben hinein.

Sie werden sagen: Haben denn die Dinge nicht früher gelebt? - Meine lieben Freunde, wie das ist, können Sie am Menschen selber lernen. Ihr Ich und Ihr astralischer Leib haben nicht das Leben und wesen eben doch. Das Geistige, das Seelische braucht nicht das Leben. Erst bei Ihrem Ätherleib fängt das Leben an, und es ist das etwas äußerlich Hüllenhaftes. Und so kommt auch das Leben erst nach dem Mondendasein mit dem Erdendasein in den Bereich derjenigen Evolution hinein, der eben unsere Erde angehört. Die farbenschillernde Welt wurde durchlebt. Nicht nur, daß jetzt Angeloi, Archangeloi und so weiter Sehnsucht empfingen, Finsternis in Licht, Licht in Finsternis hineinzutragen und dadurch im Planeten das Farbenspiel hervorzurufen, sondern es trat dieses auf, innerlich zu erleben dieses Farbenspiel, es innerlich zu machen. Zu erleben, wenn Finsternis innerlich das Licht dominiert, Schwachheit zu fühlen, Lässigkeit zu fühlen; dagegen wenn Licht die Finsternis dominiert, Aktivität zu fühlen. Denn was ist es, wenn Sie laufen? Wenn Sie laufen, ist es eben so, daß Licht in Ihnen die Finsternis dominiert; wenn Sie sitzen und faul sind, dominiert die Finsternis das Licht. Es ist seelisches Farbenwirken, seelisches Farbenschillern. Von Leben durchsetztes, durchströmtes Farbenschillern trat auf, indem die vierte Hierarchie, der Mensch, kam. Und in diesem Augenblicke des kosmischen Werdens fingen die Kräfte, die da regsam wurden im Farbenschillern, an, Konturen zu bilden. Das Leben, das die Farben innerlich abrundete, abdeckte, abkantete, rief das feste Kristallinische hervor. Und wir sind im Erdendasein drinnen." (Lit.: GA 233a, S. 23f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 NASA Earth Fact Sheet, Reference Date January 1, 2000.
  2. 2,0 2,1 Der Brockhaus in einem Band. 10. Auflage. Brockhaus GmbH, Leipzig 2003, ISBN 978-3-765-31680-7, S. 242 Erde.
  3. https://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends/monthly.html
  4. Manfred Kurt Ehmer: Göttin Erde: Kult und Mythos der Mutter Erde; ein Beitrag zur Ökosophie der Zukunft. Zerling, Berlin 1994, ISBN 3-88468-058-7
  5. Earth: Facts & Figures@solarsystem.nasa.gov/planets, abgerufen 29. Oktober 2014.
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 J. L. Simon, P. Bretagnon, J. Chapront, M. Chapront-Touzé, G. Francou, J. Laskar: Numerical expressions for precession formulae and mean elements for the Moon and the planets. In: Astronomy and Astrophysics. vol. 282, 1994, S. 663–683. (online)
  7. 7,0 7,1 IMCCE: Le manuel des éclipses. EDP Sciences, Les Ulis 2005, ISBN 2-86883-810-3, S. 27: Mittlere Bahnelemente der Erde zur Epoche J2000. (online)
  8. Jede Runde durchläuft sieben Formzustände, von denen erst der vierte Zustand physisch in Erscheinung tritt. In den drei vorangehenden Zuständen steigt, die Erde, die zunächst noch unser gesamtes Planetensystem umfasst, vom höheren Devachan (arupa) über das niedere Devachan (rupa) in die Astralwelt ab.